Wollkämmstation – Baubericht

Selbstbau von Handarbeitsgeräten

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Re: Wollkämmstation – Baubericht

Beitrag von Fiall » 09.11.2012, 08:01

Die vorgeheizten Zinken schmelzen das noch vorhandene Fett in der Wolle. Wenn du fettige Wolle kämmst, geht das mit Vorheizen besser.
GLG,

Veronika

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Re: Wollkämmstation – Baubericht

Beitrag von stuart63 » 09.11.2012, 08:07

Bei meiner, zugegeben sehr schmutzigen fizzeleinstreuverseuchten Wolle, ist alle rausgefallen. Allerdings habe ich auf den Einsatz von Öl verzichtet, obwohls der Wolle gut getan hätte.
Nur im fettfreien Zustand ist das Einstreu komplett rausgefallen.
Ist meiner Meinung nach die beste Methode, außer noch flickkarden, Einstreu raus zu bekommen.

LG Katja
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Re: Wollkämmstation – Baubericht

Beitrag von thomas_f » 10.11.2012, 14:28

Die vorgeheizten Zinken schmelzen das noch vorhandene Fett in der Wolle. Wenn du fettige Wolle kämmst, geht das mit Vorheizen besser.
Lt. Peter Teal auch bei quasi fettfreier Wolle -- etwas Restfett bzw. -wachs bleibt ja immer. Ich habs aber auch noch nicht probiert. Zum Aufheizen wird gern ein Wasserkocherkessel mit heißem Wasser genommen, in den man die Zinken eine Minute reinhängt.

Beste Grüße -- Thomas

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Re: Wollkämmstation – Baubericht

Beitrag von Troll » 10.11.2012, 18:51

Das sollte ich bei der Blackiewolle mal versuchen - ich würd das Zeug ungern noch mal waschen, um das Lanolin rauszubekommen. Wär schade drum. Aber so ist es schon recht zäh... Aber wie lange bleiben die Zinken denn warm? Klingt, als müsse man die alle 2 1/2 Minuten nachwärmen...? Gibt es planzliches Öl, das ich zum fetten der Zinken verwenden kann?

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Re: Wollkämmstation – Baubericht

Beitrag von Fiall » 10.11.2012, 19:04

Deswegen hab ich das mit dem Erhitzen der Zinken noch nie gemacht. Klang mir zu energieverschwendend. Wenn man nen Ofen hat, wäre das natürlich kein Thema. Kurz ins Feuer halten und kämmen. :)

Werden die Zinken gefettet? Ich dachte man sprüht Wasser mit ein paar Tropfen Öl (welches das nicht ranzt) auf die Wolle. Das hilft, wenn ich es recht im Kopf hab, gegen statische Aufladung.

Tante Edit fällt grade auf: Meine Kämme haben Plastikteile. Ich glaub das mit dem Feuer würde ich dann doch lassen. :)
GLG,

Veronika

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Re: Wollkämmstation – Baubericht

Beitrag von hirngespinst » 11.11.2012, 08:54

Ich hab das mit dem Aufheizen schon mit einer Schüssel Heißwasser probiert - den Wasserkocher möchte ich doch ganz gern weiterhin für Tee ohne Wollaroma nutzen können ...
Ich hab die Kämme jeweils abwechselnd ins Wasser gehängtgehängt, während ich die Wolle abgezogen und bzw. den Kamm neu beladen habe. Also den einen Kamm ins Wasser, während ich die Wolle vom anderen abgezogen habe, dann den warmen Kamm beladen und währenddessen den zweiten ins Wasser.

Aber das "Wärmen" hält so kurz vor, dass die Zinken schon wieder abgekühlt sind bis die Wolle drauf ist (auch bei sehr heißem Wasser, allerdings bei meinr Technik nicht kochendheiß). Mag natürlich sein, dass es mit kochendem Wasser besser funktioniert, aber man muss die Kämme ständig neu anwärmen.


Eine wirkliche Verbesserung der Kämmeigenschaften - so bilde ich mir ein - hab ich durch einen Hauch Olivenöl bekommen - mir der Fingerspitze in ein Ölpfützchen gestippt und dann die Fingerspitze über die Zinken gewischt (vor dem Beladen der Kämme). Besprühen der Fasern mit Olivenöl-Wassermischung habe ich noch nicht probiert, da fehlt mir die technische Ausrüstung.

Viele Grüße
Wiebke

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Re: Wollkämmstation – Baubericht

Beitrag von Fiall » 11.11.2012, 09:19

@hirngespinst: Fürs Besprühen hab ich ne ganz normale Blumenspritze hergenommen.

Ansonsten würde ich wirklich vermuten, dass man die Zinken früher in Feuer erhitzt hat. Das dürfte dann ein wenig länger vorhalten, da heißer und Feuer wurde ja auch für andere Tätigkeiten gebraucht. Da unsere Vorfahren weniger verschwenderisch lebten wie wir, wurde so was sicher so intensiv wie möglich genutzt, beispielsweise Kochen und Wolle kämmen. Während der Eintopf vor sich hin brodelt, kann man ja noch was Anderes machen. :)
GLG,

Veronika

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Re: Wollkämmstation – Baubericht

Beitrag von shorty » 11.11.2012, 09:59

Wenn ich mir die Kämme früherer Zeiten anaschaue, dann waren das aber auch ganz andere Kaliber.
Vielleicht war da das Erhitzen einfach nötig.
Ich habs bei den superdünnen superspitzen Wollwolff noch nie gebraucht.
Karin
Ganz gleich, wie beschwerlich das Gestern war, stets kannst du im Heute von Neuem beginnen.

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Re: Wollkämmstation – Baubericht

Beitrag von hirngespinst » 11.11.2012, 10:40

Beim Kämmen neben dem Ofen/Herd bietet es sich sicherlich an, einen Pott mit Wasser dort richtig gut warm zu halten zum Kamm aufheizen.

Ich überlege grade, ob Körnerkissen nicht eine praktische Wärme-Variante für neumodische Kämme sein könnten.

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Re: Wollkämmstation – Baubericht

Beitrag von Fiall » 11.11.2012, 11:02

Mir geht es wie shorty. Hab die erhitzten Zinken bisher nicht vermisst. Das mit dem Befeuchten hab ich mal getestet, hab da, zumindest mit der Wolle, die ich bisher gekämmt hab, aber auch keinen wesentlichen Unterschied bemerkt.
GLG,

Veronika

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Re: Wollkämmstation – Baubericht

Beitrag von thomas_f » 11.11.2012, 19:11

Gibt es planzliches Öl, das ich zum fetten der Zinken verwenden kann?
Ja. Z.B. Rapsöl? Wir nehmen meist Olivenöl (weils eh rumsteht), vielleicht wäre ein raffiniertes Öl ("Bratöl") geeigneter, weil es nicht so viel "Natur" enthält, die vergammeln kann? Ich weiß es nicht so genau; die Wolle wird schließlich auch wieder gefärbt, gewaschen usw., da ist das Öl eh wieder raus.

Nach dem Laden des stationären Kamms träufele ich ein paar Tröpfchen Öl drauf, das mischt sich sehr schnell und ziemlich gleichmäßig in die Wolle.

Beste Grüße -- Thomas

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Re: Wollkämmstation – Baubericht

Beitrag von Arachnida » 12.11.2012, 19:49

Ich hab Balistol genommen, weil man es ja bei Tieren auch verwendet um z.B. Ohren zu reinigen, also denke ich mir es ist auch schonend für die Wolle. Und es lässt sich fein versprühen.
Mein neuer alter Blog: http://halessa.blogspot.com

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Re: Wollkämmstation – Baubericht

Beitrag von hirngespinst » 17.11.2012, 13:40

Ich habs übrigens inzwischen probiert und die Kämme im Körnerkissen angewärmt. Also Körnerkissen in der MIkrowelle satt warm gemacht, dann auf Hälfte gefaltet und die Zinken vom Kamm zwischen die beiden Kissenhälften gelegt zum Aufwärmen.

Es klappt super gut! Die Wärme hält viel sich irgendwie länger in den Zinken, das Kämmen ging wesentlich "weicher" damit und man hat nicht mehr das Wassergetropfe von den Zinken. Ich werde diese Variante weiterhin nutzen.

Liebe Grüße
Wiebke

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Re: Wollkämmstation – Baubericht

Beitrag von moyano » 19.11.2012, 12:15

Hi Arachnida, suuper!
Diese Kardaetsche habe ich in einem Bericht gesehen und war sofort
davon begeistert!!
Gibts da auch einen Plan mit Materialangaben?
Oder ich versuch's einfach nach den Bildern zu einem Plan zu ordnen!

Was ich in diesem Bericht gesehen habe, ist damit super zu arbeiten!!

Viel Spass damit und ich gebe Nachricht, ob ich das auch hinkriege.

Gruessle Margit

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Re: Wollkämmstation – Baubericht

Beitrag von Arachnida » 21.11.2012, 16:31

Hallo Margit, ich hab eigentlich nur grob versucht nach den Fotos der Green Kammstation zu arbeiten. Wenn ich mal Zeit habe, dann schreibe ich gerne mal eine Anleitung samt Materialliste.
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