Spinnrad Wernekinck Rotterdam
Moderatoren: Rolf_McGyver, Claudi
- lisel
- Andenzwirn
- Beiträge: 1145
- Registriert: 09.09.2015, 19:42
- Land: Deutschland
- Postleitzahl: 01259
- Wohnort: Dresden
Spinnrad Wernekinck Rotterdam
Spinnrad Wernekinck Rotterdam
Ich habe Anfang Dezember 2020 in Dresden ein Spinnrad Wernekinck Delft "Rotterdam" und einen Ashford Webrahmen über xbay-Kleinanzeige geschenkt bekommen.
Es hatte keiner abgeholt und sollte nun als Futter in die Feuerschale.
Nun konnte ich dies nicht leiden und beides ist bei mir in den Bastelkeller eingezogen.
Jeden Tag bastel ich 1 Stunde wenn ich von der Arbeit komme am Rad, was auch bei der derzeitigen Lage in Sachsen eine gute Idee ist.
Sicher hätte ich so ein Spinnrad nicht bei der derzeitigen Ausstattung in unserem Haushalt nicht gebraucht, aber vielleicht wird es das Rad, womit andere Spinnen lernen. Schließlich hat meine Frau auf einem Delft das Spinnen gelernt.
Da das Spinnrad Rotterdam an sich ziemlich robust ist, könnte man denken, die bekommt Mann/Frau nicht kaputt, aber durch falsche Montage/Benutzung bekommt man dies wirklich hin.
An diesem Rad gibt es keine Spulenlager und kein hinters Flügellager mehr, die Kugellager sind fest, die Stehbolzen der Moa und die Bolzen der Zwirnvorrichtung sind defekt. Das Knechtlager ist hin…..und das Rad wurde mit schmutziger Schafrohwolle benutzt und überall hängt altes Wollfett dran. Das Foto vom Ursprungszustand bei Abholung sieht auf Entfernung ja gut aus.
Bevor ich mit Fortsetzung über die Instandsetzung hier schreibe, habe ich eine Bitte.
Hat jemand eine Montagezeichnung wie das Rad wirklich zu montieren ist.
Es fehlen ja jede Menge Teil und grade die Teile Schwungradbefestigung und die Knechtbefestigung würden mich interessieren.
Im Forum gibt es einen sehr interessanten Beitrag über ein Rotterdam von Jürgen, aber diese Detail sind dort nicht zu sehen.
LG aus Dresden Technik der Lisel
Ich habe Anfang Dezember 2020 in Dresden ein Spinnrad Wernekinck Delft "Rotterdam" und einen Ashford Webrahmen über xbay-Kleinanzeige geschenkt bekommen.
Es hatte keiner abgeholt und sollte nun als Futter in die Feuerschale.
Nun konnte ich dies nicht leiden und beides ist bei mir in den Bastelkeller eingezogen.
Jeden Tag bastel ich 1 Stunde wenn ich von der Arbeit komme am Rad, was auch bei der derzeitigen Lage in Sachsen eine gute Idee ist.
Sicher hätte ich so ein Spinnrad nicht bei der derzeitigen Ausstattung in unserem Haushalt nicht gebraucht, aber vielleicht wird es das Rad, womit andere Spinnen lernen. Schließlich hat meine Frau auf einem Delft das Spinnen gelernt.
Da das Spinnrad Rotterdam an sich ziemlich robust ist, könnte man denken, die bekommt Mann/Frau nicht kaputt, aber durch falsche Montage/Benutzung bekommt man dies wirklich hin.
An diesem Rad gibt es keine Spulenlager und kein hinters Flügellager mehr, die Kugellager sind fest, die Stehbolzen der Moa und die Bolzen der Zwirnvorrichtung sind defekt. Das Knechtlager ist hin…..und das Rad wurde mit schmutziger Schafrohwolle benutzt und überall hängt altes Wollfett dran. Das Foto vom Ursprungszustand bei Abholung sieht auf Entfernung ja gut aus.
Bevor ich mit Fortsetzung über die Instandsetzung hier schreibe, habe ich eine Bitte.
Hat jemand eine Montagezeichnung wie das Rad wirklich zu montieren ist.
Es fehlen ja jede Menge Teil und grade die Teile Schwungradbefestigung und die Knechtbefestigung würden mich interessieren.
Im Forum gibt es einen sehr interessanten Beitrag über ein Rotterdam von Jürgen, aber diese Detail sind dort nicht zu sehen.
LG aus Dresden Technik der Lisel
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
Viele Grüße von Lisel 

-
- Vorgarn
- Beiträge: 431
- Registriert: 12.12.2013, 08:20
- Land: Deutschland
- Postleitzahl: 42929
- Wohnort: Wermelskirchen
Re: Spinnrad Wernekinck Rotterdam
Hallo Liseltechnik,
schön von Dir nach längerer Zeit wieder etwas zu lesen.
Mit einer Montageanleitung kann ich leider nicht helfen, ich befürchte sogar, dass sowas gar nicht existiert. Da man allerdings davon ausgehen kann, dass die ganzen sog. Trecker ähnlich aufgebaut sind, könnte man vielleicht von unserem Willy / Medík etwas ableiten.
Die Schwungradlagerung dort ist aus fachmännischer Sicht zwar nicht optimal, trotzdem funktioniert sie doch, wohl aufgrund der Elastizität vom Holz. Die beiden Lager sind jeweils von vorn und von hinten in eine innen abgesetzte Bohrung im Holm eingepresst. Die Achse besteht aus einem kurzen Bolzen, der ca. in seiner Mitte eine Schulter (=eine vom Durchmesser her deutlich dickere Stelle) aus einem darauf mit einer Stiftschraube befestigten Stellring hat. Der Stellring stützt sich am Innenring des vorderen Lagers ab, der Bolzen geht durch beide Lager durch, und wird von hinten mit einer selbstsichernden Mutter gesichert. Zwischen den Lagern ist eine Distanzhülse, sodass die Lager durch das Festziehen der Mutter nicht unzulässig verspannt werden. Von vorn wird auf das andere Ende des Bolzens eine große Unterlegscheibe und das Schwungrad aufgeschoben (ob es eine Verdrehsicherung gibt, das weiß ich nicht mehr, nomaler Weise müsste es aber so sein) und mit einer 2. selbstsichernden Mutter über eine 2. großflächige Unterlegscheibe festgezogen. Gewindegröße ist in beiden Fällen M12.
Leider kann ich Dir jetzt ohne Weiteres keine Skizze machen, aber vielleicht ist es aus der Beschreibung trotzdem verständlich.
Besser wäre wohl die sog. Fest-Los-Lagerung, siehe
https://de.wikipedia.org/wiki/Lagerungskonzepte
Der Aufwand wäre allerdings größer.
Die Knechtbefestigung unten am Tritt ist hier zu sehen:
https://www.scforum.spinnradclub.de/dow ... &mode=view
Oben ist der Kurbelzapfen aus einem Stück Gewindestange M8, die durch eine Bohrung im Schwungrad gesteckt und mit 2 Muttern gegeneinander befestigt ist. Ein zusätzlicher Distanzring aus Holz sorgt dafür, dass der Knecht an der vorstehenden Mutter von der Schwungradbefestigung vorbei kommt. Mit zwei weiteren Muttern ist der Innenring eines Pendelkugellagers befestigt, das im oberen Ende des Knechts verbaut ist, aber das kennst du bereits.
Eine andere, elegantere Lösung für einen Kurbelzapfen ist hier beschrieben:
https://www.scforum.spinnradclub.de/vie ... 14&t=29913
Gruß
Borek
schön von Dir nach längerer Zeit wieder etwas zu lesen.
Mit einer Montageanleitung kann ich leider nicht helfen, ich befürchte sogar, dass sowas gar nicht existiert. Da man allerdings davon ausgehen kann, dass die ganzen sog. Trecker ähnlich aufgebaut sind, könnte man vielleicht von unserem Willy / Medík etwas ableiten.
Die Schwungradlagerung dort ist aus fachmännischer Sicht zwar nicht optimal, trotzdem funktioniert sie doch, wohl aufgrund der Elastizität vom Holz. Die beiden Lager sind jeweils von vorn und von hinten in eine innen abgesetzte Bohrung im Holm eingepresst. Die Achse besteht aus einem kurzen Bolzen, der ca. in seiner Mitte eine Schulter (=eine vom Durchmesser her deutlich dickere Stelle) aus einem darauf mit einer Stiftschraube befestigten Stellring hat. Der Stellring stützt sich am Innenring des vorderen Lagers ab, der Bolzen geht durch beide Lager durch, und wird von hinten mit einer selbstsichernden Mutter gesichert. Zwischen den Lagern ist eine Distanzhülse, sodass die Lager durch das Festziehen der Mutter nicht unzulässig verspannt werden. Von vorn wird auf das andere Ende des Bolzens eine große Unterlegscheibe und das Schwungrad aufgeschoben (ob es eine Verdrehsicherung gibt, das weiß ich nicht mehr, nomaler Weise müsste es aber so sein) und mit einer 2. selbstsichernden Mutter über eine 2. großflächige Unterlegscheibe festgezogen. Gewindegröße ist in beiden Fällen M12.
Leider kann ich Dir jetzt ohne Weiteres keine Skizze machen, aber vielleicht ist es aus der Beschreibung trotzdem verständlich.
Besser wäre wohl die sog. Fest-Los-Lagerung, siehe
https://de.wikipedia.org/wiki/Lagerungskonzepte
Der Aufwand wäre allerdings größer.
Die Knechtbefestigung unten am Tritt ist hier zu sehen:
https://www.scforum.spinnradclub.de/dow ... &mode=view
Oben ist der Kurbelzapfen aus einem Stück Gewindestange M8, die durch eine Bohrung im Schwungrad gesteckt und mit 2 Muttern gegeneinander befestigt ist. Ein zusätzlicher Distanzring aus Holz sorgt dafür, dass der Knecht an der vorstehenden Mutter von der Schwungradbefestigung vorbei kommt. Mit zwei weiteren Muttern ist der Innenring eines Pendelkugellagers befestigt, das im oberen Ende des Knechts verbaut ist, aber das kennst du bereits.
Eine andere, elegantere Lösung für einen Kurbelzapfen ist hier beschrieben:
https://www.scforum.spinnradclub.de/vie ... 14&t=29913
Gruß
Borek
- lisel
- Andenzwirn
- Beiträge: 1145
- Registriert: 09.09.2015, 19:42
- Land: Deutschland
- Postleitzahl: 01259
- Wohnort: Dresden
Re: Spinnrad Wernekinck Rotterdam
Erst mal vorweg herzlichen Dank an Borek.
Ich habe Deine Anmerkungen gelesen und schon mal ein bisschen darüber nachgedacht.
Beim Rotterdam sieht die Befestigung wegen der Gewindehülsen im Schwungrad etwas anders aus.
Am besten ich zeige mal Detailfotos wenn ich wieder an der Stelle beim Zusammenbau bin.
Ich würde dann mal meinen Vorschlag zur Befestigung zeigen und dann können wir genau abstimmen, ob dies dann richtig oder falsch ist.
LG aus Dresden Technik der Lisel
Ich habe Deine Anmerkungen gelesen und schon mal ein bisschen darüber nachgedacht.
Beim Rotterdam sieht die Befestigung wegen der Gewindehülsen im Schwungrad etwas anders aus.
Am besten ich zeige mal Detailfotos wenn ich wieder an der Stelle beim Zusammenbau bin.
Ich würde dann mal meinen Vorschlag zur Befestigung zeigen und dann können wir genau abstimmen, ob dies dann richtig oder falsch ist.
LG aus Dresden Technik der Lisel
Viele Grüße von Lisel 

- lisel
- Andenzwirn
- Beiträge: 1145
- Registriert: 09.09.2015, 19:42
- Land: Deutschland
- Postleitzahl: 01259
- Wohnort: Dresden
Re: Spinnrad Wernekinck Rotterdam
Reinigung des Rades vor der Aufarbeitung
Bevor das Rad aufgearbeitet/repariert wird muss es erstmal sauber werden.
Das Wollfett und der Schmutz muss runter.
Ich habe das Rad teildemontiert (siehe Foto). Da mit Holzreiniger, Microfasertuch, Scheuerschwamm und Zahnbürste das Rad und die Teile gesäubert. Bitte nur feucht und nicht nass. Am besten das Rad komplett demontiert und jedes Teil einzeln um Beschädigungen und das unabsichtliche Reinlaufen von Wasser in Lager etc. zu vermeiden.
Ein Microfasertuch macht richtig Abrieb und sollte nicht verwendet werden, wenn die Oberfläche nicht überarbeitet werden soll.
Die Rille im Schwungrad bzw. den Spulen wurde erst mit einer alten Zahnbürste und dann mit einem der Riemenbreite entsprechenden Kreuzschraubenzieher gesäubert.
Das Ergebnis ist durchaus vorzeigbar. Dann alles in einen gut geheizten Raum zum Trocken.
Wird fortgesetzt…
LG Technik der Lisel
Bevor das Rad aufgearbeitet/repariert wird muss es erstmal sauber werden.
Das Wollfett und der Schmutz muss runter.
Ich habe das Rad teildemontiert (siehe Foto). Da mit Holzreiniger, Microfasertuch, Scheuerschwamm und Zahnbürste das Rad und die Teile gesäubert. Bitte nur feucht und nicht nass. Am besten das Rad komplett demontiert und jedes Teil einzeln um Beschädigungen und das unabsichtliche Reinlaufen von Wasser in Lager etc. zu vermeiden.
Ein Microfasertuch macht richtig Abrieb und sollte nicht verwendet werden, wenn die Oberfläche nicht überarbeitet werden soll.
Die Rille im Schwungrad bzw. den Spulen wurde erst mit einer alten Zahnbürste und dann mit einem der Riemenbreite entsprechenden Kreuzschraubenzieher gesäubert.
Das Ergebnis ist durchaus vorzeigbar. Dann alles in einen gut geheizten Raum zum Trocken.
Wird fortgesetzt…
LG Technik der Lisel
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
Viele Grüße von Lisel 

- lisel
- Andenzwirn
- Beiträge: 1145
- Registriert: 09.09.2015, 19:42
- Land: Deutschland
- Postleitzahl: 01259
- Wohnort: Dresden
Re: Spinnrad Wernekinck Rotterdam
Aufarbeitung Spinnflügel
Bevor jedes Holzteil nach der Reinigung mit Holzreiniger weiter bearbeitet wird, wird es mit Brennspiritus abgerieben um noch vorhandene Fettreste zu entfernen.
Macht man dies nicht werden diese Fettreste beim Schleifen breitgeschmiert und beim Wachsen entstehen Flecken.
Danach erfolgt Schleifen.
Ich nehme dazu meist Schleifschwämme, denn die passen sich den Konturen besser an.
Schleifen mache ich immer händisch, da habe ich mehr Gefühl.
Wachsen erfolgte mit Renuwell Möbelwachs farblos.
Davon habe ich noch eine Dose im Keller.
Dieser Wachs ist auf unseren Weichholzmöbel seit ca.20 Jahren und hat sich bewährt.
Sofern der Spinnkopf total defekt ist, gibt es dieses Teil nachzukaufen (Marianne aus Holland bei Onkel Google eingeben).
Bei mir war der Spinnkopf hauptsächlich zu entgraten.
Damit ist der Spinnflügel fertig, denn diesen benötigt man zur Kontrolle der Lagereinbauten in den Spulen. Wird fortgesetzt…
LG Technik der Lisel
Bevor jedes Holzteil nach der Reinigung mit Holzreiniger weiter bearbeitet wird, wird es mit Brennspiritus abgerieben um noch vorhandene Fettreste zu entfernen.
Macht man dies nicht werden diese Fettreste beim Schleifen breitgeschmiert und beim Wachsen entstehen Flecken.
Danach erfolgt Schleifen.
Ich nehme dazu meist Schleifschwämme, denn die passen sich den Konturen besser an.
Schleifen mache ich immer händisch, da habe ich mehr Gefühl.
Wachsen erfolgte mit Renuwell Möbelwachs farblos.
Davon habe ich noch eine Dose im Keller.
Dieser Wachs ist auf unseren Weichholzmöbel seit ca.20 Jahren und hat sich bewährt.
Sofern der Spinnkopf total defekt ist, gibt es dieses Teil nachzukaufen (Marianne aus Holland bei Onkel Google eingeben).
Bei mir war der Spinnkopf hauptsächlich zu entgraten.
Damit ist der Spinnflügel fertig, denn diesen benötigt man zur Kontrolle der Lagereinbauten in den Spulen. Wird fortgesetzt…
LG Technik der Lisel
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
Viele Grüße von Lisel 

- lisel
- Andenzwirn
- Beiträge: 1145
- Registriert: 09.09.2015, 19:42
- Land: Deutschland
- Postleitzahl: 01259
- Wohnort: Dresden
Re: Spinnrad Wernekinck Rotterdam
Aufarbeitung Spulen
Die Spulen hatten beim der Demontage keine bzw. 2 Stück Spulen nur noch ein Lager auf einer Seite.
In diesem Zustand wurden sie zum Spinnen benutzt, was man schön an den Schleifspuren vom Alu der aufsteckbaren Haspel sieht. Also erst die Spulen geschliffen und neue Gleitlager der Fa. Igus besorgt und montiert.
Diese Gleitlager haben fast identische Vermassung zu den alten Lagern und können somit 1:1 verbaut werden. Lagerung Spulen
Igus Gleitlager mit Bund GFM-0812-16 iglidur® G Gleitbuchse Form F (metrisch)
Daten:
• D1:Für Wellendurchmesser 8 mm
• D 2 Außendurchmesser 12 mm
• D3 Bunddurchmesser 16 mm
• B1 Lagerlänge 13 mm
• B2 Bunddicke
Die Gleitlager erhalten ihre endgültige Passung erst bei Einpressen, d.h. je nach vorhandenem Bohrungsdurchmesser in den Spulen hat man unterschiedliches Spiel auf dem Spinnflügel. In meinen Fall haben 2 Spulen eine saubere Passung mit kaum merklichem Spiel. Eine Spule die sehr lange ohne Lagerung auf dem Flügel gelaufen ist, hat nun die für das Rotterdam typische größere Spiel.
Das Einpressen wird mit aufgelegten Stück Holz und einem Hammer erledigt. Zum Schluss wurden noch die Spulen mit Möbelwachs endbehandelt. Wird fortgesetzt…
LG Technik der Lisel
Die Spulen hatten beim der Demontage keine bzw. 2 Stück Spulen nur noch ein Lager auf einer Seite.
In diesem Zustand wurden sie zum Spinnen benutzt, was man schön an den Schleifspuren vom Alu der aufsteckbaren Haspel sieht. Also erst die Spulen geschliffen und neue Gleitlager der Fa. Igus besorgt und montiert.
Diese Gleitlager haben fast identische Vermassung zu den alten Lagern und können somit 1:1 verbaut werden. Lagerung Spulen
Igus Gleitlager mit Bund GFM-0812-16 iglidur® G Gleitbuchse Form F (metrisch)
Daten:
• D1:Für Wellendurchmesser 8 mm
• D 2 Außendurchmesser 12 mm
• D3 Bunddurchmesser 16 mm
• B1 Lagerlänge 13 mm
• B2 Bunddicke
Die Gleitlager erhalten ihre endgültige Passung erst bei Einpressen, d.h. je nach vorhandenem Bohrungsdurchmesser in den Spulen hat man unterschiedliches Spiel auf dem Spinnflügel. In meinen Fall haben 2 Spulen eine saubere Passung mit kaum merklichem Spiel. Eine Spule die sehr lange ohne Lagerung auf dem Flügel gelaufen ist, hat nun die für das Rotterdam typische größere Spiel.
Das Einpressen wird mit aufgelegten Stück Holz und einem Hammer erledigt. Zum Schluss wurden noch die Spulen mit Möbelwachs endbehandelt. Wird fortgesetzt…
LG Technik der Lisel
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
Viele Grüße von Lisel 

- lisel
- Andenzwirn
- Beiträge: 1145
- Registriert: 09.09.2015, 19:42
- Land: Deutschland
- Postleitzahl: 01259
- Wohnort: Dresden
Re: Spinnrad Wernekinck Rotterdam
Aufarbeitung Spinnflügelhalterung
Die Aufnahme des Spinnflügels hatte bei der Demontage schon defekte Stockschrauben.
Diese wurden auf dem Gewinde mit einer Zange greifend nicht nur zu tief reingedreht, sondern auch die Gewinde dabei unbrauchbar gemacht. Zuletzt hat man hier auch mit einem Hammer nachgeholfen. Unabhängig davon war das vordere Flügellager falsch herum montiert, denn das Firmenschild sollte nach vorne schauen. Zuerst die Lederbremse durch rausziehen des Vierkantnagels entfernen.
Das Leder satt mit Lederfett versehen und dann in ein kleines Schraubglas zum Durchziehen geben.
Dann wie immer die Reinigung mit Spiritus.
Grade am vorderen Flügellager ist dies ziemlich oft zu wiederholen bis alles alte Fett verschwunden ist.
Dabei verschwinden auch die Fettflecken auf dem Holz.
Die verbliebene Stockschraube mit 2 Stück M6 Muttern versehen, kontern und dann rausschrauben.
Im Original sind Stockschrauben M6 x 90 mm verbaut.
Die waren aber leider ziemlich tief, zu tief eingeschraubt und so habe ich mich neu für M6x100 mm entschieden.
Die neuen Stockschrauben mit jeweils 2 Muttern versehen, kontern und dann in die vorhandenen Löcher einschrauben.
Nicht vergessen die richtige Tiefe oder besser gesagt den Teil der raustehen soll zu messen.
Man will ja nicht zu tief rein Drehen !
Das Holzteil des vorderen Flügellagers war schon leicht lose und sollte seine ursprüngliche Einbaulage mit Schild nach aussen erhalten.
Also dieses Holzteil zwischen 2 Weichholzstücken in den Schraubstock gespannt.
Dann behutsam mit viel Geduld leicht wackeln bis der Rest vom Kleber aufgibt.
Wenn ein größerer Spalt entsteht kann man das Teil vorsichtig von den 2 darunter befindlichen Holzdübel ziehen. Alles säubern/verschleifen und wieder richtig rum mit Holzkaltleim verkleben.
Die Ösen der Bremse wurden getauscht.
Die Messing Rändelschraube zur Reinigung in Zitronensäure gelegt bis das Ergebnis in Ordnung war.
Eine neue Schraube in Edelstahl für die Bremse montiert.
Jetzt wurde alles gewachst.
Nach der Trocknung des Wachses wurde das eingeweichte Lederbremsband aus dem Glas geholt.
Überflüssiges Lederfett mit einem Lappen entfernt und das Band mit einer kleine Holzschraube und Unterlegscheibe wieder am vorderen Flügellager montiert.
Alle 4 Stück M6 Flügelmuttern am Rad waren durch die Benutzung von Zangen etc. so schwer beschädigt, dass ich alle gegen größere besser zu greifende M6 Messing-Flügelmuttern austauschen werde
Dann habe ich die neuen Messing-Flügelmuttern und Scheiben schon mal auf die Stockschrauben gedreht und alles für eine spätere Montage die Einheit weggelegt.
Wird fortgesetzt…
LG Technik der Lisel
Die Aufnahme des Spinnflügels hatte bei der Demontage schon defekte Stockschrauben.
Diese wurden auf dem Gewinde mit einer Zange greifend nicht nur zu tief reingedreht, sondern auch die Gewinde dabei unbrauchbar gemacht. Zuletzt hat man hier auch mit einem Hammer nachgeholfen. Unabhängig davon war das vordere Flügellager falsch herum montiert, denn das Firmenschild sollte nach vorne schauen. Zuerst die Lederbremse durch rausziehen des Vierkantnagels entfernen.
Das Leder satt mit Lederfett versehen und dann in ein kleines Schraubglas zum Durchziehen geben.
Dann wie immer die Reinigung mit Spiritus.
Grade am vorderen Flügellager ist dies ziemlich oft zu wiederholen bis alles alte Fett verschwunden ist.
Dabei verschwinden auch die Fettflecken auf dem Holz.
Die verbliebene Stockschraube mit 2 Stück M6 Muttern versehen, kontern und dann rausschrauben.
Im Original sind Stockschrauben M6 x 90 mm verbaut.
Die waren aber leider ziemlich tief, zu tief eingeschraubt und so habe ich mich neu für M6x100 mm entschieden.
Die neuen Stockschrauben mit jeweils 2 Muttern versehen, kontern und dann in die vorhandenen Löcher einschrauben.
Nicht vergessen die richtige Tiefe oder besser gesagt den Teil der raustehen soll zu messen.
Man will ja nicht zu tief rein Drehen !
Das Holzteil des vorderen Flügellagers war schon leicht lose und sollte seine ursprüngliche Einbaulage mit Schild nach aussen erhalten.
Also dieses Holzteil zwischen 2 Weichholzstücken in den Schraubstock gespannt.
Dann behutsam mit viel Geduld leicht wackeln bis der Rest vom Kleber aufgibt.
Wenn ein größerer Spalt entsteht kann man das Teil vorsichtig von den 2 darunter befindlichen Holzdübel ziehen. Alles säubern/verschleifen und wieder richtig rum mit Holzkaltleim verkleben.
Die Ösen der Bremse wurden getauscht.
Die Messing Rändelschraube zur Reinigung in Zitronensäure gelegt bis das Ergebnis in Ordnung war.
Eine neue Schraube in Edelstahl für die Bremse montiert.
Jetzt wurde alles gewachst.
Nach der Trocknung des Wachses wurde das eingeweichte Lederbremsband aus dem Glas geholt.
Überflüssiges Lederfett mit einem Lappen entfernt und das Band mit einer kleine Holzschraube und Unterlegscheibe wieder am vorderen Flügellager montiert.
Alle 4 Stück M6 Flügelmuttern am Rad waren durch die Benutzung von Zangen etc. so schwer beschädigt, dass ich alle gegen größere besser zu greifende M6 Messing-Flügelmuttern austauschen werde
Dann habe ich die neuen Messing-Flügelmuttern und Scheiben schon mal auf die Stockschrauben gedreht und alles für eine spätere Montage die Einheit weggelegt.
Wird fortgesetzt…
LG Technik der Lisel
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
Viele Grüße von Lisel 

- lisel
- Andenzwirn
- Beiträge: 1145
- Registriert: 09.09.2015, 19:42
- Land: Deutschland
- Postleitzahl: 01259
- Wohnort: Dresden
Re: Spinnrad Wernekinck Rotterdam
Aufarbeitung Hauptholm mit Lagerung Schwungrad, hinteres Flügellager und Moa
Der Hauptholm am Schwungrad trägt das Schwungrad und die Moa.
Gleichzeitig ist oben das hintere Flügelgleitlager montiert.
In diesem Fall fehlte das hintere Flügellager komplett und die im Träger verbauten 2 Stück Kugellager waren fest. Nach der ersten Reinigung wurde alles wie immer mit Spiritus gereinigt.
Da der Flügel ohne Lagerung betrieben wurde, hatte der Vorbesitzer versucht dies mit dem Einsatz von viel Fett in der Gleitlageraufnahme zu kompensieren.
Zuerst habe ich versucht dies mit Spiritus und dem reindrehen von Lappen zu entfernen, aber dies funktionierte nicht so richtig.
Die richtige Lösung waren dann mit Spiritus getränkte Tampons in die Bohrung einzuführen.
Als nächstes wurden die 2 defekten Rillenkugellager entfernt.
Beide wurden durch den Vorbesitzer reichlich geölt, was ja auch am Hol zu sehen war.
Die alten Lager waren nur einseitig gekapselt.
Der Ausbau erfolgte mittel Durchschlag. Nun wurde der Holzhaupträger geschliffen.
Dann die neuen Kugellager eingedrückt.
Neue Lagerung für die Schwungradachse im Holm:
2 Stück Rillenkugellager 608 ZZ (2Z) 8x22x7 mm (8mm Welle, 22mm AD, Breite 7 mm) Dann wurde ein neues Flügellager mit Holzbeilage eingeschlagen. Zum Schluss alles gewachst. Wird fortgesetzt…
LG Technik der Lisel
Der Hauptholm am Schwungrad trägt das Schwungrad und die Moa.
Gleichzeitig ist oben das hintere Flügelgleitlager montiert.
In diesem Fall fehlte das hintere Flügellager komplett und die im Träger verbauten 2 Stück Kugellager waren fest. Nach der ersten Reinigung wurde alles wie immer mit Spiritus gereinigt.
Da der Flügel ohne Lagerung betrieben wurde, hatte der Vorbesitzer versucht dies mit dem Einsatz von viel Fett in der Gleitlageraufnahme zu kompensieren.
Zuerst habe ich versucht dies mit Spiritus und dem reindrehen von Lappen zu entfernen, aber dies funktionierte nicht so richtig.
Die richtige Lösung waren dann mit Spiritus getränkte Tampons in die Bohrung einzuführen.
Als nächstes wurden die 2 defekten Rillenkugellager entfernt.
Beide wurden durch den Vorbesitzer reichlich geölt, was ja auch am Hol zu sehen war.
Die alten Lager waren nur einseitig gekapselt.
Der Ausbau erfolgte mittel Durchschlag. Nun wurde der Holzhaupträger geschliffen.
Dann die neuen Kugellager eingedrückt.
Neue Lagerung für die Schwungradachse im Holm:
2 Stück Rillenkugellager 608 ZZ (2Z) 8x22x7 mm (8mm Welle, 22mm AD, Breite 7 mm) Dann wurde ein neues Flügellager mit Holzbeilage eingeschlagen. Zum Schluss alles gewachst. Wird fortgesetzt…
LG Technik der Lisel
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
Viele Grüße von Lisel 

- lisel
- Andenzwirn
- Beiträge: 1145
- Registriert: 09.09.2015, 19:42
- Land: Deutschland
- Postleitzahl: 01259
- Wohnort: Dresden
Re: Spinnrad Wernekinck Rotterdam
Spinnradfuß mit Zwirnvorrichtung.
Da es kurz vor Weihnachten ist muss irgendwie aufgeräumt und etwas von den Teilen schon zusammengebaut werden.
Ist ja auch verständlich, wenn im Keller geschliffen etc wird und die fertigen endbehandelten Teile in Pappkisten im Arbeitszimmer rumstehen.
Zum Zusammenbau benötigt man sehr dringend den Fuß, der heute grade fertig wurde.
Der Knecht und der Tritt sind mit einer dicken Lederschnur verbunden.
Diese Schnur ist an den Teilen mit jeweils einem Nagel fixiert.
Zu allem Übel wurde die Nägel auch durch umschlagen gesichert.
Da die Schnur noch gut ist habe ich auf das mühselige Ausbauen der Nägel verzichtet.
Also den wieso losen Tritt durch Lösen der beiden Holzschrauben incl. Knecht mit einmal demontiert. Die Zwirnvorrichtung besteht aus 2 Rundeisen die durch den Vorbesitzer mit Zange und Hammer am Ende solange gequält wurden bis keine Spule mit Lager mehr draufging.
Ich habe beide Stangen vorsichtig aus dem Holz gezogen, denn diese sind an beiden Ende identisch ohne Holzgewinde oder dergleichen ausgeführt.
Nun den sauberen Teil der bisher im Holz steckte nach außen gedreht. Die beschädigten Enden wurden beschliffen an den Enden befeilt und wurden dann von mir ins Holz des Fußes eingesetzt. Nun halten sie damit besser und außen sieht alles wie Werks neu aus.
Nun noch das Holz geschliffen und gewachst, dann war der Spinnradfuß auch wieder in Ordnung. Wird fortgesetzt…
LG Technik der Lisel
Da es kurz vor Weihnachten ist muss irgendwie aufgeräumt und etwas von den Teilen schon zusammengebaut werden.
Ist ja auch verständlich, wenn im Keller geschliffen etc wird und die fertigen endbehandelten Teile in Pappkisten im Arbeitszimmer rumstehen.
Zum Zusammenbau benötigt man sehr dringend den Fuß, der heute grade fertig wurde.
Der Knecht und der Tritt sind mit einer dicken Lederschnur verbunden.
Diese Schnur ist an den Teilen mit jeweils einem Nagel fixiert.
Zu allem Übel wurde die Nägel auch durch umschlagen gesichert.
Da die Schnur noch gut ist habe ich auf das mühselige Ausbauen der Nägel verzichtet.
Also den wieso losen Tritt durch Lösen der beiden Holzschrauben incl. Knecht mit einmal demontiert. Die Zwirnvorrichtung besteht aus 2 Rundeisen die durch den Vorbesitzer mit Zange und Hammer am Ende solange gequält wurden bis keine Spule mit Lager mehr draufging.
Ich habe beide Stangen vorsichtig aus dem Holz gezogen, denn diese sind an beiden Ende identisch ohne Holzgewinde oder dergleichen ausgeführt.
Nun den sauberen Teil der bisher im Holz steckte nach außen gedreht. Die beschädigten Enden wurden beschliffen an den Enden befeilt und wurden dann von mir ins Holz des Fußes eingesetzt. Nun halten sie damit besser und außen sieht alles wie Werks neu aus.
Nun noch das Holz geschliffen und gewachst, dann war der Spinnradfuß auch wieder in Ordnung. Wird fortgesetzt…
LG Technik der Lisel
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
Viele Grüße von Lisel 

-
- Vorgarn
- Beiträge: 431
- Registriert: 12.12.2013, 08:20
- Land: Deutschland
- Postleitzahl: 42929
- Wohnort: Wermelskirchen
Re: Spinnrad Wernekinck Rotterdam
Da hast Du aber viel Aufwand in die Aufarbeitung hineingesteckt, und sehr fachmännisch und sauber gearbeitet, Hut ab!
Die Schwungradlagerung sieht auf der Hauptholmseite übrigens der vom Willy sehr ähnlich, fast identisch, aus.
Gruß
Borek
Spiritus ist zum Entfetten nicht schlecht, Perchlorethylen ist allerdings noch besser, aggressiver. Leider ist diese Substanz auch sehr giftig und toxisch beim Einatmen, daher bitte nur im Freien anwenden und die damit getränkten Lappen gut auslüften lassen.
Die Schwungradlagerung sieht auf der Hauptholmseite übrigens der vom Willy sehr ähnlich, fast identisch, aus.
Gruß
Borek
-
- Vlies
- Beiträge: 238
- Registriert: 20.10.2019, 20:18
- Land: Deutschland
- Postleitzahl: 51371
Re: Spinnrad Wernekinck Rotterdam
Perchlorethylen ist in der Tat ein recht wirksames Lösemittel. Man kann als weniger giftige Alternative auch Petrolether (Wundbenzin) oder Essigester versuchen, Tetrahydrofuran (THF) löst auch Vieles. Alle genannten Alternativen sollen ebenfalls bei guter Belüftung, besser im Freien, verarbeitet werden. Im Gegensatz zum Tetrachlorethylen sind sie leicht entzündlich. Petrolether ist gut für Vaseline oder Paraffine, während die anderen Lösemittel deutlich polarer sind. Alle drei Genannten lassen sich untereinander mischen.
- lisel
- Andenzwirn
- Beiträge: 1145
- Registriert: 09.09.2015, 19:42
- Land: Deutschland
- Postleitzahl: 01259
- Wohnort: Dresden
Re: Spinnrad Wernekinck Rotterdam
Borek:"Spiritus ist zum Entfetten nicht schlecht, Perchlorethylen ist allerdings noch besser, aggressiver. Leider ist diese Substanz auch sehr giftig und toxisch beim Einatmen, daher bitte nur im Freien anwenden und die damit getränkten Lappen gut auslüften lassen."
Glaskocher:
"Perchlorethylen ist in der Tat ein recht wirksames Lösemittel. Man kann als weniger giftige Alternative auch Petrolether (Wundbenzin) oder Essigester versuchen, Tetrahydrofuran (THF) löst auch Vieles. Alle genannten Alternativen sollen ebenfalls bei guter Belüftung, besser im Freien, verarbeitet werden. Im Gegensatz zum Tetrachlorethylen sind sie leicht entzündlich. Petrolether ist gut für Vaseline oder Paraffine, während die anderen Lösemittel deutlich polarer sind. Alle drei Genannten lassen sich untereinander mischen."
Danke Euch für den Hinweise. Ich nehme Spiritus weil damit die meisten Lacke/Kunststoffe nicht angelöst werden.
Wäre ja ärgerlich wenn alte Farbe anfängt zu kleben und Gleitlager defekt werden etc.
Es riecht auch nicht so heftig im Haus.
Wenn natürlich nur reines Holz entfettet werden soll ist dies natürlich neu zu überdenken und an einem Versuchsstück zu testen.
LG Technik der Lisel
Glaskocher:
"Perchlorethylen ist in der Tat ein recht wirksames Lösemittel. Man kann als weniger giftige Alternative auch Petrolether (Wundbenzin) oder Essigester versuchen, Tetrahydrofuran (THF) löst auch Vieles. Alle genannten Alternativen sollen ebenfalls bei guter Belüftung, besser im Freien, verarbeitet werden. Im Gegensatz zum Tetrachlorethylen sind sie leicht entzündlich. Petrolether ist gut für Vaseline oder Paraffine, während die anderen Lösemittel deutlich polarer sind. Alle drei Genannten lassen sich untereinander mischen."
Danke Euch für den Hinweise. Ich nehme Spiritus weil damit die meisten Lacke/Kunststoffe nicht angelöst werden.
Wäre ja ärgerlich wenn alte Farbe anfängt zu kleben und Gleitlager defekt werden etc.
Es riecht auch nicht so heftig im Haus.
Wenn natürlich nur reines Holz entfettet werden soll ist dies natürlich neu zu überdenken und an einem Versuchsstück zu testen.
LG Technik der Lisel
Viele Grüße von Lisel 

- shorty
- Designergarn
- Beiträge: 30170
- Registriert: 23.01.2007, 18:03
- Land: Deutschland
- Postleitzahl: 82441
- Wohnort: Oberbayern
Re: Spinnrad Wernekinck Rotterdam
Ich bewundere Deinen Restauriereifer sehr...
Ganz gleich, wie beschwerlich das Gestern war, stets kannst du im Heute von Neuem beginnen.
- lisel
- Andenzwirn
- Beiträge: 1145
- Registriert: 09.09.2015, 19:42
- Land: Deutschland
- Postleitzahl: 01259
- Wohnort: Dresden
Re: Spinnrad Wernekinck Rotterdam
Aufarbeitung Knecht mit Tritt
Der Knecht und der Tritt mit einer dicken Lederschnur verbunden sind, wurden sie als Einheit aufgearbeitet.
Also erst entfetten mit Spiritus und dann mit einem Dorn das alte Gleitlager im Knecht rausschlagen.
Dieses alte Gleitlager ist erheblich kürzer als die Bohrungslänge im Knecht.
Das Lager hatte die schönsten Tage hinter sich und ich war verblüfft, dass die Dimension nicht wie Flügel- und Spulenlager war.
Statt Außendurchmesser 12 mm war das Lager kleiner. Nun konnte und wollte ich nicht noch einer andere Dimension Gleitlager beschaffen und verbauen.
Also sollte wieder hier ein Gleitlager mit Bund GFM-0812-16 eingebaut werden. Ich habe dann mal den Reibahlenkasten geholt und mit der Hand alle bei mir rumliegenden Stufen nacheinander durch die Lageraufnahme im Knecht händisch gedreht.
Bei der letzten Stufe zum gewünschten Durchmesser war der Durchmessersprung für händisch kaum zu schaffen (ich habe nicht alle nötigen Reibahlen in allen Stufungen).Deswegen habe ich die Reibahle in die Bohrmaschine gespannt und damit die Bohrung auf Enddurchmesser aufgerieben. Meine Maschine hat einen Sicherheitsschalter, weil man kaum die Bohrmaschine wenn …am normalen Griff ausschalten kann.
Mein Lehrmeister hätte mich vor die Werkstatt gezerrt, aber bei Holz und nötiger Vorsicht geht dies schon mal. Nun alles geschliffen, das neue Gleitlager mit Verwendung einer Holzbeilage eingebaut.
Nun hängt alles gewachst im Keller zum Trocknen. Wird fortgesetzt…
LG Technik der Lisel
Der Knecht und der Tritt mit einer dicken Lederschnur verbunden sind, wurden sie als Einheit aufgearbeitet.
Also erst entfetten mit Spiritus und dann mit einem Dorn das alte Gleitlager im Knecht rausschlagen.
Dieses alte Gleitlager ist erheblich kürzer als die Bohrungslänge im Knecht.
Das Lager hatte die schönsten Tage hinter sich und ich war verblüfft, dass die Dimension nicht wie Flügel- und Spulenlager war.
Statt Außendurchmesser 12 mm war das Lager kleiner. Nun konnte und wollte ich nicht noch einer andere Dimension Gleitlager beschaffen und verbauen.
Also sollte wieder hier ein Gleitlager mit Bund GFM-0812-16 eingebaut werden. Ich habe dann mal den Reibahlenkasten geholt und mit der Hand alle bei mir rumliegenden Stufen nacheinander durch die Lageraufnahme im Knecht händisch gedreht.
Bei der letzten Stufe zum gewünschten Durchmesser war der Durchmessersprung für händisch kaum zu schaffen (ich habe nicht alle nötigen Reibahlen in allen Stufungen).Deswegen habe ich die Reibahle in die Bohrmaschine gespannt und damit die Bohrung auf Enddurchmesser aufgerieben. Meine Maschine hat einen Sicherheitsschalter, weil man kaum die Bohrmaschine wenn …am normalen Griff ausschalten kann.
Mein Lehrmeister hätte mich vor die Werkstatt gezerrt, aber bei Holz und nötiger Vorsicht geht dies schon mal. Nun alles geschliffen, das neue Gleitlager mit Verwendung einer Holzbeilage eingebaut.
Nun hängt alles gewachst im Keller zum Trocknen. Wird fortgesetzt…
LG Technik der Lisel
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
Viele Grüße von Lisel 

- lisel
- Andenzwirn
- Beiträge: 1145
- Registriert: 09.09.2015, 19:42
- Land: Deutschland
- Postleitzahl: 01259
- Wohnort: Dresden
Re: Spinnrad Wernekinck Rotterdam
Liebe Shorty, schön wieder von Dir im Forum zu lesen.

Eigentlich brauche ich das Rad an sich selbst nicht, aber ich gehe von früh bis spät arbeiten und dies wird jeden Tag schwieriger wegen der allseits bekannten Lage.
Für mich ist mein Bastelkeller derzeitig ein Erholungsort, dort kann ich abschalten wenn ich mir Gedanken ums Instandsetzen von Spinnrädern etc. mache.
LG aus Dresden
Technik der Lisel
Viele Grüße von Lisel 
