Aus Sternenstaub
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Aus Sternenstaub
Hallo, heute kann mit dem Metallrad "Hochzeit" gefeiert werden. Die ersten 2 m Garn liefen wie aus einem Automaten ab. K. S. hatte mich vor 3 Jahren mit einem Breco begeistert. Hoffentlich kann ich nun auch sie begeistern.
Am besten ich erkläre mal etwas zum Werdegang.
Aus Alu und Edelstahl konnte ich das Tragwerk bauen. Um eine Flexiblität zu behalten, fädele ich alle Hilfsknoten mit den Zwirnspulen, mit dem Schwungrad, mit dem Spinnkopf und dessen Riemenspannkopf auf die zentrale Stahlstange mit 18mm auf und klemme alles fest.
Der untere Knoten hält auch die 3 Beine in Gelenken fest.
Die vorderen 2 Beine halten die Wippachse, kugelgelagert.
Die Wippe und der Knecht sind an der tiefsten Stelle platziert. So entsteht ein recht langer Knecht, der einen ruhigen und sicheren Tritt bildet, auch nur bei einem Tritt.
Das Schwungrad besteht aus der Lagernabe mit Kugellagern, an der 2St. Vollscheiben 300mm aus 2 mm Alublech angebracht sind. Am Rand werden die Scheiben mit Gewindehülsen verschraubt. So bilden diese aus Stahl bestehenden Hülsen die Schwungmasse und auch die Rillscheibe für den 2- fädigen Antrieb.
Diesen 2- fädigen Antrieb habe ich hier einmal aus 2mm PU- Material als Rundriemen ausgebildet. Es geht, allerdings, wer zartes Garn spinnen möchte muss dann auf einen Flachszwirn ausweichen, damit bei lockerer Riemenspannung das Rutschmoment zur Garnbildung mit herangezogen werden kann. Der PU Riemen rutscht nicht!
Der Spinnkopf ist als 2-Lagerversion ausgebildet. Hinten 5mm mit Kugellager, vorne mit Gleitlager in Paarung Messing zu Grafit-Kunststofflager. Die Dimensionierung im Spinnmaul hat ca. 12 mm Durchlass, eine Hilfsführung am Spulenrand und einen Zentral- Schiebering zum Spulenfüllen ist vorhanden.
Zum Transport kann der Knecht ausgeklinkt, der Spinnkopf vorne nach unten geschwenkt und das 3- Beingestell in seinen Gelenken gestreckt werden, um eine flache Form zu Stauen oder für den Transport zu ermöglichen. Alle Gelenke sind mit sog. Verstellhebeln aus dem modernen Maschinenbau ausgerüstet, um werkzeugloses Lösen und Spannen zu ermöglichen.
Alle Parameter, Spulenmasse, Trittlänge, Raddurchmesser usw. sind an
dem Breco angelehnt.
Ich meine hier ein robustes klimafestes, wartungsarmes Rad geschaffen zu haben.
Hier noch einige Fotos, die eigentlich selbsterklärend sind. LG von Jürgen ^..^
Am besten ich erkläre mal etwas zum Werdegang.
Aus Alu und Edelstahl konnte ich das Tragwerk bauen. Um eine Flexiblität zu behalten, fädele ich alle Hilfsknoten mit den Zwirnspulen, mit dem Schwungrad, mit dem Spinnkopf und dessen Riemenspannkopf auf die zentrale Stahlstange mit 18mm auf und klemme alles fest.
Der untere Knoten hält auch die 3 Beine in Gelenken fest.
Die vorderen 2 Beine halten die Wippachse, kugelgelagert.
Die Wippe und der Knecht sind an der tiefsten Stelle platziert. So entsteht ein recht langer Knecht, der einen ruhigen und sicheren Tritt bildet, auch nur bei einem Tritt.
Das Schwungrad besteht aus der Lagernabe mit Kugellagern, an der 2St. Vollscheiben 300mm aus 2 mm Alublech angebracht sind. Am Rand werden die Scheiben mit Gewindehülsen verschraubt. So bilden diese aus Stahl bestehenden Hülsen die Schwungmasse und auch die Rillscheibe für den 2- fädigen Antrieb.
Diesen 2- fädigen Antrieb habe ich hier einmal aus 2mm PU- Material als Rundriemen ausgebildet. Es geht, allerdings, wer zartes Garn spinnen möchte muss dann auf einen Flachszwirn ausweichen, damit bei lockerer Riemenspannung das Rutschmoment zur Garnbildung mit herangezogen werden kann. Der PU Riemen rutscht nicht!
Der Spinnkopf ist als 2-Lagerversion ausgebildet. Hinten 5mm mit Kugellager, vorne mit Gleitlager in Paarung Messing zu Grafit-Kunststofflager. Die Dimensionierung im Spinnmaul hat ca. 12 mm Durchlass, eine Hilfsführung am Spulenrand und einen Zentral- Schiebering zum Spulenfüllen ist vorhanden.
Zum Transport kann der Knecht ausgeklinkt, der Spinnkopf vorne nach unten geschwenkt und das 3- Beingestell in seinen Gelenken gestreckt werden, um eine flache Form zu Stauen oder für den Transport zu ermöglichen. Alle Gelenke sind mit sog. Verstellhebeln aus dem modernen Maschinenbau ausgerüstet, um werkzeugloses Lösen und Spannen zu ermöglichen.
Alle Parameter, Spulenmasse, Trittlänge, Raddurchmesser usw. sind an
dem Breco angelehnt.
Ich meine hier ein robustes klimafestes, wartungsarmes Rad geschaffen zu haben.
Hier noch einige Fotos, die eigentlich selbsterklärend sind. LG von Jürgen ^..^
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- shorty
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Re: Aus Sternenstaub
Für Metalliebhaber schön stimmig.
Was wiegt es denn? und wie ist die Übersetzung ?
Wäre es denkbar die Spulen anderswo zu lagern, sprich diese Halteringe zu entfernen ?
Was wiegt es denn? und wie ist die Übersetzung ?
Wäre es denkbar die Spulen anderswo zu lagern, sprich diese Halteringe zu entfernen ?
Ganz gleich, wie beschwerlich das Gestern war, stets kannst du im Heute von Neuem beginnen.
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Re: Aus Sternenstaub
Hallo shorty,
das Rad hat 350mm und der Wirtel 50mm, ergo ist i = 1 : 7. Es wiegt 6,8 kg.
Ich habe den Aufbau im Text beschrieben, alle Masse lehnen sich ans Breco an, so auch die 3 Spulenhalter.
Alles ist aufgefädelt auf die 18mm Edelstahl Stange und geklemmt, also auch leicht abnehmbar. Andere Übersetzungen
durch Wirtel/ Spulenrille- Verkleinerung sind möglich als Sonderbau. 20/30/40 währen Ansätze, wobei die
Möglichkeiten i = 1: 17,5, i =1 : 11,67, i = 1 : 8,75 sein könnten.
LG von Jürgen ^..^
das Rad hat 350mm und der Wirtel 50mm, ergo ist i = 1 : 7. Es wiegt 6,8 kg.
Ich habe den Aufbau im Text beschrieben, alle Masse lehnen sich ans Breco an, so auch die 3 Spulenhalter.
Alles ist aufgefädelt auf die 18mm Edelstahl Stange und geklemmt, also auch leicht abnehmbar. Andere Übersetzungen
durch Wirtel/ Spulenrille- Verkleinerung sind möglich als Sonderbau. 20/30/40 währen Ansätze, wobei die
Möglichkeiten i = 1: 17,5, i =1 : 11,67, i = 1 : 8,75 sein könnten.
LG von Jürgen ^..^
- shorty
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Re: Aus Sternenstaub
Danke Jürgen für die flotte Antwort 

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Re: Aus Sternenstaub
Hallo Jürgen,
ein respektvolles "Bravo!" für die nächste wie gewohnt hochwertig und präzise umgesetzte Konstruktion (Stichwort: Einbauen und vergessen, darüber haben wir bereits einige Male gesprochen).
Erlaube mir bitte zwei Fragen:
1)Warum hast Du einen PUR-Riemen als Antriebselement gewählt? Die Höhenverstellung ist doch bereits vorhanden, und kann somit auch zum Spannen des Antriebsfadens genutzt werden. Den Hinweis zum Flachszwirn habe ich gelesen, doch warum nicht direkt so? Welche Vorteile hat denn hier der PUR-Riemen gegenüber z.B. einer Baumwollschnur oder dem bereits erwähnten Flachszwirn?
2)Im Bild fer4.jpg sieht man deutlich, dass der Durchmesser der Spulenrille größer ist als der Durchmesser der Wirtelrille. Ein so getakeltes Rad müsste sich m.E. genauso verhalten, wie ein flügelgetriebenes Rad mit Spulenbremse. Deswegen wohl ist eine solche Anordnung sehr unüblich.
Wenn die Konstruktion so ausgelegt ist, warum denn dann überhaupt zweifädig?
Gruß
Borek
ein respektvolles "Bravo!" für die nächste wie gewohnt hochwertig und präzise umgesetzte Konstruktion (Stichwort: Einbauen und vergessen, darüber haben wir bereits einige Male gesprochen).
Erlaube mir bitte zwei Fragen:
1)Warum hast Du einen PUR-Riemen als Antriebselement gewählt? Die Höhenverstellung ist doch bereits vorhanden, und kann somit auch zum Spannen des Antriebsfadens genutzt werden. Den Hinweis zum Flachszwirn habe ich gelesen, doch warum nicht direkt so? Welche Vorteile hat denn hier der PUR-Riemen gegenüber z.B. einer Baumwollschnur oder dem bereits erwähnten Flachszwirn?
2)Im Bild fer4.jpg sieht man deutlich, dass der Durchmesser der Spulenrille größer ist als der Durchmesser der Wirtelrille. Ein so getakeltes Rad müsste sich m.E. genauso verhalten, wie ein flügelgetriebenes Rad mit Spulenbremse. Deswegen wohl ist eine solche Anordnung sehr unüblich.
Wenn die Konstruktion so ausgelegt ist, warum denn dann überhaupt zweifädig?
Gruß
Borek
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Re: Aus Sternenstaub
Hallo borekd,
ich habe es doch beschrieben, dass, quasi als Experiment, ich einen elastischen 2- fädigen Riemen in 2 mm genommen habe. N' Faden kann man immer noch nehmen. Auf die
Nachteile des PU Riemens hier bei der 2- Fädigkeit gegenüber dem Fadenbetrieb habe ich ebenfalls hingewiesen. Der grüne Riemen sieht halt am silbernem Rad schicker aus.
Ich habe auch geschrieben, dass ich mich am BRECO angelehnt habe- so auch die 2- Fädigkeit. Das Rad spinnt sich so wie ein theoretisches 2-fädiges Rad, also ohne Schupf.
Es " haut" das Garn mit konstantem Einzug an der Spinnachse rein, wohl wissend, dass mit voller werdender Spule der Einzug etwas stärker wird.
Die Rillgrössen: kleiner Rilldurchmesser = Wirtel auf Flügel = schnell, großer Rilldurchmesser = Spule zum Flügel = langsamer.
LG von Jürgen ^..^
ich habe es doch beschrieben, dass, quasi als Experiment, ich einen elastischen 2- fädigen Riemen in 2 mm genommen habe. N' Faden kann man immer noch nehmen. Auf die
Nachteile des PU Riemens hier bei der 2- Fädigkeit gegenüber dem Fadenbetrieb habe ich ebenfalls hingewiesen. Der grüne Riemen sieht halt am silbernem Rad schicker aus.
Ich habe auch geschrieben, dass ich mich am BRECO angelehnt habe- so auch die 2- Fädigkeit. Das Rad spinnt sich so wie ein theoretisches 2-fädiges Rad, also ohne Schupf.
Es " haut" das Garn mit konstantem Einzug an der Spinnachse rein, wohl wissend, dass mit voller werdender Spule der Einzug etwas stärker wird.
Die Rillgrössen: kleiner Rilldurchmesser = Wirtel auf Flügel = schnell, großer Rilldurchmesser = Spule zum Flügel = langsamer.
LG von Jürgen ^..^
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Re: Aus Sternenstaub
Ich verstehe höchstens die Hälfte, bin aber wie immer begeistert von dem, was Du werkelst.Zumal mich das Breco schon lange interessiert.
Mehrere Übersetzungen wären schon cool.
Ulrike
Mehrere Übersetzungen wären schon cool.
Ulrike
Ulrike
- shorty
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Re: Aus Sternenstaub
Mehr Übersetzungen wären toll, ja find ich auch, und weniger Gewicht
sofern eben machbar.

Ganz gleich, wie beschwerlich das Gestern war, stets kannst du im Heute von Neuem beginnen.
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Re: Aus Sternenstaub
Hallo Jürgen,
vor einigen Tagen habe ich bei einem Spinntreffen ein Tom Triskel von Walther gesehen. Das Rad war zweifädig getakelt mit einem transparenten PUR-Riemen, geschätzt 2mm Durchmesser. Der Riemen hatte so gut wie gar keine Vorspannung, er war so aufgezogen, dass er gerade noch gradlinig verlief, ohne durchzuhängen. Die Wirtelrille war gegenüber der Spulenrille etwas spitzer eingestochen.
Die Eigentümerin, eine erfahrene Spinnerin, hat damit ein hauchdünnes Garn produziert. Sei berichtete, dass sobald die Riemenspannung nur ein wenig erhöht war, war der Einzug viel zu stark, und sie konnte an dem Rad nicht das gewünschte dünne Garn spinnen.
Ich erwähne das hauptsächlich aus dem Grund, dass ich theoretisch nicht erwartet hätte, das man auch mit dem PUR-Riemen diesen "Rutschbereich" erreichen kann. Du schriebst dazu sinngemäß:
Auf jeden Fall werde ich es mir merken für sehr schwierige Fälle, wenn man ein zweifädiges Spinnrad mit den üblichen Mitteln immer noch nicht zum Einziehen überzeugen kann.
Ein anderes (dennoch zusammenhängendes) Thema:
Beim klassischen zweifädigen Antrieb (auch bei dem Breco, an das Deine Konstruktion abgelehnt ist) ist es anders herum. Dort rotiert die Spule schneller als der Flügel (wenn man es ihr denn erlaubt und das Garn nicht festhält), was beim loslassen einen sanften Übergang zum Aufwickeln bedeutet (vorausgesetzt, der Antriebsfaden ist nur locker gespannt und die Rillenquerschnitte zumindest annähernd optimiert).
Bei Deinem System eilt der Flügel vor, und die nachlaufende Spule verhält sich ähnlich wie eine gebremste Spule beim Flügelantrieb. Sollte kein Durchrutschen stattfinden können, wird bereits in der Entstehungsphase des Dralls aufgewickelt (allmählich, dem Drehzahlunterschied entsprechend). Das müsste zumindest theoretisch also bedeuten, dass man so ausschließlich ein eher fluffiges Garn mit wenig Drall produzieren könnte, bzw. dass der Drall durch den Unterschied der beiden Übersetzungen fest vorgegeben wäre.
Als Nichtspinner bringt mich das aufs dünne Eis, und ich kann mir nicht vorstellen, was man damit Positives erreichen kann. Ich stehe sozusagen auf dem Schlauch und bitte um Hilfe.
Gruß
Borek
vor einigen Tagen habe ich bei einem Spinntreffen ein Tom Triskel von Walther gesehen. Das Rad war zweifädig getakelt mit einem transparenten PUR-Riemen, geschätzt 2mm Durchmesser. Der Riemen hatte so gut wie gar keine Vorspannung, er war so aufgezogen, dass er gerade noch gradlinig verlief, ohne durchzuhängen. Die Wirtelrille war gegenüber der Spulenrille etwas spitzer eingestochen.
Die Eigentümerin, eine erfahrene Spinnerin, hat damit ein hauchdünnes Garn produziert. Sei berichtete, dass sobald die Riemenspannung nur ein wenig erhöht war, war der Einzug viel zu stark, und sie konnte an dem Rad nicht das gewünschte dünne Garn spinnen.
Ich erwähne das hauptsächlich aus dem Grund, dass ich theoretisch nicht erwartet hätte, das man auch mit dem PUR-Riemen diesen "Rutschbereich" erreichen kann. Du schriebst dazu sinngemäß:
Allerdings ging es dem beschriebenen Fall um eine andere Sorte Riemen, als bei Dir zum Einsatz kam.wollwolff hat geschrieben:Diesen 2- fädigen Antrieb habe ich hier einmal aus 2mm PU- Material als Rundriemen ausgebildet. Es geht, allerdings, wer zartes Garn spinnen möchte muss dann auf einen Flachszwirn ausweichen, damit bei lockerer Riemenspannung das Rutschmoment zur Garnbildung mit herangezogen werden kann. Der PU Riemen rutscht nicht!
Auf jeden Fall werde ich es mir merken für sehr schwierige Fälle, wenn man ein zweifädiges Spinnrad mit den üblichen Mitteln immer noch nicht zum Einziehen überzeugen kann.
Ein anderes (dennoch zusammenhängendes) Thema:
Ich verstehe Dich so, dass Du damit sagst, dass ein kleinerer Wirteldurchmesser eine höhere Übersetzung bewirkt, und anders herum. Das ist zwar absolut korrekt, war aber nicht der Gegenstand meiner Frage. Mich interessierte, warum Du bei Deinem Rad den Rillendurchmesser der Spule größer gewählt hast als den Rillendurchmesser des Wirtels.wollwolff hat geschrieben:...
Die Rillgrössen: kleiner Rilldurchmesser = Wirtel auf Flügel = schnell, großer Rilldurchmesser = Spule zum Flügel = langsamer. ...
Beim klassischen zweifädigen Antrieb (auch bei dem Breco, an das Deine Konstruktion abgelehnt ist) ist es anders herum. Dort rotiert die Spule schneller als der Flügel (wenn man es ihr denn erlaubt und das Garn nicht festhält), was beim loslassen einen sanften Übergang zum Aufwickeln bedeutet (vorausgesetzt, der Antriebsfaden ist nur locker gespannt und die Rillenquerschnitte zumindest annähernd optimiert).
Bei Deinem System eilt der Flügel vor, und die nachlaufende Spule verhält sich ähnlich wie eine gebremste Spule beim Flügelantrieb. Sollte kein Durchrutschen stattfinden können, wird bereits in der Entstehungsphase des Dralls aufgewickelt (allmählich, dem Drehzahlunterschied entsprechend). Das müsste zumindest theoretisch also bedeuten, dass man so ausschließlich ein eher fluffiges Garn mit wenig Drall produzieren könnte, bzw. dass der Drall durch den Unterschied der beiden Übersetzungen fest vorgegeben wäre.
Als Nichtspinner bringt mich das aufs dünne Eis, und ich kann mir nicht vorstellen, was man damit Positives erreichen kann. Ich stehe sozusagen auf dem Schlauch und bitte um Hilfe.
Gruß
Borek
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Re: Aus Sternenstaub
Mit verschiedenen Antriebsgarnen bei zweifädigen Spinnrädern habe ich auch schon mehrfach experimentiert.
Auf einem Schwedenrad läuft sogar auf dem Wirtel eine PU-Schnur und die Spule hat Baumwolle. Es läßt sich sehr fein einstellen und ist ein echtes "zweifädiges" Rad.
Aber zu den Durchmessern Wirtel - Spule:
Wichtig ist der Größenunterschied der beiden Antriebsscheiben, um das gleichzeitige zwirnen und aufwickeln zu gewährleisten.
Aber die Antriebsscheibe mit dem größeren Durchmesser wird ( fast ) immer besser antreiben, als der kleinere Durchmesser, da hier die Kontaktfläche Antriebsgarn - Scheibenrille größer ist und damit eine größere Kraft übertragen werden kann.
(Natürlich ist auch die Form der Rille wichtig. Ein V überträgt größere Kräfte als das U, analog wie beim Keilriemen. Das V kann also auch bereits bei geringer Spannung des Antriebsgarns Kräfte übertragen, wo sich beim U hier noch nichts dreht.)
Durch den hier verwendete größere Durchmesser der Spule wird diese, bei geringer Spannung des Antriebsfadens, meist versuchen, zuerst anzulaufen und aufzuspulen. Danach erst wird der Flügel anlaufen und den Drall erzeugen. Das kann in Grenzbereichen bestimmt schwierig einzustellen sein und dann zu dem Effekt kommen, das einem das "Garn aus der Hand gerissen wird". Eventuell läßt es sich über die Form der Rille (V oder U) auch ein gutes Stück steuern. Da muss man aber probieren.
Auch fehlt mir hier eine Feineinstellung für den Antriebsfaden, wenn dieser aus Hanf oder Baumwolle ist. Ein PU-Riemen kommt meist ohne Feineinstellung aus, da er in sich dehnbar ist. Verschiedene einfädige Spinnräder verzichten ja auch komplett auf eine Einstellmöglichkeit bei PU-Antriebsriemen.
Sonst ist das Spinnrad aber eine schöne Konstruktion.
Auf einem Schwedenrad läuft sogar auf dem Wirtel eine PU-Schnur und die Spule hat Baumwolle. Es läßt sich sehr fein einstellen und ist ein echtes "zweifädiges" Rad.
Aber zu den Durchmessern Wirtel - Spule:
Wichtig ist der Größenunterschied der beiden Antriebsscheiben, um das gleichzeitige zwirnen und aufwickeln zu gewährleisten.
Aber die Antriebsscheibe mit dem größeren Durchmesser wird ( fast ) immer besser antreiben, als der kleinere Durchmesser, da hier die Kontaktfläche Antriebsgarn - Scheibenrille größer ist und damit eine größere Kraft übertragen werden kann.
(Natürlich ist auch die Form der Rille wichtig. Ein V überträgt größere Kräfte als das U, analog wie beim Keilriemen. Das V kann also auch bereits bei geringer Spannung des Antriebsgarns Kräfte übertragen, wo sich beim U hier noch nichts dreht.)
Durch den hier verwendete größere Durchmesser der Spule wird diese, bei geringer Spannung des Antriebsfadens, meist versuchen, zuerst anzulaufen und aufzuspulen. Danach erst wird der Flügel anlaufen und den Drall erzeugen. Das kann in Grenzbereichen bestimmt schwierig einzustellen sein und dann zu dem Effekt kommen, das einem das "Garn aus der Hand gerissen wird". Eventuell läßt es sich über die Form der Rille (V oder U) auch ein gutes Stück steuern. Da muss man aber probieren.
Auch fehlt mir hier eine Feineinstellung für den Antriebsfaden, wenn dieser aus Hanf oder Baumwolle ist. Ein PU-Riemen kommt meist ohne Feineinstellung aus, da er in sich dehnbar ist. Verschiedene einfädige Spinnräder verzichten ja auch komplett auf eine Einstellmöglichkeit bei PU-Antriebsriemen.
Sonst ist das Spinnrad aber eine schöne Konstruktion.
Gruß Mathias
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Unmögliches erledigen wir sofort. Wunder, die dauern etwas länger
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Re: Aus Sternenstaub
Hallo Mathias,
die Feineinstellung ist am oberen Ende, wobei eine M6 Spindel mit 1 Umdrehung 1 mm axial spannt.
Wie gesagt, ich habe das Rad nur experimentell mit einem PU Riemen ausgerüstet, da mir die feinweiche Laufeigenschaft gefehlt hat. Mittlerweile spinne ich mit dem schon immer für 2- Fädige
propagiertem Flachszwirn mit gutem Ergebnis.
LG von Jürgen ^..^
die Feineinstellung ist am oberen Ende, wobei eine M6 Spindel mit 1 Umdrehung 1 mm axial spannt.
Wie gesagt, ich habe das Rad nur experimentell mit einem PU Riemen ausgerüstet, da mir die feinweiche Laufeigenschaft gefehlt hat. Mittlerweile spinne ich mit dem schon immer für 2- Fädige
propagiertem Flachszwirn mit gutem Ergebnis.
LG von Jürgen ^..^