Begleitgeräusch am KIWI Spinnrad beseitigen
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Begleitgeräusch am KIWI Spinnrad beseitigen
KIWI Geräusch
Einer zog aus, um einem Kiwi das
plog...plog...plog...plog...plog...plog...
abzugewöhnen.
Hier meine Geschichte dazu
Verzweifeltes Suchen, Tage bevor das Kiwi Rad bei mit auf der Werkbank stand, drosselte merklich die Zuneigung zu diesem schönen Spinnrad aus Neuseeland.
Den Fehler hatte ich innerhalb weniger Augenblicke eingekreist.
Es war die beliebte Wirtel-Spule (klick-klack) Verbindung.
Für Kiwi Zuschauer:
Das ist ein beliebtes Arbeitselement zum Spulenwechsel und besteht aus der abgesetzten Spinnwelle und das im Wirtel eingepresste Gegenstück als Buchse zur Mitnahme.
Die Mitnahme ist nun durch den Absatz formschlüssig gegen Drehung.
Die Haltekraft wird aber durch ein in der Wirtelbuchse eingesetztes
Elastiklager aus PA ( Polyamid, Nylon) mit Fest-Übermaß in Zehntelmillimeter - Bereich erreicht.
Hier wirken durch die Kippmomente in dieser Verbindung durch die kurze Bauform des Wirtels hohe Punktkräfte und bilden einen Verschleiß nach einiger Zeit.
Da dieses Druckteil aus PA nicht nachstellbar ist, leidet der ausgewogene Rundlauf um das Drehzentrum, So wird an diesen Lagerstellen auch der hintere Lagerstummel ein Verschleißwerkzeug im wahrsten Sinne des Wortes.
Ein nicht zentrisch laufender Drehkörper vollzieht eine Taumelbewegung und "fräst" so die Lagerbuchse konvex (x-förmig)
aus.
Beim Kiwi sitzt nur ein rel. dünnwandiger PA- Rohrstummel mit dünner Wandstärke, weit herausstehend aus der Bohrung im Holz-Holm. So erklärt sich von selbst, dass der Verschleißteufel ein Leichtes hat, hier anzusetzen.
So hatte diese Wirtellagerung ein Spiel von ca. 0,5 mm durch die Riemenspannung plus das Knickmoment an der Koppelung und das Verschleißspiel an der Spule. Alles aufaddiert, glich es einem Werkstor für schlechte Lagerbedingungen.
Für KIWI Nutzer:
Meine Arbeitsstufen:
Das Kiwi komplett durchwarten, alle Schrauben festziehen usw.
Dann drehte ich ein neues Wirtelzapfenlager aus ca. 25 mm PA, so dass sich der Bund abstützend zum Bohrzapfen im Holm verhält.
Die Koppelstelle am Wirtel zerlegte ich komplett, presste dies aus dem 6-Kant- Loch des Wirtels heraus und entnahm die
Druckscheibe aus PA.
Hier bohrte ich am Absatz zur Spinnwelle ein M4 Gewindeloch durch und klemmte nun mittels einer M4 Madenschraube der Wirteleinsatz auf der Welle fest.
Ein kurzer Probelauf ergab= kein fühlbares Spiel!
Nun maß ich noch den Verlauf der M4 Gewindebohrung durch das Holzteil des Wirtels und bohrte genau zwischen beiden Riemenrillen einen 4,5 mm Bohrung als Kanal für das Betätigungswerkzeug der M4 Madenschraube
Ein spezieller Schraubendreher mit einer langen 2mm SK Klinge konnte nun einfach durch die 4,5er Bohrung die M4- Klemmschraube erreichen und praktisch angezogen werden.
Das Geräusch entstand durch das "Herunterfallen" des Zapfens in der Spielbohrung bei der Drehung.
Das Plog- Geräusch war nun komplett weg und das Kiwi darf wieder liebevoll gestreichelt werden.
LG von Jürgen
Einer zog aus, um einem Kiwi das
plog...plog...plog...plog...plog...plog...
abzugewöhnen.
Hier meine Geschichte dazu
Verzweifeltes Suchen, Tage bevor das Kiwi Rad bei mit auf der Werkbank stand, drosselte merklich die Zuneigung zu diesem schönen Spinnrad aus Neuseeland.
Den Fehler hatte ich innerhalb weniger Augenblicke eingekreist.
Es war die beliebte Wirtel-Spule (klick-klack) Verbindung.
Für Kiwi Zuschauer:
Das ist ein beliebtes Arbeitselement zum Spulenwechsel und besteht aus der abgesetzten Spinnwelle und das im Wirtel eingepresste Gegenstück als Buchse zur Mitnahme.
Die Mitnahme ist nun durch den Absatz formschlüssig gegen Drehung.
Die Haltekraft wird aber durch ein in der Wirtelbuchse eingesetztes
Elastiklager aus PA ( Polyamid, Nylon) mit Fest-Übermaß in Zehntelmillimeter - Bereich erreicht.
Hier wirken durch die Kippmomente in dieser Verbindung durch die kurze Bauform des Wirtels hohe Punktkräfte und bilden einen Verschleiß nach einiger Zeit.
Da dieses Druckteil aus PA nicht nachstellbar ist, leidet der ausgewogene Rundlauf um das Drehzentrum, So wird an diesen Lagerstellen auch der hintere Lagerstummel ein Verschleißwerkzeug im wahrsten Sinne des Wortes.
Ein nicht zentrisch laufender Drehkörper vollzieht eine Taumelbewegung und "fräst" so die Lagerbuchse konvex (x-förmig)
aus.
Beim Kiwi sitzt nur ein rel. dünnwandiger PA- Rohrstummel mit dünner Wandstärke, weit herausstehend aus der Bohrung im Holz-Holm. So erklärt sich von selbst, dass der Verschleißteufel ein Leichtes hat, hier anzusetzen.
So hatte diese Wirtellagerung ein Spiel von ca. 0,5 mm durch die Riemenspannung plus das Knickmoment an der Koppelung und das Verschleißspiel an der Spule. Alles aufaddiert, glich es einem Werkstor für schlechte Lagerbedingungen.
Für KIWI Nutzer:
Meine Arbeitsstufen:
Das Kiwi komplett durchwarten, alle Schrauben festziehen usw.
Dann drehte ich ein neues Wirtelzapfenlager aus ca. 25 mm PA, so dass sich der Bund abstützend zum Bohrzapfen im Holm verhält.
Die Koppelstelle am Wirtel zerlegte ich komplett, presste dies aus dem 6-Kant- Loch des Wirtels heraus und entnahm die
Druckscheibe aus PA.
Hier bohrte ich am Absatz zur Spinnwelle ein M4 Gewindeloch durch und klemmte nun mittels einer M4 Madenschraube der Wirteleinsatz auf der Welle fest.
Ein kurzer Probelauf ergab= kein fühlbares Spiel!
Nun maß ich noch den Verlauf der M4 Gewindebohrung durch das Holzteil des Wirtels und bohrte genau zwischen beiden Riemenrillen einen 4,5 mm Bohrung als Kanal für das Betätigungswerkzeug der M4 Madenschraube
Ein spezieller Schraubendreher mit einer langen 2mm SK Klinge konnte nun einfach durch die 4,5er Bohrung die M4- Klemmschraube erreichen und praktisch angezogen werden.
Das Geräusch entstand durch das "Herunterfallen" des Zapfens in der Spielbohrung bei der Drehung.
Das Plog- Geräusch war nun komplett weg und das Kiwi darf wieder liebevoll gestreichelt werden.
LG von Jürgen
- lisel
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Re: Begleitgeräusch am KIWI Spinnrad beseitigen
Hübscher Beitrag zumal das Kiwi von Ashford ziemlich häufig in Deutschland verkauft wurde und wird
Der Umbau würde mit Bildern sicher einfacher zu verstehen sein.
Vielleicht kannst Du diese noch ergänzen,
LG Technik der Lisel
Der Umbau würde mit Bildern sicher einfacher zu verstehen sein.
Vielleicht kannst Du diese noch ergänzen,
LG Technik der Lisel
Viele Grüße von Lisel 

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Re: Begleitgeräusch am KIWI Spinnrad beseitigen
An Lisel!#
Hier muss leider der Text reichen. Habe keine Zeit, Enkel haben bald Geburtstag.
Ich habe es ausführlich beschrieben. Wenn der Text noch einmal durchgelesen wird, kommt garantiert noch mehr Info durch fürs Kopfkino.
Schönen Restsommer und LG von Jürgen
Hier muss leider der Text reichen. Habe keine Zeit, Enkel haben bald Geburtstag.
Ich habe es ausführlich beschrieben. Wenn der Text noch einmal durchgelesen wird, kommt garantiert noch mehr Info durch fürs Kopfkino.
Schönen Restsommer und LG von Jürgen