Breco

Handarbeitsgeräte schöner machen.

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Breco

Beitrag von sockolade » 26.07.2015, 22:23

Hallo ihr Lieben,
die "wurmstichige Waschmaschine" darf aufgehübscht meine Metallradsammlung bereichern.
Die Alusandgussteile wurden nur mit Oxalsäure geschrubbt, die Kleinteile und Schraubhaken waren im Schalentumbler. Zu reparieren oder restaurieren war nichts. Da das Holz völlig wert-und designlos aber zweckmäßig und fest ist, durfte ich endlich mal ein Spinnrad in meiner Lieblingsfarbe beizen und lackieren (GöGa dreht´s bei sowas den Magen um). Eine Marke hatte dieses Breco nicht, weder auf den Kugellagern noch Nagelspuren am Holz, deshalb ist jetzt ein Namensschildchen dran.
Es läuft nahezu geräuschlos, Wiegetritt, Schwungmasse, Kugellager sind so ausgewogen, dass es fast keinen Totpunkt hat, und es kommt meiner Lieblingsspinnart sehr entgegen. Die Kardanlagerung der Spindel ist ungewöhnlich und genial zum Spulenwechsel. Ich hatte das Rad in Kieckenberg schon gesehen und lange gewartet, um eins zu erwischen. Danke für Euren Hinweis!

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Re: Breco

Beitrag von shorty » 26.07.2015, 22:30

Klasse !!!
Ganz gleich, wie beschwerlich das Gestern war, stets kannst du im Heute von Neuem beginnen.

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Re: Breco

Beitrag von Teerose » 26.07.2015, 22:43

Das gefällt mir auch!
Ein ungewöhnliches Rad!

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Re: Breco

Beitrag von Spinnwinde » 26.07.2015, 23:57

Ganz toll, gefällt mir!

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Re: Breco

Beitrag von Morticia » 27.07.2015, 15:32

Das haste aber wirklich schön hingekriegt :gut:
Mischief managed...

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Re: Breco

Beitrag von wollwolff » 27.07.2015, 19:08

Hallo Sockolade!

Hast Du gut hingekriegt. Ich möchte Dir noch empfehlen, in die Radlagerung gekapselte Lager einzubringen. Typ staubdicht "ZZ" oder ganz edel öldicht"2RS".
Alu kannst Du übrigens auch gut mit Ätznatron sauberbekommen.

Weiter so!

LG von Jürgen ^..^

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Re: Breco

Beitrag von Beyenburgerin » 27.07.2015, 21:24

Das Breco ist wirklich hübsch geworden.

@Wollwollf: Das Kugellager hat keine gängige Größe und ist dadurch nur schwerlich auszutauschen. Mit Kaltreiniger und Ausblasen mit Hochdruck bekommt man es wieder recht gut hin, dann hält frisch geölt es wieder viele Jahre.

LG Brigitte
Gruß aus dem Woll-Bergischen °°° Brigitte ||

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Re: Breco

Beitrag von wollwolff » 28.07.2015, 07:15

Kugellager in ZZ, RS
Gib mir doch mal die Maße durch, vielleich habe ich welche in meinem Fundus und kann Dir helfen.

LG von Jürgen

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Re: Breco

Beitrag von Beyenburgerin » 28.07.2015, 11:46

Normalerweise gibt es eine Abdeckung bei den Breco Kugellagern http://farm9.staticflickr.com/8337/8204 ... aae9_b.jpg. Aber es ist eben kein geschlossenes Kugellager, so etwas gab es in den 30igern nämlich noch nicht. Eine Abdeckung bedeutet einen gewissen Schutz, zum Beispiel vor Fasern, die dann das Lager verkleben. Damit ist das Kugellager recht brauchbar. Ich bin zwar auch in der Regel dafür, ein Spinnrad technisch aufzupeppen. Aber richtig gereinigt und gefettet läuft dieses 30iger Jahre Kugellager eben gut. Ich weiß nicht, wie Sockolade das sieht. Aber ich werde an meinem Breco das Kugellager nicht austauschen, weil es ordentlich gewartet wieder Jahre halten wird. Und so wie es jetzt ist ist es ein Stück authentische Technikgeschichte, die nicht ausgetauscht, sondern bewahrt werden muss.

LG Brigitte
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Re: Breco

Beitrag von sockolade » 28.07.2015, 15:00

Hallo ihr Lieben,
vielen Dank an Wollfwolf für das freundliche Angebot! Bitte heb das Lager gut auf, falls mal ein Breco mit Knirschlager auftaucht, das wäre doch zuuuuu schade zum Rumstehen.
Mein Rad zeigt keine Spuren einer eventuell abgefallenen Lagerabdeckung. Da war anscheinend niemals was drauf. Geklebt hätte man das wohl nicht, oder?
Die Lager mussten nicht gereinigt werden. Das Rad lief auch ohne Öl schon prima, auch die Messingbuchsen qietschten nicht. Alle Schraubteile gingen leicht auseinander, sogar die Haken an den Flügeln ließen sich mühelos rausschrauben. Es gibt ja nichts, was rosten kann. Im Kugellager zwischen Tritt und dem längenverstellbaren Knecht liegen die Kugeln beidseitig sehr frei, eine Abnützung sieht man an dem Stahl nicht.
Ich habe nichts repariert, nur das rohe Holz gestrichen.
Wenn so ein Ding fast 100 Jahre hält, ohne Macken zu zeigen, wird´s mich wohl aushalten!
Danke für Euer Lob!

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Re: Breco

Beitrag von Anjelaschaf64 » 27.11.2016, 03:13

hallo Sockolade, hier sind die Fotos von meinem Holz-Breco. dessen Schwungrad ist nicht so zierlich wie die Von den reise-klapp-Rädern, dafür hat es Lilienförmige Verzierungen an den Speichenende wo die Übergänge zum Radreifen sind. Auf der, dem Spinner zu gewannten Seite ,ist das Rad ganz platt, ohne jegliches Relief. meines hat sogar einen Gussfehler, der wie ein Astloch durch eine Aluscheibe ausgebessert wurde. Wie ist das bei deinem Rad?
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Re: Breco

Beitrag von sockolade » 28.11.2016, 11:46

hallo Anjela,
meine Verstrebungen sind auf der spinnerzugewandten Seite, das Schwungrad ist also andersrum eingebaut. Wahrscheinlich ist das egal, die Räder sind nicht ganz identisch, die Knechtbefestigung ist anders und meine Kugellager sind alle offen. Gussfehler konnte ich nicht entdecken.
Ich spinne das Rad gerne, leider habe ich nur eine Spule. In der Zwischenzeit sind meines Wissens 2 Brecos verkauft worden, aber ich weiß nicht, wer sie hat. Sie wären mir auch viel zu teuer gewesen.
Viel Spaß mit deinem Breco. Die Anregung für das Breco stammt übrigens von dir, erst danach habe ich es in Hamburg gesehen.
Liebe Grüße aus dem Bayerischen Wald

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Re: Breco

Beitrag von Tienchen » 25.01.2018, 18:43

Hallo,
Vor kurzem ist bei mir auch so ein Holz-Breco eingezogen. Leider etwas defekt, aber da lässt sich sicher beheben. Bei mit hat sich die obere Hälfte vom Sockel gelöst. Erst dachten wir das gehört sich so, aber mit scheint, der Leim hat sich gelöst.
Ich hätte jetzt noch eine konkrete Frage: wie bekomme ich die Spule aus der Spinnvorrichtung? Bei mir geht die Antriebscheibe nicht ab.

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Re: Breco

Beitrag von Anjelaschaf64 » 12.02.2018, 00:55

Hallo Tienchen,
ich kann dir sagen wie du die Spule wechseln kannst. Auf dem Foto siehst du den Spinnkopf von einem Breco-Reiserad. Der Spinnkopf ist fast gleich wie der vom Holzkörper-Breco.
Überhaupt gratuliere ich dir zu deinem Spinnrad. Die Breco sind ja ziemlich selten und lassen sich super weich spinnen. Ein Foto von deinem wäre prima. falls du auf face-book unterwegs bist, dort haben eine Freundin und ich die Gruppe "Stahlundwolle Metallspinner" Katharina ist Metallbauerin und hat schon einige Metaller und Halbmetaller repariert.
https://www.facebook.com/groups/4851369 ... et&fref=nf

Doch nun zu deinem Problem.
Vor der ganzen Aktion muss sichergestellt sein, das sich alle beweglichen Teile gut bewegen lassen. Sonst lieber noch einmal alle stellen mit einem Rostlöser behandeln.
Auf dem Foto siehst du ganz links den roten Pfeil. Er bezeichnet eine Stelle, die du fetten sollst. Das Foto stammt von einer "Ich zeige dir wo du fetten must" -Aktion.
Alle Metall - und Halbmetall-Räder werden besser gefettet als geölt, das Fett läuft nicht weg und verfärbt das Holz nicht unschön.
Rechts von dem Pfeil ist dieses "Stäbchen"; hier im geschlossenen Zustand; das must du mit deiner linken Hand nach oben schieben, während du mit deiner rechten Hand den Flügel festhältst und dann nach links, Richtung Pfeil bewegen.
Das Hintere Achslager wird dadurch nach hinten bewegt und der Spinnflügel wird sie freigegeben das du ihn mit Hilfe des Gelenkes am Einzugsloch, drehen kannst. Die Wirtelscheibe ist anders herum wie normale Schrauben auf die Achse geschraubt. Falls du noch Fragen hast, du kannst mich auch über meinen Blog kontaktieren: https://rohwoll-kampagne.blog/kontakt/
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