Den Schlag auf Null bringen
Moderatoren: Rolf_McGyver, Claudi
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Den Schlag auf Null bringen
Hallo Ihr Lieben!
Bei 1980 und Vollholzkirsche kann schon der Begriff >> Edles Spinnrad<< tragen. Nur dumm, dass davon die Kirsche nichts versteht.
In den 35 Lebensjahren hat jedes der 4 Radsegmente, trotz der sehr soliden Handwerksarbeit des Spinnradbauers, ein Eigenleben entwickelt
und die Radgeometrie in Richtung Höhenaschlag und Seitenschlag deutlich gestört.
Etwas Schlag steckt jeder geübte Spinner/in weg, aber bei 3-5 mm wird es ungemütlich und nicht gerade Garn-Qualitätsfördernd.
So sann ich nach einer dauerhaften Korrekturmöglichkeit und führte wie folgt aus:
A.
Das Rad mit 2 St. 7 mm Achsstummeln, einseitig die Kurbel aufgestemmt, führte ich in einem 30mm Buchensperrholzklotz in einer Bohrung
mit 7.1mm. Oben stützte ich die Kurbelseite in einem schlitzgespanntem 7mm Loch in einem Streifen 8mm Pertinax.
B.
Gegenseitig baute ich den Fräsmotor auch auf eine Platte und bestückte mit einem D20mm Holzfräser.
C.
Auf meinem gusseisernem Kreissägetisch konnte ich nun ideal mit Nutsteinen mit M8 mm Schrauben beides gegenseitig aufbauen und
voreinstellen. D.
Die Fräshöhe zum Rad nivellierte ich mit U- Scheiben und Brettbeiladen aus.
E.
Erst fräste ich die Stege am Radumfang, erst unten, dann oben.
F.
Beim Drehen des Rades von Hand suchte ich eine Stell, wo der Fräser dicht vorstand, in Richtung Radachse weisend, jedoch nicht berührte.
G.
Hier schaltete ich,den Fräsmotor ein (mit einigen tausend Touren laufend) und drehte gleichmäßig das Rad 1x.
H.
Der Motor drehte weiter und in Halbmillimeterschritten Drehung für Drehung. Die Zustelltiefe erfolgte mit einem Elastikhammer mit
gaaaaanz sanften Schlägen usw......
I.
Nachdem die Stege sauber liefen, richtete ich die Höhe genau auf Radmitte aus und drehte den Fräser in Richtung Rad-Tangente.
J.
In dieser Stellung fräste die Werkzeugform einene Hohlnut, ideal für diese vorgegebene Form des 2- fädigen Rades. Auch hier stellte ich die Spandicke mit leichten Schlägen ein.
K.
Nun noch am Schwabbel an der Bohrmaschine alles entgratet, auspoliert und eingeölt mit Leinöl fand das Rad seinen angestammten Platz.
Die Riemenrille und der Umfang zeigte keinen Schlag = Nulltoleranz quer und in Höhe. Ich habe noch ein paar Bilder dazugestell, damit die Massnahme besser verständlich wird.
LG von Jürgen ^..^
Bei 1980 und Vollholzkirsche kann schon der Begriff >> Edles Spinnrad<< tragen. Nur dumm, dass davon die Kirsche nichts versteht.
In den 35 Lebensjahren hat jedes der 4 Radsegmente, trotz der sehr soliden Handwerksarbeit des Spinnradbauers, ein Eigenleben entwickelt
und die Radgeometrie in Richtung Höhenaschlag und Seitenschlag deutlich gestört.
Etwas Schlag steckt jeder geübte Spinner/in weg, aber bei 3-5 mm wird es ungemütlich und nicht gerade Garn-Qualitätsfördernd.
So sann ich nach einer dauerhaften Korrekturmöglichkeit und führte wie folgt aus:
A.
Das Rad mit 2 St. 7 mm Achsstummeln, einseitig die Kurbel aufgestemmt, führte ich in einem 30mm Buchensperrholzklotz in einer Bohrung
mit 7.1mm. Oben stützte ich die Kurbelseite in einem schlitzgespanntem 7mm Loch in einem Streifen 8mm Pertinax.
B.
Gegenseitig baute ich den Fräsmotor auch auf eine Platte und bestückte mit einem D20mm Holzfräser.
C.
Auf meinem gusseisernem Kreissägetisch konnte ich nun ideal mit Nutsteinen mit M8 mm Schrauben beides gegenseitig aufbauen und
voreinstellen. D.
Die Fräshöhe zum Rad nivellierte ich mit U- Scheiben und Brettbeiladen aus.
E.
Erst fräste ich die Stege am Radumfang, erst unten, dann oben.
F.
Beim Drehen des Rades von Hand suchte ich eine Stell, wo der Fräser dicht vorstand, in Richtung Radachse weisend, jedoch nicht berührte.
G.
Hier schaltete ich,den Fräsmotor ein (mit einigen tausend Touren laufend) und drehte gleichmäßig das Rad 1x.
H.
Der Motor drehte weiter und in Halbmillimeterschritten Drehung für Drehung. Die Zustelltiefe erfolgte mit einem Elastikhammer mit
gaaaaanz sanften Schlägen usw......
I.
Nachdem die Stege sauber liefen, richtete ich die Höhe genau auf Radmitte aus und drehte den Fräser in Richtung Rad-Tangente.
J.
In dieser Stellung fräste die Werkzeugform einene Hohlnut, ideal für diese vorgegebene Form des 2- fädigen Rades. Auch hier stellte ich die Spandicke mit leichten Schlägen ein.
K.
Nun noch am Schwabbel an der Bohrmaschine alles entgratet, auspoliert und eingeölt mit Leinöl fand das Rad seinen angestammten Platz.
Die Riemenrille und der Umfang zeigte keinen Schlag = Nulltoleranz quer und in Höhe. Ich habe noch ein paar Bilder dazugestell, damit die Massnahme besser verständlich wird.
LG von Jürgen ^..^
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- gewaschene Wolle
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Re: Den Schlag auf Null bringen
Hmm, schön gemacht, aber einfach in die Drechselbank eingespannt und rundgedreht wäre auch gegangen 

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- Kistenvlies
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Re: Den Schlag auf Null bringen
Oooohhhhhhh,mein Rädchen. Nun hüpft und wackelt es nicht mehr. Ich freu mich drauf
Liebe Grüße
Petra
Liebe Grüße
Petra
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- Dochtgarn
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Re: Den Schlag auf Null bringen
Liebe/r Sascha,
klar geht das, nur bei der Zerspan-Kraft direkt von Drehstahl, gelagert im festen 7mm Messingächslein ohne Zentriermöglichkeit wegen dem Kurbelansatz, wäre ich auch nicht um die Speziallagerung, wie beschlieben, gekommen. Ich habe auch ein Aufspannen auf Planscheibe bedacht, nur hätte ich nie den gewünschten Rundlauf erhalten. Das Rad ist überall und an den Flanken und an den Speichen und an den Naben nicht rund und plan.
Zum Nach-Richten hilft nur der direkte Bezug zu den Lagerstellen, was ich mit dem Fräseinsatz auf dem planen Gusstisch 100% erreicht habe.
LG von Jürgen ^..v
klar geht das, nur bei der Zerspan-Kraft direkt von Drehstahl, gelagert im festen 7mm Messingächslein ohne Zentriermöglichkeit wegen dem Kurbelansatz, wäre ich auch nicht um die Speziallagerung, wie beschlieben, gekommen. Ich habe auch ein Aufspannen auf Planscheibe bedacht, nur hätte ich nie den gewünschten Rundlauf erhalten. Das Rad ist überall und an den Flanken und an den Speichen und an den Naben nicht rund und plan.
Zum Nach-Richten hilft nur der direkte Bezug zu den Lagerstellen, was ich mit dem Fräseinsatz auf dem planen Gusstisch 100% erreicht habe.
LG von Jürgen ^..v