Mein Schätzchen

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Mein Schätzchen

Beitrag von Ranunkel » 21.03.2008, 12:25

Hallo zusammen,

kaum hier und schon Fragen Bild

Mein bei eb.. ersteigertes Spinnrad will nicht so recht. Das Rad eiert etwas, die Treibstange bleibt manchmal "hängen" - das heißt, obwohl ich regelmäßig trete, nimmt sie die Kurve nicht wenn sie oben steht.

Die Verbindungen müssen größtenteils neu geleimt werden, vielleicht hängen die Problemchen ja auch damit zusammen. Die Spule ist in Ordnung - es ist halt nur eine vorhanden. Die Häkchen sind alle vollständig, eines ist leicht verbogen und alle sind etwas angerostet.

Mehr kann ich als Laie nicht dazu sagen. Der Verkäufer hat mir versichert, dass dieses Spinnrad, das seiner Großmutter gehörte, immer funktioniert hat. Auf der Spule war auch noch altes, gesponnenes Garn.

Vielleicht kann mir jemand sagen, ob es eine Möglichkeit gibt, das Spinnrad zu reparieren und wo ich es hinbringen könnte, damit es wieder funktionsfähig gemacht wird.

Danke und Grüße
Ulrike
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Re: Mein Schätzchen

Beitrag von Samaha » 21.03.2008, 12:49

Hallo Ulrike,

ohne Bilder wird's schwer werden, ich schreib mal, was mir so alles einfällt.

Knecht (das ist die Trittstange): schau Dir mal die Verbindung zum Trittbrett an, hakt da evtl. was, bzw. wie sieht die überhaupt aus (Leder, Schnur)? Dann oben am Knecht die Öffnung für die Kurbel zur Antriebsradachse: passt da alles, ist da evtl. was verschmutzt, verdreckt, zugesetzt oder ausgebrochen? Ist die Kurbel sauber oder verrostet? Schmieren, entrosten hilft da oft schon. Trittst Du gleichmässig? Ich habe eine alte kleine Ziege, wenn man bei der zu früh nachtritt = bevor der Knecht über den höchsten Punkt hinaus ist, bleibt diese auch stehen (ist für dieses Rad normal, muss man sich drauf einstellen).

Vorsicht mit leimen, nur, wo nötig, einmal geleimt kannst Du nichts mehr rückgängig machen.

Alle Haken sauber entrosten, geht gut (aber anstrengend für die Hände) mit Scheuerwolle, Polierwatte und/oder sehr feinem Schmirgelpapier.

Zum eiern des Rades: hast Du das Rad nach dem Kauf neu zusammenbauen müssen? Wenn ja, probier mal, ob es andersherum in die Halterungen eingesetzt besser läuft (die Kurbel muss aber trotzdem auf der von Dir abgewandten Seite sein). Ansonsten ist leichtes Eiern meist kein Problem, solange Dir der Antriebsriemen nicht von der Spule springt.

Gruss
Zuletzt geändert von Samaha am 21.03.2008, 12:50, insgesamt 1-mal geändert.
Sabine
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Re: Mein Schätzchen

Beitrag von Ranunkel » 21.03.2008, 13:44

Hallo Sabine,
danke für Deinen "Erste Hilfe" Versuch.

Ich habe Bilder zum Spinnrad. In meinem ersten Posting ist das Wort "Spinnrad" mit einem Link auf meine Homepage unterlegt

Hier noch mal im Klartext:
[url=http://www.ulrikenolte.de/handarbeiten/spinnen.html]http://www.ulrikenolte.de/handarbeiten/spinnen.html[/url]

Aber um schon mal ein paar Fragen zu beantworten:

An sich sieht alles sauber und gepflegt aus. Aber ich werde versuchen, die Verbindungen noch einmal als Nahaufnahme zu liefern.

Die Verbindung zum Trittbrett könnte mal aus Leder bestanden habe. Jetzt ist das eine Paketschnur. Ob sie richtig verschnürt ist - keine Ahnung.
Bisher habe ich nur Trockenübungen gemacht und ich denke - ja, ich trete gleichmäßig. Wenn der Knecht "hakt", stockt auch das Trittbrett (logisch) und dann muss ich das Rad erst wieder anstoßen.

Ich musste das Rad nicht neu zusammensetzen, sondern habe es so übernommen wie es da steht. Hatte es zum Transport extra sicher auf dem Rücksitz verstaut, damit es auch nicht umkippen konnte. Und - ja, der Antriebsriemen (besteht aus Packschnur) rutscht von der Spule.

Wo alte Leimspuren vorhanden sind, denke ich, dass da auch wieder geleimt werden muss.

Herzliche Grüße
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Re: Mein Schätzchen

Beitrag von Greifenritter » 21.03.2008, 15:30

Was mir an den Bildern auffällt ist, daß das Leder unten am TRitt sehr grau aussieht, was dafür spricht das dieses (und warscheinlich auch der Rest des Rades) nicht ausreichend gefettet ist. Das macht viel bezüglich der Laufeigenschaftesn aus.

Fang mal so an:
Nimm das Rad so weit als möglich auseinander, reinige und entstaube alles. Vor allem das innerer der Spule gut sauber machen. Evtl. mit einem Pfeiffenreiniger oder wenn da verherzter oder verhärteter dreck drin sitzt mit einer runden Feile.
Schmirgel die Metallteile (Spindel, Achse des Schwungrades, Häkchen) ab und arbeite notfalls mit Rostlöser, dann schmiere die Teile gut. Wo Holz drauf läuft mit Vaselinen, wo Metall auf Metall geht (meist hinten in der Wirtel, wo die auf der Spule sitzt) mit Nähmaschinenöl.
fette alle lederteile mit Lederfett. Wenn die gabel des Schwungrades Metall auf Holz läuft, dann schleife diese einige mm aus und klebe Leder unten in die Holzgabel, dann dieses gut mit Lederfett fetten, das macht den lauf leichter und runder.
Wo Holz auf Holz geht nimmst Du einfach eine Kerze (ohne die harte Schicht außen) und reibst das Holz gut mit Wachs ein.

Evtl. ist die Verbindung des Knechtes mit dem Trittbrett oder der treibriemen nicht optimal. Erstere sollte fest sitzen (also nicht ausleiern), aber ein kleines bisschen Spiel haben, damit sich der Knecht etwas bewegen kann, der Treibriemen ist meist am besten wenn er etwas rauher ist (Paketschnur ohne Synthetikanteil)

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Re: Mein Schätzchen

Beitrag von Ranunkel » 21.03.2008, 16:22

Hallo Danny,
vielen Dank für Deine Ratschläge, die ich zunächst einmal befolgen werde. In den nächsten Tagen ist Zeit dafür.

Ich habe mir das Spinnrad eben mal auf den Tisch gestellt um es beser beschreiben zu können. Die "Aufhängung" des Tritts ist aus Gurtband, das mit mehreren Nieten befestigt ist. Wie ich das lösen und austauschen kann, muss ich erst heraus bekommen. Es sieht tatsächlich sehr abgenutzt aus.

Das Schwungrad hat irgendwie generell etwas weg. Wenn ich es langsam von Hand nach rechts bewege und unten rechts (Spindel befindet sich rechts, Knecht vor dem Rad) von mir weg drücke, läuft der Treibriemen (ist Paketband ohne Synthetikanteil) in den beiden Führungen und bleibt da auch. Bewege ich das Rad nur so, läuft der Treibriemen zusammen, bis er nur noch auf einer Führung läuft. Und dann springt er bei einer schnelleren Bewegung auch von der Spule. Bewege ich das Rad nach links, passiert das Gleiche. Die Spannung des Treibriemens scheint nach meiner Einschätzung in Ordnung zu sein. Er läßt sich leicht/ein wenig nieder drücken.

Entweder liegt dieser "Fehler" in der momentanen Beweglichkeit der Gabel, die meiner Meinung nach verleimt werden müsste (Leimreste sind sichtbar), oder die Aufhängung des Rads in der Gabel ist nicht in Ordnung. Ich sehe auch gerade, dass an der Aufhängung wohl so etwas wie eine Begrenzung fehlt, der Stift hat auf der gegenüber liegenden Seite der momentanen Ansicht keinen Halt nach außen.

So das war es erst einmal. Ich werde das Schätzchen auseinander nehmen und nach Deiner Anleitung vorgehen.

Herzliche Grüße
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Re: Mein Schätzchen

Beitrag von Greifenritter » 21.03.2008, 16:45

Ich dachte nicht die Aufhängung des Trittes am Querbalken sondern die Stelle an der Knecht (=Antriebsstange) und Trittbrett miteinander verbunden sind, das scheint eine normale Schnur zu sein.
Wenn die Verbindungen zwischen Tritt und Querbalken Gurtband sind stellt sich die Frage ob die gefettet werden müssen, wenn dann wohl am ehesten mit Silikonspray. Bei den meisten Rädern sind die aus Leder, dachte die wären das hier auch. Lösen mußt Du die nicht.

Alte Räder eiern oft, die haben sich dann etwas verzogen. Der Antriebsriemen springt aus der Spule, wenn er zu weit ausgelenkt wird. in dem Falle versuch mal die Spindel ein wenig nach vorne oder Hinten zu schieben, daß die Auslenkung des Treibriemens an der eirigsten Stelle weniger wird, dann sollte er nicht mehr ausspringen. Wenn die Spindel in der Position nicht hält hilft oft eine Lederbeilagscheibe (rundes Stück leder mit Loch in der Mitte drauf stecken, sozusagen als Abstandshalter, aber gut fetten.
Ein anderer Grund für das Ausspringen des Treibriemens kann sein, daß er zu locker ist. Die Spannung kannst Du mit dem Griff vorne am rad regulieren (Spindel weiter vom Schwungrad weg -> mehr Spannung. Der Riemen kann auch ausgeleiert sein, dann Spindel ungefähr mittig stellen (lieber ein wenig weiter in Richtung Schwungrad) und neuen Riemen aufziehen.
Sollte das schwer gehen gehört auch hier geschmiert. Kommt darauf an aus was das Gewinde ist, wenn Holz, dann wieder mit Wachs, bei metall mit Nähmaschinenöl.
Dazu das ganze am besten auseinander bauen, also die Mother-of-all (Halterung der Spindel mit Spinnflügel, Wirel etc.) abnehmen.
Das geht normalerweise so: Zieh den Splint vorne am Querbrett (der Knubbel vor dem Holzgriff zur Spannungsverstellung) heraus, löse die Mutter die normalerweise von unten an der Mother of all sitzt, drehe den Spannungsregler ganz heraus, ziehe ihn aus dem Quaerbrett und nimm die Mother of all nach oben vom Querbrett ab. Wenns so nicht geht mach mal ein Bild von Deinem Spinnrad von unten.
Holzinnengewinde wachst Du ganz leicht, indem Du eine Kerze hineindrehst. Holzaußengewinde durch drüberrübbeln mit der etwas angewärmten Kerze.
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Re: Mein Schätzchen

Beitrag von Ranunkel » 21.03.2008, 17:06

Ganz lieben Dank, Danny.

Du gibst Dir unglaublich viel Mühe zu helfen. Hiermit überreiche ich einen virtuellen Blumenstrauß.

Ich werde dem Schätzchen jetzt mal zu Leibe rücken und versuchen, ob ich es mit Deiner Anleitung heilen kann.

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Re: Mein Schätzchen

Beitrag von Greifenritter » 21.03.2008, 17:39

Nix zu danken, ich habe ja auch so angefangen wie Du und währe ohne Petzis Anleitung verzweifelt Bild

Hier nochmal zur Verdeutlichung was ich meine:

Spannungsverstellung bei der Ziege:

links: Ansicht von unten, mittig: Querschnitt durch das Querbrett, rechts: Ansicht von oben
Bild

Blau ist der Griff der Spannungsverstellung, weiß daß Querbrett, pink der Feststellsplint (kann natürlich auch eine andere Form wie z.B. vierkant haben), rot die Gewindestange und Grün die Mother of all. Dabei stellt hellgrün das Teil da, daß durchs Querbrett läuft (das kann auch rund sein), dunkelgrün ist die Holzmutter die es fixiert, damit nix verrutscht wenn man spinnt (bei manchen Rädern ist das keine geschlossene Kappe sondern nur ein Ring mit innengewinde, der von unten auf das durchs Brett ragende Teil geschreubt wird) und mittelgrün die Gabel der Spindel.

Evtl. hilft Dir das ein wenig.

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Re: Mein Schätzchen

Beitrag von Petzi » 21.03.2008, 18:05

DA gibt es fast nichts mehr hinzuzufügen
Entweder liegt dieser "Fehler" in der momentanen Beweglichkeit der Gabel, die meiner Meinung nach verleimt werden müsste (Leimreste sind sichtbar), oder die Aufhängung des Rads in der Gabel ist nicht in Ordnung. Ich sehe auch gerade, dass an der Aufhängung wohl so etwas wie eine Begrenzung fehlt, der Stift hat auf der gegenüber liegenden Seite der momentanen Ansicht keinen Halt nach außen.

Mit Gabel meinst du wohl diese beiden Teile, in der das Schwungrad sitzt, oder? Falls diese nicht richtig sitzen, kann das Rad natürlich eiern. Sie müssen parallel und gleich tief sein. Leimen würde ich mal noch nicht. Versuch erstmal mit einem Gummihammer die Teile weiter reinzubekommen. Achte aber auch darauf, daß die Vertiefungen, in der das Schwungrad sitzt, gleich tief sind. Schau auch nochmal noch, ob an der unterseite der Gabel nicht Löcher drin sind, durch die man Stifte stecken könnte, um die Gabel zu fixieren.

Du siehst schon, es gibt verschiedene Ursachen, aber wir werden deine Ziege schon noch zum laufen bekommen.

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Re: Mein Schätzchen

Beitrag von Ranunkel » 21.03.2008, 21:18

So, Schätzchen ist gesäubert, geölt, gewachst und wieder zusammen gebaut.

Dabei fiel mir auf, dass die Gabel (die beiden Stangen, in denen das Schwungrad gelagert ist) nicht richtig sitzt. Der Antrieb zog etwas abgewinkelt auf die Spule zu. Nach ein paar beherzten Handgriffen habe ich jetzt offenbar die richtige Stellung gefunden. Nur, wie fixiere ich die jetzt? An der Unterseite der beiden Stangen (Gabel) sind keine Löcher, durch die man einen Splint o.ä. führen könnte. Die waren beide eingeleimt, was ich an den alten Knochenleimresten gut erkennen konnte.

Ich versuche das jetzt mal ohne Leim. Vielleicht hält das ja. Zumindest wäre es dann einfacher, wenn ich das Schwungrad wieder ausrichten müsste.

Der Flügelantrieb sitzt m.E. auch etwas merkwürdig auf der Spindel. Die hat kurz vo dem Ende ein kurzes Stück Gewinde, auf das der Antrieb festgeschraubt wird. Der Antrieb selbst - also die Holzscheibe - eiert ebenfalls ein wenig. Das sieht irgendwie instabil aus in der Bewegung. Aber vielleicht muss das auch so sein?

Mal schauen, was die weiteren Trockenübungen bringen. Ich versuche jetzt erst einmal wieder einen gleichmäßigen Tritt hinzubekommen und anschließend den Einzug.

Grüße
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Re: Mein Schätzchen

Beitrag von Samaha » 21.03.2008, 22:50

Hallo Ulrike,

Du warst heute ja schon richtig fleissig. Noch ein Wort zur Gabel bzw. Treibradaufhängung.

Da hast Du Stifte, ich kann sie auf den Bildern sehen, das Treibrad ist also fixiert. Wenn die beiden Aufhängungen noch ungleich lang sein sollten, würde ich hier mit einem Gummihammer vorsichtig nachhelfen. Dann die Lagerung der Treibradachsen gut fetten.

Auf dem einen Foto sieht es so aus, als wäre die Spindel zu weit weg von der Antriebsscheibe. Hier würde ich wirklich mal mit einem Abstandshalter arbeiten, um die Spule näher an die Antriebsscheibe zu bekommen.

Sitzt die mother-of-all fest genug (die beiden Stäbe, die den Flügel halten)? Wenn die wackeln, wackelt der gesamte Flügel mit.

Ich würde auch mal dünnere Schnur probieren, die besser in die Laufrillen passt.

Und befestige den Knecht mal anders am Tritt. Im Moment sieht es so aus, als würde der Knecht direkt im 90° Winkel auf den Tritt treffen. Mach' das alles mal los (sieht auch nach Draht und nicht nach Schnur aus) und verbinde das ganze mal mit Schnur (Schnürsenkel o.ä.) so, dass der Knecht vor dem Tritt läuft, mit etwas Spiel in der Verbindungsschnur und nicht direkt auf den Tritt aufsetzt. So, wie er jetzt befestigt ist, prallt der Tritt auf den Knecht, es gibt einen Rückschlag, der Dir dann das Rad zum Stillstand bringt.

Gruss
Sabine
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Re: Mein Schätzchen

Beitrag von Greifenritter » 22.03.2008, 04:27

Vorsicht, bei den alten Ziegen ist der Knecht meist wirklich auf und nicht vor dem Tritt, aber er sollte eben nicht fest drauf sitzen sondern ein wenig Spiel haben um etwas auslenken zu können. Eine Schnur ist da aber auf alle Fälle besser als ein Draht.

Wenn die Position der gabeln für das Schwungrad passt kannst Du die gut festleimen, das ist kein Problem.

Deine Ziege hat einen zweifädigen Antrieb. Schau mal hier:
http://www.spinnradclub.de/geraete/spinnraeder/frame_zweifaedigesspinnrad.htm

Hier mal ein Querschnitt. Die Wirtel, die Antriebsscheibe des Flügels (= blau) sitzt normalerweise mittels eines gewindes oder einer anderen Arretierung (Splint, Feststellschraube, Klickverschluß) fest auf der Spindel (= rot), auch der Spinnflügel (= türkis) ist fest darauf angebracht. Nur sie Spule (= braun) ist beweglich.

Bild

Wenn die Wirtel eiert ist sie entweder verzogen oder sitzt schieb bzw. nicht richtig fest. Ist sie evtl. falsch rum drauf?

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Zuletzt geändert von Greifenritter am 22.03.2008, 04:28, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Mein Schätzchen

Beitrag von Samaha » 22.03.2008, 09:51

Hi Danny,

ich hab' wirklich lang überlegt, wie ich die Position des Trittes beschreiben soll, mir ist nichts besseres eingefallen und auf die Schnelle habe ich auch kein passendes Foto gefunden.

Mir fiel das auf, weil ich bei meinen beiden alten Ziegendamen ähnliche Probleme hatte und durch eine lockerere Verbindung Tritt/Knecht, die dem Knecht quasi erlaubt, am Tritt "vorbei zu laufen" das jeweils lösen konnte.

Gruss
Sabine
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Re: Mein Schätzchen

Beitrag von Ranunkel » 22.03.2008, 11:35

Guten Morgen Bild

es wäre doch zu schön gewesen - oder, welche Träume habe ich sonst noch Bild

Es funktioniet eben nicht, die Antriebsschnur springt wieder runter, das Rad sitzt schief und die Wirtel eiert wie verrückt. Ich habe die Konstruktion Mother of all (warum heißt das so?), Spindel, Spule, Wirtel noch einmal auseinander genommen.

Der Querstab der Mother of all wackelt, der hintere Stab ist zwar verleimt, wackelt aber auch. Auch das Holz darunter, durch das die Spannungsverstellung möglich ist. Hier ist auch schon repariert worden. Die Wirtel eiert, weil sie locker ist. Das habe ich zuerst auseinander genommen und gesehen, dass das nicht original sein kann. Hier wurde ein wenig herum gepfuscht. Das Problem ist, dass ich nicht weiß, was nun zu tun wäre. Nach dem Marktgang werde ich ein paar Nahaufnahmen machen, vielleicht hat ja jemand eine Idee.

Und wegen eines Abstandshalters für die Spule muss ich mir auch noch Gedanken machen. Das Spiel beträgt gut und gerne einen Zentimeter. Was nehmen, um diesen Abstand auszugleichen? Ein Stückchen Leder ist da nicht ausreichend. Überhaupt, wo bekomme ich die richtigen Lederreste her? Sämtliche Lederlager an Spule und Wirtel sollten ausgetauscht werden, die sind hart wie Stein.

Na ja, jetzt gehe ich erst mal auf den Markt ...
Liebe Grüße
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Re: Mein Schätzchen

Beitrag von Greifenritter » 22.03.2008, 17:20

Solange das Leder nur hart und noch nicht bröckelig ist hilft ausgiebiges fetten um es wieder geschmeidig zu machen, dann sparst Du evtl. den Austausch. Lederreste kaufe ich hier in einem Leder- und Schustereibedarfsgeschäft (Leder Lärm).

Irgendwie klingt das nicht gut was Du so schreibst. Ist hald leider immer so ein Problem mit e-bay-Käufen, hatte auch schon mal Pech und ein rad ersteigert, daß nicht zu retten war.

Aber verlier noch nicht die Hoffnung, ich warte mal die Nahaufnahmen ab und dann versuchen wir weiter zu helfen.

Warum der Teil um die Spindel "Mother of all" heißt kann ich Dir leider auch nicht beantworten.

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