Unser Hobby Spinnen: Geld einsparen oder kleiner Luxus ?

Allgemeines zum Thema Spinnen (Spinnfasertypen, geschichtliches, ...)

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Re: Unser Hobby Spinnen: Geld einsparen oder kleiner Luxus

Beitrag von Arachnida » 19.12.2013, 10:43

Wenn man bedenkt was eine gute Ski- oder Snowboardausrüstung kostet, und dann auch noch die Kosten für Anfahrt, Tageskarte, Essen dazuzählt finde ich unser Hobby vom Geldaufwand wesentlich akzeptabler. Und gemütlicher :)
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Re: Unser Hobby Spinnen: Geld einsparen oder kleiner Luxus

Beitrag von Aodhan » 19.12.2013, 11:17

Ja, man muß die Gerätschaften auch rechnen. Aber nach fünf Jahren würde ich sagen, hat sich mein Spinnrad leicht und locker amortisiert. Klar hab ich auch noch Peripheriegeräte, wie jeder von uns. Aber ich hab bloß EIN Spinnrad, KEINE Kardiermaschine (bloß Handkarden) usw. Also Minimalausstattung, aber viele, viele Farben (ich steh auf bunt!!!). Mit den Geräten, das hält ja jeder wie er denkt. Fünf moderne, sauteure Spinnräder rumstehen zu haben, empfinde ich als definitiven Luxus - um nicht zu sagen, überflüssigen Luxus. Aber auch hier: Jeder wie er denkt.
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Re: Unser Hobby Spinnen: Geld einsparen oder kleiner Luxus

Beitrag von Troll » 19.12.2013, 11:50

Ich habe mein Spinnen als Hobby, das in finanzieller und zeitlicher Hinsicht hinter Familie und den (gerade im letzten Jahr ) recht teuren Ponies steht. Ich würde keine 200,- für ein Spinnrad ausgeben, ich finde mein wesentlich günstigeres absolut klasse. (Auch wenn ich sehnsüchtig in Richtung Wee schiele - es muss sich preislich in MEINEM Rahmen halten ) Mit den hier aufgeführten Rechnungen denke ich nicht, dass ein Paar Socken oder Stulpen aus selbst aufbereiteter Rohwolle billiger ist als ein gekauftes Paar, aber ich kann mir die Schfhaltung der Liferanten aussuchen und habe einen befriedigenden Ersatz für Lesen, was ich eben nicht mehr kann.
Luxus ist es ganz klar, aber mit dem nützlichen Nebeneffekt, dass man was hochwertiges in der Hand hällt, wenns klappt :)

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Re: Unser Hobby Spinnen: Geld einsparen oder kleiner Luxus

Beitrag von versponnen » 19.12.2013, 13:01

[quote="shorty"]Ist einfach ein spannendes Thema find ich. Erschrocken musst Du da nicht sein.
Ich denke das spielt halt weit mehr hinein, als Du evlt mit der Frage beabsichtigt hast.

Karin[/quote]


ihr lieben, ich freue mich für jeden,der seinen Weg geht und es sich leisten kann und mag, so besondere Fasern zu kaufen.
Ich gönne es jedem dass er so enen schönen kleine Luxus sich leisten mag.

Nur ich komme aus armen Verhältnissen als Kind, und das steckt in mir. Da habe ich es schwer mit.
Das Spinnen von Wolle war daher ein Weg, sich selbst Garne zu machen, die billiger waren als gekaufte Garne .
Hier in Nordfriesland fand ich ja Wolle im Überfluss dann bei den Deichschafen, und ein Schäfer bekam vor einigen Jahren für 4kg wolle nicht mal die Schärkosten von 5 euro rein. Dabei war es saubere gute Wolle. Daraus webte ich dann tolle wolldecken,Tücher..
Und ein Schäfer war völlig schockiert, als er sah,wie teuer selbst die einfachste Wolle von den Kardierern verkauft wird..aber er hatte nicht die Zeit und Möglichkeiten, selbst zu vermarkten. und weiterhin bekommt er wirklich wenig Geld pro kg Wolle,weil ja nur Fleischschafe, die rauhwolliger sind.
so klafft in mir einfach eine Schere zwischen der Erziehung in einer finanziellen Armut und wenn ich sehe, wie leicht man sich heute mit hochwertigen Fasern versorgen kann.

Ich freue mich über diese angeregte Diskussion. Danke euch
Und leistet euch die tollen Fasern mischungen rolags.
..das möchte ich noch sagen..macht eure kleinen Selbständigkeiten..baut euch einen Markt auf.


nur ich schaffe es nicht.
Zu stark bin ich eben geprägt, was geht und was nicht,
und wenn andere meine Hilfe brauchen , mag ich mir keine Extras kaufen.

liebe Grüße wiebke

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Re: Unser Hobby Spinnen: Geld einsparen oder kleiner Luxus

Beitrag von shorty » 19.12.2013, 13:18

Kann Deine Beweggründe durchaus verstehen.

Zur Rohwolle, das ist bei Rauhwollern/Bergschafen auch heute noch wenig rentabel, hier bekommt keiner der Schafhalter die Scherkosten rein.
Wie gesagt ca 15 Euro kostet ein Kilo heimische Merino fertig gew. und kardiert völlig ohne Gewinn für den Organisator
Grob 1,5 Euro für den Schafhalter, ca 5 Euro waschen 5 Euro kardieren der Rest ist Porto und Schwund

Ich sags mal so jeder definiert Luxus glaub ich anders.
Auch wenn Dich unter Umständen die ärmlichen Verhältnisse in der Kindheit stark geprägt haben, was ich gut nachvollziehen kann, so sehe ich es dennoch als Luxus, dass Du eben Raum und Zeit hast. Einen Webstuhl überhaupt stellen zu können ist für mich z.B. rein persönlich absolter Luxus.
Tulipan hats schon angeschnitten glaub ich, hier im Süden haben die wenigsten den Platz für nen Webstuhl z.B.
Wir z.B. wohnen auf 75 qm zu 4.
Raum kostet enorm, vom Webstuhl mal ganz zu schweigen.
Ein guter dauert Jahre evlt sogar die nächste Generation bis sich der rein rechnerisch "abbezahlt" hat.

Ich möchte allerdings noch anfügen dass für mich die Beschäftigung mit dem Material der grösste Gewinn ist, nicht in Geld aufzuwiegen.

Aber darum gehts bei ner rein wirtschaftlichen Rechnung nicht.

Karin
Ganz gleich, wie beschwerlich das Gestern war, stets kannst du im Heute von Neuem beginnen.

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Re: Unser Hobby Spinnen: Geld einsparen oder kleiner Luxus

Beitrag von landschaf » 19.12.2013, 14:36

Für mich ist Handarbeiten ein zeitlicher Luxus.
Ich arbeite in Vollzeit, dazu kommen 24-h-Dienste.
Nebenher gibt es auch noch den Haushalt und einen Garten.
Morgens um kurz vor Sieben außer Haus und 10-12 Stunden später wieder daheim.

Da ist kaum Luft, um zu stricken oder zu spinnen, meine Webgruppe habe ich deshalb aufgegeben.
Die Dinge, die ich in Handarbeit herstelle, sind sicher preiswerter zu kaufen; Mützen, Schals und Handschuhe
kann man überall kaufen, dazu braucht es keine aufwendige Handarbeit.
Vom wirtschaftlichen und zeitlichen Aspekt lohnt es sich überhaupt nicht.

Wenn ich es denn aber endlich doch einmal geschafft habe, ein paar Socken, einen Schal oder die
Babydecke für meinen Neffen fertgzustellen, betrachte ich es nicht aus dem Blickwinkel des materielen Zugewinns.

Etwas von A-Z selber geschaffen zu haben, befriedigt doch sehr und ich mag es einfach, den Weg vom Vlies zum fertigen Objekt zu gehen, wobei ich kardieren lasse,Zeitaufwand und Ergebnis stehen in keinem Verhältnis bei den kleinen Trommelkarden.
Ich mag dieses archaische Gefühl, frisch geschorene Wolle in der Hand zu haben und mir dann vorzustellen, was es werden könnte.

Brauchen tu ich das nicht, wie gesagt, ein wirklicher Luxus.
O come t' inganni se pensi che gl' anni
non hann' da finire,bisogna morire
.

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Re: Unser Hobby Spinnen: Geld einsparen oder kleiner Luxus

Beitrag von Troll » 19.12.2013, 20:23

Beim Grübeln fiel mir gerade auf, wie skuril es eigendlich ist, dass es ein Luxus ist, ein Hobby zu haben. Denn ein Hobby ist ja in dem Sinne einfach nur Zeit, die wir verbringen können, wie es uns glücklich macht. Ich habe gestern gerade noch ein Gespräch mit einer Freundin gehabt zum Thema Burnout und wie normal dieses Phänomen geworden ist. Ein Hobby ist eine sinnvolle (wenn auch nicht die einzige ) Prävention dagegen - und DAS ist Luxus?! Ich denke, dass ein Spinnrad der höheren Preisfklasse und Edelfasern Luxus sind - ok. Aber ein Hobby zum Stressabbau als Luxus zu sehen find ich etwas bitter.

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Re: Unser Hobby Spinnen: Geld einsparen oder kleiner Luxus

Beitrag von Adsharta » 19.12.2013, 21:22

Natürlich ist es Luxus! Wir sind in der angenehmen Situation etwas tun zu können, was uns Spaß macht und wir haben sogar die Zeit dafür.
Das kann eine Arbeiterin in Bangladesh, die 12 Stunden am Tag an der Nähmaschine sitzt nicht gerade behaupten.
lg Sabine

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Re: Unser Hobby Spinnen: Geld einsparen oder kleiner Luxus

Beitrag von aprilhexe » 20.12.2013, 00:25

Es mag Luxus sein, sich mit Dingen zu beschäftigen, die einfach nur glücklich machen. Sicher. Aber unser Leben besteht ja nicht nur daraus. Ich kann mich trotzdem auch noch nebenher um soziale p+Projekte in meiner persönlichen Umgebung kümmern. Da kann man sich auch mal um einen Obdachlosen kümmern, damit er nicht erfriert. Und nebenher meinen Job tun. Und mich um die Kinder kümmern. Natürlich leben wir alle im Luxus, im Vergleich mit Asien, Südamerika und vor allem weiten Teilen Afrikas. Jeder sollte tun, was ihm möglich ist. Und selbst nicht dran kaputt gehen. Und da hilft mir da Spinnen ungemein.
LG
aprilhexe

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Re: Unser Hobby Spinnen: Geld einsparen oder kleiner Luxus

Beitrag von Mary Clark » 20.12.2013, 11:00

Adsharta hat geschrieben:Natürlich ist es Luxus! Wir sind in der angenehmen Situation etwas tun zu können, was uns Spaß macht und wir haben sogar die Zeit dafür.
Das kann eine Arbeiterin in Bangladesh, die 12 Stunden am Tag an der Nähmaschine sitzt nicht gerade behaupten.
lg Sabine
Das geht nicht nur einer Näherin in Bangladesh so mein LG arbeitet 28 Tage im Monat 12 Stunden täglich bekommt aber nur 8 Stunden bezahlt und das schon seit 7 Monate.Für ihn ist Hobby und Freizeit Luxus. Sorry fürs OT

Liebe Grüße
Conny

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Re: Unser Hobby Spinnen: Geld einsparen oder kleiner Luxus

Beitrag von Fenlinka » 20.12.2013, 15:28

Für mich ist spinnen in mehrfacher Hinsicht Luxus. Zum einen ganz klar Zeitlich (2kleine Kinder und großes Haus samt Garten) ich brauch mom für eine Spule (Kromski) etwa 3 Monate, zum anderen aber auch wekl es "noch ein Hobby" ist, ich habe nämlich einige. Ich kann einfach nicht nichts tun, dann werd ich rammdösig. Genausowenig kann ich nich nicht kreativ sein, bin ich sogar beim Kochen trotz 2 Regalmetern Kochbücher meist.
Aber, so wie ich das Hobby angehe will ich nicht zu viel zahlen (kann ich auch gar nicht, da ich an mir zu allererst spare, und an den Kindern zuletzt). Ich sehe viele, viele schöne Kammzüge und Batts, und selbst wenn ich sie mir manchmal leisten könnte geb ich das Geld dann lieber für Kinderbüchr oder ähnliches aus. Ich habe für mich klar nen Kompromiss finden müssen, denn zur Rohwollverarbeitung fehlt mir Zeit, Lust und Equipment. Daher kauf ich mir die Kammzüge in natur und färbe selber, das kommt Preis-Leistungstechnisch für mich gut hin. (Auf die Herkunft und Haltung verduch ich dabei auch zu achten, ist aber nicht immer einfach). Wenn mir dann mal ein Luxusschnäppchen(zB. Destash von jmd.) In die Finger kommt freut mich das um so mehr, ist aber dann wirklich Luxus.
Wichtig ist mir, das ich was habe auf das ich mich auch bei den stressigsten Tagen belohnen kann, nach der Methode "so, wenn die Kinder im Bett/Wäsvhe gewaschen/Terasse sauber... ist, dann setz ich mich 15 min hin und mach was für mich!"
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Re: Unser Hobby Spinnen: Geld einsparen oder kleiner Luxus

Beitrag von moniaqua » 21.12.2013, 20:06

versponnen hat geschrieben: Das Spinnen von Wolle war daher ein Weg, sich selbst Garne zu machen, die billiger waren als gekaufte Garne .
Es ist die Frage, wie man es rechnet. Ja, klar, für den Preis von fertigem Garn aus Kaschmir oder Yak bekomme ich ca. die vierfache Menge an Kammzug. Und vielleicht gibt es noch eine günstigere Quelle. Wolle, die man direkt vom Schäfer vielleicht gar noch geschenkt bekommt, ist extrem günstig. Ich habe heute selfmade-Spindeln bekommen, da lagen die "Material"-Kosten bei ca. 2,25 Euro das Stück, das ist auch nicht die Welt.

Aber: sobald Du die Arbeitszeit rechnest, passt das nicht mehr. Und wenn man ordentlich kalkuliert, muss die mit rein. Ein Kleidungsstück, den man von Grund auf, sagen wir mal ab Rohwolle, selber wäscht, färbt, kardiert, spinnt und strickt oder webt, wenn da sauber kalkuliert wird dass man von der Arbeitszeit auch leben kann, ich glaube nicht, dass man das verkaufen könnte. Wenn ich meinen Stundenlohn von meiner normalen Arbeit nehme und die Arbeitszeit überschlage, die ich zum Spinnen etc. brauche, owei, da bräuchte man schon sehr "verrückte" Kundschaft, die auf sehr individuelle und teure Designklamotten steht :eek: Grob überschlagen komme ich da für einen Pulli, wenn ich nur Spinnen und Stricken rechne, gut in den dreistelligen Bereich. Und es gibt Leute, die verdienen noch weit besser als ich (nicht, dass es mir schlecht gänge).

Deswegen sage ich, es ist für mich Luxus.

Troll, ich sehe nicht ganz, warum das bitter ist, ein Hobby, unabhängig davon, ob es Stress abbaut, als Luxus zu sehen? Ja, klar, Spinnen ist auch für mich Burn-out-Prävention. Ich könnte (und tu das) genauso gut dafür Musik machen, meditieren, am Bach sitzen, ... Diesen Luxus können wir uns leisten, weil wir für die Beschaffung unserer Nahrungsmittel längst nicht mehr so viel Zeit aufwenden müssen, wie es früher der Fall war. Andererseits ist Burn-Out eine noch sehr junge Krankheit, die vor der Industrialisierung so nicht bekannt war. Und die meiner Meinung nach nicht daher kommt, dass wir den Luxus haben, uns Hobbies leisten zu könne. Sondern daher, dass wir viel zu oft dem schnöden Mammon (oder Status oder wie immer Du es nennen willst) nachjagen. Und die Werte in unserer Gesellschaft irgendwie total verschoben sind. Es ist doch etwas faul, wenn Berufe, bei denen eigentlich nur ich sage mal geistige Luftblasen produziert werden, weit besser honoriert werden als ein handfestes Produkt aus einheimischen Ressourcen.
Servus,
Monika

Meine Spinnereien ;o)

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Re: Unser Hobby Spinnen: Geld einsparen oder kleiner Luxus

Beitrag von Troll » 22.12.2013, 14:57

Ja und nein - natürlich brauchen wir nicht ganz so viel wie wir meinen, aber um in dieser Gesellschaft zu leben schon das Existenzminimum, also "Hartz4 Niveau". Und dafür müssen manche Leute schon ganz nett schuften, vor allem unter ziemlichem Stress schuften. Um kein Burnout zu bekommen, braucht man schon einen Ausgleich - ein Hobby. Denn so toll eine Familie ist, schreiende Kinder sind nicht immer so süß, wenn man gestresst nach Hause kommt. Früher, so scheint mir, ging alles etwas langsamer. Da war bestimmt nicht alles besser (schon gar nicht als Leibeigene ) aber eben nicht so stressig. Somit war der Stressabbau einfach kein Problem - und dafür brauche ich zumindest mein "Hobby spinnen". Und was die Arbeiter in Bangladesch o.ä. angeht - mir fällt es schwer, das als Beispiel so stehen zu lassen, da diese Leute schlicht und einfach verheizt werden. Klar wäre ein Hobby für diese Leute Luxus, aber (so bitter das klingt ) da hat die Frage nach Lebensqualität auch keine nennenswerte Bedeutung. Und ich finde nicht, dass alles, was über das blanke Überleben hinausgeht, gleich Luxus ist.
Arbeitszeit macht nur bei manchen Rechnungen Sinn. Wenn man das selber herstellen von Kleidung o.ä. im Vergleich zu seiner eigendlichen Arbeit sieht, dann ja. Aber wenn es um "freie" Zeit z. B. aufgrund von Arbeitslosigkeit geht, dann ist es ja Zeit, für die kein Stundenlohn angesetzt ist (Arbeitslosengeld oder Rente gibt es ja unabhängig von Tätigkeiten ). Dann macht es nicht immer Sinn. Wird für den Eigenbedarf produziert, würd ich sagen weniger, aber das ist meine persönliche Meinung. Am Wert der Sachen ändert es ja nichts.

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