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Spinnräder in Finnland
Verfasst: 04.09.2017, 15:02
von Arachnida
Ich bin über einen Rav-Thread auf diese Seite in Finnland gestoßen. Jetzt meine Frage: Kann hier jemand finnisch? Sind die Preise wirklich so günstig

oder sind das Auktionen?
https://www.tori.fi/koko_suomi?q=Rukki&cg=0&w=3
Re: Spinnräder in Finnland
Verfasst: 04.09.2017, 16:49
von anjulele
Das scheinen Kleinanzeigen zu sein - nicht alle Räder sind vollständig! Ich schau mal bei Rav, ob ich jemand bestimmten in meiner Freundesliste habe. Bin mir aber nicht sicher, ob sie Finnin oder aus dem Baltikum ist. Allerdings kann ich das frühestens heute Abend. Ich schick dir eine PN, wenn ich näheres weiß.
Re: Spinnräder in Finnland
Verfasst: 04.09.2017, 19:03
von Beyenburgerin
Das werden Kleinanzeigen sein. Die Preise in Schweden sind ähnlich und die Spinnräder oft sehr stark restaurationbedürftig. Bei den großen Schwungrädern springt nämlich gerne der Treibriemen ab. Von langem Gebrauch sind die Schwungräder oft schief, weil sie hinten von der Kurbel immer nach unten gezogen werden.
Hier mal Beispiele für Preise in Schweden :
https://mobil.blocket.se/hela_sverige?c ... ca=11&cg=0
Liebe Grüße
Brigitte
Re: Spinnräder in Finnland
Verfasst: 05.09.2017, 08:47
von Arachnida
@Beyenburgerin Danke für die Info - auf den ersten Blick sehen die Räder ja besser aus als die auf den deutschen Kleinanzeigen, aber der Punkt mit den Schwungrädern ist ein guter Einwand. Mit Kurbel meinst du warscheinlich den Knecht?
Re: Spinnräder in Finnland
Verfasst: 06.09.2017, 08:01
von borekd
Arachnida hat geschrieben:@Beyenburgerin ... Mit Kurbel meinst du warscheinlich den Knecht?
Ich bin zwar nicht Beyenburgerin, doch hoffentlich nimmst Du die Antwort auch von mir an. Die Kurbel ist das abgewinkelte Ende der Schwungradachse, wo am Kurbelzapfen der Knecht angehängt ist.
Übrigens, durch den Zug des Knechts beim Treten ist die Schwungradlagerung an der Knechtseite zwar oft verschlissen, doch das Hauptproblem bei den großen Schwungrädern sehe ich eher in dem Verzug im Holz. Während man die Schieflage des Schwungrads noch relativ einfach korrigieren kann (z.B. durch Unterlegen des Lagers), ist ein in sich verzogenes Schwungrad nur manchmal und mit erheblich größerem Aufwand reparabel. Hinzu kommt, dass man es auf den Fotos einer Anzeige fast nie erkennen kann, ob und wie großen Schlag das Schwungrad hat.
Gruß
Borek
Re: Spinnräder in Finnland
Verfasst: 06.09.2017, 10:44
von Arachnida
Danke borekd. Das Ding meinte ich eh, hab mich nur etwas falsch ausgedrückt. Ich hab jetzt auch über die Problematik noch etwas nachgedacht, die Beyenburgerin ansprach: ich glaube die Schieflage kommt weniger durch die Kurbel zustande sondern wie du schreibst durch den Verzug im Holz. Denn sonst müsste bei jedem Spinnrad – zumindest bei jeder Ziege – diese Schieflage durch die Kurbel auftreten. Die Kurbel ist ja immer in der Nähe der Achse, wäre sie weiter außen, dann würde es auch diesen Effekt haben, aber der Zug entsteht ja immer in der Nähe der Achse/Nabe. Und da denke ich wirken diese Kräfte nicht so stark.
Re: Spinnräder in Finnland
Verfasst: 07.09.2017, 12:40
von Beyenburgerin
Ja, Kurbel ist die Schwungradachse mitsamt "Kurbel" am Ende.
Als wir damals ein Spinnrad in Schweden gekauft haben, haben wir zwanzig Spinnräder beim Antikhändler durchgeschaut. Und dann das Spinnrad mitgenommen, das noch das ordentlichste Schwungrad hatte. Dennoch mussten wir das zu Hause richten und auch einige Speichen neu befestigen. Und zusätzlich hinten ein Lager unterlegen. Je größer das Schwungrad, desto kritischer wird es, dass es "in der Flucht" läuft.
Liebe Grüße
Brigitte