Kettgarn selber spinnen

Allgemeines zum Thema Spinnen (Spinnfasertypen, geschichtliches, ...)

Moderator: Claudi

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Laura
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Re: Kettgarn selber spinnen

Beitrag von Laura » 02.08.2011, 08:18

@ Asherra, danke für den Tipp. Echt toll was man machen kann. Ich werde es einfach mal probieren, vielleicht nur nicht gleich mit dem empfindlichsten Garn

@ wiebke, vielen Dank für die Hinweise. Besonders gut finde ich den Tipp, etwas Faden zum Flicken übrig zu lassen

Sanja
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Re: Kettgarn selber spinnen

Beitrag von Sanja » 02.08.2011, 21:00

Ich habe von Anfang an mein Handgesponnens als Kette verwendet, erst von der Handspindel, dann vom Spinnrad. Habe nur einen 40/10er Kamm, und damit schon viele schöne Decken gewoben, von Eiderwolle bis Neuseelandlamm, und hatte noch nie einen gerissenen Kettfaden. Das einzige Mal, wo ich phasenweise etwas am Zittern war, war bei etwas zu dickem und etwas ungleichmäßigem Garn. Ich habe einen relativ alten Rahmen mit Holzkamm, und als dann rauhes Holz, Knubbel im Garn und zu großer Einsprung zusammenkamen (das verstärkt dann den Zug auf die äußeren Kettfäden), habe ich zwanzig Zentimeter lang tunlichst mit dem großen Webschiffchen angeschlagen, und nicht mit dem Kamm... ;) :O Hat aber alles gehalten.
Mit gekauftem Garn habe ich erst angefangen, als ich für manche Projekte mit dem Spinnen nicht mehr nachkam (große Wolldecke als Geschenk - das musste ich dann nicht auch noch selbst spinnen), und weil ich mal an der Gleichmäßigkeit meines Anschlags arbeiten wollte. Bei Selbstgesponnenem war ich mir dann nicht so sicher, ob es an Unregelmäßigkeiten im Garn lag, oder doch an mir. (Wie jeder erfahrene Weber weiß: Es lag natürlich an mir... :l ;) )
Also einfach machen. Jeder halbwegs gleichmäßige Zwirn sollte seinen Dienst tun. Singles in der Kette würde ich mir aufheben, bis Du ein bisschen Erfahrung gesammelt hast.

Liebe Grüße,
Sanja
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Re: Kettgarn selber spinnen

Beitrag von Erika » 03.08.2011, 09:04

Hallo,
hab auch Kettgarn aus Pommernschaf, zweifach verzwirnt genommen, klappte super. Auch weil ich die Decke dann etwas gefilzt habe, damit keine Fäden gezogen werden können, liegt nun auf der Rückbank im Auto. Das ganze war so eine Art Resteverwertung.
Zahlreiche Grüße
Erika

Und hier wäre das Dingens, noch auf dem Bette liegend
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Re: Kettgarn selber spinnen

Beitrag von Laura » 05.08.2011, 11:10

Ich bin echt genervt von meiner selbstgesponnenen Kette. Sie ist schön flauschig und klebt deswegen zusammen. Ich muss ständig das Fach mit den Fingern zurechtbasteln, der nervt mich sehr :evil: Ich hab mal ein Bild gemacht, dass ihr seht was ich meine. Und hinter dem Kamm sieht man dann, wie sich das Garn irgendwie aufreibt und verfilzt.

Es muss doch eine Lösung geben, dass man auch mit weichem Garn weben kann, schließlich will ich meine Schals nicht aus rauher, glatter Wolle machen. Bin ein bisschen verzweifelt gerade...
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Klara
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Re: Kettgarn selber spinnen

Beitrag von Klara » 05.08.2011, 11:42

Natürlich kann man Schals auch aus weicher, glatter Wolle machen ;) Die Rubbelstelle kommt vermutlich daher, dass da eine Stelle im Garn war, die etwas grösser war als das Loch. Und insgesamt ist das Garn vermutlich etwas dick für diesen Gatterkamm.

Als erste Hilfe würde ich irgendwas suchen, mit dem du das Garn glätten kannst. Ich würde zum Showsheen greifen (weil ich's im Haus habe und fürs Pferd nicht mehr brauche - jedes andere Produkt für Mähne und Schweif glätten tut's vermutlich auch). Aber angeblich geht auch Haargel oder Kurspülung.

Wenn du eine wirklich kritisch dünne Stelle hast, würde ich den Kamm nur noch zum Fach wechseln nehmen und mit dem Webschwert (oder einem Haarkamm) anschlagen bis die kritische Stelle aufgewickelt ist. Dabei wird das Gewebe allerdings sehr leicht schmäler. Aber ein Breithalter lässt sich ziemlich einfach aus einem Stück Gummiband mit zwei Krokodilklemmen (vom Vorhang, vom Handtuch oder aus der Eletro-Bastelkiste - notfalls gehen wohl auch Hakeln (Büroklammern)) improvisieren.

Und nächstes Mal, wenn du sowieso mit gekaufter Wolle mischen willst, würde ich die Kaufwolle in die Löcher und die handgesponnene in die Schlitze fädeln - damit vermeidest du die Rubbelprobleme (ausser, du hast enorm dicke Stellen im Garn).

Ciao, Klara

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Re: Kettgarn selber spinnen

Beitrag von Laura » 05.08.2011, 14:06

Hi Klara, danke für den erste Hilfe Tipp - Haarspülung hab ich irgendwo rumliegen. Hatte schon überlegt, dass Garn feucht zu machen und so zu weben.
Das Garn an sich war vor dem zwirnen sehr dünn und hat sein Volumen beim zwirnen mehr als verdoppelt. Vielleicht muss man fester zwirnen, dass es nicht so aufbauscht.
Ich google mal was ein Breithalter ist - Krokodilklemmen hat mein Freund sicher in seiner Elektrokiste.
Handgesponnenes nur in die Schlitze klingt super. Wieso ich da nicht von selbst drauf gekommen bin *gg*

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Re: Kettgarn selber spinnen

Beitrag von Klara » 05.08.2011, 17:24

Ich weiss nicht, wo ich den Gummiband-Breithalter her habe, im Zweifelsfall von einer amerikanischen Website - oder Yahoo-Gruppe. Das Prinzip ist: Du nimmst ein Gummiband, das von rechter Webkante unter dem Webrahmen durch zu linker Webkante passt. Befestigst an jedem Ende eine Klemme, und klemmst diese ans Gewebe. Das Gummiband, um den Webrahmen gespannt, übt ständigen leichten Zug aufs Gewebe aus.

Meine Klemmen haben praktischerweise an einem Ende einen Haken (die kamen glaube ich mal mit einem Vorhang mit), mit dem ich sie einfach durchs Gummiband pieken kann - so geht ein Gummiband für mehrere Webbreiten.

Beim Weben hält man dann den Breithalter so nahe wie möglich am Ende des Webstücks, sprich, alle paar cm muss man umklemmen.

Und ja, wenn du fester zwirnst, bauscht das Garn weniger auf - ist allerdings auch weniger weich.

Ciao, Klara

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