Hallo ihr Lieben,
mein Schwesterlein übertreibt maßlos mit ihrem Lob. Ich werkel halt gerne mit Holz, aber perfekt ist was anderes.
Ich habe es in den letzten Tagen geschafft, mir auch ein Spindelrädchen zu bauen. Allerdings habe ich diese
Bauanleitung erst heute gesehen. Ich habe einfach nach den Videos ein paar Zeichnungen gemacht und
mir die Maße selbst zusammengereimt. Im Baumarkt musste ich feststellen, dass man manches so gar nicht
bekommt, wie es im Video zu sein scheint und ich musste mal wieder improvisieren. Naja, das kenne ich ja schon.
Wie oft frage ich die Verkäufer nach Dingen, die es nicht gibt. Aber die haben ja keine Fantasie. Echt schade.
Ich habe jetzt noch einmal eine Liste mit den Materialien gemacht, die ich verwendet habe. Preislich kann ich
leider nichts genaues sagen, denn ich habe vorsichtshalber verschiedene Größen Schlossschrauben gekauft.
Ich denke mit 20 Euro kommt man schon hin. Für das Rad wäre ein Kugellager nicht schlecht. Ich habe aber
noch keine Ahnung, wo ich das für den nächsten Versuch herbekomme.
Das Spinnen am Spindelrad ist wie ich finde, nichts für Anfänger. Ich kann ja schon ganz gut auf der tibetischen
Handspindel spinnen, das ist von der Spinnbewegung her ähnlich. Aber ich muss mit dem Treten noch ganz
schön üben. Das Rad dreht schnell mal in die andere Richtung.
Ausserdem muss man vor dem Aufwickeln immer kurz in die entgegengesetzte Richtung drehen. Auch das erfordert
Übung. Ich musste auch feststellen, dass mein Spindelstab zu kurz ist, 24 cm. So passt nicht sehr viel Wolle drauf.
Ich denke 30 cm muss sein. Den Tritt habe ich mit einem Scharnier befestigt. Da muss man sehr genau arbeiten,
sonst stößt er beim Treten seitlich an. Die Scharniere, die ich gefunden habe, hatten alle zuviel Spiel.
Vielleicht weiss jemand eine bessere Lösung.
So, jetzt aber erstmal zu meiner Materialliste, die aber wie gesagt nicht exakt der originalen entspricht, da
ich die zur Zeit des Werkelns noch gar nicht gesehen hatte.
Ach ja, ich habe zwei verschieden starke Bretter verbaut, aber nur wegen der Optik, wir fanden die Zaunlatten so schön.
Darum wackelt es eben auch und wir haben extra Bolzen zum Fixieren verwendet.
1. Holz fürs Rad: Leiste 1000 x 40 x 20 mm ( 12 Stück a 7 cm Kante abschrägen, ein Tool und 2 Stück a 4 cm für den Wirtel)
2. Holz fürs Radkreuz: Leiste 1000 x 30 x 20 mm (2 Stück je 26,5 cm, ausserdem 1 Stck. 15 cm und 2 Stck a 5,2 cm für die Spindelhalterung)
3. Holz für Basis: Rahmen gehobelt/gefasst 2500 x 94 x 24 mm (davon habe ich mir im Baumarkt gleich 4 Teile a 40 cm
zusägen lassen. Der Rest hat dann auch in den Fiesta gepasst
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)
4. Zaunlatten: 880 x 90 x 18 mm (Das kann man sich natürlich auch aus dem Basisholz zuschneiden, ich denke 60 cm für
das Brett, das die Spindel hält und 35 cm für den Tritt.)
5. Knecht: Schnur (ich habe mir beim zweiten Rad einen Knecht aus einer Buchenleiste 950 x 25 x 8 mm gebaut)
6. Spindelstab: 8 mm Buche Länge ca 30 cm
7. Holzleim
8. Schmirgelpapier

Damit hat mein Schwesterlein viel Erfahrung
9. Alurohr als Lager fürs Rad, Durchmesser 8 mm
10. Holzdübel: 16 x 6 mm zum Stabilisieren des Rades
15 x 8 mm zum Verbinden der Basisbretter (Nur leimen ist mir zu instabil und Schrauben sehen einfach nicht so
schön aus. Man könnte die Schrauben natürlich auch ganz versenken und dann Spachtelmasse drübermachen.)
11. Schlossschrauben: 2 Stück 6 x 100 für die Spindelstabhalterung
12. Schlossschrauben: 3 Stück 6 x 800 (eine fürs Rad, zwei zum Befestigen der Zaunlatte in der Basis)
13. Sicherheitssechskantmutter: 1 Stück 6 mm
14. Sechskantmutter : 1 Stück 8 mm
15. Flügelmutter: 4 Stück 6 mm
16. Unterlegscheiben/Karosseriescheiben: 2 Stück 8 mm
7 Stück 6 mm
17. Krampenmuttern: 2 Stück 6 mm (ich bin mir nicht ganz sicher, ob die wirklich so heissen. Jedenfalls sind es Muttern mit Dornen, die
man ins Holz schlägt. Ich habe sie für die Schlossschraube benutzt, auf der das Rad läuft, denn ich habe keine
gefunden, bei der das Gewinde lang genung gewesen wäre, dass man wie im Video auf beiden Seiten vom Holz eine
Sicherheitssechskantmutter hätte befestigen können, um den Bolzen richtig festzuziehen.

Hat mich jemand
verstanden? Jedenfalls gibt das Ganze dem Rad viel Stabilität.)
18. Scharnier für den Tritt
19. Schraube für den Knecht (es ist darauf zu achten, dass die Schraube über die Radachsenschlossschraube herausragt, damit der Knecht
nicht an der Achse hängenbleibt.)
20. Schrauben für das Scharnier: ca. 6 Stück 3 x 15
Ich hoffe, ich habe nichts vergessen
Mit dem Tool fürs Rad bin ich übrigens nicht klar gekommen. Ich hatte wohl auch etwas schief gesägt
Da gab mir mein Schwager den Tipp, mir einfach nen Kreis aufzumalen und die Holzstücke für den Kreis darauf auszurichten. Ich zeige euch
gleich noch ein Foto. So hat es gut geklappt, obwohl meine beiden Räder trotzdem nicht ganz rund geworden sind
Auf jeden Fall habe ich das Rad erst geleimt und am nächsten Tag von der Rückseite her mit Holzdübeln verstärkt.
Das Loch für die Radachse sollte vor der Montage des Radkreuzes am Rad gebohrt werden, da man es nachher nicht mehr unter die
Standbohrmaschine bekommt, wie ich leider bemerken musste
Ganz wichtig ist natürlich, dass die Löcher exat gerade sind, weil sonst das Rad anschlägt und eiert. Lieber erst mal ein kleines Loch vorbohren.
Ein Problem ergab sich auch mit der Spindelhalterung. Da ich wie gesagt keine Schlossschrauben mit langem Gewinde fand, habe ich kurzerhand
zwei Holzklötzchen als Abstandhalter zugeschnitten, siehe oben unter Punkt 1.
So, jetzt hab ich aber wirklich genug geschrieben und sehe mal zu, dass ich ein paar Fotos einstelle. Ich hoffe, ihr habt mich
halbwegs verstanden und ich gehe euch nicht auf die Nerven.