mir geht es auch um den groben Teil, das "Vorkämmen" müßte eigentlich so ähnlich funktionieren wie beim Kardieren, oder nicht?
Im maschinellen Bereich inkl. Cottage Industry (mini mills u.ä.) wird nach dem Waschen erst gezupft (gewolft, gepickert

), dann kardiert und danach ggfs. gekämmt.
Im Bereich Handspinnen gibts dann ja alles mögliche bis kurz vorm Verspinnen ganzer Schafe

-- vom Verspinnen aus dem frisch geschorenen Vlies bis zu aufwändigsten Vorbereitungen. Ich persönlich überschlage meist das Zupfen und Kardieren, wenn ich die Wolle eh kämmen will. Unsere martialischen Hand-Wollkämme schaffen da einiges, was ich Handkarden oder einem Kardierer nicht zumuten würde. Zum Kardieren ist eine möglichst sauber gezupfte Wolle interessant, weil der Kardierer nicht mehr allzuviel Dreck und Stichelhaar rausschafft. Ein weiterer Vorteil des gründlichen Zupfens, und zwar auch, wenn du anschließend kämmst, ist der, dass du die verschiedenen Wollqualitäten gezupft viel besser mischen kannst, um für ein Projekt ein homogenes Material zu bekommen.
Edith meinte noch, es käme ja wohl auch auf die zu verarbeitende Wolle an. Recht hatse.
Beste Grüße -- Thomas