Könnt ihr meinem Rens und Smits helfen?

Damit alle Handarbeitsgeräte richtig funktionieren ...

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Könnt ihr meinem Rens und Smits helfen?

Beitrag von ulikat » 02.04.2014, 15:38

Hallo :-)

Ich habe am letzten Wochenende ein spinnrad geschenkt bekommen :-) Nach etwas Recherche scheint es ein Rens und Smits zu sein (oder das andere baugleiche, was mit V anfängt, kann mir den Namen nicht merken ;-) )

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Bis auf ein paar Wasserflecken sieht es ganz gut aus, allerdings sind mir 2 Sachen aufgefallen, wo ich nicht sicher bin, ob das so richtig ist.
Ich hab von den einzelnen Teilen beim Spinnrad (noch) keine Ahnung, also entschuldigt, wenn ich nur von "Dings" und "das da" schreibe :O

Der Lederriemen läuft ja über das Rad und die Spule. Ist das normal, dass die Rillen nicht direkt übereinander verlaufen, sondern etwas versetzt?

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Und dann das größere "Problem":
Dieser Stab, der vom Fußpedal zum Rad geht, ist am Pedal nur mit einem Draht befestigt, der auch recht locker ist. Muss das so sein mit dem Draht oder ist das ein notdürftiger Behelf vom Vorbesitzer gewesen?

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Denn durch die lockere Befestigung schleift der Stab immer an dieser schwarzen Kurbel, wenn er oben ist. Das macht dann bei jeder Umdrehung immer so "klack, klack" Geräusche. :-( dreht sich natürlich trotzdem, aber bleibt eben immer hängen und der Stab hat auch schon eine kleine Delle, weil er immer hängen bleibt.

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Damit er nicht mehr hängen bleibt, müsste ich die Stange aber so weit vom Fußpedal runterschieben, dass ich sie eigentlich nicht mehr befestigen kann. Oder muss ich an der schwarzen Kurbel irgendwas verstellen?

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Re: Könnt ihr meinem Rens und Smits helfen?

Beitrag von sockolade » 02.04.2014, 17:16

Hallo Ulikat,
damit du schon mal weißt, dass du die Wehwehchen richtig diagnostiziert hast:
- die Rillen von Antriebsrad und Spule müssen fluchten. Wenn sie das irgendwann tun kaufst du dir einen PUR Riemen von Hernn Walther.
- Der Knecht ist am Trittbrett flexibel zu befestigen, eher mit Leder als mit Draht, ein Flizl oder ein Bierflaschengummi unter dem Knechtende schadet nicht.
- Die Geometrie der Kurbel stimmt nicht, geht die Mutter auf? Was kann man da auseinander nehmen, verstellen, kürzen?
Priorität haben die fluchtenden Räder! Einen Knecht kriegt man immer irgendwie dran!
Das wird schon!

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Re: Könnt ihr meinem Rens und Smits helfen?

Beitrag von ulikat » 02.04.2014, 17:47

Hallo sockolade,
Vielen dank für die schnelle Antwort, dann lag ich mit meinen Vermutungen ja gar nicht so falsch :-)
Dann lass ich den Draht am Knecht (erstes Teil gelernt :-D) erstmal so.
Also die Mutter lässt sich abschrauben. Ich kann also den Knecht und die Mutter abnehmen, aber ich weiß jetzt nicht, was ich da verstellen kann :-(

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Re: Könnt ihr meinem Rens und Smits helfen?

Beitrag von geraeuschemacher » 02.04.2014, 18:10

Du kannst erst mal versuchen, Mutter und Kurbel so weit wie möglich rein zu schrauben, bevor du sie konterst. Dann sollte alles ok sein.
Falls das nicht hilft, sieht man weiter.
Bei der Flucht Spule-Rad sieht es so aus, als ob die Flügelachse hinten leicht zu tief sitzt.
Außerdem wirkt die Spule etwas zu lang (?)
Ich kenn jetzt nur die Wernekinck-Spulen, die sind 19 cm lang und gehen mit der Zeit auch gerne aus dem Leim, aber der mittlere Teil ist dicker als die Steckverbindungen - da kann man eigentlich nix falsch machen.
Es sei denn, die montierte Spule ist nicht original ... Haben denn alle drei Spulen die gleiche Länge?

Edit: Es kann natürlich auch sein, dass beim Zusammenbau der Tritt zu weit nach vorn montiert wurde.
Bei dieser (allerdings Hako-) Variante sitzt er deutlich weiter hinten:
http://www.colemanspride.de/pi/saksen02.jpg
Und die Originalspule sieht so aus:
http://img210.imageshack.us/img210/8972/p7070072lo1.jpg
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Re: Könnt ihr meinem Rens und Smits helfen?

Beitrag von ulikat » 02.04.2014, 20:12

Ich hab jetzt mal die Kurbel so weit geschraubt wie es ging, Mutter festgezogen, aber es schleift immernoch :-(
Der Tritt sieht eigentlich genauso aus wie bei dem Rad in dem Link.
Was könnte es dann sein? :?:

Aber ich hab evtl. den Fehler für die Flucht gefunden....
Was hat es mit diesem grauen Ding auf sich, was man da in der Mitte sieht? Das war bis ganz nach vorn an den Rand geschoben, dann kam die Spule drauf. Wenn ich dieses Teil weglasse, sind die beiden Rillen ziemlich direkt übereinander...

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Die Spulen sind übrigens alle ziemlich gleich lang, ca. 19cm. Sehen auch alle so aus wie in deinem Link, geraeuschemacher.

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Re: Könnt ihr meinem Rens und Smits helfen?

Beitrag von Tulipan » 02.04.2014, 20:19

Gerade wollte ich den Verdacht äußern, dass die Spule nach vorne noch Spiel hat :) . Das graue Ding gehört da nicht hin. Könnte es ein Lager sein, dass sich aus der Spule gelöst hat? Ansonsten - weg damit.

lG
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Re: Könnt ihr meinem Rens und Smits helfen?

Beitrag von Claudi » 02.04.2014, 20:29

Das Teil ist keine Lagerbuchse, das sieht aus, wie so eine Endkappe von einem "normalen" Antennenkabel.
Antennenstecker Hier der hintere Bereich des Steckers.
Ganz
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Re: Könnt ihr meinem Rens und Smits helfen?

Beitrag von ulikat » 02.04.2014, 20:43

:-D ok, Teil ist ab und jetzt passts :-)
Jetzt muss ich nur noch rausfinden, wie ich das mit dem Knecht und der Kurbel hinkriege, dass das nicht mehr schleift.

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Re: Könnt ihr meinem Rens und Smits helfen?

Beitrag von Claudi » 02.04.2014, 20:51

Auf mich wirkt es bei der Schwungradachse, als ob das Gewinde viel zu weit nach hinten herausguckt.
Wenn man bedenkt, welche phantasievollen "Lösungen" das Rad mitgebracht hat, dann ist es nicht unwahrscheinlich, dass der Schrauber auch dabei nicht auf die Feinheiten geachtet hat.
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Re: Könnt ihr meinem Rens und Smits helfen?

Beitrag von geraeuschemacher » 02.04.2014, 21:10

LOL ältere Damen können sehr kreativ sein - ich hab auch ein Rad mit einem Essigausgieser als Knechtlager ...

@Claudi
Wundere mich auch, wozu dann das Gewinde so lang ist, wenn man es nicht nutzen kann.
bei anderen R&S Rädern scheint es aber genauso zu sein.
@ulikat
Davon ausgehend, dass Tritt und Achse original sind, kann es schon sein, dass der Tritt zu weit nach vorn verschraubt wurde. Die Heko-Variante sitzt 1 bis 2 cm weiter hinten - vergleich mal die Position des Knechts bei waagrechtem Tritt zum hinteren Fuß.
Da der Tritt offenbar von unten verschraubt ist, kannst du das ohne Weiteres Korrigieren. Vermutlich sind sogar am Tritt unten zwei kleine Löcher zu sehen, die die korrekte Position anzeigen.
Durchaus möglich, dass die alte Dame den Wunsch nach einem ausgeprägteren Wiegetritt hatte, damit sich das Rad leichter treten lässt, und es modifiziert wurde.

Edit: Ups,Seh gerade - ist doch von oben verschraubt :- ( Zumindest provisorisch kannst du es trotzdem ausprobieren, indem du den abgeschraubten Tritt mal nach vorn verschiebst und z.B. mit Klebeband fixierst.

Und zur Aufmunterung stell ich den Link zu Brigittes Vaarpapuu noch dazu:
http://www.scforum.spinnradclub.de/view ... f=14&t=399
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Re: Könnt ihr meinem Rens und Smits helfen?

Beitrag von Rolf_McGyver » 02.04.2014, 22:55

Hallo ulikat,
wenn man die Bilder von Brigittes Rad und deinem Rad vergleicht, sieht man oben an der Knechtverbindung zur Kurbel jeweils eine weiße Scheibe. Bei Brigittes Rad nach innen, bei deinem Rad nach außen zur Schraube.
Probiere mal, ob das Schleifen weg ist, wenn die weiße Scheibe als Abstandhalter zwischen der Kurbel und dem Knecht montiert ist.
LG Rolf

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Re: Könnt ihr meinem Rens und Smits helfen?

Beitrag von spulenhalter » 03.04.2014, 08:33

Die Flucht der Riemenscheiben stimmt bereits, wunderbar. Nun fehlt nur noch die Lösung mit dem Knecht.

Zum einen - er klappert.
Da hilft oft ein Stück Filz zwischen Knecht und Tritt. Den Draht kann man gegen ein Lederband oder Baumwollschnur tauschen und damit eine gute Verbindung zwischen Knecht und Tritt herstellen.

Als bessere Lösung ist aber eine Variante, wie auch bei vielen modernen Spinnrädern, mit einem 6 mm PU-Riemen. Bei den Louet-Spinnrädern sieht man es schön. In den Tritt in 6 mm Loch und in den Knecht - von unten - ein 6 mm Loch. Ein Stückchen PU-Riemen, vielleicht 6 cm, in die Löcher gesteckt und mit einer Holzschraube ( vorher vorbohren, sonst platzt das Holz) jeweils gesichert, dann ist das eine optimale Verbindung. Wenn es kein "moderner Werkstoff" sein soll, kann man auch Leder nehmen. Aber leider hat man das nicht so schnell zu Hand.

Das Schleifen des Knechtes an der Kurbel oben ließe sich auf 2 Varianten beseitigen ( ohne den Tritt umzubauen ).
- Zum einen ließe sich die Schraube kürzen, damit käme der Knecht dichter an den Holm des Spinnrades und der Platz zwischen Knecht únd Kurbel sollte ausreichen.
- Als zweites wäre ein neuer Knecht, mit einem abgewinkelten oberen Ende. Das abgewinkelte obere Ende sollte etwal länger sein, als die Kurbel und so gestaltet sein, dass Kurbel und Knecht parallel laufen. Unterhalb der Kurbel eine Abwinkelung in Richtung Tritt. Da bekommt der Knecht dann ein schöne Form.
Das kann ein Tischler problemlos aus einem Holz aussägen.
Gruß Mathias

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Unmögliches erledigen wir sofort. Wunder, die dauern etwas länger

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Re: Könnt ihr meinem Rens und Smits helfen?

Beitrag von ulikat » 04.04.2014, 12:33

Erstmal vielen vielen Dank für eure Hilfe :-)
Ich hab gestern nochmal ein wenig gebastelt. Diese weiße Scheibe hab ich als Abstandhalter auf die andere Seite gebaut, dann die Kurbel nochmal bis zum Anschlag reingedreht und die Mutter festgezogen. Fazit: es schleift nicht mehr, danke für den Tipp :-)

Jetzt muss ich mich nur noch einlesen, wie das mit der Flügelbremse funktioniert. Das Rad, an dem ich Spinnen gelernt hab, hatte diesen Lederriemen nicht, der hat gefehlt. Aber das sollte ja nicht das Problem sein.

spulenhalter, danke für deine Tipps. Wegen dem PU Riemen werd ich mich nochmal schlau machen. Den Draht mach ich auf jeden fall ab und dann kommt erstmal ein Lederband dran.

Wolle hab ich gestern neue bestellt, dann kanns jetzt richtig losgehen. :-)
Vielen Dank nochmal an euch alle.

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