Widerspenstiges Antriebsrad

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Widerspenstiges Antriebsrad

Beitrag von Schlompfine » 20.09.2012, 20:31

Nun habe ich endlich einen passenden neuen Riemen für den ollen Willy (der glaube ich eine Bea ist, aber trotzdem oller Willy heisst), und hab gedacht dass nun alles gut wird. Ein paar mal Probetreten und der Riemen hüpft auch nicht mehr herunter. Soweit so gut. Wolle aufgeschnallt und losgetreten. Ging auch erst echt gut, aber nach ein paar Mal treten wurde das Rad dann plötzlich total schwergängig. Was ist da los? Hat da jemand eine Idee?

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Re: Widerspenstiges Antriebsrad

Beitrag von schafgarbe » 20.09.2012, 22:18

Normaler Weise ist esimmer so, dass, je fester der Treibriemen sitzt, desto schwerer tritt sich das Rad. Das sollte aber eigentlich nicht plötzlich beim Treten auftreten.

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Re: Widerspenstiges Antriebsrad

Beitrag von thomas_f » 20.09.2012, 23:16

Versuch mal, systematisch auszuprobieren, wo es klemmt.

1. Antriebsschnur runternehmen: Tritt es sich immer noch schwer? Dann sitzt wahrscheinlich etwas in den Schwungradlagern schief. Flusen? Schief zusammengebaut?

2. Wenn es ohne Riemen aber rund und leicht läuft, dann kannst du Schwungradlager, Knecht usw. als Fehlerursache schonmal ausschließen. Also ist entweder der Antriebsriemen zu stramm oder irgendwas ist am Spinnkopf verquer. Leg den Antriebsriemen über die Spule, wie er gehört, und spiel selbst das Antriebsrad. Dreh die Spule am Riemen vor und zurück. Lässt sich die Spule leicht antreiben? Auch wenn du mehr Zug auf den Riemen ausübst, so als wäre er zu stramm?

3. Wenn du den Antriebsriemen wieder auflegst und nun die Bremse komplett löst, was dann?

Was auch immer: Irgendwo läuft es schwer, und in den meisten Fällen findest du an der Stelle entweder zu viele Flusen und/oder zu wenig Fett. Wenn du keins von beidem findest, sehen wir weiter.

Beste Grüße -- Thomas

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Re: Widerspenstiges Antriebsrad

Beitrag von Eurasierwolle » 21.09.2012, 01:53

Mit Chance kommt auch Anjulele mit zum Lüneburger Spinntreffen, während Du meine Ella ausprobierst, werden wir Deinem "ollen Willy" auf den Zahn fühlen! Anjulele ist prima in "Spinnrad-Diagnose", meistens stellt sich dann heraus, dass das Problem an einer falschen Einstellung lag ( :wink: an ConniZo, deren Minstrel sie auch "geheilt" hat). Wir gucken mal...

Viele Grüße
Cornelia
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Re: Widerspenstiges Antriebsrad

Beitrag von anjulele » 21.09.2012, 08:38

Oh *schluck* Cornelia :O . Ich mag vielleicht noch herausfinden, wo ein Problem ist, aber das Beheben überlasse ich dann doch lieber Leuten, die das bestimmt besser können. :O

Also werde ich mein "Notfall-Tütchen" dabei haben.

Bei Conny war ja eher nicht das Rad das Problem. :D - Aber das haben wir ja auch ziemlich erfolgreich behoben, oder Conny? :wink:

LG
anjulele

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Re: Widerspenstiges Antriebsrad

Beitrag von thomas_f » 21.09.2012, 11:16

aber das Beheben überlasse ich dann doch lieber Leuten, die das bestimmt besser können.
Das kommt aber doch sicher auch auf die Art des erkannten Problems an, oder? Wie beim Auto: Die meisten Fahrer können fehlenden Sprit nachfüllen, viele können auch Luftdruck und Ölstand prüfen, eher wenige können die Bremsbeläge auswechseln. ;)

Erstmal die richtige Diagnose erstellen, das ist mehr als der halbe Weg zur Heilung -- in der Medizin wie im Spinnradwesen ;)

Beste Grüße -- Thomas

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Re: Widerspenstiges Antriebsrad

Beitrag von anjulele » 21.09.2012, 11:53

Isch abe gar kein Auto... :D Und das ist bestimmt auch gut so! :O Ich könnt noch nicht mal Sprit nachfüllen, weil mir von dem Gestank schlecht wird. Und die Zeiten, bei einer Panne den Rock anzuheben, um eifrige Helfer anzulocken, sind definitiv auch vorbei! :totlach:

Bestimmt kann ich auch einiges am Rad machen, aber ich bin mir ziemlich sicher, was ich kann und was nicht. Und wenn ich weiß, dass jemand die praktische Arbeit besser machen kann als ich, schaue ich gerne zu, wie das gemacht wird. Oder freue mich, wenn ich nach Hause komme und es wie von Zauberhand gemacht wurde! :lol: :O

Lg
anjulele

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Re: Widerspenstiges Antriebsrad

Beitrag von thomas_f » 21.09.2012, 13:46

Isch abe gar kein Auto... :D
Nun gut: Die meisten Fahrradfahrer können ihr Rad lenken, viele könn(t)en es putzen, manche können Luft aufpumpen, 'ne neue Kette aufziehen ... Platten flicken, Tretlager austauschen ...

War bloß ein Beispiel, gell? ;) Spinnräder sind auch einfacher als Fahrräder oder Autos :D

Beste Grüße -- Thomas

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Re: Widerspenstiges Antriebsrad

Beitrag von Sephrenia » 21.09.2012, 14:11

Bei meinem Henkys habe ich es mal geschafft, dass sich ein Faden zwischen Schwungrad und senkrechten Holm gezogen und dann um die Radachse gewickelt hat, da drehte sich plötzlich fast nix mehr - kann dir sowas passiert sein?

Im Zweifel am 30. mitbringen und dann gucken wir mal, ob wir deinen Willy wieder flott kriegen!

LG Kiki

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Re: Widerspenstiges Antriebsrad

Beitrag von Eurasierwolle » 21.09.2012, 14:21

@Schlompfine: Nicht nur im Zweifesfall - UNBEDINGT mitbringen!! Wir wollen ja nicht auf dem Trockenen sitzen, während Du Dich mit Ella vergnügst :D . Mit etwas Glück kannst Du dann einen "getunten" Willy wieder mit nach Hause nehmen!

Bin schon gespannt
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Re: Widerspenstiges Antriebsrad

Beitrag von Schlompfine » 21.09.2012, 18:26

thomas_f hat geschrieben:
aber das Beheben überlasse ich dann doch lieber Leuten, die das bestimmt besser können.
Das kommt aber doch sicher auch auf die Art des erkannten Problems an, oder? Wie beim Auto: Die meisten Fahrer können fehlenden Sprit nachfüllen, viele können auch Luftdruck und Ölstand prüfen, eher wenige können die Bremsbeläge auswechseln. ;)
Ha und ich kann nicht nur die, sondern auch die Bremsscheiben 8) Nee ernsthaft. ich bekomme gleich Besuch aus REgensburg, freue mich sehr darüber und kann somit vor Montag nicht mehr online sein. Montag mache ich mal den check all der Sachen, die mir hier vorgeschlagen wurden und dann sehen wir weiter. Vielleicht habe ich es dann schon gelöst, auf jeden Fall melde ich mich dann zurück. Und danke schonmal für die Fehlersuchhilfe!!!!

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Re: Widerspenstiges Antriebsrad

Beitrag von Schlompfine » 30.09.2012, 21:02

Sodele. Beim Spinntreffen haben wir zuerst mal ein neues Fädchen aufgezogen und den Pur-Riemen mal aussen vor gelassen. Das ab und zu mal doller reintreten müssen hat da auch nachgelassen; ich schätz mal der PUR-Riemen war auch einfach zu stramm. Jedenfalls konnte ich dieses Stocken nicht bemerken, wenn ich ganz ohne Riemen getreten habe. Eurasierwolle hat dem Willy dann auch noch etwas zu futtern gegeben und sagte "... naja es spinnt". Mehr gibts zu dem Teil auch nicht zu sagen *lach*.

Also Wolle kommt raus. Er rattert, aber er spinnt. Soweit sogut.




Ich habe nun ein paar Rädls probegetreten und werde mich für ein Neues entscheiden und den Willy dann als Zwirnsau benützen.

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