Handspindel mit Keramikscheibe
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Handspindel mit Keramikscheibe
Handspindel mit Keramikscheibe
Eine liebe Freundin von uns, die Uta töpfert mit Hingabe und verschenkt dann gerne ihre Kreationen.
Wenn man nun lange dieses Hobby pflegt, haben fast alle Bekannten volle Schränke und man weiß dann nicht mehr, womit man irgendwem eine Freude machen kann.
Als wir letztens zu Besuch bei ihr waren und auf dieses Thema kamen, haben wir mal „rumgesponnen“ was Wollverrückte so gebrauchen könnten, wie Wollschalen, was Hübsches zum Handspindel bauen etc.
Es dauerte nicht lange, da hat uns die Uta 3 Stück Keramikscheiben übergeben.
1x Türkis mit 58g
1x hell klein mit 69g
1x hell groß mit 101g
Nun mussten wir mal beweisen, dass dies auch wirklich funktioniert.
Also in den Baumarkt und einen 8 mm Buchenrundstab gekauft und davon 29 cm abgesägt.
Der Stab muss dann im Durchmesser für das Loch der Keramikscheibe angepasst werden.
Ohne Dreh- oder Drechselbank geht dies kaum vernünftig.
Also den Buchenstab zwischen 2 Holzklötzer in den Schraubstock spannen.
Vorher noch mit dem Bleistiftanspitzer eine Seite anfasen und der anderen Seite ein Spitze verpassen.
Nun habe ich ein 8 mm Schneideisen aufs Holz gesetzt und vorsichtig ein „Gewinde“ geschnitten.
Es ist eigentlich nur eine gewollte Durchmesserreduzierung und etwas was mit viel Zureden als Gewinde anzusehen ist.
Nun Scheibe draufsetzen, ans „Holzgewinde“ Kleber machen und die Mutter draufdrehen. Da es ja etwas Formschluss gibt, hält dies doch sehr gut zusammen.
Haken auf der anderen Seite reindrehen und fertig. Gesamtgewicht im fertigen Zustand 72 g. Schon alleine aus diesem Grund sind wir für die Benutzung in Zimmern mit einem Teppich.
Dies schont den Boden und natürlich braucht man nicht so große Angst um die wirklich hübschen Keramikscheiben zu haben. LG aus Dresden Technik der Lisel
Eine liebe Freundin von uns, die Uta töpfert mit Hingabe und verschenkt dann gerne ihre Kreationen.
Wenn man nun lange dieses Hobby pflegt, haben fast alle Bekannten volle Schränke und man weiß dann nicht mehr, womit man irgendwem eine Freude machen kann.
Als wir letztens zu Besuch bei ihr waren und auf dieses Thema kamen, haben wir mal „rumgesponnen“ was Wollverrückte so gebrauchen könnten, wie Wollschalen, was Hübsches zum Handspindel bauen etc.
Es dauerte nicht lange, da hat uns die Uta 3 Stück Keramikscheiben übergeben.
1x Türkis mit 58g
1x hell klein mit 69g
1x hell groß mit 101g
Nun mussten wir mal beweisen, dass dies auch wirklich funktioniert.
Also in den Baumarkt und einen 8 mm Buchenrundstab gekauft und davon 29 cm abgesägt.
Der Stab muss dann im Durchmesser für das Loch der Keramikscheibe angepasst werden.
Ohne Dreh- oder Drechselbank geht dies kaum vernünftig.
Also den Buchenstab zwischen 2 Holzklötzer in den Schraubstock spannen.
Vorher noch mit dem Bleistiftanspitzer eine Seite anfasen und der anderen Seite ein Spitze verpassen.
Nun habe ich ein 8 mm Schneideisen aufs Holz gesetzt und vorsichtig ein „Gewinde“ geschnitten.
Es ist eigentlich nur eine gewollte Durchmesserreduzierung und etwas was mit viel Zureden als Gewinde anzusehen ist.
Nun Scheibe draufsetzen, ans „Holzgewinde“ Kleber machen und die Mutter draufdrehen. Da es ja etwas Formschluss gibt, hält dies doch sehr gut zusammen.
Haken auf der anderen Seite reindrehen und fertig. Gesamtgewicht im fertigen Zustand 72 g. Schon alleine aus diesem Grund sind wir für die Benutzung in Zimmern mit einem Teppich.
Dies schont den Boden und natürlich braucht man nicht so große Angst um die wirklich hübschen Keramikscheiben zu haben. LG aus Dresden Technik der Lisel
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Viele Grüße von Lisel 

- shorty
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Re: Handspindel mit Keramikscheibe
Ui schön die Keramik Scheiben gefallen mir optsich aber sehr.
Was ich ein bisserl knifflig finde ist das wirklich hohe Gewicht.
Bedenken muss man nämlich dass der Faden sowohl das Spindel als auch das Wollgewicht aushalten muss. Bei Supported ists abgestützt, da geht das, aber bei ner Fußspindel find ich das Gewicht zu hoch, da ist so grob 50 Gramm schon ne Hausnummer.
Evlt gehen die Scheiben als Anregung auch nen Tick dünner.
Ne weitere Idee wären übrigens Knöpfe
Was ich ein bisserl knifflig finde ist das wirklich hohe Gewicht.
Bedenken muss man nämlich dass der Faden sowohl das Spindel als auch das Wollgewicht aushalten muss. Bei Supported ists abgestützt, da geht das, aber bei ner Fußspindel find ich das Gewicht zu hoch, da ist so grob 50 Gramm schon ne Hausnummer.
Evlt gehen die Scheiben als Anregung auch nen Tick dünner.
Ne weitere Idee wären übrigens Knöpfe

Ganz gleich, wie beschwerlich das Gestern war, stets kannst du im Heute von Neuem beginnen.
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Re: Handspindel mit Keramikscheibe
Ganz am Anfang hatte ich mir aus selbsthärtender Modelliermasse solche Spindeln gebastelt. Die schwerste davon (75g) spinn ich witzigerweise immernoch gerne, aber supported, im Sitzen, mit der Spindel zwischen den Füßen; mit denen ich sie an- und festhalte wenn nötig, jetzt nicht mehr oft, am Anfang war's sehr praktisch, die Hände frei zu haben.
Auch Tonwirtel profitieren davon, das meiste Gewicht nach außen an den Rand zu verlagern. Dann braucht man sie nicht ständig neu anzuschubsen. Als Idee für die nächsten Experimente.
Den Modelliermassenwirtel hab ich vor 10 Jahren mit einem Klumpen Uhu patafix an seinem Rundholz fest geklebt, und da klebt er immernoch. Trotz in Taschen gestopft werden und Reisen, und fallen lassen, und an Kinder verleihen, damit die die Spindel fallen lassen... hält gut. Wenn's unbedingt richtig fest werden soll, dann aushärtenden Silikonmassen wie Sugru. Dazu sollte das Loch ein wenig größer sein als der Rundstab, macht das Leben einfacher als Gewinde in Holz schnitzen zu müssen. Ich bewundere die Hingabe, ich bin da deutlich fauler
Unten kurz mit dem dicken Bleistiftspitzer angespitzt und das Teil lief wie am Schnürchen
Hab sie gefunden, das gute Stück hat mir das Spinnen beigebracht. Braves häßliches Entchen:

Auch Tonwirtel profitieren davon, das meiste Gewicht nach außen an den Rand zu verlagern. Dann braucht man sie nicht ständig neu anzuschubsen. Als Idee für die nächsten Experimente.
Den Modelliermassenwirtel hab ich vor 10 Jahren mit einem Klumpen Uhu patafix an seinem Rundholz fest geklebt, und da klebt er immernoch. Trotz in Taschen gestopft werden und Reisen, und fallen lassen, und an Kinder verleihen, damit die die Spindel fallen lassen... hält gut. Wenn's unbedingt richtig fest werden soll, dann aushärtenden Silikonmassen wie Sugru. Dazu sollte das Loch ein wenig größer sein als der Rundstab, macht das Leben einfacher als Gewinde in Holz schnitzen zu müssen. Ich bewundere die Hingabe, ich bin da deutlich fauler

Unten kurz mit dem dicken Bleistiftspitzer angespitzt und das Teil lief wie am Schnürchen

Hab sie gefunden, das gute Stück hat mir das Spinnen beigebracht. Braves häßliches Entchen:

- anjulele
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Re: Handspindel mit Keramikscheibe
Damit lässt sich bestimmt prima zwirnen oder ein lockerer, dicker Single spinnen! Ich würde sie auch nicht als Fallspindel nehmen. Statt anspitzen könntest du auch einen Stift (?) mit runder Spitze unten einschlagen. Ich weiß nicht, wie die Dinger heißen, hab so etwas an meinen 08/15-Spindeln.
- lisel
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Re: Handspindel mit Keramikscheibe
Mit dem Gewicht hatten wir nachdem wir die Scheiben geschenkt bekommen haben, auch so unsere Bedenken.
Aber dies lag hauptsächlich an unserer sehr ungenauen Aufgabenstellung an unsere Freundin Uta.
Sie hat ja nur 1x in ihrem Leben überhaupt eine kleine Holzspindel bei uns gesehen.
Etwas ungewohnt, aber es funktioniert.
Nun benötige ich wenn es geht Ideen für die nächsten Experimente.
Besser gesagt eine klare und unmißverständliche Aufgabenstellung für unsere Keramikliebhaberin.
Wie z.B. Durchmesser der Keramikscheibe oder lieber doch ein Tonwirtel, Höhe, Lochdurchmesser (8 oder 6 mm?).
Es geht mir da sicher nicht um einen Nachbau, sondern um eine Vorgabe von sinnvollen Abmessungen, damit es auch bei der Herstellung der Keramik für einen Nichtspinner, aber einem absoluten Keramikfuchs, nicht schiefgeht.
LG die Lisel
Aber dies lag hauptsächlich an unserer sehr ungenauen Aufgabenstellung an unsere Freundin Uta.
Sie hat ja nur 1x in ihrem Leben überhaupt eine kleine Holzspindel bei uns gesehen.
So ist es nach dem Ausprobieren unserer Keramikspindel.anjulele hat geschrieben:Damit lässt sich bestimmt prima zwirnen oder ein lockerer, dicker Single spinnen!.
shorty hat geschrieben: Was ich ein bisserl knifflig finde ist das wirklich hohe Gewicht. Bedenken muss man nämlich dass der Faden sowohl das Spindel als auch das Wollgewicht aushalten muss. Bei Supported ists abgestützt, da geht das, aber bei ner Fußspindel find ich das Gewicht zu hoch, da ist so grob 50 Gramm schon ne Hausnummer.
Übrigens haben ich mal versucht, diese Spindel als supported, im Sitzen, mit der Spindel zwischen den Füßen…zu benutzen.Asherra hat geschrieben: Die schwerste davon (75g) spinn ich witzigerweise immernoch gerne, aber supported, im Sitzen, mit der Spindel zwischen den Füßen; mit denen ich sie an- und festhalte wenn nötig, jetzt nicht mehr oft, am Anfang war's sehr praktisch, die Hände frei zu haben…..Auch Tonwirtel profitieren davon, das meiste Gewicht nach außen an den Rand zu verlagern. Dann braucht man sie nicht ständig neu anzuschubsen. Als Idee für die nächsten Experimente.
Etwas ungewohnt, aber es funktioniert.
Nun benötige ich wenn es geht Ideen für die nächsten Experimente.
Besser gesagt eine klare und unmißverständliche Aufgabenstellung für unsere Keramikliebhaberin.
Wie z.B. Durchmesser der Keramikscheibe oder lieber doch ein Tonwirtel, Höhe, Lochdurchmesser (8 oder 6 mm?).
Es geht mir da sicher nicht um einen Nachbau, sondern um eine Vorgabe von sinnvollen Abmessungen, damit es auch bei der Herstellung der Keramik für einen Nichtspinner, aber einem absoluten Keramikfuchs, nicht schiefgeht.
LG die Lisel
Viele Grüße von Lisel 

- shorty
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Re: Handspindel mit Keramikscheibe
Rein was die Dreheigenschaften betrifft laufen häufig so genannte Becherspindeln ruhiger, mit mehr Gewicht am Rand als gen Spindelstab.
Dann wäre noch die Option supported bei der das Gewicht nicht die gleiche Rolle spielt, dafür sollte wenn mans im Tellerchen oder nem Schälchen laufen lässt der Wirtel nicht zu ausladend sein, weil er sonst bei Schräghaltung streift
In diesem Fall machts auch Sinn oben keinen Haken einzudrehen und die Stabspitze oben noch deulich zu verjüngen. evlt auch unten nen Metallpin setzen , für weniger Reibung
Das sind alles eher so Tipps in die physikalische Richtung.
Vorlieben hat dann klar auch noch jeder andere.
Evlt kannst Du anstatt der schweren Metallmutter auch so nen Gummistopsel verwenden, wie wir für die CD Spindeln.
Das Gewicht mittig am Stab ist eher ungünstig.
Dann wäre noch die Option supported bei der das Gewicht nicht die gleiche Rolle spielt, dafür sollte wenn mans im Tellerchen oder nem Schälchen laufen lässt der Wirtel nicht zu ausladend sein, weil er sonst bei Schräghaltung streift
In diesem Fall machts auch Sinn oben keinen Haken einzudrehen und die Stabspitze oben noch deulich zu verjüngen. evlt auch unten nen Metallpin setzen , für weniger Reibung
Das sind alles eher so Tipps in die physikalische Richtung.
Vorlieben hat dann klar auch noch jeder andere.
Evlt kannst Du anstatt der schweren Metallmutter auch so nen Gummistopsel verwenden, wie wir für die CD Spindeln.
Das Gewicht mittig am Stab ist eher ungünstig.
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Re: Handspindel mit Keramikscheibe
Als erstes würde ich ihr sagen, daß das Loch nach dem Brennen mindestens 8mm haben sollte, damit du Standardstäbe verwenden kannst. Ton schrumpft beim Brennen, allerdings in vorhersagbaren Proportionen. Glasurdicke mit einrechnen, falls sie auch die Prototypen der nächsten Runde glasieren möchte. Die Glasur ist toll, gefällt mir sehr gut.
Und dann wie Shorty schon sagte, mit der Form spielen. Einen Wulst nach außen und dünner in der Mitte wird evt. "interessant" vom Material her, Holz ist zäher. Evt. könnte sie auch einen Holzwirtel abformen und mit Porzellan ausgießen (Loch wieder größer anlegen), falls die Form von Hand schwierig zu machen ist.
Und dann wie Shorty schon sagte, mit der Form spielen. Einen Wulst nach außen und dünner in der Mitte wird evt. "interessant" vom Material her, Holz ist zäher. Evt. könnte sie auch einen Holzwirtel abformen und mit Porzellan ausgießen (Loch wieder größer anlegen), falls die Form von Hand schwierig zu machen ist.
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Re: Handspindel mit Keramikscheibe
Also ich hätte gesagt, Lochdurchmesser 6 mm - je dünner der Stab, desto einfacher ist er mit den Fingern anzuschnipsen. Und 6 mm-Stäbe gibt's im Handel (zumindest in Frankreich), und man kann auch gerade noch einen Haken eindrehen, ohne das Holz unbedingt zu splitten (ein bisschen Verlust habe ich i. d. R.). Oder vielleicht 6,5 mm - ich frage mich gerade, ob man den Wirtel nicht ganz schlicht befestigen könnte, indem man ein bisschen Wolle zwischen Stab und Keramik klemmt, wie ich das bei zu gross geratenen Löchern mache.
Was die Wirtelform angeht, wäre interessant, eine dünne Mitte mit dickerem Rand zu haben. Wobei ich nicht weiss, was Keramik für Möglichkeiten bietet, d. h. wie dünn die Mitte sein darf um nicht zu leicht zu brechen. Wobei der Wirtel unmittelbar am Holzstab ja dick genug sein muss, damit der Stab fest und rechtwinklig sitzt...
Hat eure Freundin keine Lust, Spinnen zu lernen? Am einfachsten wäre es, wenn sie selbst ausprobieren könnte...
Ciao, Klara
Was die Wirtelform angeht, wäre interessant, eine dünne Mitte mit dickerem Rand zu haben. Wobei ich nicht weiss, was Keramik für Möglichkeiten bietet, d. h. wie dünn die Mitte sein darf um nicht zu leicht zu brechen. Wobei der Wirtel unmittelbar am Holzstab ja dick genug sein muss, damit der Stab fest und rechtwinklig sitzt...
Hat eure Freundin keine Lust, Spinnen zu lernen? Am einfachsten wäre es, wenn sie selbst ausprobieren könnte...
Ciao, Klara