Umbau alter Ashford Standardflügel auf Sliding Hook
Verfasst: 21.08.2016, 10:48
Umbau alter Ashford Standardflügel auf Sliding Hook
Vorwort:
Hat man ein Ashford Traditional bzw. Traveller 1-fädig ist meist nur ein Standardspinnflügel mit den dazugehörigen Spulen (Ashford Standard Spule SB SBL, max. Länge 115mm, max. Durchmesser 60mm, Bohrungsdurchmesser 6,5mm). Sind die Spule(n) voll muss gezwirnt werden. Nun ist sicherlich klar, die Wollmenge von 2 Spulen geht nicht verzwirnt auf eine Spule der gleichen Dimension.
Nun gibt es zur Lösung des Problems sicher verschiedene Lösungen.
1. Verzwirnen einer Spule mit sich selbst. Genannt Navajozwirnen am Spinnrad
Siehe dazu auch Video z.B.
https://www.youtube.com/watch?v=CwZrjq3UjF4
Geht ja prinzipiell, aber natürlich ist die erreichbare verzwirnte Lauflänge klein. Das System dieses Verzwirnen ist sonst eigentlich nicht schlecht und meine Frau macht es regelmäßig.
2. Kauf eines größeren Spinnflügels 1-fädig mit dazugehörigen Spulen wie z.B. Ashford großer Spinnflügel oder Ashford Jumbo Sliding Hook Flyer bzw. den Ashford Sliding Hook Flyer
Hört sich ja nett an, aber ist nicht ganz preiswert.
3. Umbau eines alten vorhandenen Standardspinnflügel zur Aufnahme von Spulen mit 90 mm Außendurchmesser durch Beschneidung der vorhandenen Holz-Flügelarme und Biegen eigener Schiebehaken wie ausführlich von Borek z.B. hier beschrieben http://www.scforum.spinnradclub.de/view ... 14&t=27624
(Trevor Tuning Traveller)
4. Umbau eines alten vorhandenen Standardspinnflügel zur Aufnahme von Spulen mit 90 mm Außendurchmesser durch Demontage der vorhandenen Holzflügelarme und der Fertigung/Montage eines Sliding Hook Aufsatzes für den alten Standartspinnflügel.
Mein Umbauvorschlag anbei:
Also dann mal mein Umbau alter Ashford Standardflügel auf Sliding Hook für 90 mm Spulen
Bei mir blieb aus der Sanierung des alten Ashford Traveller ein Standardspinnflügel mit 2 Geschwindigkeiten übrig. Klar war er eigentlich schon aufgearbeitet, aber damit war die beste Basis zum Umbau gegeben. In unserem Haushalt gibt es ja schon diverse Spinnflügel, auch ein Sliding Hook von Ashford, aber ersten war ich neugierig ob es geht und zweitens hat eine nette Bekannte, dass Eingangs geschilderte Problem der Spulenmenge beim Zwirnen.
Vor knapp einem Jahr habe ich sämtliches Feilen/Sägen an meinen Spinnrädern völlig ausgeschlossen. So ändern sich die Zeiten und eine Menge Bastler im Forum sind „schuld daran“.
Schritt 1 Material und Anzeichnen
Schaut man sich einen normalen Sliding Hook an, stellt man fest, eigentlich ist das „nur eine Brücke“ mit 2 eingeklebten Stangen auf den Wirtel gesetzt wurde. Hört sich einfach an, ist aber beim Eigenbau nicht ganz einfach.
(Man kann dabei jede Menge Schrott herstellen, was ich auch getan habe. Lehrreich war es auf jeden Fall. Damit die Fehler nicht weiter gemacht werden, habe ich sofern sie dann passiert sind, diese schon mal mit aufgeschrieben!)
Zum Sliding Hook gehören dann auch noch 2 Stück Schiebehaken, wobei von Anfang an feststand, meine Konstruktion muss und soll Original-Ashford-Schiebhaken tragen. Damit war der Außendurchmesser des zu kaufenden Alurohrs mit 8 mm schon unausweichlich festgelegt.
Die Brücke ist im Original aus Buche mit einer Stärke von 18 mm. Also in Baumarkt gerannt und aus einem Abfall von Buchensperrholz d=18 mm ein Streifen von 47 mm Höhe absägen lassen (dies ist die Endhöhe der Brücke und damit spart man sich oben und unten die Sägeschnitte zu Hause, auch ist das Streifen wirklich parallel). Ich hatte natürlich nicht an die richtige Endhöhe beim Zuschnitt gedacht, was erheblich mehr Arbeit machte!! Die Länge des Streifens ist je nach Anzahl der herzustellenden Brücken zu wählen.
Also ist folgendes Material zu beschaffen:
• Buchensperrholz Dicke 18 mm als Parallel-Zuschnitt mit Breite von 47 mm (schon korrigiertes Maß) und 500 mm Länge mit 0,78 Euro
• 1 m Aluminiumrohr Außendurchmesser 8mm mit 1,85 Euro
• 2 Stück Original-Ashford-Schiebhaken a ca. 5 Euro (werden später bestellt, zum Ausprobieren müssen meine vorhandenen herhalten), gesamt 10 Euro
Nun das Brett auf den Tisch, Zirkelkasten, Messschieber, Anschlagwinkel und Bleistift geholt und auf dem Brett 3 Stück Flügel (siehe Fotos) gezeichnet. Oberteil der Brücke wurde ähnlich wie Ashford geschwungen. Unten wurde an den an einen Schmetterling erinnernde Form verzichtet. Hier wurde eigentlich ein Rechteck konstruiert und dann mit Radienschablone die Rundungen eingesetzt.
Dieses Zeichnen dauert eine Weile. Alle Maße wurden von der Mittellinie des Flügels mit Zirkel konstruiert. Dies gleich jeweils mit dem richtigen Maß an allen 3 Flügelrohlingen. Die Sacklöcher der Bohrungen wurden so ebenfalls angezeichnet und dann später mit einem Anschlagwinkel auf die zu bohrende Stirnfläche projiziert. Auf der Stirnseite wurde die Mitte einfach durch auszählen der Sperrholzschichten festgelegt und dann mit einem Nagelbohrer dauerhaft vorgebohrt.
Damit es beim nächsten Mal schneller geht, wurde das Brett nach dem kompletten Anriss von mir auf einen Kopierer gelegt. Nun gibt es von der Brücke beliebig viele Modelle für spätere Nachfertigungen.
Schritt 2 Bohren der Brücke für Spinnflügelachse und die 2 Stück Sacklöcher für das Alurohr
Vor dem Aussägen der Teile ist das Einspannen zum Bohren wesentlich einfacher. Auch ist der Ärger wenn man beim Bohren Schrott herstellt wesentlich kleiner.
Ohne Ständerbohrmaschine bzw. Bohrmaschinenständer mit Maschinenschraubstock geht es gar nicht. Meine 38 Jahre alte DDR Smalcalda System 480 schaffte es nicht grade durch die Länge der Spinnflügelachse komplett durch das Brett zu kommen und gab etwas riechend dann für immer auf. Nun gibt es dafür eine neue Maschine in meinem Haushalt (finde ich gar nicht so übel!), aber damit den ersten Ratschlag. Probiere das Bohren auf einem Stück Abfallholz, zeichne dort die Mittellinie außen drauf und bohre eine Probe. Sofern man nicht auf der Gegenseite auf der Mittellinie ankommt ist die Maschine/der Bohrmaschinenständer ungeeignet.
Wir erinnern uns, ich hatte 3 Stück Rohlinge angerissen, nun waren es nur noch 2 Stück.
Also mit der neuen Maschine und umgebauten DDR Bohrmaschinenständer (Anpassung Höhenverstellung auf Knebelschraube statt Grobverstellung immer mit Maulschlüssel in der Hand, Anpassung Spannhalsaufnahme an neue Bohrmaschine) in die nächste Runde. Bohren der Brücke für die Aufnahme der Spinnflügelachse mit D=6,5 mm und die Sacklöcher Tatsache mit D=8,00 mm (hier geht das Alu-Rohr wie mit einer Passung rein).
Am besten im Abfall beide erforderlichen Löcher, wie oben schon empfohlen, Bohren und ausprobieren.
Die anderen Schritte muss ich noch Schreiben und die Fotos suchen!!!
Mit freundlichen Grüßen aus Dresden
Technik der Lisel
Vorwort:
Hat man ein Ashford Traditional bzw. Traveller 1-fädig ist meist nur ein Standardspinnflügel mit den dazugehörigen Spulen (Ashford Standard Spule SB SBL, max. Länge 115mm, max. Durchmesser 60mm, Bohrungsdurchmesser 6,5mm). Sind die Spule(n) voll muss gezwirnt werden. Nun ist sicherlich klar, die Wollmenge von 2 Spulen geht nicht verzwirnt auf eine Spule der gleichen Dimension.
Nun gibt es zur Lösung des Problems sicher verschiedene Lösungen.
1. Verzwirnen einer Spule mit sich selbst. Genannt Navajozwirnen am Spinnrad
Siehe dazu auch Video z.B.
https://www.youtube.com/watch?v=CwZrjq3UjF4
Geht ja prinzipiell, aber natürlich ist die erreichbare verzwirnte Lauflänge klein. Das System dieses Verzwirnen ist sonst eigentlich nicht schlecht und meine Frau macht es regelmäßig.
2. Kauf eines größeren Spinnflügels 1-fädig mit dazugehörigen Spulen wie z.B. Ashford großer Spinnflügel oder Ashford Jumbo Sliding Hook Flyer bzw. den Ashford Sliding Hook Flyer
Hört sich ja nett an, aber ist nicht ganz preiswert.
3. Umbau eines alten vorhandenen Standardspinnflügel zur Aufnahme von Spulen mit 90 mm Außendurchmesser durch Beschneidung der vorhandenen Holz-Flügelarme und Biegen eigener Schiebehaken wie ausführlich von Borek z.B. hier beschrieben http://www.scforum.spinnradclub.de/view ... 14&t=27624
(Trevor Tuning Traveller)
4. Umbau eines alten vorhandenen Standardspinnflügel zur Aufnahme von Spulen mit 90 mm Außendurchmesser durch Demontage der vorhandenen Holzflügelarme und der Fertigung/Montage eines Sliding Hook Aufsatzes für den alten Standartspinnflügel.
Mein Umbauvorschlag anbei:
Also dann mal mein Umbau alter Ashford Standardflügel auf Sliding Hook für 90 mm Spulen
Bei mir blieb aus der Sanierung des alten Ashford Traveller ein Standardspinnflügel mit 2 Geschwindigkeiten übrig. Klar war er eigentlich schon aufgearbeitet, aber damit war die beste Basis zum Umbau gegeben. In unserem Haushalt gibt es ja schon diverse Spinnflügel, auch ein Sliding Hook von Ashford, aber ersten war ich neugierig ob es geht und zweitens hat eine nette Bekannte, dass Eingangs geschilderte Problem der Spulenmenge beim Zwirnen.
Vor knapp einem Jahr habe ich sämtliches Feilen/Sägen an meinen Spinnrädern völlig ausgeschlossen. So ändern sich die Zeiten und eine Menge Bastler im Forum sind „schuld daran“.
Schritt 1 Material und Anzeichnen
Schaut man sich einen normalen Sliding Hook an, stellt man fest, eigentlich ist das „nur eine Brücke“ mit 2 eingeklebten Stangen auf den Wirtel gesetzt wurde. Hört sich einfach an, ist aber beim Eigenbau nicht ganz einfach.
(Man kann dabei jede Menge Schrott herstellen, was ich auch getan habe. Lehrreich war es auf jeden Fall. Damit die Fehler nicht weiter gemacht werden, habe ich sofern sie dann passiert sind, diese schon mal mit aufgeschrieben!)
Zum Sliding Hook gehören dann auch noch 2 Stück Schiebehaken, wobei von Anfang an feststand, meine Konstruktion muss und soll Original-Ashford-Schiebhaken tragen. Damit war der Außendurchmesser des zu kaufenden Alurohrs mit 8 mm schon unausweichlich festgelegt.
Die Brücke ist im Original aus Buche mit einer Stärke von 18 mm. Also in Baumarkt gerannt und aus einem Abfall von Buchensperrholz d=18 mm ein Streifen von 47 mm Höhe absägen lassen (dies ist die Endhöhe der Brücke und damit spart man sich oben und unten die Sägeschnitte zu Hause, auch ist das Streifen wirklich parallel). Ich hatte natürlich nicht an die richtige Endhöhe beim Zuschnitt gedacht, was erheblich mehr Arbeit machte!! Die Länge des Streifens ist je nach Anzahl der herzustellenden Brücken zu wählen.
Also ist folgendes Material zu beschaffen:
• Buchensperrholz Dicke 18 mm als Parallel-Zuschnitt mit Breite von 47 mm (schon korrigiertes Maß) und 500 mm Länge mit 0,78 Euro
• 1 m Aluminiumrohr Außendurchmesser 8mm mit 1,85 Euro
• 2 Stück Original-Ashford-Schiebhaken a ca. 5 Euro (werden später bestellt, zum Ausprobieren müssen meine vorhandenen herhalten), gesamt 10 Euro
Nun das Brett auf den Tisch, Zirkelkasten, Messschieber, Anschlagwinkel und Bleistift geholt und auf dem Brett 3 Stück Flügel (siehe Fotos) gezeichnet. Oberteil der Brücke wurde ähnlich wie Ashford geschwungen. Unten wurde an den an einen Schmetterling erinnernde Form verzichtet. Hier wurde eigentlich ein Rechteck konstruiert und dann mit Radienschablone die Rundungen eingesetzt.
Dieses Zeichnen dauert eine Weile. Alle Maße wurden von der Mittellinie des Flügels mit Zirkel konstruiert. Dies gleich jeweils mit dem richtigen Maß an allen 3 Flügelrohlingen. Die Sacklöcher der Bohrungen wurden so ebenfalls angezeichnet und dann später mit einem Anschlagwinkel auf die zu bohrende Stirnfläche projiziert. Auf der Stirnseite wurde die Mitte einfach durch auszählen der Sperrholzschichten festgelegt und dann mit einem Nagelbohrer dauerhaft vorgebohrt.
Damit es beim nächsten Mal schneller geht, wurde das Brett nach dem kompletten Anriss von mir auf einen Kopierer gelegt. Nun gibt es von der Brücke beliebig viele Modelle für spätere Nachfertigungen.
Schritt 2 Bohren der Brücke für Spinnflügelachse und die 2 Stück Sacklöcher für das Alurohr
Vor dem Aussägen der Teile ist das Einspannen zum Bohren wesentlich einfacher. Auch ist der Ärger wenn man beim Bohren Schrott herstellt wesentlich kleiner.
Ohne Ständerbohrmaschine bzw. Bohrmaschinenständer mit Maschinenschraubstock geht es gar nicht. Meine 38 Jahre alte DDR Smalcalda System 480 schaffte es nicht grade durch die Länge der Spinnflügelachse komplett durch das Brett zu kommen und gab etwas riechend dann für immer auf. Nun gibt es dafür eine neue Maschine in meinem Haushalt (finde ich gar nicht so übel!), aber damit den ersten Ratschlag. Probiere das Bohren auf einem Stück Abfallholz, zeichne dort die Mittellinie außen drauf und bohre eine Probe. Sofern man nicht auf der Gegenseite auf der Mittellinie ankommt ist die Maschine/der Bohrmaschinenständer ungeeignet.
Wir erinnern uns, ich hatte 3 Stück Rohlinge angerissen, nun waren es nur noch 2 Stück.
Also mit der neuen Maschine und umgebauten DDR Bohrmaschinenständer (Anpassung Höhenverstellung auf Knebelschraube statt Grobverstellung immer mit Maulschlüssel in der Hand, Anpassung Spannhalsaufnahme an neue Bohrmaschine) in die nächste Runde. Bohren der Brücke für die Aufnahme der Spinnflügelachse mit D=6,5 mm und die Sacklöcher Tatsache mit D=8,00 mm (hier geht das Alu-Rohr wie mit einer Passung rein).
Am besten im Abfall beide erforderlichen Löcher, wie oben schon empfohlen, Bohren und ausprobieren.
Die anderen Schritte muss ich noch Schreiben und die Fotos suchen!!!
Mit freundlichen Grüßen aus Dresden
Technik der Lisel