Kardiermaschine für Alpakarohwolle

Fasern waschen, zupfen, kämmen, kardieren und mischen

Moderator: Claudi

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Kardiermaschine für Alpakarohwolle

Beitrag von Edsy » 25.07.2013, 17:55

Hallo ihr lieben fleissigen Spinnerinnen,
Ich habe nun ein Kilo Alpakawolle aus der Flocke mit meinem Minstrel Spinnrad versponnen. Es klappt einigermaßen, wobei mir die Wolle nach dem Verzwirnen einfach noch nicht gleichmäßig genug ist. Ich hab es halt gerne ganz schön, aber das braucht noch Übung.
Da die Fasern je nach Körperpartie des Tieres so unterschiedlich lang und unterschiedlich fein sind, habe ich mich entschlossen, mir eine Kardiermaschine zu gönnen, damit ich die Fasern homogener mischen kann. Da ich wohl ausschließlich Alpakawolle verarbeiten werde, da wir uns ja eine kleine Herde Alpakas zulegen wollen, möchte ich nun gerne wissen, was für eine Kardiermaschine geeignet ist, mit der man auch mal etwas mehr Alpakarohwolle gut kardieren kann.
Ich hab jetzt schon so etwa 5 kg liegen, die ich von befreundeten Alpakazüchtern habe.
Ich habe gelesen, die Strauch Finest soll die beste sein, allerdings auch am teuersten.
Die zweite Wahl wäre die Ashford superfine ADCSF mit der feinen Benadelung.
Ist es nötig, so eine feine Benadelung zu benutzen oder kann man genausogut die Ashford mit der normalen Benadelung benutzen?
Wer hat Erfahrung mit dem Kardieren von Alpakarohwolle und könnte mich beraten. Ich würde am liebsten bei Wollschaf kaufen, da der Herr Lauer Mietkauf anbietet und ich die Ausgabe dann nicht auf einmal berappen muss. Oder bietet diese Möglichkeit noch ein anderer Händler an? Bei Wollinchen gäbe es die Strauch Maschinen, aber ob man da auch in Raten zahlen kann?
Ich sag schon mal Danke für Eure Tipps.
Sicher gibt es hier im Forum außer mir noch andere Alpakanarrische, hoffe ich doch.
LG Sylvia

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Re: Kardiermaschine für Alpakarohwolle

Beitrag von yetti » 25.07.2013, 18:32

Ich habe mich für die Strauch finest entschieden auch wenn ich länger dafür sparen musste.Alpaka kann damit sehr gut verarbeitet werden.
lG Yetti

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Re: Kardiermaschine für Alpakarohwolle

Beitrag von Fiall » 25.07.2013, 19:28

Ich stell jetzt auch mal die Frage in den Raum, was dein Endwunsch für Garn ist, da du sagst, es wäre dir aus der Flocke nicht gleichmäßig genug. Zu haarig, oder zu ungleichmäßig in der Dicke? Am Haarigen wird sich durch Kardieren eher wenig ändern, da ein Kardiertier keinen Kammzug produziert. Die Fasern legen sich beim Kardieren kreuz und quer.

Um ein Kammgarn zu bekommen (glatt) bräuchtest du Wollkämme, wobei auch hier Geschick und Geduld (beim Spinnen) ihren Anteil haben. :)

Ich hab ne Kardiermaschine von Tom Walther und bin damit recht zufrieden. Eine Strauch ist sicher ne feine Sache, aber ob das Ergebnis sooo viel besser ist, dass es mir das Geld wert wäre?

Hier im Forum findest du Erfahrungsberichte zu verschiedenen Modellen und es gab auch schon etliche Kaufentscheidungsfreds. Vor allem solltest du dir aber klar sein, was du von einem Wollverarbeitungsgerät erwartest und ich bin mir nicht sicher, ob dir die unterschiedlichen Vorbereitungsweisen von Fasern bereits geläufig sind und ein Kardiertier damit auch tatsächlich das, was du willst.
GLG,

Veronika

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Re: Kardiermaschine für Alpakarohwolle

Beitrag von Gabys Wollecke » 25.07.2013, 21:53

Du könntest die Wolle auch zu Vogeles Mühle schicken zum kardieren bis Du sicherer bist beim Spinnen . Das ist eine günstigere Variante als ein Fehlkauf.:-)

LG Gaby

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Re: Kardiermaschine für Alpakarohwolle

Beitrag von Scilla » 25.07.2013, 21:57

Obwohl ich eine Kardiermaschine habe (Walter) schicke ich ganze Alpakavliese zur Vögelesmühle...viel besser, sauberer, schneller und preiswert.

meint die Scilla, die 10kg jährlich verarbeitet
Liebe Grüße, die Scilla

jetzt auch mit Blog http://scillana.blogspot.de/

So mancher geht nach Wolle und kommt geschoren heim.
Aus Portugal

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Re: Kardiermaschine für Alpakarohwolle

Beitrag von Edsy » 25.07.2013, 22:08

Ihr empfehlt mir alle, die Faser kardieren zu lassen. Das ist sicher eine Lösung, wenn man hier in Deutschland ist.
Aber wir ziehen bald nach Ungarn und von dort aus ist ein Versand nach DE sehr teuer und das Zurückschicken nach Ungarn auch.
Ich möchte daher autark werden und es lernen, die Fasern meiner eigenen Tiere selber zu verarbeiten.
Wenn ich kardierte Alpakavliese selber herstellen kann und mich das dann nichts kostet, kann ich später mal auch an Spinnerinnen in Ungarn weiter verkaufen. Irgendwann werden mein Mann und ich ja genug Stricksachen haben und ich habe Wolle über, die ich nicht mehr selber verstricken kann.
LG Sylvia

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Re: Kardiermaschine für Alpakarohwolle

Beitrag von shorty » 25.07.2013, 22:42

Bis sich ne Kardiermaschine von den Kosten her amortisiert hat, das dauert, da kannst Du viel verschicken, auch wenn Deine Beweggründe andere sind.
Das mit dem nichts kosten ist nämlich so ne Sache ;-)
Und gibts überhaupt Abnehmer für die Wolle?

Kann Dich gut verstehen, aber rein realistisch ist es so, dass Du zu dem Preis der Drops Alpaka z.B. nicht gut herstellen kannst. ( auch wenn mir deren Firmenpolitik weniger gefällt und das nicht regional ist)
Bin mir sicher auch in Ungarn gibts Kardierer
Karin
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Re: Kardiermaschine für Alpakarohwolle

Beitrag von italia » 25.07.2013, 23:45

Hallo auch ich wollte mir eine Kadiermaschine kaufen von Walter und
habe abgesagt.Wollte sie nehmen auch nur für Alpaka habe aber auch andere Fasern gekauft zu probieren.Auch hier gibt es keine Kadierer.Aber es rentiert sich seine Sachen selbst zu bearbeiten.400 euro gebe ich gerne aus
und kann kadieren wann ich lust habe und spare auch
damit.
Grüße italia

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Re: Kardiermaschine für Alpakarohwolle

Beitrag von Fiall » 26.07.2013, 06:53

Wenn du im größeren Stil kardieren möchtest, dürftest du mit so einem Maschinchen auch nicht glücklich werden. Der Output ist nicht wirklich berauschend und die Qualität wird stark von deiner Vorbereitung der Fasern beeinflusst, was wieder ein zusätzlicher Zeitfaktor ist. Da wäre eher eine Mini Mill angesagt und ich glaube die sprengt nun wirklich das Budget.
GLG,

Veronika

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Re: Kardiermaschine für Alpakarohwolle

Beitrag von shorty » 26.07.2013, 07:27

italia hat geschrieben:Hallo auch ich wollte mir eine Kadiermaschine kaufen von Walter und
habe abgesagt.Wollte sie nehmen auch nur für Alpaka habe aber auch andere Fasern gekauft zu probieren.Auch hier gibt es keine Kadierer.Aber es rentiert sich seine Sachen selbst zu bearbeiten.400 euro gebe ich gerne aus
und kann kadieren wann ich lust habe und spare auch
damit.
Grüße italia
Bin mir sicher, dass es auch in Italien Kardierereien gibt ;-)
Sowohl der Zulieferer der Gentile de Puglia lässt kardieren als auch der Wollhof Winkler in Lana.
hier ebenso
http://www.naturwoll.com/kardieren.php? ... r=n4&sub=4
und auch Mösmer in Bruneck muss seine Wolle ja irgendwoher haben für den Loden.
Ist eher ne Frage der Info, vermutlich.
Es stimmt aber natürlich , dass man mit eigener Kardiermaschine unabhängig ist.
Nur für große Mengen sind die Handkurbler wie Fiall auch schon schrieb weniger geeignet.
Auch ich schicke alles über 2- 3 Kilo weg, obwohl ich schon seit Jahren ne Kardiermaschine habe.
Alpaka spinne ich aber wenn ich sie nicht wegschicke zur Vögelesmühle schlicht roh

Zur eigentlichen Frage, ich glaube dass das Ergebnis deutlich stärker von der Sorgfalt in der Vorbereitung und von der Materialqualität abhängt als vom Kardierer

ein bisserl Buchstabensalat beseitigt ;-)
Zuletzt geändert von shorty am 26.07.2013, 07:41, insgesamt 4-mal geändert.
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Re: Kardiermaschine für Alpakarohwolle

Beitrag von Vivilein » 26.07.2013, 07:27

Oder eine Strauch (oder André Maschine mit feiner Benadelung) mit Motor.
Ich habe eine Strauch Finest und würde sie nicht mehr hergeben.
Nicht ausschließlich des Kardierergebnisses wegen (welches aber auch sehr, sehr schön ist!) sondern vielmehr, weil sie sich ganz leicht kurbeln lässt, da sie mit einem Zahnkranz + Kettenantrieb funktioniert.
Bei allen anderen Kardiermaschinen habe ich mir bisher mein Handgelenk kaputtgekurbelt.....

Bunte Grüße, Ester
http://stricktatur.blogspot.com


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Re: Kardiermaschine für Alpakarohwolle

Beitrag von Fiall » 26.07.2013, 07:57

Mir geht das Kurbeln eher auf den Rücken. Wenn man die Fasern richtig zuführt, lässt sich auch eine unmotorisierte Maschine leicht bedienen.

Vorbereitet und zugeführt muss aber auch mit Motor werden. Ist da wirklich eine wesentliche Zeitersparnis gegeben? Das schöne an den Mini Mills ist doch, glaube ich, dass auch die Vorbereitung maschinell erfolgt, oder irre ich mich da jetzt? Preislich steht die natürlich außer Frage und den Platz für so ne Anlage bräuchte man auch noch, aber wenn ich im großen Stil an Spinnereien verkaufen mag, komme ich um so ein Teil eher nicht rum. Ich kurbel für ein Kilo Wolle doch recht lange und ich bezweifel, dass das durch nen Motor so viel kürzer wäre.

Ich versuch Edsy hier eigentlich nur gewisse Illussionen zu rauben, von denen ich vermute, dass sie noch vorhanden sind. Als ich mir mein Kardiertier zulegte, hab ich auch noch Wunder und vor allem schnell viel und saubere (!) Wolle davon erwartet. Außerdem war mir da der Unterschied zwischen Kammzug und Kardenband noch nicht wirklich geläufig. Die Ernüchterung war unprickelnd. ;-)
GLG,

Veronika

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Re: Kardiermaschine für Alpakarohwolle

Beitrag von Claudi » 26.07.2013, 10:00

Vivilein hat geschrieben:Oder eine Strauch (oder André Maschine mit feiner Benadelung) mit Motor.
Eine Gekaufte, die von vorneherein mit Motor ausgerüstet ist, ist dann aber auch noch eine höhere Preisklasse. Und trotzdem kann man die Ergebnisse weder mit professionell kardierter Faser vergleichen, noch kann man sich damit die Zupferei ersparen, um den Pflanzenkram herauszubekommen.
Ich habe eine Strauch Finest und würde sie nicht mehr hergeben.
Nicht ausschließlich des Kardierergebnisses wegen (welches aber auch sehr, sehr schön ist!) sondern vielmehr, weil sie sich ganz leicht kurbeln lässt, da sie mit einem Zahnkranz + Kettenantrieb funktioniert.
Auch meine Wild Carder läßt sich superleicht kurbeln. Wenn die Kurbel irgendwo auf der Runde steht, fällt sie nur durch das Gewicht des Holzgriffes von alleine nach unten.

Man muß es wirklich gut durchrechnen, ob sich die Anschaffung wirklich lohnt.
Gibt man das Alpaka lieber zur Kardiererei, oder macht man sich gerne die Arbeit des supergenauen Zupfens und Kardierens?
Für 300 € kann man so einige Kilos beim Profi kardieren lassen...
Ganz
Liebe
Grüßis die Claudi

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Re: Kardiermaschine für Alpakarohwolle

Beitrag von Edsy » 26.07.2013, 10:36

So meine Lieben, jetzt habe ich ja schon einige Infos erhalten.
Danke für Eure Antworten.

Die Strauch Maschine ist mein Favorit, das ist klar.
Dass ich mir eine Maschine kaufe, davon bin ich nicht abzubringen, denn ich will in Ungarn, wo wir abgeschieden mit unseren Tieren leben werden, unabhängig sein und die Rohwolle selber verarbeiten.
Ich mache mir auch nicht die große Illusion vom Geldverdienen. Ich will die Wolle in erster Linie für mich selber und nur die Überschüsse abgeben, wenn es sich ergibt. Dass ich in Qualität und Preis mit der Dropswolle aus Peru niemals konkurrieren kann, ist auch klar. Ich hab sie selber schon gekauft. Aber dafür ist handgesponnene und handgefärbte Wolle auch ein Erlebnis und für mich besonders wertvoll.
Was ich bis jetzt noch nicht erfahren habe, hat jemand mit den verschiedenen Ashfordmaschinen (Superfein oder Normal) Erfahrung mit Alpakafaserverarbeitung?
Das würde mir schon weiterhelfen bei meiner momentanen Entscheidung.

Liebe Grüße von Sylvia

Klara
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Re: Kardiermaschine für Alpakarohwolle

Beitrag von Klara » 26.07.2013, 11:43

Sorry, keine Erfahrung mit Ashford, ich kardiere das bisschen Alpaka, das ich verarbeite (und das hoffentlich bald ein bisschen mehr wir, nächste Woche bin ich in England auf der Suche nach neuen Familienmitgliedern) mit meiner Louet Junior. Im wesentlichen ohne Probleme.

Auch wenn's in Frankreich Lohnkardierer geben muss - es gibt noch zwei oder drei Spinnereien - ich mach' auch lieber alles selbst. Schon, weil ich dann nicht alles auf ein Mal wegschicken muss und sortenrein (oder auch nicht) zurückbekomme, sondern weil ich in Etappen arbeiten kann: Erst mal waschen und eventuell färben, und dann überlegen, was ich damit machen will: Wolle pur? Oder Angora mit rein? Farbe pur? Oder mischen? Und, ehrlich gesagt, nur spinnen (und stricken und weben) wäre mir schlicht zu langweilig.

Und eben weil ich auch weiterhin die ganze Wolle selbst spinnfertig machen will, will ich eine motorisierte Trommelkarde. Nicht weil ich denke, dass die Zeit erspart, aber einen Tennisellbogen. Wobei auch bei meiner Louet Junior die Kurbel von alleine runterfällt, sie also ganz leicht zu drehen ist. Aber Mausbedienung erfordert auch keine Kraft und ich hab' mir trotzdem 'ne Sehnenscheidenentzündung dabei geholt. Ausserdem wird das Kardierergebnis, zumindest bei schwierigen Fasern (Mischungen mit Angora, z. B.) umso schöner, je langsamer die Trommeln drehen (liest man dauernd, ich wollt's nicht glauben, aber das Ergebnis beim Ausprobieren war eindeutig: Langsamer ist besser.) Ich mag aber nicht in Zeitlupe arbeiten. Ausserdem kann man mit Motor Dreck aus der Wolle zupfen, während die Kurbel dreht, weil man beide Hände frei hat.

Falls es nicht allgemein bekannt sein sollte: Eine Mini-Mill kostet ohne die Gebäude ca. 100.000 Euro in der Grundausstattung. Um damit zu arbeiten hat man idealerweise eine Mechaniker- und Elektrikerausbildung und dann ist es, wie in die Fabrik zu gehen (die Farrlacey's Alpacas-Leute hatten eine in England bevor sie umgezogen sind) - 40 Stunden/Woche an den Maschinen, wenn das Geld wieder reinkommen soll. Und dann braucht man auch das Material, um die Maschinen zu füttern - ich weiss jetzt nicht, welchen Durchsatz sie haben, aber ich bezweifle, dass eine kleine Alpakaherde für Auslastung sorgt (Wenn man sich das Teil nur so zum Spass kauft - so wie andere Leute einen Ferrari - sieht's natürlich ein bisschen anders aus).

Vivilein, was ist diese "André Maschine mit feiner Benadelung"? Ich find' nichts unter André Trommelkarde oder André drum carder oder André cardeuse à rouleau?

Ciao, Klara

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