gerade bin ich aus dem Garten zurück, weil ich heute noch ein Vlies Bergschafmix gewaschen habe, nach drei Mörtelwannen voll Wasser, Wolle raus, Wolle rein, nachlaufenlassen, Giesskannen schleppen... tut mir einfach nur der Rücken weh.
Da ich dabei auch noch ein bisschen Zwartbless zum Zupfen hatte, hab ich die meditative Beschäftigung genutzt und mein Hirn auf Ideenfinde geschickt - ich will eine Wollwaschmaschine haben.
Eine, wo ein ganzes Vlies ausgebreitet reinpasst, das Wasser die Fasern sanft umspült und sachte auf 40°C heizt, eine Waschmaschine, die sich in ihrem Bewegungstempo ganz an so ein kauendes Schaf anpasst...

Ich hab mal skizziert, was ich meine: ...ich muss dazu sagen, dass ich aus meinem ersten Leben als Schlosser zwar noch weiss, wie man Dinge zusammenschraubt oder -schweisst, aber warum sich hinterher viele Einzelteile koordiniert bewegen, war und ist mir ein Rätsel... ich weiss also, wies aussehen soll, aber ich weiss nicht warum...

Da hätten wir also eine flache, grosse Wanne, ca. so gross wie ein durchschnittlicher Esstisch und ca. 50cm hoch.
Unten in der Wanne befindet sich eine Heizplatte (wie die in den elektrischen Einkochtöpfen), idealerweise ist die natürlich (auch wie in den Einkochpötten) mit einem Thermostat gekoppelt.
Eine Etage drüber liegt auf Exzenter gelagert ein Edelstahlrost (gibts als Grillzubehör oder als Käserost in der Molkerei).
Die langsam umdrehenden Exzenter sorgen dafür, dass sich der Rost langsam zweidimensional bewegt, ich habe in der Skizze noch ein Stückchen aus den Exzenterscheiben herausgesägt, damits im Bewegungsablauf einmal "aufdotzt", und so Sand und ähnliche Sachen nach unten fallen. Azyklische Bewegung halt, damit die Fasern nicht ständig in ihrer eigenen Suppe schwimmen.
Die Kammern auf der rechten Seite beherbergen Motor und Thermostat und in der Mitte ein Zulauffach, in das sich prima Soda oder Waschnusslösung dosieren lässt.
Zulauf und Ablauf sind gartenschlauchkompatibel - wobei ich beim Schreiben gerade merke, dass vor dem Ablauf an der Innenseite ein Flusensieb ganz sinnvoll wäre. Alternativ fiele mir noch sowas wie eine "Sumpfkammer" ein, wo sich der ganze Dreck sammelt, bevor das Wasser den Ablaufschlauch erreicht.
Ich könnte so eine Waschmaschine dann bequem an den Auslauf von unserem Regenwassertank anschliessen. Natürlich ginge auch ein integriertes Pümpchen, das der Schwerkraft die Arbeit abnimmt, wenn die grad nicht eingesetzt werden kann.
Überlegen kann man jetzt sicher - das wäre dann die "Premium-Edition" - ob man hier analog zu den normalen Waschmaschinen eine Zeitschaltautomatik hinbekommt, die jede Stunde Ablauf und Zulauf automatisch öffnet und schliesst und die Heizung wieder anwirft.
Die "Platin-Edition" hätte dann noch einen Rost, der sich mittels Ultraschall in Schwingungen versetzen liesse (wie die Schmuck- und Prothesenreiniger, nur grösser).
Die "Club-Edition", der SUV unter den Wollwaschmaschinen also, ist dann sozusagen noch mit extern zuschaltbarem "Allrad" - also aussen aufsteckbarer Handkurbel mit klassischem Kurbelsklavenantrieb.

Das ganze Teil hat natürlich einen Deckel, und richtig schick wären Räder an der einen und Sackkarrengriffe an der anderen Seite, um das Ding über die Wiese und zum Keller (und zurück) transportieren zu können.
Was meint Ihr: kriegt man sowas hin?
düsentriebige Grüsse
Kattugla