Asherra hat geschrieben:... ich mache viel einfach nur aus Neugier. Geht das? Wie bekomm ich's hin? Wie läßt sich's verbessern? Experimente machen Spaß. Da muß dann nichts nützliches bei rum kommen....
Das kenne und unterschreibe ich, bis auf die Tatsache, dass ich ohne Nützliches am Ende nicht zufrieden sein kann. Doch auch das hast Du mit Deinen Extremspulen geschafft, Glückwunsch!
Meine Gedanken zu den Themen "Gewicht" und "Klappern":
1)Für Dein Wettbewerb brauchst Du doch eine relativ kleine Menge Garn (ich glaube 10g Minimum?). Dafür würde doch wahrscheinlich die Hälfte der Spulenlänge reichen, das wäre (überschlägig) dann 50% Gewichtsersparnis. Die fehlende Länge müsste dann mit einem Distanzrohr überbrückt werden.
Eine weitere Gewichtseinsparung könnte man vielleicht erzielen, wenn die Spulenkerne statt aus Rohrisolierung aus Styropor wären. Dieses Material (ich meine die grobporige Variante) kann man mit heißem Draht (mit einem Trafo) sehr einfach schneiden. Die Gewichtseinsparung wäre allerdings mit Sicherheit nicht so gravierend wie beim Halbieren der Spule, der hauptsächliche Vorteil würde im deutlich besseren Rundlauf liegen, der bei Deinen Garnstärken sicher wichtig ist. Achtung, Styropor wird von herkömmlichen Sekundenklebern aufgelöst.
Nur am Rande möchte ich anmerken, dass auch die Massenträgheit des Flügels sich am Ergebnis beteiligen wird. In diesem Sinne könnte man darüber nachdenken, auch in dieser Richtung zu optimieren, z.B. so:
http://www.scforum.spinnradclub.de/down ... &mode=view
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Allein schon der Ersatz der "normalen" Haken durch zwei Schiebehaken spart einiges an Gewicht, und bedeutet generell eine Verbesserung.
2)Spulen klappern meistens dann, wenn das (Gleit-)Lagerspiel zu groß geraten ist. Auf Deinen Fotos sieht es so aus, als wäre es ein Ashfordflügel. Diese (zumindest die von Traditional/Traveller) haben Spindeldurchmesser von theoretisch 1/4 inch (entsp. 6,35 mm), praktisch etwas zwischen 6,3 und 6,33 mm. Nach meinen praktischen Erfahrungen sollte die dazu passende Lagerbuchse einen D=6,4 mm haben. Das geht am besten mit einer passenden Handreibahle. Handreibahlen haben eine lange schlank konische Spitze, und somit sind sie quasi selbstzentrierend. In Verbindung mit Deinen Lagern aus mit Sekundenkleber getränktem Balsaholz (das ist übrigens eine super Idee!) bietet eine Handreibahle zusätzlich die Möglichkeit, das Loch knapp unter Nennmaß aufzureiben, also z.B. 6,37 für eine 6,32 dicke Spindel. Und falls das Loch zu groß geraten sollte, kann man es durch ein erneutes Tränken mit Sekundenkleber wieder enger machen und neu aufreiben. So kann man sich an das optimale Lagerspiel von (geschätzt) 0,05 mm herantasten. Die einzige Voraussetzung ist, ob Du dafür die Geduld aufbringen kannst und willst.
Wie auch immer, viel Spaß bei der Optimierung (falls denn erwünscht) und viel Erfolg beim Wettbewerb.
Gruß
Borek