Merinorohwolle mit Markierungsfarbe

Fasern waschen, zupfen, kämmen, kardieren und mischen

Moderator: Claudi

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Re: Merinorohwolle mit Markierungsfarbe

Beitrag von Fiall » 02.06.2011, 15:21

Können die in Plastik eingepackt durch die Hitze nicht weich werden? Zumal sich dann ja auch das Wollfett verflüssigt?
GLG,

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Re: reine Merinowolle zu verkaufen

Beitrag von Sidhe » 02.06.2011, 15:23

kaha hat geschrieben:@doka: Du hast die Wolle echt 3-4 Stunden in Spüli UND Soda? Wird die nicht rauh und brüchig vom Soda auf die Zeit?
Ich bin zwar nicht doka, aber: ich lass meine Wolle gern von einem Wochenende zum nächsten stehen (bin Pendler), da hab ich dann auch ordentlich Soda (teilweise mit Spüli) drin...brüchig ist da noch nix geworden.
(ordentlich Soda meint 90l Maurerkübel zur Hälfte bis zwei Drittel mit Wasser gefüllt und 7-10 EL Soda rein)
bei 3-4Std. sollte da meines Wissens nach eigentlich nix schief gehen! :)

Brüchige Wolle hatte ich nur mal bei meinen ersten Waschversuchen - da hatte ich allerdings noch kein Soda, sondern habe nur mit viel zu wenig Spüli gewaschen....warum die Wolle nun so geworden ist, wie sie ist....keine Ahnung...Hexerei vermutlich :]
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Re: Merinorohwolle mit Markierungsfarbe

Beitrag von shorty » 02.06.2011, 15:49

War gerade ausgesperrt , deshalb erst verspätet meine Antwort.
Ruhig länger weichen lassen nur mit Wasser, gerne mal 2 Tage, wie Sidhe schrieb.
Ich bin trotzdem der Meinung stark verkotete Stellen haben in nem Vlies für Handspinner nichts zu suchen.Ob in Plastik oder im Papiersack ist da eher nachrangig
Der deutlich bessere Weg ist Qualität statt Quantität.
Man kann bei nem Schafhalter mit 300 Tieren nicht davon ausgehen, dass alle Vliese Handspinnqualität haben.
Auch bei Nick waren sicherlich schlechte Vliese dabei.
Wer das profitabel im weiteren Sinne betreiben möchte, kommt um Sortierung bzw. eine gewisse Art von Qualitätsanspruch nicht herum.
Macht Mühe lohnt aber, einfach gleich schon bei der Schur einige der besseren Vliese wegtun, und diesen mehr Aufmerksamkeit widmen.

Kaha, der Regen macht auf alle Fälle was aus. Wer hier schon mal beim Almabtrieb war, wird das bestätigen.
Die Schafe sind strahlend weiss.
Vor Durchnässung schützt beim Merino das viele Wollfett, beim Bergschaf die Haarstruktur.
Merino ohne Wollfett würde sich vollsaugen wie ein Schwamm.
Nicht umsonst kommen Schafrassen mit Feinwolle eher aus niederschlagsärmeren Gegenden.

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Re: Merinorohwolle mit Markierungsfarbe

Beitrag von Fiall » 02.06.2011, 16:35

2 Tage? Wird das dann mit den verschmutzten Spitzen fertig, oder warum lässt man es soooo lange weichen?
GLG,

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Re: Merinorohwolle mit Markierungsfarbe

Beitrag von shorty » 02.06.2011, 16:39

Wenn die Spitzen arg verklebt sind, reichen oft halt 2-3 Stunden nicht.
Ich mach für die erste Einweichphase oft morgens den Maurerkübel fertig, und prüf da erst am nächsten Tag.
Wie gesagt bisher hab ich wegen verklebter Spitzen noch nichts wegwerfen müssen, manchmal ist der Schmutz aber schon hartnäckig, und hat sehr häufiges Spülen zur Folge.
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Re: Merinorohwolle mit Markierungsfarbe

Beitrag von Ruth » 02.06.2011, 16:40

Ich mache mehrere Waschgänge. Erst großzügig aussortieren, immer eine Portion abreissen (den Platz, das Vlies komplett auszubreiten, hab ich im Bad nicht - und das Bad lässt sich leichter putzen als das Wohnzimmer), Nachschnitt raus, alles was ich nicht haben will (Schiet, stark verklebte Spitzen, zu stark eingestreute Teile, verfilzte Halskrausen, kurze Bauchwolle) raus und dann schüttle ich jede Portion in der Dusche gut aus. Da geht schon einiges an Dreck raus und auch noch ein paar übersehene Wollflöckchen.
Dann Waschen - zuerst Wasser so heiss wie möglich, Shampoo und Spülmschinenspülmittel rein, einweichen lassen, mit dem Wäschestampfer durch und rausholen bevor es ganz ausgekühlt ist - das Lanolin soll nicht wieder fest werden und auf der Wolle sitzen. Lange abtropfen lassen (Gitter über der Badewanne).
Waschen mit Shampoo, auch sehr heiss, wieder abtropfen lassen.
2 - 3 mal mit klarem Wasser spülen.
Ich gehe immer mit dem Wäschestampfer durch und wenn das Wasser so weit abgekühlt ist, dass ich reinfassen kann, ziehe ich die Wolle im Wasser auseinander, damit sie locker wird und der Dreck besser rausfällt.
Inzwischen behalte ich nur noch Wolle, die ich mit ein wenig Aufwand (Spitzen, getrockneter Schlamm rauskämmen) auch als Rohwolle spinnen könnte. Bei meinem Stash brauch ich nicht mehr jeden Wollfitzel.
Grüßle,
Ruth

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Re: Merinorohwolle mit Markierungsfarbe

Beitrag von versponnen » 02.06.2011, 17:02

mein rat für das nächste mal..
sei schon vor der schur beim schäfer und schau dir seine tierhaltung und schafe an....da sieht man große unterschiede..
nur ein schäfer, der bei großhändlern extrapreis -zulage bekommt, wegen sauberer wolle!!, kaufen.
2. fühle mal in die wolle, wenn wolle noch am tier, ...es gibt auch tierhalter, die schlecht füttern, dann ist das vlies strohig.
3. suche über zuchtverbände, die die wolle am tier prämieren dir gute Schäfer und züchter und kaufe dort...

ich finde man kann dann wirklich die gute qualität über besseren preis belohnen..man hat so auch freude an der wolle.

gruß wiebke

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Re: Merinorohwolle mit Markierungsfarbe

Beitrag von kaha » 02.06.2011, 17:13

versponnen hat geschrieben:mein rat für das nächste mal..
sei schon vor der schur beim schäfer und schau dir seine tierhaltung und schafe an....da sieht man große unterschiede..
Das finde ich auch das Optimum. Außerdem kann man sich dann bei Anwesenheit bei der Schur direkt das Vlies einpacken. Wenn der Scherer kooperativ ist, schert er's sogar gleich auf ein Bettlaken. :-D
nur ein schäfer, der bei großhändlern extrapreis -zulage bekommt, wegen sauberer wolle!!, kaufen.
Dafür muss aber auch so ein Großhändler da sein, der den entsprechenden Rabatt gibt.
Und das ist regional recht unterschiedlich, was da an Händlern unterwegs ist.
Beispiel Merino:
Saarland: 65C/kg.
Neckar-Odenwald-Kreis: 30C/kg.
3. suche über zuchtverbände, die die wolle am tier prämieren dir gute Schäfer und züchter und kaufe dort...
Die Herde, bei der Fiall gekauft hat, ist eine Zuchtbuchherde.

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Re: Merinorohwolle mit Markierungsfarbe

Beitrag von kaha » 02.06.2011, 17:13

Fiall hat geschrieben:Können die in Plastik eingepackt durch die Hitze nicht weich werden? Zumal sich dann ja auch das Wollfett verflüssigt?
Na, in die Sonne stellen würde ich die Säcke jetzt nicht, aber in der Wohnung ist das ok.

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Re: Merinorohwolle mit Markierungsfarbe

Beitrag von shorty » 02.06.2011, 18:15

Ich denke man muss da unterscheiden, Herdbuchzucht beinhaltet zwar auch einen Faktor für Wollqualität, der sagt aber nicht s aus über den Verschmutzungsgrad.
Sprich wenn ein Bock seine guten Wollgene weitergibt, hat unter Umständen die Herde im Schnitt sehr gute Faserwerte.
Die Wolle kann deshalb trotzdem schmutzig sein, auch wenn der Zuchtbock bei der Körung sauber war ;-)
Das sind zwei paar Stiefel.
Sprich wenn Fiall die Wolle gut sauber bekommt, ist die Wolle evtl sehr schön, was die Faserwerte anbelangt.
Auch wenn evlt stärkere Verkotung sehr eklig ist, ist sie einfacher zu entfernen wie starke Verstrohung.

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Re: Merinorohwolle mit Markierungsfarbe

Beitrag von shorty » 02.06.2011, 18:21

Bei der Schur direkt dabei sein, zu können, ist sicher im Grunde die beste Variante.
Die Preise der Wollhändler kann man schlecht als Maß nehmen finde ich, weil wie Kaha schon sagt die Preise sehr schwanken und weniger mit der Wollqualität als mit Weltmarktlage zu tun haben. Kann man die Preise der Wollgroßhändler irgendwo einsehen?
Sprich bei der Wollsammelstelle z.B. bekommt jeder fürs Kilo den gleichen Preis ( einziger Unterschied weiß und bunt) egal ob Merino von nem Wollsieger wie eher minderwertige Wolle.

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Re: Merinorohwolle mit Markierungsfarbe

Beitrag von Fiall » 02.06.2011, 18:37

@kaha: Der ursprüngliche Hinweis bzgl. Kot war für die Besteller gedacht, die die Wolle via Versand bekommen würden. In der Wohnung hätte ich jetzt auch keine Bedenken gehabt. Wobei der Geruch mir dann doch etwas zu scharf war. ;-) Nachdem es hieß, dass Schwanz- und Bauchwolle vorab entfernt wurde, bin ich aber auch fälschlicherweise davon ausgegangen, dass das bedeutet, es ist eben kein Kot mehr in der Wolle.

Wenn ich noch mal Rohwolle vor Ort kaufe, werd ich aber fragen, ob ich schon zur Schur kommen kann. Schade, dass Nick so weit ist. Das wäre sicher mal ein Erlebnis. Ob sich unsere Spinnerinnen da auch mal um Schafe prügeln? ;-)

Ich hatte ursprünglich vor, mehr als die geforderten 1,50 fürs Kilo zu zahlen. Dafür hätte ich mir die Vliese aber gerne selber ausgesucht. Hätte in dem Fall aber wohl eher keinen Unterschied gemacht, denn soweit ich das sehen konnte, wurden die Vliese nicht nach Qualität getrennt. War alles in riesige Hopfensäcke gepackt und selbst, wenn ich mir die Mühe hätte machen wollen, hätte ich nicht gefordert, dass ich die auf der Suche nach "meinem" Vlies durchwühlen darf.

Die erste Ladung Wolle lass ich nun mal bis morgen weichen und guck dann mal. Schön weich ist die Wolle jedenfalls. :)
GLG,

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Re: Merinorohwolle mit Markierungsfarbe

Beitrag von kaha » 02.06.2011, 19:07

Wo wir schon am Tipaustausch sind: Wenn's geht, bestellt Dir Wolle von Schafen, die nicht gelammt haben. Soll lt. Scherern und Haltern besser sein - ist ja auch nachvollziehbar.

Am günstigsten ist es vllt, wenn Du Dich direkt an den Scherer wendest. Der weiß ja, wo die besten Schäfchen stehen. ;)

BTW: Merkt ihr das auch am Stapel, dass der Winter recht kurz war?

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Re: Merinorohwolle mit Markierungsfarbe

Beitrag von Fiall » 02.06.2011, 19:36

Wer war noch mal der Scherer deines Vertrauens? *flöt*
GLG,

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Re: Merinorohwolle mit Markierungsfarbe

Beitrag von Sidhe » 02.06.2011, 19:39

shorty hat geschrieben:Ruhig länger weichen lassen nur mit Wasser, gerne mal 2 Tage, wie Sidhe schrieb.
Karin
Von Wochenende zu Wochenende meint eine ganze Woche!
Schief gegangen ist dabei jedenfalls noch nix ;)

So lang mach ich das einfach, weil sich das für mich so besser takten lässt. Manchmal weicht die wolle auch nur ein paar Stunden, aber manchmal eben auch ne ganz Woche....je nachdem wie ich mir das einteile. :)
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