Spinnradpatient - fehlende Teile erkennen und rekonstruieren

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Spinnradpatient - fehlende Teile erkennen und rekonstruieren

Beitrag von mohnrot » 08.08.2012, 22:54

Hallo liebe Spinnradinstandsetzungsgurus,

Ich bräuchte Eure Hilfe!
Ich konnte nicht anders und musste letztes Wochenende unbedingt in den E-Bucht-Kleinanzeigen dieses Rädchen hier für günstig Geld abstauben, weil es mir einfach zuuu gut gefallen hat:

Bild

Es handelt sich um ein offensichtlich zweifädiges Spinnrad aus unbehandelter Buche. Ursprung, Alter, Typ, Marke, Hersteller, usw. ist alles unbekannt. Falls Ihr also etwas erkennen könnt - immer her mit den Infos!
Der Vorbesitzer selbst, wohnhaft im südwestlichsten Zipfel Deutschlands, in der Nähe von Freiburg im Breisgau, wusste nicht mal mehr genau woher er es hatte, vermutet aber dass es mal vom Flohmarkt kam. Er wollte es eigentlich als Deko herrichten, aber da seit Jahren nichts passiert ist und er wieder Platz braucht, hat er es verkauft. Ich habe es als "unvollständig" gekauft, also war mir auch klar, dass ich es vielleicht auch nie in Betrieb nehmen kann, hoffe aber sehr dass ich es trotzdem hinbekomme. Ich finde es irgendwie richtig nett und charmant. Auf den Bildern seht Ihr übrigens alle Teile die ich dazu habe.
Bevor ich Euch jetzt mit Fragen löchere, führ ich Euch noch eine Runde drumrum, einfach weil es mir so gut gefällt (Klick macht alle Bilder groß):

Bild

Wie Ihr schon sehen könnt, fehlt da mindestens die Halterung für die Spindel (so dekorativ der "Ersatzhalter" auch ist - dabei soll es dann doch nicht bleiben :lol: ).
Meine Frage ist nun wie ich die nachbauen soll.
Mein erster Gedanke war, es einfach mit einem geeigneten Stück Holz zu probieren dem ich in der entsprechenden Höhe ein Löchlein verpasse, welches einen etwas größeren Durchmesser hat als die Spindel. Oder würde es reichen, wenn ich in das Holzstück von oben her einen V-förmigen Ausschnitt hineinsäge? Oder "fliegt" die Spindel dann im Betrieb raus?
Und muss ich das Loch, respektive den Ausschnitt dann irgendwie "schützen", sei es mit Plastik, Leder oder auch nur einer bestimmten Beschichtung (Lack? Wachs?)?
Auf der vorhandenen Gegenseite ist ebenfalls nur ein "U" hineingeschnitten, mit einem entsprechenden Profil passend zum Einzug, damit der Flügel nicht verrutscht.
Ansonsten ist da nur blankes Holz, etwas geschwärzt, ich vermute vom Benutzen, also vom Lack/Metall/Reibung durch den Flügel. Würde da eigentlich noch irgendetwas drauf gehören? Als Zweifäder braucht es eigentlich da ja keine Bremse - aber woher stammt denn dann der schwarzen Streifen oberhalb des Einzugs? Habt Ihr 'ne Idee?

Bild

Das Schwungrad hat übrigens keine Lager oder so, sondern nur diesen dicken gebogenen schwarzen Metallstift als Welle, der gleichzeitig die Befestigung des Knechts ist. Hinten liegt die Welle in ein Plastikding-Loch (wie soll ich das beschreiben?), in das sie reingeschoben wird bevor sie vorne in die sichtbaren Einschnitte eingefädelt werden kann. DasSchwungrad lässt sich durch das Trittbrett gut bedienen und eiert auch nur ein bißchen. Allerdings kann ich mir kaum vorstellen, wie ich beim Spinnen dann davor sitzen soll, da Trittbrett und Einzug im rechten Winkel zueinander stehen und irgendwie überhaupt nicht zusammenpassen. Oder hab ich da eine Linkshändervariante erwischt?
Ach, ich weiß gar nicht, was ich alles fragen will - vielleicht könnt Ihr mir auch einfach Euren Eindruck von meinem Rädle sagen? Ich würde mich sehr freuen!
Liebe Grüße,
Mohnrot

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Re: Spinnradpatient - fehlende Teile erkennen und rekonstruieren

Beitrag von Beyenburgerin » 08.08.2012, 23:14

Der Wirtel ist ein bisschen groß.

Kann man die Spule frei drehen? Die sieht etwas eingeklemmt aus.

LG Brigitte
Gruß aus dem Woll-Bergischen °°° Brigitte ||

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Re: Spinnradpatient - fehlende Teile erkennen und rekonstruieren

Beitrag von mohnrot » 09.08.2012, 09:24

Ja, die Spule kann sich frei drehen. Allerdings habe ich es noch nicht geschafft sie mal vom Flügel zu bekommen (die zwei Muttern bekomm ich ohne Probleme ab, aber den Wirtel irgendwie nicht). Da ich aber nur diese eine Spule habe, würde das ja nichts ausmachen, da ich sie eh nie wechseln könnte.
Und Du meinst dass der Unterschied Spule-Wirtel zu groß ist für ein zweifädiges Rad? Ich habe selbst noch kein zweifädiges genau angeschaut, geschweige denn es in Aktion beobachtet - habe also absolut keine Ahnung!
Liebe Grüße,
Mohnrot

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Re: Spinnradpatient - fehlende Teile erkennen und rekonstruieren

Beitrag von starhaven » 09.08.2012, 09:42

Also den Tritt zu treten sollte nicht das Thema sein, er ist halt seitwärts gerichtet. Also vor den Einzug setzen, den Fuß senkrecht zum Brett aufsetzen und mal probieren, ob er sich so gut treten lässt. Ist halt etwas gewöhnungsbedürftig, aber das habe ich bei einigen Ziegen schon häufiger gesehen.
Leider kann ich Dir sonst nicht viel helfen, es sieht sehr stark nach einem eigenwilligen Eigenentwurf aus.
Liebe Grüße,
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Re: Spinnradpatient - fehlende Teile erkennen und rekonstruieren

Beitrag von Liliana » 09.08.2012, 10:19

Von der Aufmachung her ist es ein zweifädiges Rädchen.

Wenn es als zweifädiges Rad betrieben werden soll, wird ein Stück Holz mit Loch oder Aussparung nicht die optimale Lösung sein. Der Einzug bei zweifädigen Rädern wird über die Fadenspannung des Antriebsriemens reguliert. Da bräuchtest Du noch so ein Holz(oder Metall)-Gewinde, mit dem Du die Spannung des Antriebsriemens verändern kannst.

Ich persönlich würde versuchen ein einfädiges Rädchen daraus zu basteln. Eine Flügelbremse ist schnell gezaubert. Dann einen passenden PUR-Riemen (oder zum Probieren auch eine straff gespannte Schnur) über Schwungrad und Spulenwirtel...
....und ausprobieren.

...wenn Du doch noch an so ein "Gewinde/Stellschraube" (sorry, mir fällt der Fachbegriff nicht ein) kommst, lässt sich das Rad dann auch zweifädig betreiben.

Somit hättest Du dann die Option zwischen einfädigem Betrieb mit Bremse und zweifädiger Variante zu wechseln.

Ich habe ein Kromski Minstrel, da habe ich auch die Wahl.

Vielleicht fällt unseren Fachmännern ja noch was besseres ein...

Viel Spaß beim Basteln! :)
Liebe Grüße
Liliana

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Re: Spinnradpatient - fehlende Teile erkennen und rekonstruieren

Beitrag von Arachnida » 09.08.2012, 10:24

Also als zweite Halterung für die Spule würde ich eine Leiste nehmen wie vorne und da wo die Achse liegen soll ein größeres Loch machen. Dann einen Lederstreifen als Lager einkleben, das kannst du dann schön fetten und es quietscht nicht.

Wegen dem Flügel wäre es interessant ob z.B. ein Ashford-Flyer passen würde. Es bring m.E. nichts wenn du nur eine Spule hast, zum Zwirnen brauchst du mindestens eine zweite auf die du arbeiten kannst. D.h. irgendwie muss Wirtel und Spule zerlegbar sein. Ich würde auch eher zu einem einfädigen Rad tendieren, das wäre imho einfacher umzusetzen.
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Re: Spinnradpatient - fehlende Teile erkennen und rekonstruieren

Beitrag von Basteline » 09.08.2012, 11:33

Es bring m.E. nichts wenn du nur eine Spule hast, zum Zwirnen brauchst du mindestens eine zweite auf die du arbeiten kannst
Nicht unbedingt. ;)
Mein 1.Rad ist meine Kleine, auch nur mit einer kleinen Spule. Ich kann diese zwar entfernen, aber aus Bequemlichkeit nehme ich zum abwickeln des Spinngarns nur den Antriebriemen runter und wickle das Garn mit meinem Wollwickler ab. So verfahre ich mit der nächsten Spulenfüllung. Dann mit beiden Wollpäckchen zusammen ins Rad verzwirnt. :) geht sehr gut.

zum Rad selber kann ich leider nicht viel helfen, nur dass ich mich so dran setzen würde, dass mein Fuß voll auf den Tritt passt und der Einzug dann seitlich habe. Das geht, habe ich hier im Forum schon gesehen und drüber gelesen.
Liebe Grüße
Basteline

.....und laßt uns spinnend die Welt umgarnen.

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Re: Spinnradpatient - fehlende Teile erkennen und rekonstruieren

Beitrag von Arachnida » 09.08.2012, 12:07

Basteline hat geschrieben:
Es bring m.E. nichts wenn du nur eine Spule hast, zum Zwirnen brauchst du mindestens eine zweite auf die du arbeiten kannst
Nicht unbedingt. ;)
Mein 1.Rad ist meine Kleine, auch nur mit einer kleinen Spule. Ich kann diese zwar entfernen, aber aus Bequemlichkeit nehme ich zum abwickeln des Spinngarns nur den Antriebriemen runter und wickle das Garn mit meinem Wollwickler ab. So verfahre ich mit der nächsten Spulenfüllung. Dann mit beiden Wollpäckchen zusammen ins Rad verzwirnt. :) geht sehr gut.
ahja, auf die Idee wäre ich noch nicht gekommen :D
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Re: Spinnradpatient - fehlende Teile erkennen und rekonstruieren

Beitrag von XScars » 09.08.2012, 12:27

Arachnida hat geschrieben:Also als zweite Halterung für die Spule würde ich eine Leiste nehmen wie vorne und da wo die Achse liegen soll ein größeres Loch machen. Dann einen Lederstreifen als Lager einkleben, das kannst du dann schön fetten und es quietscht nicht.

Wegen dem Flügel wäre es interessant ob z.B. ein Ashford-Flyer passen würde. Es bring m.E. nichts wenn du nur eine Spule hast, zum Zwirnen brauchst du mindestens eine zweite auf die du arbeiten kannst. D.h. irgendwie muss Wirtel und Spule zerlegbar sein. Ich würde auch eher zu einem einfädigen Rad tendieren, das wäre imho einfacher umzusetzen.
Eigentlich reicht auch eine Spule, dann muss man halt in einen (oder) mehrere Knäule wickeln und kann z.B. von Innen und Außen aus dem Knäul zwirnen oder eben von versch. Knäulen.... ist halt etwas mehr wickeln und mit mehreren Spulen ist es bequemer, aber ein Muss ist es nicht....

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Re: Spinnradpatient - fehlende Teile erkennen und rekonstruieren

Beitrag von mohnrot » 09.08.2012, 12:32

Danke erstmal für die schon abgegebenen Vorschläge und Tipps! Davon werd ich bestimmt einige gebrauchen können!

Da ich ja schon zwei andere, super funktionierende Räder habe, brauche ich dieses dritte nicht unbedingt, geschweige denn mit mehreren Spulen, deshalb macht es nichts, dass ich da nur die eine Spule habe. Nichtsdestotrotz würde ich mich im Falle des Falles dann schon mal umschauen ob es denn zufälligerweise irgendwo passende Spulen gäbe. Also wenn ich das Rad in Betrieb nehmen kann. Den Flügel möchte ich ungern ersetzen, denn genau wegen dem (und den Schnitzereien) habe ich mir das Rädle ja gekauft. (Das erinnert mich ein ganz kleines bißchen an Wollwolffs "Eisenzeit" von dem ich ja soooo begeistert war.)

Den zweifädigen Antrieb würde ich ebenfalls gerne benutzen können wollen (tun dürfen sollen werden... WAAAHHH!). Ich hab nämlich gestern festgestellt dass ich dann alle Spinnradantriebsarten unter meinem Dach hätte: das spulengebremste Sonata, das flügelgebremste Mäxle und eben dieses zweifädige Rädle. Mein Ehrgeiz sagt also: wenigstens versuchen!

Aber das mit dem verstellbaren Spindelhalter und dem Gewinde und so...
Achso, eine Konzeptfrage dazu: Wenn ich nun die Spindelhalterung in der Höhe verstellbar mache (so habe ich das verstanden), aber die Flügeleinzugshalterung starr bleibt - dann steht der Flügel ja evtl schief, und das Profil auf dem der Einzug jetzt maßgeschneidert sitzt, wird ungleich abgenutzt?!?! Muss ich den dann auch verstellen? Oder ist das gar nicht so schlimm? Oder hab ich das nur falsch verstanden?

Naja, und wenn alle Stricke reißen und ich es nicht hinbekommen sollte - dann mache ich nach Wollwolff's Vorbild einfach eine Drechselbank draus :lol:
Liebe Grüße,
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Re: Spinnradpatient - fehlende Teile erkennen und rekonstruieren

Beitrag von fischerin » 09.08.2012, 12:36

Schau mal beim Schacht Ladybug, da wird zweifädig die Antriebsschnur über ein verstellbares Rädchen gespannt, vielleicht geht das leichter,

LG Heike

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Re: Spinnradpatient - fehlende Teile erkennen und rekonstruieren

Beitrag von Tulipan » 09.08.2012, 12:40

Bei meiner zweifädigen Ziege bewegt sich der ganze Spinnkopf, da steht nichts schief. Ich sehe aber nicht, wie man das bei deinem realisieren könnte.
Für den zweifädigen Betrieb scheint mir die Differenz zwischen den Wirteln sehr groß zu sein, da kannst du wahrscheinlich nur sehr dick spinnen.
Um das Rad variabler zu machen, würde ich noch eine Spulenbremse einbauen. Das erfordert keine Änderungen am vorderen Flügelhalter und verhindert die zweifädige Option nicht. Knebel, Feder und Schnur gibt es als Ersatzteile z. B. von Ashford.

lG
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Re: Spinnradpatient - fehlende Teile erkennen und rekonstruieren

Beitrag von spulenhalter » 09.08.2012, 18:32

Ein schönes Spinnrad hast du ergattert, noch ganz neu ...

Ich kenne diesen Typ als Rahmenspinnrad. Das Spinnrad steht beim spinnen rechts von dir, du trittst mit dem rechten Fuß. Die rechte Hand ist dann im Bereich des Einzugsloches, die linke Hand bereitet den Faden vor, wie immer, beide Hände sind direkt vor deinem Körper, etwa in gleicher Linie wie die Flügelachse.

In der Gallerie habe ich meine Spinnräder hinterlegt.
Foren-Übersicht » Mein Handarbeitstagebuch » Handarbeitsgeräte- und Werkegalerie » spulenhalter, unter "Andere Spinnräder" da sind 2 Spinnräder, deinem ähnlich, Das Wagenrad und das Riesenrad

Im gleichen Bereich unter "Böcke" gibt es unter dem Namen "Ein erstes Bauprojekt" ein Spinnrad, an dem man die Verstelleinrichtung sehr gut erkennt. Die bräuchtes du auch, wenn dein Spinnrad zweifädig laufen soll.
Ansonsten bleibt als schnelle Möglichkeit einfädig mit PE-Schnur und Spulenbremse.

Der große Unterschied Spule und Wirtel stört nur selten, bei großem Unterschied und zweifädigem Betrieb läßt sich das Spinnrad dann auch mit langem Auszug spinnen. Einzug und Drall werden ja über die Antriebsschnurspannung eingestellt.

Die hintere Flügelwellenauflage kann oben offen sein. Der Flügel springt nicht heraus, da die Antriebsschnur ihn hält. Gefettetes Leder als Wellenlager kann ich nur empfehlen. Es ergibt einen leisen und leichten Lauf. Falls erforderlich ist es auch am Schwungrad einsetzbar.
Am Einzugsloch kann das Herausspringen aus der offnen Halterung eher passieren. Falls erforderlich läßt sich ein Leder als Sicherung anbringen.

Bei Böcken wird oft nur das hintere Flügellager zur Antriebsschnurspannung in der Höhe verstellt. Die Spinneinrichtung steht dann schräg. Dein vorderes Lager ist gefräst, schau bitte, in welchem Winkel es sich problemlos bewegen läßt, dann überlegen wir weiter.

Dein Eisenflügel ist an den Enden zusammengebogen. Der muss zu den Enden wieder gleichmäßig nach außen gebogen werden.

Abschraubbarer Wirtel
Im Normalfall ist dort Linksgewinde drauf. Also mußt die anderesherum drehen als es bei normalen Schrauben ist. Eventuell mit Kriechöl benetzen, dann sollte es sich lösen.

Das Abschrauben des Wirtels ist vorteilhaft, da du dann die Spule / Flügelwelle schmieren (Fett) kannst. Sie läuft dann leichter und leiser.

Die Kurbel könnte sich noch als Gemeinheit entpuppen. Hatte ich bei meinen Riesenrad auch. Es war nur eine Holzschraube, die nicht fest in der Holzwelle des Schwungrades saß. Da het mein guter 2-Komponentenkleber geholfen. Seitdem bewegt sie sich nicht mehr.

So und nun überlegen, basteln und weitere Fragen stellen. :]
Gruß Mathias

---------------------------------------------------
Unmögliches erledigen wir sofort. Wunder, die dauern etwas länger

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Re: Spinnradpatient - fehlende Teile erkennen und rekonstruieren

Beitrag von mohnrot » 09.08.2012, 21:46

:eek: :danke:
Jetzt bin ich erstmal ganz erschlagen! Ich glaub, das muss ich jetzt alles erst noch drei, viermal durchlesen, dann das Spinnrad angucken, dann überlegen, lesen, usw... Und wenn ich mich dann irgendwann sortiert habe, dann komme ich auch wieder zurück, hoffentlich mit Erkenntnissen und höchstwahrscheinlich auch mit vielen bebilderten Fragen :D

Aber trotzdem hier und jetzt schonmal vielen Dank für diese vielen und informativen Antworten!
Liebe Grüße,
Mohnrot

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Re: Spinnradpatient - fehlende Teile erkennen und rekonstruieren

Beitrag von rigge » 10.08.2012, 14:51

da schau mal oder kontaktiere diesenAnbieter wegen eventuell Fotos :D

http://kleinanzeigen.ebay.de/anzeigen/s ... d/72058603



die Lösung bei 2fädig Betrieb müßte da so wie bei dem unteren Spinnrad 1. Foto werden

http://kleinanzeigen.ebay.de/anzeigen/s ... /u10815844

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