Sperrholzteile coloriert aufhübschen
Verfasst: 13.04.2015, 20:19
Hallo Ihr Lieben,
ich habe mal ein wenig rumexperimentiert, wie man den statisch perfekten Werkstoff Sperrholz - auch bei Altteilen- aufhübschen kann.
Sperrholz " steht" in beiden Richtungen, während Vollholz längs stabiler als quer ist. Auch wenn Vollholz als Fläche sehr schön aussieht, könnte es zu Querverzug neigen,
z.B. bei Klima und Wasser. Daher wird Sperrholz gerne für technische Teile genommen, da es allseitig sauber und formstabil geformt ( spanend) werden kann.
Nun gibt es X- Sorten Sperrholz, bzw. Multiplex, wobei die Leimfugen unterschiedlich hell/dunkel ausfallen. Normales Buchensperrholz ist in entsprechenden Gütenormen erhältlich. Als Normal könnte man mit einer klaren Leimfuge rechnen, während feinlagige und wasserfeste Arten mit dunkelbraunen Klebern ( Phenolgrundlagen z.B.)
verbunden sind. Auch Birkensperrholz und Kisten- Seekiefer ist oft phenolverleimt. Die Klebernaht könnte man ja als Design "einbauen".
Ich verwende gerne Buchensperrungen bis 20mm und Multiplex bis 40mm, da ich diese Güten auch für weitere (nicht im Spinnbereich) Arbeiten hier vorhalte.
Zum Colorieren:
Holz an Kanten-Flächen und Ecken fein schleifen, (evtl. Metallteile vorher restlos ausbauen). Ecken und Kanten alle brechen, am besten mit definiertem Radius ( z.B. mit einer Schleifschablone im Klotz oder Oberfräse).
Danach eine Tischlerfertigbeize, z.B. Clou in Flaschen auf wässriger
Basis. Ich habe hier Dunkel Mahagoni gewählt. Einpinseln, nach 5 Minuten sauber mit Lappen abwischen. Nach 2 Stunden Trockenzeit stehen die Fusseln hoch. Die
können nun mit feinem ( ab 240er) Schleifpapier abgeschliffen werden. Nicht zu druckvoll schleifen, da Ecken, Kanten wieder hell werden. Das Papier vorher
mit der Rückseite über eine Metallkante unter 90° knicken und ziehen, damit das Papier geschmeidig wird. Ein weicher Schleifklotz aus Schaum oder Filz ist hier sehr hilfreich.
Zum Lackieren:
Ich wählte einen Klarlack auf Wasserbasis, z.B. Parkettsiegel, glänzend. Diese erst milchig aussehende Masse bitte zügig, je Fläche abschließend, quer mit Pinsel auftragen und gleich danach in Längsrichtung mit der Maserung abziehen. Bitte den Lack nur dünn auftragen und nicht nach dem Abziehen gleich wieder mit dem Pinsel überziehen.
Das reisst die sich schnell bildende Trockenhaut gleich wieder auf und ruiniert den Glanz.
Nach ca. 6 Stunden ist der Lack trocken ( Dosenhinweis!). Auch hier bilden sich wieder aufstehende Häärchen. Bitte wieder mit feinem Schleifpapier wie vor glätten.
Nun die Oberfläche gut abwischen oder abblasen. Dann wieder ein zarter, dünner Lackauftrag, wie beschrieben. In der Regel reicht diese Behandlung.
Nach Trockenzeit ist nun die Oberfläche gut geschlossen und glänzt schön. Die Glanzgrade stehen auf der Dose. Oft fallen aber diese nur als Seidenmattstrufen aus.
Wer Hochglanz sucht, wird mit Wasserlacken oft nicht zufrieden sein. Hier hilft nur der Lackierbetrieb mit Acryl- Klarlack, der eh über fast alle Autolacke kommt und
daher dort immer verfügbar ist.
Auch mit klassischem Bootslack ( Dose mit ca. 1 l kostet um 50-80 Euro) erhält man auch mit Pinzelauftrag einen schönen Hochglanz. Die Arbeitzgänge nach dem
Beizen währen die gleichen, nur die Trockenzeiten sind mindestens 24 Std. dazwischen.
Ich stelle in Folge mal das Ergebnis als Bild ein.
LG von Jürgen ^..^
ich habe mal ein wenig rumexperimentiert, wie man den statisch perfekten Werkstoff Sperrholz - auch bei Altteilen- aufhübschen kann.
Sperrholz " steht" in beiden Richtungen, während Vollholz längs stabiler als quer ist. Auch wenn Vollholz als Fläche sehr schön aussieht, könnte es zu Querverzug neigen,
z.B. bei Klima und Wasser. Daher wird Sperrholz gerne für technische Teile genommen, da es allseitig sauber und formstabil geformt ( spanend) werden kann.
Nun gibt es X- Sorten Sperrholz, bzw. Multiplex, wobei die Leimfugen unterschiedlich hell/dunkel ausfallen. Normales Buchensperrholz ist in entsprechenden Gütenormen erhältlich. Als Normal könnte man mit einer klaren Leimfuge rechnen, während feinlagige und wasserfeste Arten mit dunkelbraunen Klebern ( Phenolgrundlagen z.B.)
verbunden sind. Auch Birkensperrholz und Kisten- Seekiefer ist oft phenolverleimt. Die Klebernaht könnte man ja als Design "einbauen".
Ich verwende gerne Buchensperrungen bis 20mm und Multiplex bis 40mm, da ich diese Güten auch für weitere (nicht im Spinnbereich) Arbeiten hier vorhalte.
Zum Colorieren:
Holz an Kanten-Flächen und Ecken fein schleifen, (evtl. Metallteile vorher restlos ausbauen). Ecken und Kanten alle brechen, am besten mit definiertem Radius ( z.B. mit einer Schleifschablone im Klotz oder Oberfräse).
Danach eine Tischlerfertigbeize, z.B. Clou in Flaschen auf wässriger
Basis. Ich habe hier Dunkel Mahagoni gewählt. Einpinseln, nach 5 Minuten sauber mit Lappen abwischen. Nach 2 Stunden Trockenzeit stehen die Fusseln hoch. Die
können nun mit feinem ( ab 240er) Schleifpapier abgeschliffen werden. Nicht zu druckvoll schleifen, da Ecken, Kanten wieder hell werden. Das Papier vorher
mit der Rückseite über eine Metallkante unter 90° knicken und ziehen, damit das Papier geschmeidig wird. Ein weicher Schleifklotz aus Schaum oder Filz ist hier sehr hilfreich.
Zum Lackieren:
Ich wählte einen Klarlack auf Wasserbasis, z.B. Parkettsiegel, glänzend. Diese erst milchig aussehende Masse bitte zügig, je Fläche abschließend, quer mit Pinsel auftragen und gleich danach in Längsrichtung mit der Maserung abziehen. Bitte den Lack nur dünn auftragen und nicht nach dem Abziehen gleich wieder mit dem Pinsel überziehen.
Das reisst die sich schnell bildende Trockenhaut gleich wieder auf und ruiniert den Glanz.
Nach ca. 6 Stunden ist der Lack trocken ( Dosenhinweis!). Auch hier bilden sich wieder aufstehende Häärchen. Bitte wieder mit feinem Schleifpapier wie vor glätten.
Nun die Oberfläche gut abwischen oder abblasen. Dann wieder ein zarter, dünner Lackauftrag, wie beschrieben. In der Regel reicht diese Behandlung.
Nach Trockenzeit ist nun die Oberfläche gut geschlossen und glänzt schön. Die Glanzgrade stehen auf der Dose. Oft fallen aber diese nur als Seidenmattstrufen aus.
Wer Hochglanz sucht, wird mit Wasserlacken oft nicht zufrieden sein. Hier hilft nur der Lackierbetrieb mit Acryl- Klarlack, der eh über fast alle Autolacke kommt und
daher dort immer verfügbar ist.
Auch mit klassischem Bootslack ( Dose mit ca. 1 l kostet um 50-80 Euro) erhält man auch mit Pinzelauftrag einen schönen Hochglanz. Die Arbeitzgänge nach dem
Beizen währen die gleichen, nur die Trockenzeiten sind mindestens 24 Std. dazwischen.
Ich stelle in Folge mal das Ergebnis als Bild ein.
LG von Jürgen ^..^