1. Kettfäden gleichmässig spannen: Erstens schon mal mit gleicher Spannung schären, zweitens gut abbinden (so fest, dass sich die Fäden nicht gegeneinander verschieben können), drittens auf dem Kettbaum schön Leisten unterlegen und mit viel Spannung aufbäumen (damit nichts verrutschen kann) - entweder mit Webknecht (oder liebem Menschen) oder Kette nach jeder Wicklung festziehen. Viertens beim Anbinden am Warenbaum mit kleinen Grüppchen arbeiten und aufpassen, dass alle Fäden die gleiche Spannung haben. Fünftens dich damit trösten, dass handgesponnene Wolle kleine (!) Unregelmässigkeiten ausgleicht
2. Webvideos: Von Laura Fry gibt's einige, aber nicht unbedingt für absolute Anfänger. Interweave würde einige verkaufen, Victorian Video Productions auch, aber da ich mit Deborah Chandlers "Learning to Weave" (Buch!) völlig zufrieden bin, habe ich mir keines gekauft.
3. Handgesponnenes Blackface: Ich verabeite Thônes et Marthod, das jetzt nicht so sehr viel anders ist, und trenne Unterwolle und Deckhaar nicht. Traditioneller Test, ob ein Garn als Kettgarn geeignet ist: Wenn es sich mit den Händen nur schwer reissen lässt, ist die Antwort ja. Mit filzender Wolle musst du nicht mischen - ausser, du willst einen schön weichen Filzstoff (meine letzten Thônes et Marthod Topflappen habe ich bei 60 Grad in der Waschmaschine gewaschen, weil sich bei 40 Grad gar nichts getan hat. Da sind sie dann ein bisschen zu sehr zusammengeschnurrt... Andererseits habe ich mit 20 % Angora in der Wolle eine wunderbare Ponchokette gesponnen.)
Ich würde für den Anfang so 3 - 4 Fäden pro cm empfehlen, und da solltest du keine grossen Probleme mit deinem Garn haben (im Gegensatz zu dem, was immer behauptet wird, sollte sowieso Strickgarn viel stabiler sein als Webgarn! Also wenn deine Gestricke halten, tun es die Gewebe auch).
ABER (eher für später, feinere Stoffe und Fäden): Wenn du beim Spinnen (oder Zwirnen, oder Schären, oder wann immer) das Gefühlt hast "da stimmt was nicht, das könnte Probleme geben" - hör gleich auf! Ich hab' mal 'ne Alpaka-Mohair-Kette wieder abgewickelt (und das Garn zusammengenäht und verstrickt) weil sie nicht zu verweben war. Beim zweiten Versuch (mit neuem Garn) hab' ich dann viel Übung im Kettfaden reparieren gekriegt (ja, das machen auch Profis und ist keine grössere Katastrophe. Nur lästig.)
Tipp für klebende Ketten: Mehr Kettspannung hilft, und Pferde-Mähnenspray (Showsheen etc.) hilft auch.
Vernähen kannst du den Stoff immer, Zerschneiden kann kritisch sein

Sehr vorsichtige Leute nähen an der Schneidkante vorher einmal rum...
Viele Webinfos gibt's auf Weavolution.com (das Gegenstück zu Ravelry), da findet man viele echte Profis.
Ciao, Klara