Schaft für Handspindel- frisches Holz wie behandeln?
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- Elisabeth62
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Schaft für Handspindel- frisches Holz wie behandeln?
Hallo ihr Spindelbauer,
ich hab ja schon länger ein Donut hier liegen um draus eine Handspindel zu bauen. Leider hats mit dem Haarstab nicht geklappt. Jetzt bin ich auf die Idee gekommen die Äste von unserem Rosenstrauch, den wir geschnitten haben, wieder rein zu holen und die zu verwenden.
Jetzt würd ich gern wissen - ist dieses Holz überhaupt geeignet? Weiß das zufällig jemand?
Und wie behandle ich das Holz, es ist ja frisch und muß erst trocknen. Wie lange dauert das, gibts da Richtwerte, so ungefähr? Und wo am besten, in der Wohnung? Im Keller? Wegen der Temperatur mein ich.
Grüße Elisabeth
ich hab ja schon länger ein Donut hier liegen um draus eine Handspindel zu bauen. Leider hats mit dem Haarstab nicht geklappt. Jetzt bin ich auf die Idee gekommen die Äste von unserem Rosenstrauch, den wir geschnitten haben, wieder rein zu holen und die zu verwenden.
Jetzt würd ich gern wissen - ist dieses Holz überhaupt geeignet? Weiß das zufällig jemand?
Und wie behandle ich das Holz, es ist ja frisch und muß erst trocknen. Wie lange dauert das, gibts da Richtwerte, so ungefähr? Und wo am besten, in der Wohnung? Im Keller? Wegen der Temperatur mein ich.
Grüße Elisabeth
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- Lacegarn
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Re: Schaft für Handspindel- frisches Holz wie behandeln?
Ich würde sagen, das Rose leicht spröde wird uns schnell brechen dürfte.
Rosen haben viel weiches Mark / Holz, das schrumpft beim Trocknen und macht dann Hohlräume.
Ärgere ich mich immer drüber, wenn wir die Rosenknospen / Stiele lackieren um sie dann zu vergolden.
Nimm also nur die richtig verholzten Teile...und ich würde sagen langsam trocknen...wo, keine Ahnung, irgendwo im Haus denke ich.
Rosen haben viel weiches Mark / Holz, das schrumpft beim Trocknen und macht dann Hohlräume.
Ärgere ich mich immer drüber, wenn wir die Rosenknospen / Stiele lackieren um sie dann zu vergolden.
Nimm also nur die richtig verholzten Teile...und ich würde sagen langsam trocknen...wo, keine Ahnung, irgendwo im Haus denke ich.
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http://www.ravelry.com/projects/tabatateddy
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- Elisabeth62
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Re: Schaft für Handspindel- frisches Holz wie behandeln?
Hallo Tabata,
das mit dem Mark hab ich gestern auch schon gesehen, Ein Ast hat viel Mark, der andere fast keins, wie es aussieht an der Schnittstelle. Sie liegen jetzt erst mal im Schlafzimmer, da ist es nicht so warm. Mal sehen was rauskommt. Vielleicht mach ich mal einen Spaziergang, oder ich schau, ob ich in Mutters Garten was abzwacken kann. Findet sich bestimmt noch was anderes als Rosenäste.
Grüße Elisabeth
das mit dem Mark hab ich gestern auch schon gesehen, Ein Ast hat viel Mark, der andere fast keins, wie es aussieht an der Schnittstelle. Sie liegen jetzt erst mal im Schlafzimmer, da ist es nicht so warm. Mal sehen was rauskommt. Vielleicht mach ich mal einen Spaziergang, oder ich schau, ob ich in Mutters Garten was abzwacken kann. Findet sich bestimmt noch was anderes als Rosenäste.
Grüße Elisabeth
- Greifenritter
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Re: Schaft für Handspindel- frisches Holz wie behandeln?
Auf jeden Fall erst mal gut trocknen.
Am besten wir langsam getrocknetes Holz, also wie Du schon schreibst in einem nicht zu warmen Raum trocknen.
Beim trocknen ist mir schon einiges Holz gerissen, wenns das aber gut überstanden hat hat es meist auch gut für den Spindelstab getaugt.
CU
Danny
Am besten wir langsam getrocknetes Holz, also wie Du schon schreibst in einem nicht zu warmen Raum trocknen.
Beim trocknen ist mir schon einiges Holz gerissen, wenns das aber gut überstanden hat hat es meist auch gut für den Spindelstab getaugt.
CU
Danny
Mehr über mich und meine Hobbys findet Ihr auf Danny's Taverne, dort findet Ihr auch meine Spindelgalerie.
- Elisabeth62
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Re: Schaft für Handspindel- frisches Holz wie behandeln?
Hallo Danny,
danke, dann ahb ich ja richtig gedacht. So ein typischer Holzwurm, der sich gut auskennt, bin ich nämlich keiner . Einer der Äste ist leider trotzdem schon zum Teil gerissen. Vielleicht zu trocken im Zimmer? Evtl wechsel ich mal zum Balkon, wenns warm ist.
Grüße Elisabeth
danke, dann ahb ich ja richtig gedacht. So ein typischer Holzwurm, der sich gut auskennt, bin ich nämlich keiner . Einer der Äste ist leider trotzdem schon zum Teil gerissen. Vielleicht zu trocken im Zimmer? Evtl wechsel ich mal zum Balkon, wenns warm ist.
Grüße Elisabeth
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Re: Schaft für Handspindel- frisches Holz wie behandeln?
Ist mir auch schon öfter passiert. Kann an zu schnellem trocknen liegen oder aber an Spannungen im Holz, da nicht jedes Stück wirklich was taugt (sagte ein Bekannter der viel mir Holz arbeitet).
CU
Danny
CU
Danny
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- Dochtgarn
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Re: Schaft für Handspindel- frisches Holz wie behandeln?
Hallo,
das reissen des Holzes kann man verhindern in dem man die Enden versiegelt, es geht in heissen Wachs eintauchen oder die enden mit Ponal bestreichen .So wird es bei Dreckslerholz gemacht zum lagern und trocknen.
LG Hanne
das reissen des Holzes kann man verhindern in dem man die Enden versiegelt, es geht in heissen Wachs eintauchen oder die enden mit Ponal bestreichen .So wird es bei Dreckslerholz gemacht zum lagern und trocknen.
LG Hanne
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- Flocke
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Re: Schaft für Handspindel- frisches Holz wie behandeln?
Ich habe sehr gute Erfahrungen mit Holunder gemacht. Er ist das härteste einheimische Gehölz. Im frischen Zustand läßt er sich gut bearbeiten, wo man Stabrohlinge herstellen kann. Da ist das Holz noch ziemlich weich. Man muß dickere Holunderzweige nehmen und diese spalten, da innen viel Mark enthalten ist und nur äußere Teil verwendet werden kann. Aus den gespaltenen möglichst geraden Zweigen stelle ich die Schäfte her.
Ich feile mir sie zu Rundhölzern zurecht. Danach spanne ich sie in die Bohrmaschine ein und drechsle sie mit groben Schleifpapier gerade, damit sie nicht eiern.
Dann werden sie ein Nacht zum Trocknen direkt auf eine Heizung gelegt und werden hart dabei! Mir ist dabei noch keines gerissen!
Die getrockneten und gedrechselten Rohlinge brate ich anschließend in Carnaubawachs, wo Luft und Restwasser aus den Holz getrieben werden. Dabei verdichten sich die Holzfasern des Holunders sehr stark, so daß er extrem hart wird. Buchenholz und sogar Robinie ist dagegen weich wie Butter! Das Carnaubawachs ist härteste natürliche Wachs. Es schmilzt erst bei 80°C und dringt dann fast vollständig in das Holunderholz ein, und schützt es so vor Feuchtigkeit und trägt ebenfalls zur Holzhärte bei. Früher hatte ich sie auch in Bienenwachs gebraten, bis ich das Carbaubawachs entdeckte. Holunderholz besitzt sehr feine elastische Fasern, so daß es den Eigenschaften von Bambus ähnelt, jedoch im Gegensatz zu Bambus homogener ist und nicht splittert
Nach dem Braten werden sie noch einmal in die Bohrmaschine eingespannt und nachbearbeitet. Meine Spindelschäfte werden zu beiden Enden hin sehr spitz und konisch geschliffen, weil ich die Wirtel draufschiebe und nicht festklebe.
So habe ich Universalspindeln, also Kopf-, Fuß-, Balkan- und Standspindeln in Einem die normalerweise keinen Haken benötigen, da man den Faden durch eine bestimmte Fadenführung fixieren kann, ohne daß er sich beim Zug abwickelt. Obendrein lassen sich die Schäfte ohne Wirtel leichter transportieren. Sitzt ein festgeklebter Wirtel drauf, besteht die Gefahr, daß der Stab durchbricht oder sich verbiegt, falls er mit anderen Gegenständen in einer Tasche sich befindet und dort verkeilen kann.
Die Nachbearbeitung dient hauptsächlich zum Glätten der Holzoberfläche mit immer feineren Schleifpapier. Am Schluß werden sie mit Polierschleifmittel auf Hochglanz poliert, so daß man sich darin spiegeln kann. Konische Stäbe rutschen aus Spannvorichtung des Bohrers leicht heraus, weswegen sie dort mit Schleifpapier umwickelt werden.
Zahnstocherdicke Holunderstäbe sind wesentlich härter und fester als die normalen Zahnstocher aus Buchenholz.
Vom Schnitt des Holunderholz bis zu einen fertigen Spindelschaft benötige ich zwei Tage! Es ist also eine Wochenendarbeit.
Ich feile mir sie zu Rundhölzern zurecht. Danach spanne ich sie in die Bohrmaschine ein und drechsle sie mit groben Schleifpapier gerade, damit sie nicht eiern.
Dann werden sie ein Nacht zum Trocknen direkt auf eine Heizung gelegt und werden hart dabei! Mir ist dabei noch keines gerissen!
Die getrockneten und gedrechselten Rohlinge brate ich anschließend in Carnaubawachs, wo Luft und Restwasser aus den Holz getrieben werden. Dabei verdichten sich die Holzfasern des Holunders sehr stark, so daß er extrem hart wird. Buchenholz und sogar Robinie ist dagegen weich wie Butter! Das Carnaubawachs ist härteste natürliche Wachs. Es schmilzt erst bei 80°C und dringt dann fast vollständig in das Holunderholz ein, und schützt es so vor Feuchtigkeit und trägt ebenfalls zur Holzhärte bei. Früher hatte ich sie auch in Bienenwachs gebraten, bis ich das Carbaubawachs entdeckte. Holunderholz besitzt sehr feine elastische Fasern, so daß es den Eigenschaften von Bambus ähnelt, jedoch im Gegensatz zu Bambus homogener ist und nicht splittert
Nach dem Braten werden sie noch einmal in die Bohrmaschine eingespannt und nachbearbeitet. Meine Spindelschäfte werden zu beiden Enden hin sehr spitz und konisch geschliffen, weil ich die Wirtel draufschiebe und nicht festklebe.
So habe ich Universalspindeln, also Kopf-, Fuß-, Balkan- und Standspindeln in Einem die normalerweise keinen Haken benötigen, da man den Faden durch eine bestimmte Fadenführung fixieren kann, ohne daß er sich beim Zug abwickelt. Obendrein lassen sich die Schäfte ohne Wirtel leichter transportieren. Sitzt ein festgeklebter Wirtel drauf, besteht die Gefahr, daß der Stab durchbricht oder sich verbiegt, falls er mit anderen Gegenständen in einer Tasche sich befindet und dort verkeilen kann.
Die Nachbearbeitung dient hauptsächlich zum Glätten der Holzoberfläche mit immer feineren Schleifpapier. Am Schluß werden sie mit Polierschleifmittel auf Hochglanz poliert, so daß man sich darin spiegeln kann. Konische Stäbe rutschen aus Spannvorichtung des Bohrers leicht heraus, weswegen sie dort mit Schleifpapier umwickelt werden.
Zahnstocherdicke Holunderstäbe sind wesentlich härter und fester als die normalen Zahnstocher aus Buchenholz.
Vom Schnitt des Holunderholz bis zu einen fertigen Spindelschaft benötige ich zwei Tage! Es ist also eine Wochenendarbeit.