wallisisches Schwarznasenschaf

Allgemeines zum Thema Spinnen (Spinnfasertypen, geschichtliches, ...)

Moderator: Claudi

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Violaknits
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Re: wallisisches Schwarznasenschaf

Beitrag von Violaknits » 22.03.2013, 08:08

Ich habe auch schon Schwarznasenwolle getestet. Die Schwarznasenschafe sehen ja total knuffig aus, aber ihre Wolle ist halt lange keine Merino. Für Jacken finde ich sie o.k. eventuell kann man sie auch mit anderen Schaffasern mischen.
Ich habe den Verdacht, das die Schwarznasenbesitzer ihre Schafwolle allerdings als wesentlich "wertvoller" betrachten und bin nun am überlegen, wie man diplomatisch mitteilt, das es halt doch eher in Teppichware geht, und das mit der Wolle wahrscheinlich nicht das "große Geld" zu machen ist. Habt ihr da Tipps wie man diplomatisch vorgehen kann umden Schafbesitzer nicht vor den Kopf zu stoßen?

LG Anja

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Re: wallisisches Schwarznasenschaf

Beitrag von FrauHollunder » 22.03.2013, 10:15

Es kommt drauf an @ Anja
Von den Schafen wo ich die Wolle bekommen ist es eine Hobby Zucht mit ca 6 Schafen. Sie weiß um ihre Wolle und um ihre Grobheit.
Wenn es andere Schäfer sind, dann fange immer mit etwas Posetiven an, das es wirklich super Tolle Teppichwolle die nicht so leicht kaputt geht und sehr robust ist. Auch das man schöne Robuste Teile Filzen kann (Ist die Wolle gut Filzbar?), oder für Westen ÜBER Pullis geeignet ist. Und dann ganz ganz am schluß sagen aber das mit der Feinheit.
Ich freu mich auf die Wolle und mal auf etwas Robusteres.
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Re: wallisisches Schwarznasenschaf

Beitrag von joniberta » 22.03.2013, 14:09

Vielen lieben Dank für die umfassenden Antworten.

Da ich aussuchen kann, werde ich mir "ein Stück wallisiches" mitnehmen zum Testen, aber kein ganzes Vlies. Ich mag es lieber weich.

Da er mir gestern ein ca. 200g Stück "Emiliy" (keine Schwarznase, Rasse mir unbekannt) mitgegeben hat, es nach der Wäsche jetzt trocken und mega-flausch ist, werde ich mir lieber "eine ganze Emiliy" mitnehmen. Dann bekommt er einen "Emiliy-Pulli" und die Schwarznase wird erst angetestet.

Noch einmal: vielen Dank für eure Infos!!
Liebe Grüße
Claudia

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Re: wallisisches Schwarznasenschaf

Beitrag von anjulele » 22.03.2013, 18:19

Noch mal zum Namen: Die Rasse heisst "Walliser Schwarznase" oder "Walliser Schwarznasenschaf" - nix mit wallisisch und auch nicht kleingeschrieben...

Das "Problem" mit der Wolle ist eigentlich eher, dass die Schafhalter ihre Wolle entsorgen, weil sie selbst nicht glauben, dass man sie verarbeiten kann/mag. In der Schweiz geben sie ihre Vliese an eine Sammelstelle und bekommen so gut wie nichts dafür. Ab und zu gibt es einen Film über Schafhalter aus dem Wallis, der bei 3Sat gezeigt wird. Die Schwarznase ist das Maskottchen von Zermatt. Es gibt dort überall kleine Stoff-Schwarznasen zu kaufen. Die Wollverarbeitung hat man dort nicht vorgesehen.
Es kann gut sein, dass die Wolle in den Schweizer Bergen anders ist, als die von Astrid aus der Holsteiner Schweiz. Die Alpakaqualität, die ich damals aus Peru hatte, hab ich hier noch nicht gehabt.

Anja, meinst du vielleicht Schwarzkopfschafe? Die sind hier sehr häufig und die Wolle bekommt man sehr oft. Schwarznasen werden in Deutschland nicht oft gehalten. Wenn die Schafhalter meinen, ihre Wolle hat so tolle Qualität, dann strick ihnen doch mal was richtig Tolles - dann können sie selbst entscheiden, wie die Wolle ist. (Ich stricke übrigens gerne Tücher aus den Wollen. Die Gesichter sind immer zu schön, wenn das Objekt der Begierde angefasst wird :lol: )

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Re: wallisisches Schwarznasenschaf

Beitrag von Maya » 22.03.2013, 22:35

Ich hab auch Wolle vom Schwarznasenschaf hier. Es ist die Erstschur vom Bock Campino, super lang, an den Spitzen noch schön lockig, sehr grob, glänzt wunderschön...
Ich hab nicht vor sie zu spinnen, viel zu viel Arbeit, da sie schon recht filzig am Schaf war.
Aber gefilzt hab ich damit schon. Ein Windlicht umfilzt mit Löckchen oben und ein Bild mit Schafen drauf. Die Schäfchen sind aus den Walliserlocken, voll süß geworden, für sowas kann ich die Wolle total empfehlen. Oder evtl. auch für Art-Yarn?

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Re: wallisisches Schwarznasenschaf

Beitrag von shorty » 23.03.2013, 08:10

Zur untersch. Qualität gibts ja von mir schon ein sehr aussagekräftiges Bild.

Karin
Ganz gleich, wie beschwerlich das Gestern war, stets kannst du im Heute von Neuem beginnen.

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Re: wallisisches Schwarznasenschaf

Beitrag von Violaknits » 23.03.2013, 09:35

@anjule
Ich meine Schwarznasenschafe aus der Gegend von Römhild, diese werden auch hier als solche beim Thüringer Schafzuchtverband geführt. Eine knuffige Schwarznase kann zwar von der Wollqualität mit dem Schwarzkopf vielleicht nicht mithalten, das schönere Schaf ist es allemal.

Das Schwarzkopf ist hier eher selten, die nächste Schafzüchterin hat Texel und Milchschaf.

LG Anja

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Re: wallisisches Schwarznasenschaf

Beitrag von anjulele » 23.03.2013, 18:04

Texel und Milchschaf ist auch nicht schlecht. :)

Von den Schwarznasen bin ich auch total begeistert. Ich hab sie mal in einem TV-Film gesehen. Und "in echt" sind sie der Hit!

LG
anjulele

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Re: wallisisches Schwarznasenschaf

Beitrag von FrauHollunder » 03.07.2013, 21:04

Kurzer bericht ich habe nun die Wolle hier, super lang super schön und kaum mit Einstreu.
Nach dem Waschen ein Berg an Flausch und lockig sehr schön :-)
So bald meine restliche Rohwolle gewaschen ist gehts los zum Kardieren. Dann bin ich auf das Spinn ergebniss gespannt.
Schon jetzt kann ich sagen, ok Merino ist sie defenitiv nicht, aber sie hat einen schönen eigenen glanz und eine ganz eigene Art.
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