Verstrohung von Rohwollvliesen

Fasern waschen, zupfen, kämmen, kardieren und mischen

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Verstrohung von Rohwollvliesen

Beitrag von kaha » 14.07.2011, 09:32

shorty hat geschrieben:Ich hatte zwar noch kein Merino von Nick ,aber andere Wollsorten.
Nicks Tiere sind dauernd draussen , im Gegensatz zu vielen anderen Merino Schafen, die zumindest teilweise im Stall stehen.
Die Verstrohung ist dadurch viel geringer.

Dreckig evlt schon, aber nicht verstroht. Zumindest war bei meinen Vliesen keines dabei , wo ich sehr viel Stroh hatte.
Also Stroh sehe ich als absolut kein Problem. Das geht super raus.
Problematisch sind die ollen Kletten und Grassamen. Und da kommt's halt auf die Weide an und darauf, was im Heu ist, wenn welches gefüttert wird.
Zuletzt geändert von shorty am 14.07.2011, 11:00, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: abgetrennt aus dem thread um Nicks Wolle

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Re: Wolle vom Schafstall (Nick)

Beitrag von shorty » 14.07.2011, 09:37

Da ich noch keine Wollkämme besitze ( aber bald ;-) ist für mich Stroh ein no go.
Die Zeit, die ich da aufwenden muss, um das rauszufriemeln- nein-echt nicht-, da sind schon einige Vliese in die Tonne geflogen.

Aber wenns Dich nicht stört ;-)

Ich denke, dass muss jeder mit sich selber ausmachen.
Ich weiss schon, dass Du zu Rohwolle ne andere Sichtweise hast ;-)

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Re: Wolle vom Schafstall (Nick)

Beitrag von kaha » 14.07.2011, 09:53

shorty hat geschrieben:Da ich noch keine Wollkämme besitze ( aber bald ;-) ist für mich Stroh ein no go.
Ich habe jetzt gar nicht gekämmte Wolle gemeint.
Die Zeit, die ich da aufwenden muss, um das rauszufriemeln- nein-echt nicht-, da sind schon einige Vliese in die Tonne geflogen.
:eek:
Ich weiss schon, dass Du zu Rohwolle ne andere Sichtweise hast ;-)
War jetzt gar nicht darauf bezogen, sondern wirklich, dass das Stroh bei mir nie hartnäckig war. Bisschen am Hälmchen ziehen und es flutscht raus.
Einzig die Ähren, wenn noch welche an den Halmen hängen sträuben sich. Aber solange man sie nicht durch die Kardiermaschine jagt und an der richtigen Seite zieht, gehen die auch gut raus, finde ich. Einmal durchgedreht, ist's dann blöd, weil die so kleingehäckselt sind danach. ;)
Ist Dein Stroh irgendwie anders veranlagt?

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Re: Wolle vom Schafstall (Nick)

Beitrag von Fiall » 14.07.2011, 10:17

Da müsste ich viel in die Tonne treten. :) Ich hab hier eigentlich keine Probleme mit Stroh, Kletten oder Grassamen. Aber jede Spitze muss halt geöffnet werden mit ner Flickkarde. Dort sitzt neben Schmutz noch so winziger Krisselkram. Von unter 1mm bis 2mm Stückchen von was weiß ich was.

Lässt sich aber gut auskämmen. Ist halt nur arbeitsintensiv.
GLG,

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Re: Wolle vom Schafstall (Nick)

Beitrag von shorty » 14.07.2011, 10:28

Ich denke wir haben evlt ne andere Vorstellung von Stroh.
Wenn man klar richtigerweise mit Stroh das Pferdestroh meint, dicke gelbliche Halme, dann mag das angehen.
Die haften klar nicht an, bzw. kann man gut händisch entfernen.

Nimmt man aber Heu, sind das Tausende Hälmchen, die kann man definitiv nicht rausziehen.
Muss man wie Fial schrieb ausbürsten, Flickkarde oder Kämmen.

Es gibt genug gute Vliese oder Vliesteile die nicht derartige Mühe machen.
Dazu ist mir meine Zeit schlicht zu schade, und ich mach das mit der Rohwolle schon gerne.Für Spezialitäten evtl.
Ich kann ja mal die Tage mal ein Bild machen, was ich mir unter verstroht vorstelle.
Klar lässt sich das auskämmen, Fiall, ich hab aber genug Vliese hier, bei denen ich das nicht machen brauche.
Es gibt da schon Qualitätsunterschiede ;-)

Ich glaub ja schon, dass ich was Rohwolle anbelangt ein bißerl Ahnung habe und das abschätzen kann, schmunzel ;-)

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Re: Verstrohung von Rohwollvliesen

Beitrag von shorty » 14.07.2011, 11:00

Ich hab dass nun mal abgetrennt, weil ich finde, dass das ein interessantes Thema ist , welches nicht primär mit den Vliesen von Nick zusammenhängt.

Ich bin nun für Euch extra mal eben nach draussen gegangen und hab aus dem Schuppen das Polwarthvlies herausgezogen. Bild nicht so gut, es regnet mal wieder
Wie bereits erwähnt ist der Nackenteil verstroht. ( macht nichts, 80 % des Vlieses nicht :-)))
Diese Hälmchen machen sehr viel Mühe.
Ich sagte nicht, es ist unmöglich sie zu entfernen, aber eben zeitaufwändig.
Für mich lohnt sich das allenfals für Schmankerl.

Ob ich es beim Polwarthvliesteil mache, mal sehen, wie gesagt der Löwenanteil ist nicht verstroht.

Bergschafvliese die z.B. derartig verstroht sind wandern bei mir in die Tonne, bzw. finden gar nicht erst den Weg zu mir ;-)
Wieso sollte ich mir die Mühe machen da Stunden zu investieren, wenn ich zig Kilo Bergschafwolle haben kann, die kein einziges Hälmchen aufweisen. Ich kann da unter Tonnen Rohwolle bei der Wollsammelstelle auswählen.
Wenn ich da extra die verstrohte nehmen würde, wäre ich glaub ich d..f, oder ? :D


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Re: Verstrohung von Rohwollvliesen

Beitrag von Fiall » 14.07.2011, 11:06

Das würde bei mir auch in der Tonne landen. :) Und ich wollte keinesfalls bezweifeln, dass du was von Vliesen verstehst. Wer hier ein Weilchen mitliest, weiß dass du zu den Vliesköniginnen gehörst. ;-)

Versuch mich hier doch nur grade zu motivieren, was mein Merinovlies betrifft. Dieser winzige Krisselkram in den Spitzen geht mir doch gehörig auf den Senkel... :(
GLG,

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Re: Verstrohung von Rohwollvliesen

Beitrag von Verissa » 14.07.2011, 11:10

@shorty
da bin ich ganz Deiner Meinung. Wenn Frau berufstätig ist, sollte sie sich ihre Freizeit einigermaßen sinnvoll gestalten. Da gehört für meinen Teil das absammeln von Heu aus den Vliesen sicher nicht dazu.
Lieber nehme ich die sauberen, heulosen Stücke und mach mich gleich ans verarbeiten.
Liebe Grüße
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Re: Verstrohung von Rohwollvliesen

Beitrag von shorty » 14.07.2011, 11:12

Du packst das !!! Wie gesagt ist einfach ne Zeitfrage,und wie stark verstroht, deshalb das Bild. Ich hab das gar nicht krumm genommen :-)))

Oh Vlieskönigin :O ne ich glaub nicht.

Es gibt noch einige weitere die sich mindestens genausogut auskennen, wenn nicht besser. "Labert" ( im Sinne von tippt) nur nicht jeder so viel wie ich :O
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Re: Wolle vom Schafstall (Nick)

Beitrag von kaha » 14.07.2011, 11:24

shorty hat geschrieben:Ich denke wir haben evlt ne andere Vorstellung von Stroh.
Jap, so isses.

Stroh sind bei mir Getreidehalme.
Grashalme und deren Blüten sind hier Heu (daher oben "gesondert" erwähnt) - das nervt wirklich rauszumachen.

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Re: Verstrohung von Rohwollvliesen

Beitrag von kaha » 14.07.2011, 11:28

shorty hat geschrieben:Wie bereits erwähnt ist der Nackenteil verstroht. ( macht nichts, 80 % des Vlieses nicht :-)))
Diese Hälmchen machen sehr viel Mühe.
Wä, ja. Wenn Du _das_ mit verstroht meint, kann ich all das Gesagte nachvollziehen.
Sowas läuft hier halt nicht unter Stroh. :) Sagt man da bei Euch wirklich Stroh zu? Wie unterscheidet ihr dann zwischen dem, auf dem die Viecher hauptsächlich draufstehn, und dem, das sie hauptsächlich fressen? Pferdestroh?

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Re: Verstrohung von Rohwollvliesen

Beitrag von shorty » 14.07.2011, 12:32

Nein ist auf alle Fälle Heu auch hier Sprachlich oder Grummet für 2. Schnitt

Aber hier ist kein Getreideland , bei kleiner Schafhaltung wird hier nicht immer Stroh eingestreut weil man das zukaufen müsste und hier gealpt wird.
Viele haben hier noch Moosweiden, welche gemäht werden und hier teils als "Stroh"drischen oder wie man anderswo sagt Schilfhocken aufgestapelt werden.

Aber was die Wolle betrifft, heisst es eben verstroht, ich hab jedenfalls noch nie gehört , dass jemand sagt seine Wolle ist verheut.
Verstroht mit Stroh hat man hier so gut wie keine Vliese, da es reichlich Wolle gibt und die Herbstwolle nach dem Weide-Sommer die bessere Qualität hat.


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Re: Verstrohung von Rohwollvliesen

Beitrag von Klara » 14.07.2011, 13:00

Meine Definitionen entsprechen kahas - Stroh sind getrocknete Getreidehalmen, nach der Samenreife geschnitten und deshalb gelb-vertrocknet (die problemlos rauszuziehen sind), in Shortys Polwarth-Vlies hängt Heu (getrocknete Grashalme, vorzugsweise vor/während der Blüte geschnitten, jedenfalls bevor die Samen reif sind, aber das hängt vom Wetter ab). Stark _heu_verschmutzte Vliesteile wandern übrigens bei Profisortierern (zumindest in Rambouillet) in den Abfall - die Spinnerei tut sich das auch nicht an.

Kommt die Verwirrung daher, dass man von "eingestreutem Vlies" spricht (wenn es mit Pflanzenkram verseucht ist), und Einstreu normalerweise Stroh ist? Ansonsten wird nämlich auch in bayrischen Pferde- und Rinderställen streng zwischen Heu und Stroh unterschieden.

Und jetzt off-topic: Um das Chaos komplett zu machen: Hier in Frankreich (ich vermute mal in D auch) gibt's ab und zu auch Getreideheu (wenn es geschnitten wird, solange es grün ist) oder Grasstroh (wenn man nicht zum schneiden kommt, bevor es gelb-vertrocknet ist). Wie sich ersteres auf die Wollqualität auswirkt, weiss ich vielleicht in zwei Jahren, wenn das mit meinem Haferheu was wird.

Ciao, Klara

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Re: Verstrohung von Rohwollvliesen

Beitrag von shorty » 14.07.2011, 15:05

Ich hatte das nur nicht präzise genug geschrieben im Eingangspost ;-)

Gute Frage ob das von eingestreut kommt, weil das ja auch hier im Normalfall Stroh ist, das Einstreu.

Möglich.

Die Verwirrung bezieht sich eigentlich nur auf Wolle , es gibt hier klare Trennung, wobei es auch gut sein kann, dass z.B. Grummet eingetreut wird, wenn die Qualität nichts ist.
Wie gesagt Stroh von Getreide müssten wohl die meisten Zukaufen.
Man beweidet ja vielfach die Talwiesen den ganzen Sommer nicht ( sofern kein anderes Vieh), da die Schafe auf der Alm sind.
Heu haben da viele reichlich,oder eben auch Schilf.

Ist aber streng regional diese Aussage, weil wir nahe des Ortes mit dem Murnauer Moos riesige Moosflächen haben.
In Garmisch-P oder gar Mittenwald sieht dass schon wieder anders aus.

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