Ashford Table oder doch was ganz anderes?

Alles rund um die verschiedenen Webtechniken

Moderator: Rolf_McGyver

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Myrdhin Webster
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Re: Ashford Table oder doch was ganz anderes?

Beitrag von Myrdhin Webster » 03.10.2014, 19:43

Für den "Kleinkram" wie Litzen, Reedekamm, Schärrahmen und Schiffchen kannst du auch noch einiges dazurechnen. Wieviel, hängt letztlich vom Schärrahmen ab, der Rest liegt zusammen sicher auch schon bei 100,-€ in neu. Nur grob überschlagen, nagel mich nicht drauf fest.

Das System klingt pfiffig, wie eine Kombination von "Produktionswebstuhl" und "Musterwebstuhl", vor allem, das es ihn mit 24 Schäften gibt und man trotzdem nicht komplett nur mit Handhebeln arbeiten muss läßt mein altes Weberinnenherz schneller schlagen...

Mein Tipp: schau ihn dir an, webe mal ein bisschen drauf, in einem Kurs oder bei jemanden, der dich an seinem arbeiten läßt und prüfe noch ein paar andere Modelle. Wenn du wirklich soviel Geld für deinen Webstuhl ausgeben möchtest, muss er echt perfekt sein.

Bei meinen eigenen bin ich immer Kompromisse eingegangen, und keiner davon war ganz neu. 3 waren Vorführmodelle... der älteste wird bald 100... und ist technisch der aufwändigste...

Was die Sehnenscheidenentzüng angeht: ich hab mir mit 15 mein rechtes Handgelenk mit stricken verhunzt (jaja, wenn man unbedingt am nächsten Morgen mit dem neuen Pulli in der Schule auflaufen möchte... die Torheit der Jugend...), hat mir damals 4 Wochen Gipsschiene und langjähriges Strickverbot eingebracht... hat mich allerdings nicht davon abgehalten, 5 Jahre später die Weberlehre zu machen und viele Jahre in dem Bereich zu arbeiten. Das einzige, was ich meiner rechten Hand bis heute nicht zumuten kann, ist längeres Arbeiten mit dem Schnellschuß. Ist eine zu einseitige Belastung, da muss ich immer wieder die Hand wechseln und mehr als drei Stunden am Tag ist nicht drin. Abwechslungsreiche Arbeit ist wichtig, dann macht auch eine angeschlagene Sehne das mit.

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Re: Ashford Table oder doch was ganz anderes?

Beitrag von schafgarbe » 03.10.2014, 20:34

Ich hab meinen Webstuhl auch gebraucht gekauft, da werden natürlich nicht alle Modelle gleichmässig angeboten.

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Re: Ashford Table oder doch was ganz anderes?

Beitrag von Asherra » 03.10.2014, 21:25

Meta sind nicht leicht zu finden. Ich hab ein einziges Video gesehen, 16Schäfter mit Dobby, und sonst gar nix. Mir war auch erst etwas mulmig, noch nie gesehen und dann 1500€ hin blättern? Miep. Aber jetzt bin ich echt froh, daß ich's "gewagt" hab. Jetzt kann ich nämlich auch im Winter weben wann ich Lust hab, der Große paßt nicht unten rein wo's warm ist.
Wer bei mir in der Nähe wohnt kann klar gerne mal gucken kommen. Wobei im Moment nicht mal was drauf ist, ich kann mich nicht entscheiden, was ich als nächstes machen mag. Zu viele Ideen auf's Mal sind nicht hilfreich. Huck Lace Vorhänge für's Bad? Simpler Wollstoff für Kissenhüllen? Oder doch gleich das da?
Bild


Wenn die Frage 4 oder 8 Schäfte ist würd ich 8 nehmen. Einfachere Einzüge gehen immer, aber es gibt sooo viele schöne Sachen für 8. Und wenn's doch mal ein breiterer Stoff sein soll, dann gehen halt auch doppelt breite 3-4Schaftmuster, statt nur Leinwandbindung.
Ich hatte ein 40er Webblatt mitbestellt und bei Künzl gab's grade seltsame Maße im Sonderangebot, da hab ich noch ein 25er und die Litzen her (wollt auch noch ein 70er aber das war leider schon ausverkauft). Damit ist sowohl 14/2 Baumwolle als auch mein dickeres Handgesponnenes abgedeckt, reicht mir erst mal.
40er oder 50er Blatt ist ziemlich flexibel.

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Re: Ashford Table oder doch was ganz anderes?

Beitrag von Spingirl » 03.10.2014, 21:53

Vom Meta hatte ich auch noch nie gehört, der sieht echt spannend aus! Ich habe eigentlich auch keinen Platz für ein größeres Webgerät, aber vielleicht, vielleicht geht es ja doch irgendwie... Asherra, die Muster sind soooo toll! Ich habe auf meinem kleinen Rahmen mit Pickup Stick schon einiges hingekriegt, aber damit wäre der Knitters Loom wohl doch überfordert. ;(

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Re: Ashford Table oder doch was ganz anderes?

Beitrag von Tantchen_K » 04.10.2014, 09:53

Hallo!

Ja, ich denke auch, dass die Sehnengeschichten bzw. die Belastung der Hände zwar bedacht werden muss - aber in meinem Fall mehr auch nicht. Ein bisschen Training und Abwechslung kann nicht schaden! :D
Wow ja, 1.500 Euro sind echt eine Stange Geld. Schade, dass man so gar keine gebrauchten Meteas findet... vielleicht auch ein gutes Zeichen, aber dementsprechend weiss ich auch nicht, wie ich ihn wieder loswerden würde, wenn (!) ,...

@Asherra: ich würde dich ja gerne besuchen kommen, aber 4, 5 h Stunden Fahrt sind für mich dann doch bissl arg weit. Mpf.
Vom Typ her gefällt mir der Meta nach wie vor sehr gut - ohne, dass ich ihn bisher ausprobiert habe. Er ist nur einfach sehr teuer; es gibt dort wohl auch keine gebrauchten.
Alternativ wäre vielleicht dann doch der Ashford Table Loom in gebrauchter Version eine Überlegung - ein Anfang!?
Oder ich gewinne im Lotto... das wär auch ne Idee! :gut:

Jetzt genieße ich erstmal das Wetter und geh mit dem Hund raus!

Liebste Grüße
Tantchen_K

Asherra
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Re: Ashford Table oder doch was ganz anderes?

Beitrag von Asherra » 04.10.2014, 11:14

Meta ist halt ne 1-Mann-Show. So arg viele Webstühle wird es schlicht auch gar nicht geben, daß viele auf dem Markt auftauchen würden, und dann wohl eher in Belgien und den Niederlanden, wo weben ein viel "normaleres" Hobby ist. Es gibt einfach Unmengen mehr Glimakra, Louet und Ashford.
Ich glaub völlig falsch kann man mit keinem der neueren Tischwebstühlchen liegen. Außer Tritte oder keine Tritte sind's dann doch eher kleinere Unterschiede. Weben tun sie alle. Das ist wie mit unseren modernen Spinnrädern auch. Ja, eines paßt noch ein bisschen besser als das andere, hin und wieder gibt eine Besonderheit, die eines hier oder da aus der Masse raus hebt, aber letztlich sind's alles ordentliche Arbeitsgeräte. Nicht so wie manch alte Spezialfälle, die man genau da, mit genau so viel Kraft, mit genau dem Rhythmus anstupsen muß, sonst tun sie nicht.

Ich hatte halt schon ein paar Webgeräte, die ich ordentlich austesten konnte. Da kommt dann eher eine Liste zusammen von "mag ich" und "kann ich nicht ausstehen". Die Schiebelade war ein Experiment (wobei es so eine am Louet David hat, und von dem Webstuhl sind die Leute reihenweise begeistert), und daß ich die Handhebel mag war einen Überraschung. Ansonsten hatte ich schon ne ziemlich klare Idee, was ich wollte und warum. Das Risiko war nicht sooo riesig.

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