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Hundewolle vor dem Spinnen kardieren ?
Verfasst: 13.06.2012, 13:19
von ankepu
Hallo, Ihr Lieben,
ich habe mal wieder eine Frage, bin ziemlich ratlos.
Mir hat eine Bekannte die Wolle ihres langhaarig-kuscheligen Mischlingshundes gebracht. Der Hund wurde geschoren und die glatten, ca. 4-5 cm langen Deckhaare sind dazwischen. Ich hatte ihr zwar vorher gesagt, dass sie den Hund ausbürsten soll, da die flauschige Unterwolle am besten zum Spinnen geeignet ist (ist doch so, oder ?), aber das hat sie irgendwie vergessen. Sie hat ihn zwar ausgebürstet, die Unterwolle dann aber mit den Sack mit den geschoreren Haaren getan.
Was mache ich denn jetzt mit der Wolle ? Die langen Deckhaare benehmen sich doch beim Spinnen wie stichelige Menschenhaare, oder ?
Muss ich die ganze Wolle jetzt erstmal kardieren oder nur durchsortieren oder wie ...????
Ich hatte mir das so einfach vorgestellt, die flauschige Unterwolle verspinnen und gut ist. Tja, nun sieht es anders aus.
Es wäre toll, wenn Ihr mir einen Rat geben könntest.
Liebe Grüße
Anke
Re: Hundewolle vor dem Spinnen kardieren ?
Verfasst: 13.06.2012, 14:24
von LuckyTino
Bisher wurde mir immer gesagt, dass man geschorene Hundewolle nicht verspinnen kann von daher habe ich es nicht probiert.
Die ausgekämmte Wolle der Elos habe ich bisher "aus der Flocke" versponnen.
Re: Hundewolle vor dem Spinnen kardieren ?
Verfasst: 13.06.2012, 16:40
von shorty
Ich spinne Hundewolle meist aus der Flocke, aber keinSchurhaar.
Wird stachelig.
Kannst Du nur aussortieren.
Kardieren vermischt das Deckhaar nur noch mehr drunter.
Müsstest Du also vorher machen, ist sehr mühselig, und da man meist nicht alle stacheligen Haare erwischt, wird die Wolle bei weitem nicht so schön wie Kämmwolle.
Ich würd mir das gut überlegen. Mhh
Karin
Re: Hundewolle vor dem Spinnen kardieren ?
Verfasst: 13.06.2012, 16:52
von Zinnober
Evtl geht es mit Kämmen besser, je nach Anordnung und Reihen der Zinken bekommst Du die Haare nach "Art" sortiert.
Es wäre definitiv ein Versuch wert.
Du kannst Dir natürlich auch sagen: "Ich verspinne das einfach mal aus der Flocke und guck dann wie stichelig es wird." ICh habe mit der Neufundländerwolle/-garn meine Tomaten angebunden
lg, Zinnober
Re: Hundewolle vor dem Spinnen kardieren ?
Verfasst: 13.06.2012, 17:50
von Fiall
Wenn sie die ausgebürstete Wolle bloß in den Sack mit den geschorenen Haaren getan hat, müsste sich doch zumindest der ausgebürstete Teil noch recht gut, vom geschorenen Teil trennen lassen?
Ich hab kürzlich meine ersten Hundefasern zum Probieren bekommen. Waren aber ausgekämmt. Ich hab sie direkt aus der Flocke gesponnen.
Re: Hundewolle vor dem Spinnen kardieren ?
Verfasst: 13.06.2012, 17:53
von ankepu
Ohje...
Vielen Dank erstmal für Eure Erfahrungsberichte, die ja nicht gerade aufbauend sind, seufz.
Ich werde mich wohl bei warmem Wetter mal mit dem Beutel auf den Hof setzen (es fusselt ja alles so tierisch) und versuche die Deckhaare auszusortieren.
Tomaten habe ich leider keine anzubinden

, von daher lasse ich das mit dem Verspinnen der Deckhaare lieber und der Mann meiner Bekannten, der davon eine Mütze haben soll, hat eh schon skeptisch geguckt, was wir beiden Frauen da so aushecken

.
Ich werde Euch bei Gelegenheit hier weiter berichten und auch mal ein Foto machen.
Liebe Grüße erstmal
Anke
Re: Hundewolle vor dem Spinnen kardieren ?
Verfasst: 13.06.2012, 18:37
von FrauWolle
Zum Wohle des Hundes:
Hunde, die beim Bürsten Haare/Fell verlieren, sollten NICHT geschoren werden. Scheren tut man nur Hunde, die nicht haaren.
Alles, was haart sollte anders behandelt werden: normal bürsten, ausdünnen, furminieren, Coat-Kingen oder trimmen.
Re: Hundewolle vor dem Spinnen kardieren ?
Verfasst: 14.06.2012, 15:00
von Greebo
Ich spinne meinen Hund (Beardie) nur so aus der FLocke. Da sind auch n paar Deckhaare mit drin, aber zum größten Teil ist es echt reiner Bausch! Wenn mir wqas zu stachelig ist, sortier ichs raus, aber ich gebe zu... da bin ich auch mal faul, aber es sind auch nicht soo viele. Die machen beim Spinnen aber auch nicht grundsätzlich Spaß, weil die dann doch sehr hart sind und wenn sie einem so durch die FInger flutschen auch mal wehtun können.
Ansosnten spinn ich die in so einer Art "modifiziertem" langen Auszug mit niedriger Übersetzung, weil die Haare zT sehr stark verklebt sind (beim Bürsten wurde Conditioner eingesetzt, der verklebt die Fasern ganz gut zT und bröselt dann so raus). Modifiziert heißt bei mir mit niedriger Übersetzung, wenig Bremse, viel Drall, aber Hand-untersützt, um die Brösel-Knüddel rauszumachen. Waschen trau ich mich nicht, das filzt sonst wie blöd! Wenn der Strang mal fertig ist, werd ich den in Spüli einweichen...
Re: Hundewolle vor dem Spinnen kardieren ?
Verfasst: 15.06.2012, 14:44
von Spinnkarpfen
Hallo,
ich habe ausgebürstete Bobtailwolle versponnen und damit einige Experimente gemacht.
Hier meine Erkenntnisse und Erfahrungen:
Die ausgebürsteten Fasern waren ganz schlecht einfach so zu spinnen, das Ausziehen war sehr schwer und ergab einen teilweise überdrehten und harten Faden.
Ich habe dann ungewaschen kardiert. Das war viel besser zu spinnen, aber in meiner Maschine klebte so ein Mischdings aus Talg, Dreck und Fett. Das bröselte auch runter und ich fand das nicht so toll, an der Grenze zum ekligen. Das Wasser im Entspannungsbad mit Haarshampoo nach dem Spinnen war super dreckig.
Ich habe dann die Fasern in Wäschesäcken in meiner Waschmaschine im Wollwaschprogramm mit normalem Flüssigwaschmittel gewaschen, auch das schon Kardierte (hat super geklappt). Da ging das Kardieren schon besser, aber es bröselte doch noch einiges talgiges raus.
So habe ich letztendlich doch die restlichen Fasern zuerst in warmen Haarshampoo-Wasser eingeweicht und zweimal mit Haarshampoo mit der Hand gewaschen. Dann naß in die Wäschesäcke gepackt und in der Waschmaschine im Wollwaschgang (30 Grad) nochmal gewaschen und geschleudert, dann zum trocknen ausgebreitet.
Das ist perfekt und lässt sich wunderbar kardieren und spinnen. Es filzt gar nicht in meiner Maschine, das hatte ich vorher schon mal ausprobiert bei Filzpuschen.
Liebe Grüße Monika