Ein Kamm entsteht
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Ein Kamm entsteht
Hallo Ihr Lieben,
ich möchte euch gerne eine Bildereportage über die Herstellung eines Wollkamms senden.
Die Nadelleiste:
Speziell ist hier jeder Nadelreihe auf einer eigenen Messingschiene eingebaut. Verwendet werden Nadeln mit 2 mm Durchmesser.
Die Nadeln beziehe ich aus einer Nadelfabrik als Doppelspitzennadel ohne Ösen. Die Nadel selbst ist aus Stahl, ballig angespitzt, zähhart = Oberfläche
gehärtet mit elastischem Kern. Die Nadeloberfläche ist übergangsfrei hochglanzpoliert.
Diese Nadeln halbiere ich mit einer umgebauten Hebelblechschere gegen einen Anschlag. Die Messing - Nadelleiste wird anschließend in eine mit gehärteten 2 mm Bohrbuchsen versehene Bohrvorrichtung eingeklemmt und
präzise gebohrt. Dem Bohrerbrechen begegne ich mit hoher Bohrdrehzahl und einbohren- Spänegut heraufziehen, wieder eintauchen.... usw. bis die
Nadelleiste durchgebohrt ist. So an die 4 Ansätze braucht man für die 10 mm Bohrtiefe schon. Eine mit verstellbarem Anschlag versehene Einstauchvorrichtung wird nun so
in den Nuten des Bohrmaschinentisches festgeschraubt, dass der Stauch - Dorn, eingespannt im Bohrfutter genau über dem " Ambos " mittig steht. LG von Jürgen
ich möchte euch gerne eine Bildereportage über die Herstellung eines Wollkamms senden.
Die Nadelleiste:
Speziell ist hier jeder Nadelreihe auf einer eigenen Messingschiene eingebaut. Verwendet werden Nadeln mit 2 mm Durchmesser.
Die Nadeln beziehe ich aus einer Nadelfabrik als Doppelspitzennadel ohne Ösen. Die Nadel selbst ist aus Stahl, ballig angespitzt, zähhart = Oberfläche
gehärtet mit elastischem Kern. Die Nadeloberfläche ist übergangsfrei hochglanzpoliert.
Diese Nadeln halbiere ich mit einer umgebauten Hebelblechschere gegen einen Anschlag. Die Messing - Nadelleiste wird anschließend in eine mit gehärteten 2 mm Bohrbuchsen versehene Bohrvorrichtung eingeklemmt und
präzise gebohrt. Dem Bohrerbrechen begegne ich mit hoher Bohrdrehzahl und einbohren- Spänegut heraufziehen, wieder eintauchen.... usw. bis die
Nadelleiste durchgebohrt ist. So an die 4 Ansätze braucht man für die 10 mm Bohrtiefe schon. Eine mit verstellbarem Anschlag versehene Einstauchvorrichtung wird nun so
in den Nuten des Bohrmaschinentisches festgeschraubt, dass der Stauch - Dorn, eingespannt im Bohrfutter genau über dem " Ambos " mittig steht. LG von Jürgen
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Re: Ein Kamm entsteht
Hallo Ihr Lieben,
weiter gehts!
Nun stecke ich die Nadel mit der Spitze voran durch die Bohrungen der Nadelleiste. Die Nadelleiste selbst wird in der Nute der Vorrichtung geführt und die noch lose Nadel drückt gegen den Anschlagstift. In dieser Stellung drücke ich nun die
Nadelspitze nach links gegen den Schiebeanschlag und bilde damit die herausragende Nadellänge. So justiert folgt nun die Absenkung des Stauch - Dornes, langsam mittels dem Bohrmaschinenhebels. Der Stauchdruck bildet sich leicht und ausreichend über den Zahnstangenantrieb der Bohrmaschine und die unter 1 mm ausgebildete Spitze des Stauch - Dornes.
Anschließend werden die rückseitig überstehenden Nadellängen an der bestückten Nadelleiste mit einer dünnen Trennscheibe abgeflext. Diese Rohling einer bestückten und fertiggekürzten Nadelleiste muss nun noch entgratet werden und vor allem die Stauch - Krater plangeschliffen werden, damit die
rechtwinklige Einspanngeometrie erhalten bleibt und nichts im Nadelleisten Magazin nach dem Spannen noch wackelt. Da durch das Einstauchen der Nadeln dieser Vorgang über die Leistenlänge gesehen Material auseinanderdrückt, wird die Nadelleiste einseitig krumm.
Hier hilft nur ein beherzter 3- fach Schlag mit dem Elastikhammer: rechts - links - mitte. Nun sind die Nadelleisten einsatzbereit zum Einbau in das Haltemagazin für bis zu 4- reihigem (= 4 Nadelleisten) Kämmeinsatz.
Über die Herstellung des Magazins und der Kamm-Handgriffteile berichte ich in Fortsetzung dieser Reportage.
weiter gehts!
Nun stecke ich die Nadel mit der Spitze voran durch die Bohrungen der Nadelleiste. Die Nadelleiste selbst wird in der Nute der Vorrichtung geführt und die noch lose Nadel drückt gegen den Anschlagstift. In dieser Stellung drücke ich nun die
Nadelspitze nach links gegen den Schiebeanschlag und bilde damit die herausragende Nadellänge. So justiert folgt nun die Absenkung des Stauch - Dornes, langsam mittels dem Bohrmaschinenhebels. Der Stauchdruck bildet sich leicht und ausreichend über den Zahnstangenantrieb der Bohrmaschine und die unter 1 mm ausgebildete Spitze des Stauch - Dornes.
Anschließend werden die rückseitig überstehenden Nadellängen an der bestückten Nadelleiste mit einer dünnen Trennscheibe abgeflext. Diese Rohling einer bestückten und fertiggekürzten Nadelleiste muss nun noch entgratet werden und vor allem die Stauch - Krater plangeschliffen werden, damit die
rechtwinklige Einspanngeometrie erhalten bleibt und nichts im Nadelleisten Magazin nach dem Spannen noch wackelt. Da durch das Einstauchen der Nadeln dieser Vorgang über die Leistenlänge gesehen Material auseinanderdrückt, wird die Nadelleiste einseitig krumm.
Hier hilft nur ein beherzter 3- fach Schlag mit dem Elastikhammer: rechts - links - mitte. Nun sind die Nadelleisten einsatzbereit zum Einbau in das Haltemagazin für bis zu 4- reihigem (= 4 Nadelleisten) Kämmeinsatz.
Über die Herstellung des Magazins und der Kamm-Handgriffteile berichte ich in Fortsetzung dieser Reportage.
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- nadelundfaden
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Re: Ein Kamm entsteht
Danke, das war ein spannender Bericht. Aber aus einer mir nicht sehr vertrauten Werkstattwelt. Es hat wahrscheinlich nicht jeder die Maschinen und das Fachwissen parat um das Nachzubauen.
LG Ate
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- Claudi
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Re: Ein Kamm entsteht
Puh, das ist ja Genauigkeit vom Feinsten und so arbeitsintensiv!
Meine eigenen, etwas holprigen Bauanstrengungen scheiterten schon an derart feinem Nadelmaterial.
Du gibst dir da echt viel Mühe, und ich wünsche mir für die Zukunft, dass ich mir irgendwann so eine Station von dir zulegen kann.
Meine eigenen, etwas holprigen Bauanstrengungen scheiterten schon an derart feinem Nadelmaterial.
Du gibst dir da echt viel Mühe, und ich wünsche mir für die Zukunft, dass ich mir irgendwann so eine Station von dir zulegen kann.
Ganz
Liebe
Grüßis die Claudi
Mein Blog: Gewollt Wolliges unser Spinngruppenblog: Die Wollverwandler unter dieser Bezeichnung sind wir auch bei Facebook und Ravelry zu finden.
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- Vorgarn
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Re: Ein Kamm entsteht
Hallo Jürgen,
auch von mir ein respektvolles Danke für Dein Bericht, zumal ich hinter den Bildern auch die Fülle an technologischen Gedanken erkennen kann, die für eine solche (Klein-)Serienproduktion in der Heimwerkstatt erforderlich sind. In diesem Sinne würde ich mir dennoch gern erlauben auf Alternativen hinzuweisen:
1)Aus dem Imkereibedarf kenne ich die Absperrgitter, z.B. http://www.imkereibedarf-blaschke.de/absperrgitter. Hier klemmen die (leider eher weichen) Stäbe in aus Stahlblech gebogenen Hohlprofilen. Letztere lassen sich mit einigem Kraftaufwand entlang der Stäbe verschieben, wenn man sie vorher mit einer Trennscheibe aus den Rahmenleisten "demontiert" hat. Das habe ich schon praktisch für einen unserer Völker gemacht. Es gibt auch Absperrgitter ohne Rahmen. Vielleicht könnten diese Hohlprofile eine Alternative zu Deinen Messingleisten sein?
2)Bei Verstiftungen mit dünnen Zylinderstiften habe ich mir angewöhnt, die Stifte vor dem Einsetzen minimal zu verbiegen. So halten sie bombenfest, können aber trotzdem mit einem passenden Dorn wieder herausgeschlagen werden. Würde man Ähnliches mit Deinen Nadeln tun, könnte man diese direkt auf das gewünschte Längenmaß kürzen, und anschließend so wie Du es beschreibst so tief einschlagen, bis die zylindrischen Enden bündig mit der Messingleiste abschließen. Das Nieten, Richten, bündig Abflexen und Schleifen könnte man so sparen, hinzu kämme allerdings das Biegen der Nadelenden, vielleicht auch mit der Bohrmaschinenpinole.
Gruß
Borek
auch von mir ein respektvolles Danke für Dein Bericht, zumal ich hinter den Bildern auch die Fülle an technologischen Gedanken erkennen kann, die für eine solche (Klein-)Serienproduktion in der Heimwerkstatt erforderlich sind. In diesem Sinne würde ich mir dennoch gern erlauben auf Alternativen hinzuweisen:
1)Aus dem Imkereibedarf kenne ich die Absperrgitter, z.B. http://www.imkereibedarf-blaschke.de/absperrgitter. Hier klemmen die (leider eher weichen) Stäbe in aus Stahlblech gebogenen Hohlprofilen. Letztere lassen sich mit einigem Kraftaufwand entlang der Stäbe verschieben, wenn man sie vorher mit einer Trennscheibe aus den Rahmenleisten "demontiert" hat. Das habe ich schon praktisch für einen unserer Völker gemacht. Es gibt auch Absperrgitter ohne Rahmen. Vielleicht könnten diese Hohlprofile eine Alternative zu Deinen Messingleisten sein?
2)Bei Verstiftungen mit dünnen Zylinderstiften habe ich mir angewöhnt, die Stifte vor dem Einsetzen minimal zu verbiegen. So halten sie bombenfest, können aber trotzdem mit einem passenden Dorn wieder herausgeschlagen werden. Würde man Ähnliches mit Deinen Nadeln tun, könnte man diese direkt auf das gewünschte Längenmaß kürzen, und anschließend so wie Du es beschreibst so tief einschlagen, bis die zylindrischen Enden bündig mit der Messingleiste abschließen. Das Nieten, Richten, bündig Abflexen und Schleifen könnte man so sparen, hinzu kämme allerdings das Biegen der Nadelenden, vielleicht auch mit der Bohrmaschinenpinole.
Gruß
Borek
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Re: Ein Kamm entsteht
Hallo Borek,
danke für deine Tips. Ich habe da auch schon viel durchprobiert. Die Technik Bienengitter und auch Zwiebelhalter ist sehr interessant.
Die Messingleiste in Alu, in PVC probiert und auch schon nur passig eingeklebt mit Loctite. Alles viel
Mühe und Nacharbeit. Mein Stand jetzt: Es sind allesamt " flüssig" bewerkstellbare Arbeiten, die nichts übelnehmen, z.B. WC-Gang oder Telefonats/ Feierabendunterbrechungen.
Es zeigt sich auch mal wieder, dass oft vermeindlich umständlich, letztlich schneller und einfacher ist, wenn der Routinefaktor greift. Allein die Bohrtoleranz in der Vorrichtung, allein durch die Maschine erzeugt, läßt alle Nadeln mit ca. 0,5 ° nach links stehen. Was machts, must halt beim Bestücken parallel einsetzen, dann ist wieder alles gleichmäßig.
Will damit sagen, dass ich nun auf einem sehr guten "Wertanalyse-Stand" für den Bau der Kämme angelangt bin und gut zufrieden damit bin. Allein die Nadelleisten
bilden den Grundstock für die Produkte Handkamm, Tischkamm und "Rupfer"- Letztere ist gerade in Arbeit und wir hier nach dem ersten zufriedenstellendem Rundlauf
auch vorgestellt werden können. Für den breiteren Tischkamm lege ich einfach mehrere Kurzleisten hintereinander in das Reihmagazin ein.
Was mich an diesem solchen gegenseitigem Themenaustausch so fasziniert, ist, dass viele Forumspartner doch genauso, wie man selbst, denken. Das ist
phantastisch! Und gerade der Austausch miteinander hilft gegenseitig und erspart dann oft genug Fehler oder Irrwege.
LG von Jürgen
danke für deine Tips. Ich habe da auch schon viel durchprobiert. Die Technik Bienengitter und auch Zwiebelhalter ist sehr interessant.
Die Messingleiste in Alu, in PVC probiert und auch schon nur passig eingeklebt mit Loctite. Alles viel
Mühe und Nacharbeit. Mein Stand jetzt: Es sind allesamt " flüssig" bewerkstellbare Arbeiten, die nichts übelnehmen, z.B. WC-Gang oder Telefonats/ Feierabendunterbrechungen.
Es zeigt sich auch mal wieder, dass oft vermeindlich umständlich, letztlich schneller und einfacher ist, wenn der Routinefaktor greift. Allein die Bohrtoleranz in der Vorrichtung, allein durch die Maschine erzeugt, läßt alle Nadeln mit ca. 0,5 ° nach links stehen. Was machts, must halt beim Bestücken parallel einsetzen, dann ist wieder alles gleichmäßig.
Will damit sagen, dass ich nun auf einem sehr guten "Wertanalyse-Stand" für den Bau der Kämme angelangt bin und gut zufrieden damit bin. Allein die Nadelleisten
bilden den Grundstock für die Produkte Handkamm, Tischkamm und "Rupfer"- Letztere ist gerade in Arbeit und wir hier nach dem ersten zufriedenstellendem Rundlauf
auch vorgestellt werden können. Für den breiteren Tischkamm lege ich einfach mehrere Kurzleisten hintereinander in das Reihmagazin ein.
Was mich an diesem solchen gegenseitigem Themenaustausch so fasziniert, ist, dass viele Forumspartner doch genauso, wie man selbst, denken. Das ist
phantastisch! Und gerade der Austausch miteinander hilft gegenseitig und erspart dann oft genug Fehler oder Irrwege.
LG von Jürgen
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Re: Ein Kamm entsteht
Hallo Ihr Lieben,
weiter gehts:
Nadelreihenmagazin(e)
Als Material nehme ich Vierkantrohr aus Alu, das ist handlicher als U-Profil und auch sicherer zu Sägen. Das Rohr ist durch den Herstellungsgang
(gezogen) und dadurch fester. Die auf der Kreissäge mit Spezialöl benetztem Sägeblatt geschnittenen Enden sind fast gratfrei und der Schnitt ist
sauber ohne " Fress-Spuren".
Nach diesem Sägegang auf Länge und dem Entgraten folgt ein Längs- Aufteilen auf mein Profilmass= 12mm Steghöhe. Hierbei säge ich nicht durch,
denn gelöste Aluteile neigen zum Hochspringen, was gefährlich sein kann. An dem noch zusammenhaltenem Reststeg breche ich später die Teile einfach ab. Nach Putzen, Entgraten und Polieren bohre ich die Lage der Grundbefestigung und die der Klemmgewinde mit einer Vorrichtung an. Danach kann ich hier am Teil die Löcher positionsgenau fertigbohren. Für die Grundbefestigung wird eine M5 Senkschraube in das Profil eingesetzt und mit Wellfeder, U - Scheibe und SK-Mutter verschraubt. Da die Senkschraube
in der Kopfhöhe dicker als das Aluprofil ist, verwende ich M6 U-Scheibe usw..
LG von Jürgen
weiter gehts:
Nadelreihenmagazin(e)
Als Material nehme ich Vierkantrohr aus Alu, das ist handlicher als U-Profil und auch sicherer zu Sägen. Das Rohr ist durch den Herstellungsgang
(gezogen) und dadurch fester. Die auf der Kreissäge mit Spezialöl benetztem Sägeblatt geschnittenen Enden sind fast gratfrei und der Schnitt ist
sauber ohne " Fress-Spuren".
Nach diesem Sägegang auf Länge und dem Entgraten folgt ein Längs- Aufteilen auf mein Profilmass= 12mm Steghöhe. Hierbei säge ich nicht durch,
denn gelöste Aluteile neigen zum Hochspringen, was gefährlich sein kann. An dem noch zusammenhaltenem Reststeg breche ich später die Teile einfach ab. Nach Putzen, Entgraten und Polieren bohre ich die Lage der Grundbefestigung und die der Klemmgewinde mit einer Vorrichtung an. Danach kann ich hier am Teil die Löcher positionsgenau fertigbohren. Für die Grundbefestigung wird eine M5 Senkschraube in das Profil eingesetzt und mit Wellfeder, U - Scheibe und SK-Mutter verschraubt. Da die Senkschraube
in der Kopfhöhe dicker als das Aluprofil ist, verwende ich M6 U-Scheibe usw..
LG von Jürgen
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Re: Ein Kamm entsteht
Hallo, weiter gehts!
Wichtig sei hier noch die Senktiefe, die eben sein muß, damit die Nadelleisten nicht kippeln. So vorbereitet setze ich noch die Madenschrauben für die Leistenklemmung ein und kann nun mit dem Nadelleisten bestücken.
Hier als Muster eine 4- reihige und 2 reihige Benadelung. Als nächsten Schritt baue ich die Holzteile und montiere diese zum fertigen Kamm. Darüber im nächsten Bericht.
LG von Jürgen
Wichtig sei hier noch die Senktiefe, die eben sein muß, damit die Nadelleisten nicht kippeln. So vorbereitet setze ich noch die Madenschrauben für die Leistenklemmung ein und kann nun mit dem Nadelleisten bestücken.
Hier als Muster eine 4- reihige und 2 reihige Benadelung. Als nächsten Schritt baue ich die Holzteile und montiere diese zum fertigen Kamm. Darüber im nächsten Bericht.
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Re: Ein Kamm entsteht
Hallo Ihr lieben!
Holzteilebau
Beginnen wir mit den Griff. Ein reines Drehteil. Den gesägten Zuschnitt 25x25mm spanne ich mit halber Länge ein und drehe erst den Einsteckzapfen
mit dem Einleimmass an ( 2/10mm Spiel für Leim lassen).
Mit dem gleichen Drehstahl drehe ich nun den Schaft mit 24mm bis zur Einspannstelle.
Dann drehe ich um und spanne die fertige Schafthälfte ein. Mit einem Radienstahl ( d =4mm) drehe ich nun das Vierkant 25x25mm heraus und putze
den Schaftrest entsprechend an auf das Maß 24mm. Nun spanne ich den Griff nur auf den Leimzapfen und schleife mit Schleifpapier die Schaftoberfläche. In dieser gleichen Einspannung folgen nun die
ca. 1mm breiten Nuten. Die könnte man weglassen, aber damit ist der Griff " schmuckiger". Danach folgt noch ein Poliergang am Vierkant und dann ist der Griff fertig. Zur Info: Das Vierkant hält den Kamm gerade in 2 Stellungen, wenn er aufgespannt oder in einem Schacht eingesteckt ist, z.B. in Kammstation.
Im Folgebericht bauen wir noch die Magazin-Halterung, leimen beides zusammen und präsentieren den fertigen Kamm.
LG von Jürgen
Holzteilebau
Beginnen wir mit den Griff. Ein reines Drehteil. Den gesägten Zuschnitt 25x25mm spanne ich mit halber Länge ein und drehe erst den Einsteckzapfen
mit dem Einleimmass an ( 2/10mm Spiel für Leim lassen).
Mit dem gleichen Drehstahl drehe ich nun den Schaft mit 24mm bis zur Einspannstelle.
Dann drehe ich um und spanne die fertige Schafthälfte ein. Mit einem Radienstahl ( d =4mm) drehe ich nun das Vierkant 25x25mm heraus und putze
den Schaftrest entsprechend an auf das Maß 24mm. Nun spanne ich den Griff nur auf den Leimzapfen und schleife mit Schleifpapier die Schaftoberfläche. In dieser gleichen Einspannung folgen nun die
ca. 1mm breiten Nuten. Die könnte man weglassen, aber damit ist der Griff " schmuckiger". Danach folgt noch ein Poliergang am Vierkant und dann ist der Griff fertig. Zur Info: Das Vierkant hält den Kamm gerade in 2 Stellungen, wenn er aufgespannt oder in einem Schacht eingesteckt ist, z.B. in Kammstation.
Im Folgebericht bauen wir noch die Magazin-Halterung, leimen beides zusammen und präsentieren den fertigen Kamm.
LG von Jürgen
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Re: Ein Kamm entsteht
Hallo Ihr Lieben,
hier gehts weiter:
Querteil zum Magazineinspannen
Aus Buche säge ich erst die Grundklötze aus. Danach folgt die Ausfalzung, das Bett für das Nadelmagazin, mit der Kreissäge.
Hier stelle ich die Höhe des Blattes ca. 1mm höher als den Falz ein. Das erzeugt eine scharfe Ecke im Falz, damit das Magazin nicht kippelt. Hier nach muß noch die Einleimseite 20° schräg gesägt werden. Das geht ganz gut auf der Tischkreissäge mit dem winkelverstellbarem Sägeblatt. Den Abfallkeil säge ich nicht ganz ab, sondern lasse ihn mit einem Rest am Klotz hängen, ziehe ihn dann mit dem Grundklotz wieder aus dem
Sägebereich zurück. Sonst fällt der lösende Restkeil in den Blattspalt, klemmt hier und kann übelst hochspringen. Nach dem Schleifen der Sägeflächen gehts an die Werkbank. Hier wird handwerklich angerissen und mit 3 mm vorgebohrt. Der Anreiss-Schritt
habe ich bewusst belassen und keine Anbohrvorrichtung gebaut, weil es ein automatischer QM- Schritt ist( QM Qualitätsmanagement) und ich die
Holzqualität an dem aufgeschnittenem jeweiligem Teil kontrollieren kann/muss. Das ebene Anbohren ist problemlos. Das Anbohren auf der 20° Schräge ist schon eher schwierig. Hier helfe ich mir mit einem Haltetrick: Ein zweites Teil
auf die Schrägseite gestellt bildet einen soliden Haltebock auf dem Bohrtisch. Die Bohrung für das Magazingewinde wird vom Falz aus mit einer Tasche für Mutter und U-Scheibe versehen.
So, nun noch leimen, um sauber zu bleiben,gebe ich nur Leim in die Bohrungswandung an. Eingesteckt und ausgerichtet zum Vierkant am Griff ist nun der
Kammgriff fertig und kann bestückt werden.
Hier 2 Bilder vom fertigen Kamm. Das war's. Ich hoffe der Beitrag hat Euch unterhalten und Info beschehrt.
Bis bald, Euer Jürgen ^. .^
hier gehts weiter:
Querteil zum Magazineinspannen
Aus Buche säge ich erst die Grundklötze aus. Danach folgt die Ausfalzung, das Bett für das Nadelmagazin, mit der Kreissäge.
Hier stelle ich die Höhe des Blattes ca. 1mm höher als den Falz ein. Das erzeugt eine scharfe Ecke im Falz, damit das Magazin nicht kippelt. Hier nach muß noch die Einleimseite 20° schräg gesägt werden. Das geht ganz gut auf der Tischkreissäge mit dem winkelverstellbarem Sägeblatt. Den Abfallkeil säge ich nicht ganz ab, sondern lasse ihn mit einem Rest am Klotz hängen, ziehe ihn dann mit dem Grundklotz wieder aus dem
Sägebereich zurück. Sonst fällt der lösende Restkeil in den Blattspalt, klemmt hier und kann übelst hochspringen. Nach dem Schleifen der Sägeflächen gehts an die Werkbank. Hier wird handwerklich angerissen und mit 3 mm vorgebohrt. Der Anreiss-Schritt
habe ich bewusst belassen und keine Anbohrvorrichtung gebaut, weil es ein automatischer QM- Schritt ist( QM Qualitätsmanagement) und ich die
Holzqualität an dem aufgeschnittenem jeweiligem Teil kontrollieren kann/muss. Das ebene Anbohren ist problemlos. Das Anbohren auf der 20° Schräge ist schon eher schwierig. Hier helfe ich mir mit einem Haltetrick: Ein zweites Teil
auf die Schrägseite gestellt bildet einen soliden Haltebock auf dem Bohrtisch. Die Bohrung für das Magazingewinde wird vom Falz aus mit einer Tasche für Mutter und U-Scheibe versehen.
So, nun noch leimen, um sauber zu bleiben,gebe ich nur Leim in die Bohrungswandung an. Eingesteckt und ausgerichtet zum Vierkant am Griff ist nun der
Kammgriff fertig und kann bestückt werden.
Hier 2 Bilder vom fertigen Kamm. Das war's. Ich hoffe der Beitrag hat Euch unterhalten und Info beschehrt.
Bis bald, Euer Jürgen ^. .^
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Re: Ein Kamm entsteht
jep sehr interessant, gut dass ich schon welche von Dir habe
)

Ganz gleich, wie beschwerlich das Gestern war, stets kannst du im Heute von Neuem beginnen.
- nadelundfaden
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Re: Ein Kamm entsteht
Wieder ein interessanter Blick in eine mir unbekannte Welt. Danke.
LG Ate
LG Ate
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Re: Ein Kamm entsteht
Hallo Jürgen,
auch die Fortsetzung ist interessant und inspirativ. Insbesondere die Variabilität gefällt mir sehr gut, kann man doch in einer Halterung die Anzahl der Zinkenreihen frei wählen. Vielleich kannst Du (oder jemand) später noch in einem Einsatztest über die Eigenschaften berichten.
Eine technologische Frage zum Schluss: Im Foto K27 sieht man den Griff nach der Umspannung. Wie verhinderst Du, dass die Futterbacken am Holz Druckspuren hinterlassen? Nur "handfest" gespannt? Druckspuren zulassen und später entfernen (z.B. mit der Wasser-Fön-Methode)?
Gruß
Borek
auch die Fortsetzung ist interessant und inspirativ. Insbesondere die Variabilität gefällt mir sehr gut, kann man doch in einer Halterung die Anzahl der Zinkenreihen frei wählen. Vielleich kannst Du (oder jemand) später noch in einem Einsatztest über die Eigenschaften berichten.
Eine technologische Frage zum Schluss: Im Foto K27 sieht man den Griff nach der Umspannung. Wie verhinderst Du, dass die Futterbacken am Holz Druckspuren hinterlassen? Nur "handfest" gespannt? Druckspuren zulassen und später entfernen (z.B. mit der Wasser-Fön-Methode)?
Gruß
Borek
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Re: Ein Kamm entsteht
@Borek
Bei mir sind die Druckspuren wenn ich das Backenfutter behutsam spanne zumindest bei Buche oder Eiche minimal.
Mein Problem ist da eher, dass das Holz keine Öl- oder Fettflecken vom letzten Werkstück abbekommt. ;- )
Ich nehme an, dass bei Jürgen höchstens der Leimzapfen Druckspuren hat und da ist es egal:
"Nun spanne ich den Griff nur auf den Leimzapfen und schleife mit Schleifpapier die Schaftoberfläche. In dieser gleichen Einspannung folgen nun die ca. 1mm breiten Nuten."
Bei mir sind die Druckspuren wenn ich das Backenfutter behutsam spanne zumindest bei Buche oder Eiche minimal.
Mein Problem ist da eher, dass das Holz keine Öl- oder Fettflecken vom letzten Werkstück abbekommt. ;- )
Ich nehme an, dass bei Jürgen höchstens der Leimzapfen Druckspuren hat und da ist es egal:
"Nun spanne ich den Griff nur auf den Leimzapfen und schleife mit Schleifpapier die Schaftoberfläche. In dieser gleichen Einspannung folgen nun die ca. 1mm breiten Nuten."
"Spiders can become a passion that can not stop you"
__________________(unbekanntes Übersetzungsprogramm)
__________________________________________________
__________________(unbekanntes Übersetzungsprogramm)
__________________________________________________
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Re: Ein Kamm entsteht
Hallo Borek,
wenn ich den Griff fertigbearbeite, spanne ich nur in den Leimzapfen in das Drehbankfutter ( wie schon im Vorhergehendem Beitrag bemerkt). Mit der Pinolenspitze
( drehbar) nehme ich ein kleines Holzstückchen mit einer leichten Ausnehmung und drücke es gegen den Giff in Richtung Futter. Da die letzten Arbeiten wenig kraft-
intensiv sind ( Schleifen, Nuten), reicht das.
Wenn ich einen fertigen Griff einspanne ( Nacharbeit oder Reparatur) reicht es, einen Streifen Sandpapier zu umwickeln ( Sand zum Holz und leicht einspannen).
Das eigentliche " Eispannmanko" ist das Aufleimen selbst. Da der Leim schnell anzieht, muß ich den Griff am Viewrkantende einspannen, um bein Ansetzen des Nadelhalters parallel zu bleiben. Da hilft in einem zügigem Anzetz- und Druckgang das Zielen parallel der Schraubstockbacken ungemein.
Hierfür habe ich immer ein Paar saubere rote Kunststoffbacken parat, die ich dann über die eisernen Spannbacken stecken kann.
LG von Jürgen
wenn ich den Griff fertigbearbeite, spanne ich nur in den Leimzapfen in das Drehbankfutter ( wie schon im Vorhergehendem Beitrag bemerkt). Mit der Pinolenspitze
( drehbar) nehme ich ein kleines Holzstückchen mit einer leichten Ausnehmung und drücke es gegen den Giff in Richtung Futter. Da die letzten Arbeiten wenig kraft-
intensiv sind ( Schleifen, Nuten), reicht das.
Wenn ich einen fertigen Griff einspanne ( Nacharbeit oder Reparatur) reicht es, einen Streifen Sandpapier zu umwickeln ( Sand zum Holz und leicht einspannen).
Das eigentliche " Eispannmanko" ist das Aufleimen selbst. Da der Leim schnell anzieht, muß ich den Griff am Viewrkantende einspannen, um bein Ansetzen des Nadelhalters parallel zu bleiben. Da hilft in einem zügigem Anzetz- und Druckgang das Zielen parallel der Schraubstockbacken ungemein.
Hierfür habe ich immer ein Paar saubere rote Kunststoffbacken parat, die ich dann über die eisernen Spannbacken stecken kann.
LG von Jürgen