Fusseliges Angoragestrick leicht anfilzen. Wie?

Allgemeines zum Thema Spinnen (Spinnfasertypen, geschichtliches, ...)

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Fusseliges Angoragestrick leicht anfilzen. Wie?

Beitrag von Angora-Angy » 23.12.2012, 11:03

Hallo ihr Lieben.

Ich finde leider das Thema nicht mehr, wo das mal behandelt worden ist. Ich hab meine erste Angorawolle versponnen und Mutter hat ein erstes “Tüchlein“ daraus gestrickt (ich hab eeewig nicht mehr gestrickt, muss erst wieder üben...). Das Garn war eh zu ungleichmäßig, somit war es von vornherein “nur “zum probieren. Sie war total begeistert über das Strickgefühl.
Nun fusseln da die Haare so raus und ich meine, hier irgendwo gelesen zu haben, dass man das leicht anfilzen muss. Das hab ich aber noch nie gemacht und hoffe auf eine simple Anleitung von euch. Danke schonmal!
Gruß von Angy und den Langohrschafen
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Re: Fusseliges Angoragestrick

Beitrag von Claudi » 23.12.2012, 13:24

Ich denke nicht, dass du es wirklich so stark filzen möchtest, wie beim strickfilzen erwünscht. Darum verschiebe ich das Thema mal nach "Spinnen allgemein". Außerdem erweitere ich mal den Titel, damit er etwas aussagekräftiger wird.
Ganz
Liebe
Grüßis die Claudi

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Re: Fusseliges Angoragestrick leicht anfilzen. Wie?

Beitrag von Siebenstern » 23.12.2012, 14:49

Müssen muss man prinzipiell garnix ;)

Leicht anfilzen ist total einfach. Ich mach das immer so: heißes Leitungswasser in die Spüle mit etwas normaler Handseife (Schaumschlacht braucht es garnicht und kochendes Wasser auch nicht), daneben in einer großen Schüssel steht kaltes Wasser. Dann kommt der abgebundene Strang in das heiße Wasser und wird etwas durchgeknetet bis er sich vollgesaugt hat, dann kurz ausdrücken und ab ins kalte Wasser und wieder vorsichtig wursteln. Das ganze wiederhole ich zwei drei mal und gut ist. Danach vorsichtig ausdrücken und irgendwo aufhängen wo sich der Strang austropfen darf.
Was ganz cool ist, ist den Strang vor dem nass machen zu wiegen und dann mittels Gewicht zu gucken wie lange es dauert um zu trocknen. Angora fühlt sich schon lange trocken an bevor es wirklich trocken ist. Bei mir dauert es 4 Tage bis das Trockengewicht wieder erreicht ist obwohl sich das Teil schon nach 2 Tagen trocken anfühlt. Vorher wickel ich auch nicht zum Knäul.
Idealerweise filze ich das Garn aber vor dem Verarbeiten an (außer bei Webschals) denn es wird doch um einiges kürzer dabei. Normales Entspannungsbad macht man ja auch vor dem verarbeiten.

Oh und manchmal bringt anfilzen leider nicht wirklich viel z.B. wenn das Garn zu wenig Drall hat oder viele kurze Stückchen drin sind. Alle kurzen Stückchen werden über kurz oder lang ausfusseln. Immer. Egal ob gefilzt oder nicht. Nachschnitt ist daher leider wirklich Abfall. Und mit zweiter Wahl (3-6cm) hat man mehr Freude wenn man die gleich verfilzt finde ich, den Umweg übers Garn spare ich mir.
Bei zu wenig Drall kann man die Fasern so aus dem Garn ziehen, da reicht leicht anfilzen nicht aus. Echtes filzen bzw. Waschmaschinenfilzen könnte aber einen Versuch wert sein. Wie viel das Teil dabei schrumpft ist leider schlecht vorhersagbar.

Klara
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Re: Fusseliges Angoragestrick leicht anfilzen. Wie?

Beitrag von Klara » 24.12.2012, 12:22

Vom Anfilzen fertiger Teile würde ich auch eher abraten (ausser, sie landen sonst im Müll, bzw. Katzenkorb/ungetragen im Schrank). Ich habe nämlich neulich einen Schal nur durch etwas zu ruppiges Waschen ruiniert - er ist zu ungleichmässig eingelaufen und hat jetzt wellige Kanten (aber nur an dem Ende, an dem ich den Fleck rausgewaschen habe...)

Wenn ich Garn anfilze, mache ich das so rabiat, dass die einzelnen Fäden im Strang zusammenkleben (beim Knäuel wickeln müssen sie vorsichtig getrennt werden - nicht einfach drauf los ziehen), und dann ist das fertige Teil halbwegs fusselresistent. Obwohl mit 2. Wahl gesponnen (3 - 6 cm finde ich lang genug - Kaschmir, Yak und Baumwolle sind noch kürzer).

Ciao, Klara

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