Färbermädchenauge

Rund ums Färben von Fasern, Garnen und Stoffen

Moderator: Perisnom

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Färbermädchenauge

Beitrag von lisel » 07.04.2020, 15:35

Ich habe 2018 die erste Saat ausgebracht und nur wenige Blüten geerntet. Als Schmuck in einer Solarfärbung waren sie gut zu gebrauchen.
2019 habe ich die restlichen Samen ausgebracht und schon ganz ordentlich Blüten geerntet. Als die Färbung durch war, habe ich immer bevor die Blüten abfielen diese getrocknet und gesammelt. Mit den trockenen Blüten habe ich so gar keine Erfahrung beim Färben? Im Forum habe ich auch nichts dazu gefunden. Hat jemand ein Rezept? Eigentlich dachte ich, daß das Mädchenauge eine mehrjährige Staude ist. Leider sind die Pflanzen von 2018 alle verschwunden. Von 2019 stehen die Pflanzen noch ganz gut und ich hoffe wieder auf eine reiche Ernte. Einen Teil der getrockneten Blüten werde ich einfach wieder aussäen, damit die Pflanzen wieder nachwachsen können.
Bleibt gesund und der Spinnerei gewogen!
Eure Lisel
Viele Grüße von Lisel :wink:

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Re: Färbermädchenauge

Beitrag von italia » 09.04.2020, 16:30

Ich glaube die müssten gekocht werden mit Aulan. Oder vorher in die Aulanbruehe eine Nacht die getrockten Blüten einweichen Dann auf den Herd kochen lassen jetzt weiß ich nicht wie lange. Aber hier im Forum ist doch eine Abteilung fürs Fearben dort finest Du was dich interisiert. Grüße italia

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Re: Färbermädchenauge

Beitrag von anjulele » 09.04.2020, 21:37

Du säst die getrockneten Blütenblätter aus? Das geht?

Wenn du damit färben mochtest, brauchst du mindestens die Menge Blüten, wie du Fasern in einem Durchgang färben möchtest. Normalerweise beizt man die Fasern, nicht die Pflanzenteile. Die kann man am Tag vorher auskochen, über Nacht stehen lassen und dann mit dem Sud am nächsten Tag färben. Das wäre eine "klassische" Pflanzenfärbung. Du kannst aber auch direkt beizen (Pflanzen und Fasern zusammen mit der Beize erhitzen). Das habe ich oft auf Veranstaltungen gemacht, wenn die nur einen Tag dauert und keine Zeit zum vorher beizen war.

Mir sagt "Färbermädchenauge" gar nichts.

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Re: Färbermädchenauge

Beitrag von lisel » 10.04.2020, 13:13

Liebe Anjulele,
ich werde natürlich die ganze trockne Blüte zerkrümeln, um die Samen besser verstreuen zu können. Das Färbermädchenauge ist ein Lichtkeimer, so daß es nichts weiter braucht, als dieses Ausbringen. Es gibt botanisch auch noch Mädchenauge, das ist wirklich eine Staude, aber über Färbeeigenschaften konnte ich nichts finden.
Da das Färbermädchenauge sehr intensiv in der Färbung ist, brauche ich das ursprüngliche Verhältnis von 1 bis 2 Teile frische Pflanzen zu 1 Teil Wolle sicher nicht.
Ich hatte die Hoffnung, daß es im Forum Fans für diese orange färbenden Blüten gibt und ein vorhandenes Rezept zum Nachmachen.
Ich beize die Wolle vor dem Färben immer in einer Kaltbeize-Wasser-Mischung. Diese ist lange haltbar und schont die Fasern.
Vielen Dank auch an Italia. Ich wünsche allen ein gesundes Osterfest!
LG von Lisel
Viele Grüße von Lisel :wink:

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Re: Färbermädchenauge

Beitrag von anjulele » 10.04.2020, 13:25

Lichtkeimer? Schade, dass es keine heimische Pflanze ist, ich verteile gerne mal Samen in der Gegend.

Orange hört sich interessant an, war die Farbe intensiv?

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Re: Färbermädchenauge

Beitrag von lisel » 11.04.2020, 17:05

anjulele hat geschrieben:
10.04.2020, 13:25
Lichtkeimer? Schade, dass es keine heimische Pflanze ist, ich verteile gerne mal Samen in der Gegend.
Ich habe mal ein Stück aus der https://de.wikipedia.org/wiki/Lichtkeimer kopiert, denn einfacher und kürzer hätte ich Lichtkeimer nicht erklären können:
„Als Lichtkeimer bezeichnet man Pflanzen, deren Samen zur Keimung – zusätzlich zu den üblichen Keimbedingungen Wasser, Wärme und Sauerstoff – auch Licht benötigen. Die Steuerung dieses Vorganges erfolgt über Photorezeptoren des Phytochromsystems.[1][2]
Bei Herstellung des Saatbetts und der Aussaat muss darauf geachtet werden, dass die Erdschicht, welche die Samen (Saatgut) bedeckt, höchstens so dick ist wie diese selbst. Durch Regen oder Gießwasser können die Samen leicht weggespült werden.
Im kleinen Maßstab kann das Pflanzgefäß mit einer transparenten Folie bedeckt werden, um ein Austrocknen der Oberfläche zu verhindern.“

Das Färber-Mädchenauge (Coreopsis tinctoria) stammt aus Amerika wie vieles (z.B. Kartoffel, Tabkak, Mais…). Ja ohne Kolumbus…..
Die Pflanze ist zweijährig und durch Samen relativ leicht anzuziehen.
anjulele hat geschrieben:
10.04.2020, 13:25
Orange hört sich interessant an, war die Farbe intensiv?

Als ich dies 2018 gelesen habe, wollte ich dies deswegen unbedingt ausprobieren.
Leider hatte ich zu wenige Blüten (diese wurden getrocknet) und im 2.Anlauf habe ich 2019 eine Solarfärbung mit Wollflocke gemacht.
Anbei mal ein Bild dazu, was aber nicht richtig die erzielbare Farbe zeigt.
Solarfärbung Färber-Mädchenauge 1.JPG
Solarfärbung Färber-Mädchenauge_Flocke 2.JPG
Es waren wirklich Stellen mit intensiver Farbe dabei, leider war es beim Solarfärben nicht mehr richtig warm draußen.
Also dieses Jahr wird im Topf gefärbt und deswegen ja auch meine Frage zum Umgang mit den getrockneten Blüten

Liebe Grüße die Lisel
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Viele Grüße von Lisel :wink:

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