Umbau Ashford Traditional auf Kugellagerung Schwungrad
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Umbau Ashford Traditional auf Kugellagerung Schwungrad
Umbau Ashford Traditional auf Kugellagerung Schwungrad
Die Geschichte unseres Ashford Tradtional
Eigentlich ist die Geschichte unsers Ashford Tradtional, ein Beginn eines neuen Familienhobbys und auch der Grund warum wir im Spinnradclub Forum zu finden sind.
Im Jahr 2015 besuchten wir die Cousine meiner Frau in Nordrhein-Westfalen.
Dort stand im Wohnzimmer ein Ashford Traditional und meine Frau durfte dies mal testen.
Das Interesse war nunmehr geweckt und ich versprach meiner Frau, genauso ein Rad darf wenn sie will, auch in unser Wohnzimmer einziehen.
Also gab ich eine Suchanzeige bei xbay-Kleinanzeigen auf umso ein Rad zu erwerben.
Da gab es jede Menge netten Rücklauf aber kein Kaufangebot.
Nach täglicher Suche hatte ich es dann geschafft ein Ashford Traditional 1-fädig, Einfachtritt am 27.08.15 gebraucht in Karlsruhe zu kaufen.
Dann musste ich noch den Transport unzerlegt nach Dresden organisieren, was mir dann auch glückte.
Da stand nun das gute Stück in Dresden, aber es oder wir hatten Probleme damit. In so einem Fall bracht Mann/Frau Hilfe und unser Hilfsaufruf erfolgte im Handspinnforum (leider derzeitig nicht mehr aktiv):
handspinn-forum.de • Thema anzeigen - gebrauchtes einfädiges Ashford Traditional - Einzugproblem
fault.handspinnforum.de/forum/viewtopic.php?f=50&t=4518&st=0&sk=t&sd=a&sid=06bada84e3e77e0479704d9515fb5396
Hier haben diverse auch Mitglieder geholfen und das Rad wurde spinnbar.
Unabhängig wurde ich auf dieses Forum sowie den hier vorhandenen Bastelkeller aufmerksam gemacht und habe mich sofort auch hier registriert.
Das Tradi drehte dann am Schwungrad durch, sprich es fehlt von Hause aus der Sicherungsstift, dann musste ein richtiger neuer Normalspinnflügel her. Dann sollte alles farblich getrimmt werden:
Originalfarbe Ashford Traditional ?? - Spinnradclub - Forum
viewtopic.php?t=27269 Wir haben durch das Forum, sprich durch unser Tradi viel hier gelernt und die Bastelarbeiten wurden immer mutiger.
Schon 2016 hatte ich die Idee für Kugellager im Schwungrad, aber ob Kauf oder Bau war damals völlig unklar für mich:
viewtopic.php?f=14&t=27713&p=494443&hil ... ad#p494443
Umbau der Schwungradlagerung von Gleit- auf Kugellager – wer macht was ?
Nach dem Kauf unseres Ashford Reise-Spinnrades Joy 1 bekam dies beim Betrieb einen Kugellagerschaden am Schwungrad.
Nach Bestellung dieser Lager incl. der dazugehörigen Lagerschale aus Kunststoff habe ich diese Lager auch an der noch montierten Kurbel der Tradis getestet.
Die Lager passten auf das Tradi.
Wir haben dann eine Satz Originalkugellager(Ashford Kugellager für Schwungrad beim Joy und Traditional sind serienmäßig der Typ: R6Z ) incl. dazugehörigen Lagerschalen der Fa. Ashford für die neuen Ashford Traditional-Spinnräder bei der Fa. Ashford besorgt (siehe Foto) da ein Einbau in alter Räder möglich ist. Vermassung Rillenkugellager R6Z
Innen: d =09,52
Außen: D = 22,22 mm
Breite: 7,14 mm
Variante Stufenbohrer
Nun wurde dann an die Firma Ashford in Neuseeland geschrieben. Hier mal die Antwort in deutscher Übersetzung.
„Geschrieben hierzu wurde mir folgendes:
Handwerklich begabte Menschen bauen sich alte Traditionales um, benutzen hierfür Kugellager mit Buchsen.
Hierfür muss die vorhandene Bohrung mit einem Stufenbohrer vergrößert werden, einmal von links und einmal von der rechten Seite her. Dieses umsetzen führt zum Problem, wenn dies nicht exakt Mittig durchgeführt wird. So könnte Ihre Achse auf der linken Seite nach oben neigen und auf der rechten Seite nach unten tendieren, so dass das Rad nicht mehr „sauber“ rund läuft. Durchführung am besten mit einer Ständerbohrmaschine oder Standfräse.“
Selbst die Schwungradachse soll dann ohne Änderung einfach wieder eingebaut werden können.
Hört sich alles ganz einfach an, aber mit Stufenbohrer sehe ich dies etwas problematisch, zumal ich nur metrische Stufenbohrer besitze.
Kurz ich habe gekniffen!
Besser und sinnvoller wäre es, in einer Firma das H-förmige Teil, den Lagersatz sowie die Schalen und die dazugehörige Schwungradachse zu schicken.
Dann könnten die Lagerschalen mit den Lager sauber und mit richtiger Toleranz ins H-förmige Teil eingesetzt werden und sollte dann sollte der geänderte H-Träger des Tradis es zurückschickt werden.
Variante Versand und Bohren der Kugellageraufnahmen mit zerlegtem H-Träger
Ich hatte es nun geschafft einen Schreiner für das Einbringen der Bohrungen für die Kugellageraufnahme in den Holmen des H-Trägers über das Internet kennen zu lernen.
Er hat diesen Umbau schon öfter an Tradis gemacht.
Gebohrt wird am völlig zerlegten H-Träger, d.h. ich sollte vor Versand den H-Träger komplett in seine 3 Holzteile zerlegen.
Nach dem Bohren sollten die Teile dann wieder verleimt und zusätzlich verschraubt werden.
Nachdem ich das Spinnrad zerlegt habe, waren die Holzverbindungen des H-Trägers aber so solide verleimt, das bei einer Demontage die Gefahr des Totalverlustes bestand.
Auch hielt ich die nachträgliche Wiederherstellung des H-Trägers aus Toleranzgründen für nicht sehr geeignet.
Variante Versand und das Bohren der Kugellageraufnahmen am kompletten H-Träger
Beim Stöbern im Forum und im WWW kam ich dann auf die nahe liegenste Lösung für die erforderliche mechanische Bearbeitung.
Jürgen Schönwolff nicht nur hier im Forum in sehr detaillierter im Forum über Eigenbauten und Instandsetzungen, sondern betreibt dazu auch eine eigene Werkstatt, sowie eine Internetseite.
Also habe ich ihn angeschrieben und nachgefragt, ob er die erforderlichen Arbeiten übernehmen kann.
Gleichzeitig wurde der Umfang der bei mir schon zu tätigen Vorarbeiten abgestimmt und Jürgen wolle sich nach Eingang der Teile, die Sache anschauen. … und so wurde es beschlossen!!!
Meine Frau rückte ihr Rad raus…
Demontage des Spinnrades
Das es ja nur um den Einbau von Kugellagern für die Schwungradachse ging, braucht das Rad natürlich nicht in sämtliche Einzelteile zerlegt werden.
Es sind nur folgende Schritte nötig:
• Ausbau Spinnflügel, die Bremse mit Feder und Bremsschnur bleiben dran
• Unter Knecht Verbindung am Tritt lösen und Lederknechtverbindung rausziehen
• Splint an Achse des Schwungrades der Knechtverbindung entfernen und Knecht zur Seite legen
• Sicherungsstift des Schwungrades mit kleinem Hammer und Schaft eines alten3 mm HSS Bohrer ausschlagen. Bitte nicht mit der Bohrerspitze.
• Schwungrad auf der Kurbelseite und dort markieren wo der Sicherungsstift rausgekommen ist. Ich benutze dazu ein Stück Malerkrepp. Damit kann man dann genau das Schwungrad wieder richtig rum einbauen und den Stift an die ursprüngliche Seite setzen.
• Die Schwungradachse rausziehen
• Die 4 Stück Holzschrauben die den H-Träger am Rest vom Spinnrad halten lösen. H-Träger dabei festhalten und abnehmen. Nun hat man H-Träger und das fast komplette Vorderteil des Spinnrades mit vorderen Fuß einzeln zum Ablegen (siehe Bild) Wird fortgesetzt Technik der Lisel
Die Geschichte unseres Ashford Tradtional
Eigentlich ist die Geschichte unsers Ashford Tradtional, ein Beginn eines neuen Familienhobbys und auch der Grund warum wir im Spinnradclub Forum zu finden sind.
Im Jahr 2015 besuchten wir die Cousine meiner Frau in Nordrhein-Westfalen.
Dort stand im Wohnzimmer ein Ashford Traditional und meine Frau durfte dies mal testen.
Das Interesse war nunmehr geweckt und ich versprach meiner Frau, genauso ein Rad darf wenn sie will, auch in unser Wohnzimmer einziehen.
Also gab ich eine Suchanzeige bei xbay-Kleinanzeigen auf umso ein Rad zu erwerben.
Da gab es jede Menge netten Rücklauf aber kein Kaufangebot.
Nach täglicher Suche hatte ich es dann geschafft ein Ashford Traditional 1-fädig, Einfachtritt am 27.08.15 gebraucht in Karlsruhe zu kaufen.
Dann musste ich noch den Transport unzerlegt nach Dresden organisieren, was mir dann auch glückte.
Da stand nun das gute Stück in Dresden, aber es oder wir hatten Probleme damit. In so einem Fall bracht Mann/Frau Hilfe und unser Hilfsaufruf erfolgte im Handspinnforum (leider derzeitig nicht mehr aktiv):
handspinn-forum.de • Thema anzeigen - gebrauchtes einfädiges Ashford Traditional - Einzugproblem
fault.handspinnforum.de/forum/viewtopic.php?f=50&t=4518&st=0&sk=t&sd=a&sid=06bada84e3e77e0479704d9515fb5396
Hier haben diverse auch Mitglieder geholfen und das Rad wurde spinnbar.
Unabhängig wurde ich auf dieses Forum sowie den hier vorhandenen Bastelkeller aufmerksam gemacht und habe mich sofort auch hier registriert.
Das Tradi drehte dann am Schwungrad durch, sprich es fehlt von Hause aus der Sicherungsstift, dann musste ein richtiger neuer Normalspinnflügel her. Dann sollte alles farblich getrimmt werden:
Originalfarbe Ashford Traditional ?? - Spinnradclub - Forum
viewtopic.php?t=27269 Wir haben durch das Forum, sprich durch unser Tradi viel hier gelernt und die Bastelarbeiten wurden immer mutiger.
Schon 2016 hatte ich die Idee für Kugellager im Schwungrad, aber ob Kauf oder Bau war damals völlig unklar für mich:
viewtopic.php?f=14&t=27713&p=494443&hil ... ad#p494443
Umbau der Schwungradlagerung von Gleit- auf Kugellager – wer macht was ?
Nach dem Kauf unseres Ashford Reise-Spinnrades Joy 1 bekam dies beim Betrieb einen Kugellagerschaden am Schwungrad.
Nach Bestellung dieser Lager incl. der dazugehörigen Lagerschale aus Kunststoff habe ich diese Lager auch an der noch montierten Kurbel der Tradis getestet.
Die Lager passten auf das Tradi.
Wir haben dann eine Satz Originalkugellager(Ashford Kugellager für Schwungrad beim Joy und Traditional sind serienmäßig der Typ: R6Z ) incl. dazugehörigen Lagerschalen der Fa. Ashford für die neuen Ashford Traditional-Spinnräder bei der Fa. Ashford besorgt (siehe Foto) da ein Einbau in alter Räder möglich ist. Vermassung Rillenkugellager R6Z
Innen: d =09,52
Außen: D = 22,22 mm
Breite: 7,14 mm
Variante Stufenbohrer
Nun wurde dann an die Firma Ashford in Neuseeland geschrieben. Hier mal die Antwort in deutscher Übersetzung.
„Geschrieben hierzu wurde mir folgendes:
Handwerklich begabte Menschen bauen sich alte Traditionales um, benutzen hierfür Kugellager mit Buchsen.
Hierfür muss die vorhandene Bohrung mit einem Stufenbohrer vergrößert werden, einmal von links und einmal von der rechten Seite her. Dieses umsetzen führt zum Problem, wenn dies nicht exakt Mittig durchgeführt wird. So könnte Ihre Achse auf der linken Seite nach oben neigen und auf der rechten Seite nach unten tendieren, so dass das Rad nicht mehr „sauber“ rund läuft. Durchführung am besten mit einer Ständerbohrmaschine oder Standfräse.“
Selbst die Schwungradachse soll dann ohne Änderung einfach wieder eingebaut werden können.
Hört sich alles ganz einfach an, aber mit Stufenbohrer sehe ich dies etwas problematisch, zumal ich nur metrische Stufenbohrer besitze.
Kurz ich habe gekniffen!
Besser und sinnvoller wäre es, in einer Firma das H-förmige Teil, den Lagersatz sowie die Schalen und die dazugehörige Schwungradachse zu schicken.
Dann könnten die Lagerschalen mit den Lager sauber und mit richtiger Toleranz ins H-förmige Teil eingesetzt werden und sollte dann sollte der geänderte H-Träger des Tradis es zurückschickt werden.
Variante Versand und Bohren der Kugellageraufnahmen mit zerlegtem H-Träger
Ich hatte es nun geschafft einen Schreiner für das Einbringen der Bohrungen für die Kugellageraufnahme in den Holmen des H-Trägers über das Internet kennen zu lernen.
Er hat diesen Umbau schon öfter an Tradis gemacht.
Gebohrt wird am völlig zerlegten H-Träger, d.h. ich sollte vor Versand den H-Träger komplett in seine 3 Holzteile zerlegen.
Nach dem Bohren sollten die Teile dann wieder verleimt und zusätzlich verschraubt werden.
Nachdem ich das Spinnrad zerlegt habe, waren die Holzverbindungen des H-Trägers aber so solide verleimt, das bei einer Demontage die Gefahr des Totalverlustes bestand.
Auch hielt ich die nachträgliche Wiederherstellung des H-Trägers aus Toleranzgründen für nicht sehr geeignet.
Variante Versand und das Bohren der Kugellageraufnahmen am kompletten H-Träger
Beim Stöbern im Forum und im WWW kam ich dann auf die nahe liegenste Lösung für die erforderliche mechanische Bearbeitung.
Jürgen Schönwolff nicht nur hier im Forum in sehr detaillierter im Forum über Eigenbauten und Instandsetzungen, sondern betreibt dazu auch eine eigene Werkstatt, sowie eine Internetseite.
Also habe ich ihn angeschrieben und nachgefragt, ob er die erforderlichen Arbeiten übernehmen kann.
Gleichzeitig wurde der Umfang der bei mir schon zu tätigen Vorarbeiten abgestimmt und Jürgen wolle sich nach Eingang der Teile, die Sache anschauen. … und so wurde es beschlossen!!!
Meine Frau rückte ihr Rad raus…
Demontage des Spinnrades
Das es ja nur um den Einbau von Kugellagern für die Schwungradachse ging, braucht das Rad natürlich nicht in sämtliche Einzelteile zerlegt werden.
Es sind nur folgende Schritte nötig:
• Ausbau Spinnflügel, die Bremse mit Feder und Bremsschnur bleiben dran
• Unter Knecht Verbindung am Tritt lösen und Lederknechtverbindung rausziehen
• Splint an Achse des Schwungrades der Knechtverbindung entfernen und Knecht zur Seite legen
• Sicherungsstift des Schwungrades mit kleinem Hammer und Schaft eines alten3 mm HSS Bohrer ausschlagen. Bitte nicht mit der Bohrerspitze.
• Schwungrad auf der Kurbelseite und dort markieren wo der Sicherungsstift rausgekommen ist. Ich benutze dazu ein Stück Malerkrepp. Damit kann man dann genau das Schwungrad wieder richtig rum einbauen und den Stift an die ursprüngliche Seite setzen.
• Die Schwungradachse rausziehen
• Die 4 Stück Holzschrauben die den H-Träger am Rest vom Spinnrad halten lösen. H-Träger dabei festhalten und abnehmen. Nun hat man H-Träger und das fast komplette Vorderteil des Spinnrades mit vorderen Fuß einzeln zum Ablegen (siehe Bild) Wird fortgesetzt Technik der Lisel
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Viele Grüße von Lisel 

- lisel
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Re: Umbau Ashford Traditional auf Kugellagerung Schwungrad
Versandvorbereitung
Es wird der komplette H-Träger, die Spinnradachse sowie die Kugellager versendet.
Die Spinnradachse muss auf die Lager passen.
Im Bereich des Loches für den Sicherungsstift des Schwungrades war bei mir Material im Wege, welches mit einem Metallschaber vorsichtig in diesem Bereich entfernt wurde.
Bitte nicht die Lagersitze schleifen, auch nicht große Flächen im Bereich der Spinnradnabe.
Alles verpackt und dann Versand (Foto Versandbereit) Einbringen der Bohrungen in den H-Träger durch Jürgen
Jürgen hat die Arbeiten für mich mit Fotos dokumentiert und auch für die Wiedermontage wichtige Bemerkungen übermittelt.
Für diesen Beitrag hat mir Jürgen die Erlaubnis zur Verwendung dieser Fotos erlaubt.
Text ist von mir und sofern für diese Kapitel Fragen bestehen, kann Jürgen sicher besser die Arbeiten beschreiben.
Bei der Ausführung durch Jürgen wurden abweichend von der Originallagerung von Ashford, die Kunststoffzwischenringe für die Lager im Holm nicht verwendet.
Es wurden die Lagertaschen im Holz für eine direkte Aufnahme der Rillenkugellager von ihm ausgeführt.
Dies setzt eine wesentlich höhere Genauigkeit voraus, denn die elastischen Lageraufnahmen hätten kleine Ungenauigkeiten ja verziehen.
Ich selbst war beeindruckt wie mit Hilfe der nur für die Arbeiten benötigten Buchsen, die Bohrung ausgeführt wurde.
Auch wurden wirklich Holz-Lagertaschen gebohrt und dies in richtiger Tiefe.
Bei der Verwendung der Plasteaufnahme für die Lager von Ashford hätte man ja mit nur einem Durchmesser durchbohren können. wird fortgesetzte Technik der Lisel
Es wird der komplette H-Träger, die Spinnradachse sowie die Kugellager versendet.
Die Spinnradachse muss auf die Lager passen.
Im Bereich des Loches für den Sicherungsstift des Schwungrades war bei mir Material im Wege, welches mit einem Metallschaber vorsichtig in diesem Bereich entfernt wurde.
Bitte nicht die Lagersitze schleifen, auch nicht große Flächen im Bereich der Spinnradnabe.
Alles verpackt und dann Versand (Foto Versandbereit) Einbringen der Bohrungen in den H-Träger durch Jürgen
Jürgen hat die Arbeiten für mich mit Fotos dokumentiert und auch für die Wiedermontage wichtige Bemerkungen übermittelt.
Für diesen Beitrag hat mir Jürgen die Erlaubnis zur Verwendung dieser Fotos erlaubt.
Text ist von mir und sofern für diese Kapitel Fragen bestehen, kann Jürgen sicher besser die Arbeiten beschreiben.
Bei der Ausführung durch Jürgen wurden abweichend von der Originallagerung von Ashford, die Kunststoffzwischenringe für die Lager im Holm nicht verwendet.
Es wurden die Lagertaschen im Holz für eine direkte Aufnahme der Rillenkugellager von ihm ausgeführt.
Dies setzt eine wesentlich höhere Genauigkeit voraus, denn die elastischen Lageraufnahmen hätten kleine Ungenauigkeiten ja verziehen.
Ich selbst war beeindruckt wie mit Hilfe der nur für die Arbeiten benötigten Buchsen, die Bohrung ausgeführt wurde.
Auch wurden wirklich Holz-Lagertaschen gebohrt und dies in richtiger Tiefe.
Bei der Verwendung der Plasteaufnahme für die Lager von Ashford hätte man ja mit nur einem Durchmesser durchbohren können. wird fortgesetzte Technik der Lisel
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Viele Grüße von Lisel 

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Re: [b]Umbau Ashford Traditional auf Kugellagerung Schwungrad[/b]
Wiedermontage des Spinnrades
Als erster Schritt nach dem Auspacken des von Jürgen geänderten H-Trägers wurde entsprechend Ratschlag von Jürgen die Kugellager im H-Träger etwas gesichert.
Dazu wurden die Lagersitz-Holztaschen dünn mit Weißleim ausgestrichen und nach ca. 3 Stunden die Kugellager eingeschlagen.
Bitte wirklich ca. so lange warten sonst gibt es sicher Rost an den Lagern und auch die Sicherungswirkung kommt ja nur durch den haftenden Film. Als nächstes war die axiale Fixierung der Schwungradachse zu klären.
Im Original mit den Gleitlagern, kann die Achse leicht nach links und rechts wandern und schleift dann an den Bund der verbauten Gleitlager.
Dies sollte bei der neuen Lagerung nicht passieren und diese sollte fixiert werden.
Nun ist da leider kein Platz zum Einbau von Stellringen und man muss dies mit Scheiben realisieren, was nicht so einfach ist.
Da die Scheiben sich nur auf den Innenring des Kugellagers abstützen dürfen blieb es einziges Normteil EDE Fitschenringe 10 mm vermessingt.
Die alten Bundbuchsen der Gleitlagerung haben eine Bunddurchmesser von 18,83mm und eine Dicke von 3,08 mm.
Bei 2 Stück Bunden macht dies 6,16 mm nötigen Gesamtausgleich auf der Achse wenn man davon ausgeht das die Rillenkugellager bündig im H-Träger abschließen.
Ein Fitschenring hat eine Dicke von ca. 1,84 mm und somit sind gesamt 3 Stück zu verbauen.
Soweit zur Theorie und für die folgenden Schritte benötigt man 2 Personen und auch dies ist nicht ganz einfach (ich hatte es schon alle mit nur 2 Fitschenringen vorher ausprobiert, aber dies ist grade noch alleine machbar)
Man legt den H-Träger nun auf einen Tisch mit dem Austrittsloch der Kurbel nach unten.
Nun steckt man von unten die Kurbel durch den Holm bis zur über die Oberkante des 1 Rillenkugellagers.
Nun noch den ungeteilten OU-Riemen wieder eingelegt. Nun 2 Fitschenringe auf die Achse gelegt und dann seitlich das Schwungrad waagerecht eingeschoben.
Dabei an die ursprüngliche Seite des Schwungrades denken, die dazu ja an der Nabe mit Malerkrepp markiert wurde.
Nun wird die Achse weitergerückt bis sie grade noch aus der Nabe des Schwungrades rauskommt.
Ab jetzt bekommt man im verblieben Spalt nicht ohne weiteres des letzten Ring montiert.
Erstens ist der Spalt zum Arbeiten zu klein und zweites soll sich diese Ring wirklich die Kurbel zum letzten Kugellager verspannen.
Da der H-Träger ja nicht mit dem Rest des Spinnrades verschraubt ist, kann man die beiden Holzholme händisch mit Kraft etwas voneinander wegdrücken und die 2. Person muss dann mit einer Pinzette den Ring auf die Achse legen.
Also mit etwas Geduld und vielen Fehlversuchen hat es dann funktioniert.
Nachdem der händische Druck auf die Holme gelöst wurde, war damit die Achse sauber zwischen den beiden Kugellagern verspannt (Wir hatten schon einen Stapel Ringe in Griffweite gelegt, damit wir nicht jedes Mal wenn ein Ring runterfällt, von vorne anfangen müssen).
Als nächster Schritt wurde der H-Träger mit dem montierten Schwungrad an das Vorderteil des Spinnrades mit den 4 Stück Holzschrauben angeschraubt.
Weil dabei auch der Tritt gleichzeitig mit eingebaut/festgehalten werden muss geht dies auch nur mit 2 Personen. Nun wird in das Loch in der Spinnradnabe der Schaft eines alten3 mm HSS Bohrer gesteckt und das Loch in der Schwungradachse „ertastet“. Wenn der Schaft sauber reingeht wird nun der Sicherungsstift mit einem kleinen Hammer dann auch zuletzt mit einem Durchschlag und einem Hammer eingeschlagen.
Nun wurde der Knecht auf der Schwungradachse wieder aufgelegt und mit Scheibe sowie Splitt (DIN 94 Splint 2,5 mmx25 mm VZ) gesichert.
Unten die Lederverbindung am Tritt wieder verschraubt.
Flügel eingebaut, Bremse aufgelegt und fertig.
(Einzelne Schritte beim Umbau, wie die Säuberung der Lagerung des Trittes, optische Korrekturen wie Farbgebung mit Osmo Dekorwachs transparent 3143 Congnac habe ich hier im Beitrag nicht aufgeführt)
Test und Danksagung
Wir waren ja schon vor dem Umbau der Auffassung, dass sich die Laufeigenschaften verbessern würden, aber in diesem Umfang haben wir dies nicht erwartetet.
Das Rad macht außer dem Windgeräusch am Flügel keine weitere Geräuschentwicklung.
Es ist fast beängstigend wie lange das Rad jetzt nachläuft, wenn man im Lauf den Fuß vom Tritt wegnimmt.
Es gibt keine manchmal etwas schwammige Verschiebung der Schwungradachse, wie sie bei uns bei den Gleitlagern aufgetreten ist.
Der Umbau hat sich wirklich gelohnt.
Ohne Jürgen wäre dies nicht realisierbar gewesen.
Großen Dank von mir und meiner Frau für die saubere und schnelle Realisierung.
Danke auch für die Messingabdeckung für die Spinnradschwungachse, Du hattest Recht, sieht so passender aus.
LG aus Dresden die Lisel und die Technik der Lisel
Als erster Schritt nach dem Auspacken des von Jürgen geänderten H-Trägers wurde entsprechend Ratschlag von Jürgen die Kugellager im H-Träger etwas gesichert.
Dazu wurden die Lagersitz-Holztaschen dünn mit Weißleim ausgestrichen und nach ca. 3 Stunden die Kugellager eingeschlagen.
Bitte wirklich ca. so lange warten sonst gibt es sicher Rost an den Lagern und auch die Sicherungswirkung kommt ja nur durch den haftenden Film. Als nächstes war die axiale Fixierung der Schwungradachse zu klären.
Im Original mit den Gleitlagern, kann die Achse leicht nach links und rechts wandern und schleift dann an den Bund der verbauten Gleitlager.
Dies sollte bei der neuen Lagerung nicht passieren und diese sollte fixiert werden.
Nun ist da leider kein Platz zum Einbau von Stellringen und man muss dies mit Scheiben realisieren, was nicht so einfach ist.
Da die Scheiben sich nur auf den Innenring des Kugellagers abstützen dürfen blieb es einziges Normteil EDE Fitschenringe 10 mm vermessingt.
Die alten Bundbuchsen der Gleitlagerung haben eine Bunddurchmesser von 18,83mm und eine Dicke von 3,08 mm.
Bei 2 Stück Bunden macht dies 6,16 mm nötigen Gesamtausgleich auf der Achse wenn man davon ausgeht das die Rillenkugellager bündig im H-Träger abschließen.
Ein Fitschenring hat eine Dicke von ca. 1,84 mm und somit sind gesamt 3 Stück zu verbauen.
Soweit zur Theorie und für die folgenden Schritte benötigt man 2 Personen und auch dies ist nicht ganz einfach (ich hatte es schon alle mit nur 2 Fitschenringen vorher ausprobiert, aber dies ist grade noch alleine machbar)
Man legt den H-Träger nun auf einen Tisch mit dem Austrittsloch der Kurbel nach unten.
Nun steckt man von unten die Kurbel durch den Holm bis zur über die Oberkante des 1 Rillenkugellagers.
Nun noch den ungeteilten OU-Riemen wieder eingelegt. Nun 2 Fitschenringe auf die Achse gelegt und dann seitlich das Schwungrad waagerecht eingeschoben.
Dabei an die ursprüngliche Seite des Schwungrades denken, die dazu ja an der Nabe mit Malerkrepp markiert wurde.
Nun wird die Achse weitergerückt bis sie grade noch aus der Nabe des Schwungrades rauskommt.
Ab jetzt bekommt man im verblieben Spalt nicht ohne weiteres des letzten Ring montiert.
Erstens ist der Spalt zum Arbeiten zu klein und zweites soll sich diese Ring wirklich die Kurbel zum letzten Kugellager verspannen.
Da der H-Träger ja nicht mit dem Rest des Spinnrades verschraubt ist, kann man die beiden Holzholme händisch mit Kraft etwas voneinander wegdrücken und die 2. Person muss dann mit einer Pinzette den Ring auf die Achse legen.
Also mit etwas Geduld und vielen Fehlversuchen hat es dann funktioniert.
Nachdem der händische Druck auf die Holme gelöst wurde, war damit die Achse sauber zwischen den beiden Kugellagern verspannt (Wir hatten schon einen Stapel Ringe in Griffweite gelegt, damit wir nicht jedes Mal wenn ein Ring runterfällt, von vorne anfangen müssen).
Als nächster Schritt wurde der H-Träger mit dem montierten Schwungrad an das Vorderteil des Spinnrades mit den 4 Stück Holzschrauben angeschraubt.
Weil dabei auch der Tritt gleichzeitig mit eingebaut/festgehalten werden muss geht dies auch nur mit 2 Personen. Nun wird in das Loch in der Spinnradnabe der Schaft eines alten3 mm HSS Bohrer gesteckt und das Loch in der Schwungradachse „ertastet“. Wenn der Schaft sauber reingeht wird nun der Sicherungsstift mit einem kleinen Hammer dann auch zuletzt mit einem Durchschlag und einem Hammer eingeschlagen.
Nun wurde der Knecht auf der Schwungradachse wieder aufgelegt und mit Scheibe sowie Splitt (DIN 94 Splint 2,5 mmx25 mm VZ) gesichert.
Unten die Lederverbindung am Tritt wieder verschraubt.
Flügel eingebaut, Bremse aufgelegt und fertig.
(Einzelne Schritte beim Umbau, wie die Säuberung der Lagerung des Trittes, optische Korrekturen wie Farbgebung mit Osmo Dekorwachs transparent 3143 Congnac habe ich hier im Beitrag nicht aufgeführt)
Test und Danksagung
Wir waren ja schon vor dem Umbau der Auffassung, dass sich die Laufeigenschaften verbessern würden, aber in diesem Umfang haben wir dies nicht erwartetet.
Das Rad macht außer dem Windgeräusch am Flügel keine weitere Geräuschentwicklung.
Es ist fast beängstigend wie lange das Rad jetzt nachläuft, wenn man im Lauf den Fuß vom Tritt wegnimmt.
Es gibt keine manchmal etwas schwammige Verschiebung der Schwungradachse, wie sie bei uns bei den Gleitlagern aufgetreten ist.
Der Umbau hat sich wirklich gelohnt.
Ohne Jürgen wäre dies nicht realisierbar gewesen.
Großen Dank von mir und meiner Frau für die saubere und schnelle Realisierung.
Danke auch für die Messingabdeckung für die Spinnradschwungachse, Du hattest Recht, sieht so passender aus.

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Re: Umbau Ashford Traditional auf Kugellagerung Schwungrad
Wenn das Ergebnis die Erwartung übertroffen hat, dann war es ja ein voller Erfolg. Das Einzige, was mir optisch auffällt ist die relativ zum Holz etwas "futuristische" Farbe der (gedruckten?) Spule. Die nimmt allerdings jetzt deutlich mehr Garn auf als die Originale. Dann stört ja nichts mehr bei langen Spinnabenden... nur zu wenig Spinnfutter. Aber das ist ein anderes Thema.
- lisel
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Re: Umbau Ashford Traditional auf Kugellagerung Schwungrad
Im Jahr 2016, als 3D Drucker noch nicht so selbstverständlich wie heute waren, wollte ich auch wissen, wie so was funktioniert und habe darüber auch im Forum geschrieben.Glaskocher hat geschrieben: ↑13.03.2022, 09:00..etwas "futuristische" Farbe der (gedruckten?) Spule. Die nimmt allerdings jetzt deutlich mehr Garn auf als die Originale.
3-D Druck von Spinnradersatzteilen
viewtopic.php?f=14&t=27634
Die auf dem Tradi abgebildete Jumbo-Spule ist der letzte 3D-Druck den ich in der SLUB Dresden gemacht habe.
Es sollte viel auf die Spule passen.
Auf die Farbe hatte ich beim Drucken in der SLUB kaum Einfluss.
Ich habe genommen was grade auf der Rolle war.
Meist war Rot oder weiß auf der Rolle., wobei mir weiß am wenigsten optisch gefällt, da es nach kurzer Zeit meist etwas angeschmutzt aussieht.
Der Jumbo-Flügel auf dem Bild ist Tatsache der umgebaute Flügel vom Kauf des Tradis.
Umbau alter 1-fädiger Ashford Bulkyflügel auf Sliding Hook
viewtopic.php?f=14&t=28728
In dieser auf dem Foto sichtbaren Konfiguration wird das Tradi von meiner Frau als Zwirnmaschine benutzt.
Zum reinem Spinnen wird ein anderer Flügel eingesetzt, was aber selten vorkommt, denn sie hat ja noch mehr Spinnräder im Wohnzimmer.
LG Technik der Lisel
Viele Grüße von Lisel 

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Re: Umbau Ashford Traditional auf Kugellagerung Schwungrad
Das umgebaute Rad macht was es soll, Spinnen und Zwirnen superleicht und damit doppelte Freude
bei der „Arbeit“.
Für wen ist Spinnen noch Arbeit oder doch eher Meditation ?
Heute hatte ich eine Spinnfreundin zu Gast. Da kam gleich eine Rückfrage zum schönen Messingbeschlag.
Natürlich durfte ich auch gleich beschreiben, was am Rad gemacht wurde.
Deshalb an dieser Stelle ein ganz großes Dankeschön
. für diesen tollen Umbau an Jürgen Schönwolff.
Viele Grüße von Lisel
Für wen ist Spinnen noch Arbeit oder doch eher Meditation ?
Heute hatte ich eine Spinnfreundin zu Gast. Da kam gleich eine Rückfrage zum schönen Messingbeschlag.
Natürlich durfte ich auch gleich beschreiben, was am Rad gemacht wurde.
Deshalb an dieser Stelle ein ganz großes Dankeschön
Viele Grüße von Lisel
Viele Grüße von Lisel 
