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Spindel mit Tonwirtel
Verfasst: 01.11.2006, 01:29
von Merin
Da ich ohnehin in einer Keramikwerkstatt regelmäßig aktiv bin ist es naheliegend mir eine Spindel mit Tonwirtel zu basteln. Aber wie? Worauf muss ich achten? Wie befestige ich den Wirtel am Stock?
Re: Spindel mit Tonwirtel
Verfasst: 01.11.2006, 02:26
von Greifenritter
Am wichtigsten ist es darauf zu achten, daß die Wirtel gleichmäßig ist, also nicht unwuchtig wird.
Ansonsten sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. je nachdem was Du damit machen willst kannst Du von der Tellerförmigen Wirtel über Perlenartige bis hin zu kleinen Keramikkunstwerken (Figuren, Ornamente, ...) alles machen.
Die Wirtel läßt sich auf unterschiedliche Arten befestigen:
- Du kannst sie festkleben
- Miriam schnitz Ihre Spinnstöcke so, daß die Wirtel von oben draufgeschoben wird und durch die zunehmende Stärke des Stabes dann am richtigen Punkt "stecken bleint", das ist natürlich eine sehr elegante Lösung und man kann die Wirtel später austauschen, so daß man einen Spinnstock für verschiedene Garne verwenden kann. man hat dann eben eine schwere, eine leichte und evtl. noch eine Zwirnwirtel
- Je nach Holzart und Brenntemperatur geht es evtl. auch wie bei Fimowirteln indem man sie vor dem Brennen aufsteckt und den Stab mitbrennt. Das material zieht sich beim Brennen etwas zusammen und der Stab sitzt fest (weiß aber nicht ob das auch bei Keramik funktioniert).
Ich hoffe wir dürfen Deine erste selbsgemachte Tonwirtel hier bewundern.
CU
Danny
Re: Spindel mit Tonwirtel
Verfasst: 01.11.2006, 14:40
von Merin
Also mitbrennen geht nicht, die Brenntemperaturen liegen bei um die 1000 Grad! Aber die Sache mit dem konischen Stab ist super!
Was ich leider nicht verstanden habe, ist worum es bei der Unwuchtigkeit geht. Ich denke, dass ich ohne Drehscheibe nicht dazu in der Lage bin einen exakt runden Wirtel herzustellen. Müsste der Wirtel axialsymmetrisch sein?
Re: Spindel mit Tonwirtel
Verfasst: 01.11.2006, 15:14
von Greifenritter
Bei reiner Handarbeit ist es natürlich schwer eine Unwucht ganz zu vermeiden. Das Problem ist einfach, daß eine Wirtel, die an einer Stelle deutlich schwerer ist als an den anderen oder die gar auf einer Seite schwerer ist die Spindel "eiern" läßt, was die Laufruhe und die Drehdauer natürlich stark beeinflußt. Kleine Abweichungen sind aber nicht so tragisch. Auch die Holzscheiben die ich verwende sind nicht an allen Seiten exakt gleich schwer, da gibt es auf Grund der Maserung auch Schwankungen.
Die Wirtel kann ruhig asymetrisch sein, solange die Gewichtsverteilung stimmt.
Re: Spindel mit Tonwirtel
Verfasst: 02.11.2006, 14:08
von Merin
Egal wo ich poste, Greifenritter weiß Bescheid! *grins*
Danke! Ich werd es einfach mal probieren!
Re: Spindel mit Tonwirtel
Verfasst: 02.11.2006, 14:23
von Greifenritter
Ich bin schon gespannt auf das Ergebnis.
Ich denke die werden toll
CU
Danny
Re: Spindel mit Tonwirtel
Verfasst: 24.06.2008, 04:24
von noora
Hallo!
Ich habe vor kurzem einen sehr schönen Tonwirtel von einer Bekannten geschenkt bekommen. Nun würde ich mir natürlich gerne eine Spindel bauen, bin allerdings etwas unsicher, wie ich den Wirtel am besten befestige. Der Wirtel ist ein Hohlbrand, das Loch ist auf beiden Seiten 1mm breit.
Ich befürchte mit einem "angespitzten" Spinnstab kann ich bei dem Loch nicht viel werden. Ich möchte auch nicht riskieren, dass mir der Wirtel zerbricht.
Gibt es außer festkleben vielleicht noch andere Möglichkeiten, ihn zu befestigen?
Schönen Gruß
noora
Re: Spindel mit Tonwirtel
Verfasst: 24.06.2008, 12:43
von Greifenritter
1mm - das ist sehr klein, dann darf ja ein Spindelstab der durch geht nur einen Durchmesser von 1mm haben. Holz bricht Dir (da sind 3mm schon fast zu dünn), Metall müßte sehr gut gehärtet sein um sich nicht zu verbiegen ....
Eigentlich gehören Tonwirteln so gearbeitet, daß das Loch für den Spindelstab konisch läuft, dann ist das alles kein Problem, ansonsten kann man entweder kleben oder splinten (unter der Wirtel ein Loch durch den Spindelstab durch das man einen Splint (Draht oder dünnes Holzstäbchen) steckt. Bei dem gerinegn Stabdurchmesser kannst Du das aber vergessen.
CU
Danny
Re: Spindel mit Tonwirtel
Verfasst: 24.06.2008, 15:54
von noora
*ich darf nicht so spät am Abend ins Forum schreiben*
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Dann habe ich zumindest die Chance, das mit den Maßeinheiten auf die Reihe zu kriegen.
Ich meine natürlich 1cm .
Danke für den Tipp, Danny! Ich werde es mal mit dem Splint versuchen.
Jetzt müssen nur noch meine Wirtel ankommen, die ich vor 6 Wochen bei ebay bestellt und bezahlt habe. Wenn die bis zum 12. Juli nicht geliefert wurden, hole ich sie mir persönlich in Regensburg ab!

Re: Spindel mit Tonwirtel
Verfasst: 24.06.2008, 18:13
von Greifenritter
In Regensburg ... wenn ich wüßte wo könnte ich da auch einspringen, da arbeite ich ja.
Also 1cm ist dann schon wieder extrem dick. Meine Spindelstäbe haben normalerweise ca. 6 mm Duchmesser, 8 mm war das höchste was ich je verwendet habe und 3 mm das dünnste.
CU
Danny
Re: Spindel mit Tonwirtel
Verfasst: 24.06.2008, 18:48
von muldewiesen
Kann man da nicht mit nem Dichtungsring arbeiten und das Loch "verkleinern"??
Re: Spindel mit Tonwirtel
Verfasst: 24.06.2008, 21:05
von noora
Greifenritter schrieb am 24.06.2008 13:43 Uhr:
In Regensburg ... wenn ich wüßte wo könnte ich da auch einspringen, da arbeite ich ja.
Dazu schick ich Dir gleich mal eine PN.
Der 1cm Stab kam mir im Laden gar nicht so dick vor... Wenn ich ihn dagegen mit meiner jetzigen Spindel vergleiche... Ui...
Aber die Idee mit dem Dichtungsring find ich gar nicht schlecht. Werde gleich mal unseren Baumarkt entern...

Danke Dir, muldewiesen!

Re: Spindel mit Tonwirtel
Verfasst: 25.06.2008, 12:25
von Greifenritter
Unwucht stört nicht immer, man merkt das an Sabines Tonwirtelspindeln, die sind auch unwuchtig laufen aber trotzdem gut. Kommt immer drauf an wie die Unwucht sich auswirkt, und ob sie zum Spinner passt, manchmal kann sie sogar regelrecht treiben.
CU
Danny
Re: Spindel mit Tonwirtel
Verfasst: 25.06.2008, 13:04
von Spinning witch
Meine Akha sieht auch furchtbar unwuchtig aus. Anfangs dachte ich sogar dass da versehentlich ein Stück rand abgesplittert ist.
Dabei läuft dieses grob behauene Stück holz wunderbar gleichmäßig und lang..............